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Fundamentalist

(19.09.2021, 23:27)Skeptiker schrieb: [ -> ]Guter Punkt, also doch nicht so schlimm am Ende?

Naja,
Zumindest scheint es keine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale zu geben, wie man sie bei einer marktgemachten 10% Rezession sehen würde.
Bei einer marktgemachten 10% Rezession hätte die Wirtschaft sofort zyklisch irgendwelche Sparmaßnahmen ergriffen. Das war ja alles aufgrund der Bazooka und der Verwendung des Kurzarbeitergeldes nicht notwendig.


Ob es nicht schlimm ist, wenn man sich zur Seuchenbekämpfung hochverschuldet
und sich an den Sozialversicherungskassen vergreift bleibt abzuwarten.
Momentan ist die Verschuldung kein Problem, da der deutsche Staat ja aufgrund der Negativzinsen sogar noch von der Verschuldung profitiert. Wink
Sollte die "Inflation" aber anhalten, müssen die Zentralbanken mit Zinserhöhung reagieren.
Und je nachdem wo die Zinsen hinlaufen kann dann auch die Zinsbedienung zu einer riesigen Belastung der Staatskasse führen


(19.09.2021, 23:27)Skeptiker schrieb: [ -> ]Kein Widerspruch, nur eine Ergänzung: Wenn es soweit ist, dass eine Ernährung nur noch über Schwarzmärkte gehen sollte, müsste die Währung de facto erledigt sein oder die Wirtschaft sonst wie am Kollabieren.

Sehe ich nicht so.
Schau mal in die USA mit ihren mexikanischen Privatdienstleistern.
Die sind überwiegend illegal im Land, zahlen also auch keine Steuern oder Krankenversicherung.
Hinter denen steht eine gewachsene Industrie mit mexikanischer Gesundheitsversorgung!
Das juckt den Dollar nicht die Bohne.
Warum sollte es den Euro jucken, wo doch gar kein Einzelstaat mehr hinter der Währung steht.
Andere Länder; andere Sitten
Legales Dazuverdienen und Schwarzarbeit wird in verschiedenen Ländern verschieden betrachtet. Auch in Deutschland läuft Einiges unter Nachbarschaftshilfe, was legal ist, und einiges was nicht legal ist, aber akzeptiert wird.

(19.09.2021, 23:27)Skeptiker schrieb: [ -> ]Nur finde ich den plötzlichen Preisanstieg für meine ökonomische Situation bedrohlich.
Wie gesagt:
Erstmal abwarten ob das anhaltend ist oder nur ein Statistikfehler.

(19.09.2021, 23:27)Skeptiker schrieb: [ -> ]Gut, das ist vielleicht auch das einzige, was die Zentralbanken wirklich tun können. Sie haben eben diese eine Stellschraube und können an keiner anderen drehen.
Das ist ein guter Punkt... Habe ich glatt übersehen.
Tup
Geldmenge und Inflation

aus der VWL:

Zitat:Geldmengeninflation Definition

Bei der Geldmengeninflation ist "zu viel Geld", d.h. eine zu große Geldmenge, vorhanden.
Man kann sich das an einem einfachen Beispiel deutlich machen: angenommen, es gibt in einer Volkswirtschaft nur 2 Güter, z.B. 2 gleiche Autos. Steht dem eine Geldmenge von 60.000 € gegenüber, sind das 30.000 € je Auto. Wird die Geldmenge auf 90.000 € erhöht (durch die Druckerpresse oder durch Geldschöpfung), ohne dass die Gütermenge sich entsprechend erhöht, stehen jedem Auto 45.000 € gegenüber. Die Preise für Autos steigen, es kommt zur Inflation. Würde die Gütermenge hingegen um ein drittes Auto erhöht, bliebe es bei 30.000 €.

https://www.welt-der-bwl.de/Geldmengeninflation


Man muss also zwischen Geldmenge die zur Produktionssteigerung und Geldmenge die zu Konsumsteigerung führt unterscheiden. Der größte Teil an neuem Geld steht dem Produktionssektor zur Verfügung, da die Zinssenkungen und Markmanipulationen der Notenbanken zuerst am Kapitalmarkt greift.

Die expansive Geldpolitik wird seit vielen Jahrzehnten betrieben und hat immer zur Senkung der Inflationsraten geführt. Nach Logik der VWL muss sich nur die Geldmenge im Produktionssektor stärker erhöhen als im Konsumsektor. Ist aber sehr vereinfacht.

Bei dem Immobilienpreisen ist es anders herum. Zuerst können die Konsumenten günstigere Hauskredite aufnehmen und dies treibt die Nachfrage in die Höhe und dies führt zur Inflation im Immobielnsektor. OK, nach Ansicht der Liberalen muss man das nur lange genug fort führen und dann würden die Preise durch die Marktkräfte sinken. Also im Grunde: Die Erhöhung der Geldmenge führe langfristig immer die Verringerung der Inflation, man müsse dem Markt nur Zeit geben. Ob das Wahr ist?
Bezueglich der letzten Jahrzehnte:

Die Verlagerung der Produktion in Niedriglohnlaender im Ausmass der letzten Jahrzehnte (extreme Globalisierung) und deren Auswirkungen auf die Inflation (Lohndruck) hat kein VWL Modell auf dem Schirm. Diese gehen immer noch von geschlossenen Systemen aus...
Genauso wenig wird betrachtet wie z.B. die Rolle des USDs als Weltreservewaehrung No 1 Inflationseffekten in den USA entgegenwirkt...Gilt ja prinzipiell auch fuer die Nachfrage nach EUR...

Gibt es eigentlich irgendein Land in der Wirtschaftsgeschichte welches seine Waehrung urspruenglich in den Status "Reservewaerung" erhoben hat, und dies mit Hilfe von extremen Handelsdefiziten und Geldmengenausweitung? Irony

Zitat:Die expansive Geldpolitik wird seit vielen Jahrzehnten betrieben und hat immer zur Senkung der Inflationsraten geführt
--
Also im Grunde: Die Erhöhung der Geldmenge führe langfristig immer die Verringerung der Inflation, man müsse dem Markt nur Zeit geben

Und wenns nicht klappt hat man dem Ganzen nicht genug Zeit gelassen? Wie lange haette Weimar noch gebraucht um sich aus der Inflation zu drucken? Irony Irony 

Einen verlaesslichen Zeitrahmen kann keiner prognostizieren, aber die Wahrscheinlichkeiten duerften hoch stehen dass nach ein paar zunehmenden geopolitischen/sozialen Problemen das Prinzip Ketchupflasche wieder aufersteht und man feststellt das man einige Auswirkungen der MMT so in der Art wohl nicht auf dem Schirm hatte - und nicht haben konnte weil irgendeinen Schuldigen ausserhalb der eigenen Verantwortung (also nicht ZB oder Politik, sondern Reiche, Chinesen, Marsianer etc) wird man sicherlich praesentieren koennen...btw-die meisten Fans der MMT sind nicht wirklich Liberale und schon gar keine Libertaere Biggrin
(20.09.2021, 08:28)Ste Fan schrieb: [ -> ]Bezueglich der letzten Jahrzehnte:

Die Verlagerung der Produktion in Niedriglohnlaender im Ausmass der letzten Jahrzehnte (extreme Globalisierung) und deren Auswirkungen auf die Inflation (Lohndruck) hat kein VWL Modell auf dem Schirm. Diese gehen immer noch von geschlossenen Systemen aus...
Genauso wenig wird betrachtet wie z.B. die Rolle des USDs als Weltreservewaehrung No 1 Inflationseffekten in den USA entgegenwirkt...Gilt ja prinzipiell auch fuer die Nachfrage nach EUR...

Gibt es eigentlich irgendein Land in der Wirtschaftsgeschichte welches seine Waehrung urspruenglich in den Status "Reservewaerung" erhoben hat, und dies mit Hilfe von extremen Handelsdefiziten und Geldmengenausweitung? Irony

Der ex Finanzminister von Griechenland Varoufakis hat ein interessantes Buch über diese Geldkreisläufe geschrieben. Muss es mal wieder in die Hand nehmen. 

Was machen die Ökonomen eigentlich? Solche Computermodelle müssten doch heute schon möglich sein....
(20.09.2021, 10:23)rienneva schrieb: [ -> ]------

Was machen die Ökonomen eigentlich? Solche Computermodelle müssten doch heute schon möglich sein....

Ich denke die Computermodelle bringen dir da nicht viel.

Oekonomie ist wohl eher ein komplexes soziales System und weniger ein mathematisch/logischen Regeln folgendes. Ist ja im Prinzip das Grundproblem bei allen selbstreferentiellen Systemen - die VWL legt die Modelle auch oft so aus wie sie politisch opportun sind. Oder gibt es eine vernuenftige Erklaerung warum MMT in den USA auf ewig funktionieren soll, aber das selbe Prinzip Venezuela offensichtlich ins Nirwana schiesst?

Dalio z.B. macht sich ja Gedanken ueber die langfristigen Szenarien, nur interessieren die bei kurzfristig orientierter Politik keinen....

Wir haben wohl noch das Szenario in dem die Verschuldungsfaehigkeit der westl. Staaten gegeben ist, soziale Probleme noch beherrschbar sind und China/Nachbarn Gueter des taeglichen Bedarf fuer wenige USD/EUR gen Westen schicken - somit laeuft alles noch ein bisschen weiter - irgendwann kommen da Probleme und dann sind wir schnell beim Ketchup Irony Irony
https://www.youtube.com/watch?v=3Ya7pEDndgE

Zerstörung FINALE: Korruption

Das dritte Video von Rezo ca. 45 min
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seinen Inhalt ungeprüft übernehmen."

In der Vergangenheit habe ich immer wieder Videos von Professor Rieck verlinkt und hier besprochen. Das liegt zum einen daran, dass ich den Content einfach grundsätzlich interessant finde, zum anderen natürlich auch daran, dass er regelmäßig etwas veröffentlicht und mir so eine einfache Gelegenheit gibt, auch was zu schreiben.
Um aber meiner Pflicht als Skeptiker zu genügen, will ich auch ein wenig Kritik üben.

Die Kritik ist eine an der Thematik. Der Youtube-Kanal handelt eigentlich von Spieltheorie, aber häufig genug werden allgemeine strategische Überlegungen zur Basis der Argumentation gemacht, nicht unbedingt Ergebnisse der mathematischen Spieltheorie. Bisweilen werden auch nicht rein spieltheoretische Argumentationen bemüht, sondern allgemeine wirtschaftswissenschaftliche Theorien, was dann aber im Video nicht klar genug hervorgehoben wird.
Die Spieltheorie ist schließlich zunächst einmal ein Teilgebiet der Theorie rationaler Entscheidungen, das sich mit Entscheidungssituationen unter Einbeziehung der Wechselwirkung mit anderen Entscheidern befasst. In der restlichen Entscheidungstheorie wird nur der jeweilige Entscheider selbst als handelndes Subjekt modelliert. Das mögliche Resultat der Entscheidungen hängt dabei allein von diesen Subjekt und vom Zufall ab. Die Spieltheorie berücksichtigt die Anwesenheit weiterer intelligenter Personen. Das ist aber selbstredend auch nicht bei jeder Situation der Fall, manchmal spielt man wirklich gegen den Zufall, trifft Entscheidungen unter Risiko oder Unwissenheit.

Zum anderen bemerkt man schon eine gewisse Neigung zu marktliberalen Ansichten, die aber unter Wirtschaftswissenschaftlern ohnehin relativ weit verbreitet ist. Diese Neigung lässt sich möglicherweise aus den Theorien der Ökonomen herleiten, jedoch nicht unbedingt aus der reinen Spieltheorie, die als mathematische "Theorie" natürlich streng formal und damit letztlich neutral ist.
Auch das könnte man ein bisschen klarer trennen.

Ich selbst sehe die Meinungen des Professors in der Regel als zumindest ausreichend begründet hat und würde das an sich nicht unbedingt kritisieren. Es besteht nur die Gefahr, dass das Publikum dies alles als Ergebnis der Spieltheorie missversteht.
Hier sehe ich insbesondere die Gefahr, dass man die gesamte Theorie dadurch so abtut.

Insgesamt halte ich diesen Youtube-Kanal aber für gut.


Danke fürs Lesen. Wenn euch das gefallen hat, gerne ein Vote abgeben.

Ventura


Gute Bestandsaufnahme, die BRD hat fertig,"...Flasche halbvolle..."

Bin nicht weit gekommen. Hab es gerade bis Minute 1:30 gesehen. Der Faktencheck sagt: Stimmt nicht.


Eventuell kann man hier eine bessere Übersicht bekommen:


https://www.juhn.com/fachwissen/besteuer...gensteuer/

Fundamentalist

Skandal!

Klimaverschwörer und linke Journalisten haben einen Tag vor der Wahl die Reichstagstreppe bestetzt.

Anführerin soll eine gewisse Greta T aus S sein!

Mal sehen was Schäuble dazu sagt, dass das Symbol der Demokratie in Deutschland angegriffen wurde!



Hoffentlich kommen die 3 Polizisten bald, die den Reichstag schonmal gegen die Reichsbürger verteidigt haben!

Die Terroristen schwenken Fahnen mit linksradikalen verbotenen Zeichen.