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Normale Version: STAMMTISCH und Meinungsfred
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Und die FDP scheint genau die verkehrten Schlüsse zu ziehen. Lindners Streit mit dem Ifo-Chef Clemens Fuest hätte ihm eigentlich zu denken geben müssen: Dass gute Finanz- und Wirtschaftspolitik nicht heisst eine vermeintliche Wählerklientel zu bedienen.
Solange die FDP mit den Grünen paktiert, ist sie für mich nicht mehr wählbar. Bleiben dann nicht mehr viele Alternativen…..
(09.10.2022, 20:55)saphir schrieb: [ -> ]Dass gute Finanz- und Wirtschaftspolitik nicht heisst eine vermeintliche Wählerklientel zu bedienen.

Doch. Wenn die Klientel einen wählt.

Die Wähler mit ideologisch-liberaler Ausrichtung haben neben der FDP eh wenige Alternativen und linksliberal wollen inzwischen alle Parteien außer einer sein.
(10.10.2022, 13:08)Skeptiker schrieb: [ -> ]Doch. Wenn die Klientel einen wählt.

Die Wähler mit ideologisch-liberaler Ausrichtung haben neben der FDP eh wenige Alternativen und linksliberal wollen inzwischen alle Parteien außer einer sein.



Aber was gut für den Wähler ist, muss ja nicht gleichzeitig gut für den Staat sein. Ausser in der Vorstellung. Also es kann zusammen fallen und das sollte die FDP auch entwickeln.

Es ist aber nicht notwendigerweise so.

Also z.B. hat das wirtschaftsliberale Ifo-Institut zur Gasproblematik gefordert, die zusätzlichen Staatsausgaben auf das nötigste zu reduzieren, also nur gezielt dort helfen, wo es ansonsten zu Existenzproblemen kommt und ansonsten das Preissignal vom Gas möglichst nicht zu verfälschen.

Lindner aber wollte das alle was davon haben, also auch seine Klientel und nicht nur die anderen. Er nennt das: "Vertrauen in die Menschen" oder "möglichst wenig Bürokratie".

Im Grunde stellt Lindner die wirtschaftsliberale Idee zum (zum vermeintlich eigenen Vorteil) in Frage.

Das Muster wiederholt sich beim Tankrabatt oder bei der Ablehnung des Tempolimits.
Motto: Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!

Erstmal   b-day-2

Liebe Stammtischbrüder und -schwestern und sonstige,

wie schon angekündigt, wollte ich heute noch mal schnell was schreiben.
Heute wurde der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften (Gestiftet von der Schwedischen Nationalbank), kurz "Wirtschaftsnobelpreis", bekannt gegeben.
Wie die tagesschau und die Deutsche Welle übereinstimmend berichten, geht dieser Preis dieses Jahr an die drei Preisträger Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig.

Anscheinend gibt es in der Forschung darum, wie es zur Weltwirtschaftskrise und der "Großen Depression" kommen konnte.

Keine Ahnung, ob man da in Stockholm mehr weiß, aber die Zeiten stehen schon kräftig auf Sturm.
Wahrscheinlich wollte man einfach mal aktuell und wichtig sein.

Trotzdem. Respekt vor der Forschung! Tup
Hr. Kommer hat auch was dazu aus Börsensicht verfasst:

Zitat:https://gerd-kommer.de/aktiencrash-von-1929/

05 Okt 2022

Die Wahrheit über den Aktiencrash von 1929

In den Medien regnet derzeit wieder ein besonders heftiger Monsun schlechter Nachrichten auf uns als Bürger und Privatanleger ein: Rekordinflation, Preisexplosion bei Strom und Gas, mögliches Frieren zuhause im kommenden Winter, Rezessionsgefahr, Zinsanstieg, „kaum mehr finanzierbare Eigenheimkäufe“, ein verrückter Diktator, der einen gefährlichen Krieg in Osteuropa angezettelt hat und mehr allgemeiner Politikfrust denn je.
Auch am Aktienmarkt verlief das Jahr 2022 bisher nicht gut. Vor wenigen Tagen am 30.09.2022 stand der MSCI World Index gegenüber seinem letzten Hoch am 04.01.2022 in Euro gerechnet bei minus 14% und bei minus 25,5% in US-Dollar.

Da wundert es nicht, wenn in der öffentlichen Diskussion die Angst vor einem schweren Aktienmarktabsturz wieder aufpoppt. Und immer dann, wenn das der Fall ist, begegnen wir unweigerlich irgendwo dem Hinweis auf den „Jahrhundert-Crash“ in der Weltwirtschaftskrise vor 95 Jahren. Der Aktienmarkt begann im September 1929 einzubrechen und läutete die „Great Depression“ von 1929 bis 1937 ein – die schwerste Wirtschaftskrise in den letzten 120 Jahren und vielleicht sogar noch darüber hinaus.
Also da gibt es ja Leute die mit dieser Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises hart ins Gericht gehen:

"Entsprechend ungnädig kommentiert er die Preisvergabe: „Das ist etwa so, als wenn man Ptolemäus mit dem Physik-Nobelpreis für die Erkenntnis ehren würde, dass die Sonne um die Erde kreist.“ Aber zum Glück, fügt er hinzu, richtet sich das tatsächliche geldpolitische Handeln der Zentralbanken heute kaum noch nach dieser Theorie."
Das Zitat stammt von Bofinger.

https://www.handelsblatt.com/politik/int...33084.html
Gaspreisbremse
Prasserei wird belohnt, Sparen bestraft. Und das mit dem Geld der Steuerzahler
Von Heike Jahberg

Die Villa bleibt warm

Michael Vassiliadis ist ehrlich: Die geplanten Entlastungen für Gasverbraucher seien ein wenig „Gießkanne“, räumt der Co-Vorsitzende der Gaspreiskommission selbst ein. Aber für detailliertere Ansätze sei keine Zeit gewesen. „Uns war die Geschwindigkeit wichtiger“, gibt der Chef der IG Bergbau offen zu.
Das ist verständlich. Der Winter steht bevor, viele Menschen haben bereits im September angesichts der am Monatsende ungewöhnlich kühlen Herbsttemperaturen die Heizung aufgedreht.
Mit schlechtem Gewissen, denn Gas ist teuer, und die Angst, die Rechnungen nicht zahlen zu können, groß.
In der Wirtschaft herrscht zudem Panik, dass die knappe und teure Energie zu massenhaften
Pleiten, Produktionsstilllegungen und Kündigungen führt. Keine leichte Aufgabe also für die Expertenkommission.
Doch Geschwindigkeit, das lernt man schon in der Schule, geht vor Genauigkeit –
und im Fall der hohen Heizkosten leider auch vor Gerechtigkeit. Im Dezember, so
schlägt die Kommission vor, sollen alle Gas und Fernwärmekunden quasi auf Staatskosten
heizen – egal, ob sie eine Villa mit Pool bewohnen oder eine Ein-Zimmer-Wohnung.
Das ist ungerecht. Und es bestraft zudem alle, die Energie sparen. Sie bekommen weniger Hilfe vom Staat als der verschwenderische Nachbar. Prasserei wird belohnt – mit Steuerzahlergeld.
Das kann doch nicht wahr sein!
Und was ist mit all denen, die nicht mit Gas oder Fernwärme heizen? Heizöl kostet heute mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Doch diese Betroffenen bleiben nach jetzigem Stand
auf ihren Kosten sitzen. Genauso wie die Wärmepumpen-Heizer oder die Pelletverbrenner. Soll der Ölheizer mit schmalem Budget und alter, schlecht isolierter Immobilie tatsächlich am Ende
den Villenhaushalt finanzieren, der das Glück hat, Gas als Wärmequelle zu nutzen?
Die Politik ist gut beraten, die Vorschläge der Kommission nicht eins zu eins zu übernehmen. Die Abschlagszahlung im Dezember sollte auf einen bestimmten Verbrauch gedeckelt werden,
die Gaspreisbremse ab Frühling sollten nur Haushalte bekommen, die auf das Geld wirklich angewiesen sind. Gießkannenpolitik ist einfach und geht schnell. Aber gerecht und gut ist
sie nicht.
Der Tagesspiegel Seite 6, DIENSTAG, 11. OKTOBER 2022

TAZ auf der Titelseite ähnlich
https://taz.de/Vorschlaege-der-Gaspreisk.../!5883771/

heute ist Weltmädchentag und meine Gedanken gelten vor allem den mutigen Mädchen im Iran, die der Führung den Mittelfinger zeigen
[Bild: 675c9b40d04df6a535f18031820ff8c7a8c02454...68_q70.jpg]
(11.10.2022, 07:00)rienneva schrieb: [ -> ]Also da gibt es ja Leute die mit dieser Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises hart ins Gericht gehen:

"Entsprechend ungnädig kommentiert er die Preisvergabe: „Das ist etwa so, als wenn man Ptolemäus mit dem Physik-Nobelpreis für die Erkenntnis ehren würde, dass die Sonne um die Erde kreist.“ Aber zum Glück, fügt er hinzu, richtet sich das tatsächliche geldpolitische Handeln der Zentralbanken heute kaum noch nach dieser Theorie."
Das Zitat stammt von Bofinger.

https://www.handelsblatt.com/politik/int...33084.html

Zitat:"Ein wichtiges Ergebnis ihrer Forschung war es zu zeigen, weshalb die Vermeidung eines Bankenzusammenbruchs von entscheidender Bedeutung ist", erklärte die Königliche Akademie.

Das werden wir genau vermutlich erst in einigen weiteren Jahrzehnten wissen.

Richtig ist aber wohl doch schon, dass es in der USA auch insb. Aufgrund dieser Vermeidung zu vielen Innovationsfortschritten kam. Und in den USA zu Rekordgeringen Arbeitslosenzahlen.

Nach den alten bis dato angewendeten Finanzmarkttheorien hätte man das so nicht durchgeführt. Andererseits hat sich doch die Notenbankbilanz damals dann später garnicht mal so unähnlich entwickelt. Kommt einem vor wie: Dass man diese Erkenntnis schon mal hatte, dann verloren gegangen ist und nun wieder angewendet hat.
(10.10.2022, 13:08)Skeptiker schrieb: [ -> ]Die Wähler mit ideologisch-liberaler Ausrichtung haben neben der FDP eh wenige Alternativen und linksliberal wollen inzwischen alle Parteien außer einer sein.


Da muss ich dir recht geben.

Da gibt es tatsächlich Bedarf, nur leider hat die FDP an liberalen Fähigkeiten kaum etwas zu bieten. Oft genug reduziert es sich auf das Bedienen eben ihrer Klientel. Das hoch halten der Schuldenbremse war auch nur so eine Schnapsidee, während die in vielen Teilen insb. Wirtschaft liberaleren USA auf die Verschuldung zu gunsten der Wirtschaftstätigkeit pfeifen. Die überstrenge Haushaltsführung ist eher ne deutsche Schrulligkeit als liberal.

Es gäbe viel zu tun für eine liberale Partei. Das hoch halten von Bürgerrechten z.B., als Beispiel Daten als Eigentum der Nutzer betrachten und nicht des Unternehmens. Oder starke Vereinfachungen für Jungunternehmer, z.B. durch das Ersetzen dort der MwSt. und Einkommensteuer durch die alte Umsatzsteuer wie es früher mal war. Das war extrem einfach, einen teuren Steuerberater und Bürokräfte dafür brauchte man nicht. Nur als Vorschlag.

Ich und ich kenne auch andere, die nur auf eine echte Liberale Partei warten und die dann wählen würden.

Dazu mal ein Artikel der eher links ausgerichteten TAZ:
Zitat:Atomkraft-Obsession der FDP: Eiertanz um die eigene Leere

Warum setzt die FDP auf der Suche nach einem Profil ausgerechnet auf die Atomkraft? Die Antwort ist wenig schmeichelhaft für die Liberalen.

https://taz.de/Atomkraft-Obsession-der-FDP/!5883862/