(14.11.2021, 14:04)Skeptiker schrieb: [ -> ]Zudem haben wir das andere Verhalten gar nicht mit drin. Wir Geimpften (sage ich bewusst) verhalten uns oft risikofreudiger, weil wir eben davon ausgehen, dass das Risiko geringer ist.
Und genau das ist der Casus Knacksus.
Hervorgerufen durch das Narrativ "
vollständig geimpft" oder in der Praxis dann "2G", obwohl schon seit über einem halben Jahr bekannt ist, daß der Impfschutz bereits nach wenigen Monaten massiv nachlässt (siehe auch die Diskussionen hierzu im Forum) und man spätestens nach sechs Monaten eine Auffrischung braucht.
Das hätte man übrigens als Politiker ganz nüchtern den Menschen so erzählen und die Maßnahmen darauf abstimmen können, statt die große 2G-Märchenstunde zu veranstalten mit den jetzt absehbaren Folgen.
Meines Wissens ist das Risiko für eine schweren Verlauf aber mit Impfung immer noch geringer als ohne.
Selbst wenn man das also ausschließlich aus dem Blickwinkel eines rationalen Egoisten sieht, macht es Sinn, sich impfen zu lassen und sogar von anderen zu fordern, dass sie sich impfen lassen. Nicht nur wegen der Intensivstationen, sondern auch aus anderen Gründen.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus mutiert bei jedem Virus ungefähr gleich groß ist (und für das Gegenteil sehe ich vorerst keine Indizien), und wenn wir weiterhin annehmen, dass das Virus sich bei starker Verbreitung auch öfter dupliziert, dann steigt mit einem großen Infektionsverlauf auch die Wahrscheinlichkeit von Mutanten.
Hier hilft dann auch nicht der Hinweis darauf, dass ein Parasit nach Darwin nicht davon profitiert, möglichst viele Wirte zu töten, sondern eher vom Gegenteil. Bevor die natürliche Selektion hier greift und das Virus harmloser macht, dürfte einige Zeit vergehen. Zudem es keine Garantien gibt.
@Lancelot
Es gibt aber durchaus rationale Gründe lieber ein bekanntes Problem als ein völlig neues Problem haben zu wollen. So absurd es klingt, aber mit den bekannten Problemen haben Ärzte seit fast 100 Jahren Erfahrung. Mit den unbekannten Problemen dagegen nicht.
Man tauscht also ein bekanntes gegen ein unbekanntes Risiko.
Ich hatte mal ein einfaches Regressions-Modell, das aus Inzidenz die Todesfälle prognostiziert hat. Das hat erstaunlich gut funktioniert.
Jetzt tut das nicht mehr. Das habe ich zum ersten mal mit Spanien gemerkt. Noch höhere Anzahl infizierte. Wenige Tote. Höhere Impfquote
(14.11.2021, 15:38)Skeptiker schrieb: [ -> ]@Lancelot
Es gibt aber durchaus rationale Gründe lieber ein bekanntes Problem als ein völlig neues Problem haben zu wollen. So absurd es klingt, aber mit den bekannten Problemen haben Ärzte seit fast 100 Jahren Erfahrung. Mit den unbekannten Problemen dagegen nicht.
Man tauscht also ein bekanntes gegen ein unbekanntes Risiko.
Hundert pro. Das wollte ich nicht in Abrede stellen. Das sind bekannte Probleme und man weiß was auf einen zukommt.
(05.11.2021, 16:46)Lancelot schrieb: [ -> ]Wir sind eigentlich aber in allem (Demographie, Impfverweigerung, Fettleibigkei..) deutlich näher an den USA.
Ich prognostiziere das die BRD (wenn nicht doch nochmal ne Bremse kommt) so in 5 Tagen bis 2 Wochen bei ca 4 Tote pro 100K liegen werden.
IMHO könnte man das eventuell drauf ankommen lassen. Wenn überhaupt gibt es dann nur regional Probleme mit dem Gesundheitssystem. Zum Beispiel da wo die Leute weniger geimpft sind und generell Renitenter gegen Maßnahmen (im Osten zum Beispiel).
Leider wirds natürlich Alte und Ärmerer mehr treffen.
Die Fehlprognose meines Modells klar hier zu lesen :). Da lag ich klar daneben. Ich hab einfach unsere Daten in den Fit von den USA Daten geworfen. Viel zu hohe Schätzung.
Edit: wenn wir hier schon bei meinen Fehlleistungen sind: ich habe hier auch am Anfang auch die Meinung vertreten, das die Viruslast eines geimpften deutlich geringer ist. Da hatte ich irgendwo eine Studie im Lancet oder so. Das galt aber nur für den originalen Virenstamm. Über Delta wussten wir nichts. Und da hat sich die Vermutung (Hoffnung) auch bisher nicht bestätigt. Geimpfte können wohl doch genauso Träger sein.
Zitat:Lancelot:
Die Impfverweigerer die ich kenne, haben Schiss vor dem Wort "Genetik".
Auch ich hatte am Anfang ein leichtes Unwohlgefühl. Letztlich vermute ich aber, dass diese Art der Behandlungen in Zukunft deutlich besser zu konkretisieren sein werden, also dass nur genau das gewünschte passiert. Ggf. ist das aber nur meine innere Technikaffinität die mich da ein wenig begeistern lässt. Aber es kommt mir schon vor wie ein Präzsionswerkzeug.