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Ich habe eigentlich noch einen Text schreiben wollen darüber, dass Optimismus gerechtfertigt ist. Also so von wegen alles wird besser usw.usf.

Das kann ich mir jetzt ja sparen. Schön...

Sportler

(16.05.2020, 11:54)Skeptiker schrieb: [ -> ]

Dennoch stellt sich die Frage: "Ist etwas dran an der möglichen Diktatur durch die aktuelle Lage"?

Wenn dann gibt es diese mögliche Diktatur nicht erst seit der aktuellen Lage.

F.I.A.S.C.O.

Das Mädchen, dass ihren verletzten Vater 1200 km nach Hause radelte.

Eine schöne - und fast unglaubliche Geschichte...

https://www.sueddeutsche.de/politik/jyot...-1.4917109
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."

Heute gilt Eigentum als selbstverständlich, weltweit akzeptierte Institution.
Dennoch scheint der Begriff des Eigentums doch recht unterschiedlich gehandhabt zu werden.
Hierzu will ich zwei bemerkenswerte Ausnahmen näher betrachten: Die Verjährung und Nicht-Verjährung von Eigentumssachen und die Frage, ob Aktien überhaupt richtiges Eigentum sind.

Es heißt sehr oft, dass die Aktionäre die Eigentümer eines Unternehmens seien. Das ist meines Erachtens aus verschiedenen Gründen relativ fragwürdig. Auf diesen Punkt hat zum Glück auch Tony Honoré hingewiesen. Beispielsweise beinhaltet die traditionelle Definition von Eigentum auch das Recht, das Eigentum zu zerstören. Das wäre eine Option, die man einen Aktionär wohl eher nicht zugestehen würde. In der Praxis dürfte das bereits am Aufsichtsrat scheitern, bei dem ja auch Arbeitnehmervertreter zugegen sind. Warren Buffett hat einmal auf den Umstand hingewiesen, dass die Aktionäre im Regelfall nicht einmal darüber bestimmten können, an welche Institutionen das Unternehmen spendet, dies wird im Regelfall von der Geschäftsführung in Eigenregie entschieden. Jedenfalls zu dem Zeitpunkt, zu dem Buffett den Zustand beschrieb. Auch beispielsweise Aktienrückkaufprogramme, Fragen der Gewinnausschüttung oder solche Dinge, wohin investiert werden soll, werden zumeist nicht auf der Hauptversammlung von den Aktionären entschieden.

Ein weiteres Beispiel für einen Grenzfall des Eigentumsrechts sind Kunstwerke. Nicht nur, dass man die Vernichtung eines Kunstwerkes dem Eigentümer in der Regel übel nehmen würde, wahrscheinlich auch ganz zu recht, nein, hier scheint das die übliche Verjährungsfrist nicht mehr zu gelten. Das sieht man, etwa wenn Italien darüber nachdenkt, gestohlene Kunstwerke aus der Zeit der Revolutionskriege von Frankreich wieder zurückzufordern.
Ebenso wird über die Rückgabe von Kunstwerken und anderen Artefakten diskutiert, die zum Teil schon seit Jahrhunderten in fremden Besitz sind.

Ich möchte selbstredend das geschehene Unrecht nicht relativieren oder eine Aussage darüber machen, ob man die Artefakte zurückbringen sollte oder nicht. Das wäre ein anderes Thema. Es geht mir nur um den Aspekt, dass selbst nach Jahrhunderten alte Eigentumsrechte nicht als verjährt betrachtet werden, selbst wenn der aktuelle Besitzer inzwischen schon nichts unrechtes mehr getan hat.

Hier wird also das Prinzip der Verjährung außer Kraft gesetzt. Meines Erachtens drängt sich hier die Ansicht auf, dass Eigentum zwar verbal überall anerkannt ist, aber unklar ist, was Eigentum eigentlich bedeuten soll.


Meinung und Kritik sind willkommen.
Aktien sind Anteile des Besitzes einer Firma. Der Besitzer kann die Firma sehr wohl zerstören, ist auch schon oft passiert. Vor allem dann wenn die Firma tot mehr wert ist als lebendig. Und dann natürlich gegen den Willen des Management (das aber oft bestochen wird um es nicht zu bekämpfen).

Allerdings muss man "der Besitzer" definieren als die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien. Heute ist es Mode geworden nicht-stimmberechtigte Aktien herauszugeben und diese werden gekauft wie die normalen. Das ist Quatsch weil es kein Eigentum sein kann wenn Du nicht bestimmen kannst was damit passiert. Ist eher so was wie eine Obligation die der Eigentümer erfüllen kann wenn er will. Oder er kann einfach die Statuten ändern. Das gilt für fast alle "preferred" Stocks.

Das mit den nicht stimmberechtigten Aktien kann aber auch manchmal schief gehen. Bill Gates und die anderen Eigentümer von minder-stimmberechtigten Aktien der Firma sika haben z.B. den Kampf mit der französischen Saint Gobain vor einem Schweizer Gericht gewonnen obwohl Saint Gobain die gemäss Statuten die Stimm Mehrheit hatte. Aber das war Zufall, die Franzosen wurden reingelegt und es geschieht ihnen eigentlich Recht. Es gab ein Statut wonach die Mehrheitsverhältnisse sich in gewissen Situationen ändern können.
… und das Eigentum an Kunstwerken wird immer nur von denen bestritten, die es nicht besitzen.
Das hat nichts mit einer Begriffsdefinition zu tun, sondern mit Menschen.

Genau so fordern die Menschen immer nur Solidarität, Gerechtigkeit u.ä.
Dafür etwas geben oder machen.... man ist ja nicht blöd. Fordern... au ja.
Widerlich finden oder halt als menschlich akzeptieren.

SG
(01.06.2020, 11:30)Skeptiker schrieb: [ -> ]Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."

Heute gilt Eigentum als selbstverständlich, weltweit akzeptierte Institution.
Dennoch scheint der Begriff des Eigentums doch recht unterschiedlich gehandhabt zu werden.
Hierzu will ich zwei bemerkenswerte Ausnahmen näher betrachten: Die Verjährung und Nicht-Verjährung von Eigentumssachen und die Frage, ob Aktien überhaupt richtiges Eigentum sind.

Es heißt sehr oft, dass die Aktionäre die Eigentümer eines Unternehmens seien. Das ist meines Erachtens aus verschiedenen Gründen relativ fragwürdig. 
Es gibt einen Unterschied zwischen Eigentum und Besitz! Als Aktionär ist man zwar Miteigentümer, aber das Unternehmen ist in Normalfall im Besitz der Führungsebene, die haben weitestgehend die tatsächliche Kontrolle. Denen kann man nur das Vertrauen entziehen und neu aufstellen.
@ Skeptiker: … magst mal darlegen, wem das Unternehmen deiner/eurer Meinung nach gehört, wenn nicht den Aktionären?
Das da Geschäftsführungen eingesetzt werden, um das tägliche Geschäft erledigen zu lassen, ist doch nur logisch.

Wenn dem nicht so wäre.... wie viele Entscheidungen soll ich denn täglich treffen, wenn ich durcheinen ETF an tausenden Firmen beteiligt bin?
Und wer soll die Entscheidungen einholen... und was das alles kostet ;-(
Wer eine Ware klaut ist in dem Augenblick der Besitzer der Ware.
Aber er ist nicht der Eigentümer der Ware. Das ist weiterhin der Beklaute...
(01.06.2020, 11:50)cubanpete schrieb: [ -> ]Bill Gates und die anderen Eigentümer von minder-stimmberechtigten Aktien der Firma sika haben z.B. den Kampf mit der französischen Saint Gobain vor einem Schweizer Gericht gewonnen obwohl Saint Gobain die gemäss Statuten die Stimm Mehrheit hatte. Aber das war Zufall, die Franzosen wurden reingelegt und es geschieht ihnen eigentlich Recht. Es gab ein Statut wonach die Mehrheitsverhältnisse sich in gewissen Situationen ändern können.

Hast du mehr dazu?

(01.06.2020, 12:59)saphir schrieb: [ -> ]Es gibt einen Unterschied zwischen Eigentum und Besitz! Als Aktionär ist man zwar Miteigentümer, aber das Unternehmen ist in Normalfall im Besitz der Führungsebene, die haben weitestgehend die tatsächliche Kontrolle. Denen kann man nur das Vertrauen entziehen und neu aufstellen.

Das unterscheidet es auch nicht sehr viel von einer Regierung, oder?
Das Volk ist zwar souverän, aber eigentlich Verantwortlich handelt die Regierung.

(01.06.2020, 13:05)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]@ Skeptiker: … magst mal darlegen, wem das Unternehmen deiner/eurer Meinung nach gehört, wenn nicht den Aktionären?

Weiß ich nicht. Ich halte es nicht mal für zwingend erforderlich, dass überhaupt jemand wirklich Eigentümer ist.