Trading-Stocks.de

Normale Version: STAMMTISCH und Meinungsfred
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
(26.07.2023, 11:05)saphir schrieb: [ -> ]Das heißt dann aber doch, dass man die Überkosten durch den demografischen Wandel primär bzw. noch stärker den Arbeitnehmern aufbürdet.

Es geht nicht um die Ausgaben der Arbeitnehmer sondern um ihre Einnahmen (Rente), insofern ist "Überkosten aufbürden" nicht die Formulierung der Wahl. Wir haben nun mal ein Umlagesystem und da kannst Du aus der linken Tasche nicht mehr rausziehen als in die rechte reingesteckt wurde.

Auch die ganzen anderen Ideen wie man an mehr Beitragszahler kommt sind nicht so zielführend denn dann bekommt man nicht nur mehr Einzahlende sondern auch mehr Leistungsempfänger.
(26.07.2023, 16:44)jf2 schrieb: [ -> ]Es geht nicht um die Ausgaben der Arbeitnehmer sondern um ihre Einnahmen (Rente), insofern ist "Überkosten aufbürden" nicht die Formulierung der Wahl. Wir haben nun mal ein Umlagesystem und da kannst Du aus der linken Tasche nicht mehr rausziehen als in die rechte reingesteckt wurde.

Auch die ganzen anderen Ideen wie man an mehr Beitragszahler kommt sind nicht so zielführend denn dann bekommt man nicht nur mehr Einzahlende sondern auch mehr Leistungsempfänger.

Nur in Teilen bzw. auf dem Papier. Es gibt keinen echten Vertrag, auch wenn man immer wieder von Generationenvertrag liest. Es gab auch Zeiten der Rentenüberschüsse die in die Steuerkasse geführt wurden. Das ganze Steuer- und Abgabensystem kann und wird immer in teilen in einen Topf gehen und von dort aus wieder verteilt werden. Im Grunde um welche Art Einnahme und Ausgabe es sich handelt. 

Das ist übrigens bei jedem Unternehmen ganz genauso. Ausgaben an der einen Stelle werden nicht bzw. nur in Teilen den Einnahmen an gleicher entnommen. Sondern es gibt immer Mischkosten- und Ausgabensysteme.
(26.07.2023, 16:44)jf2 schrieb: [ -> ]Auch die ganzen anderen Ideen wie man an mehr Beitragszahler kommt sind nicht so zielführend denn dann bekommt man nicht nur mehr Einzahlende sondern auch mehr Leistungsempfänger.

Ist das bei den paar Selbstständigen überhaupt relevant?
(26.07.2023, 21:15)Skeptiker schrieb: [ -> ]Ist das bei den paar Selbstständigen überhaupt relevant?

Keine Ahnung, ich habe mittlerweile die Hoffnung das Experiment nicht mehr mitmachen zu müssen aus Altersgründen.
(26.07.2023, 16:58)saphir schrieb: [ -> ]Nur in Teilen bzw. auf dem Papier. Es gibt keinen echten Vertrag, auch wenn man immer wieder von Generationenvertrag liest. Es gab auch Zeiten der Rentenüberschüsse die in die Steuerkasse geführt wurden. Das ganze Steuer- und Abgabensystem kann und wird immer in teilen in einen Topf gehen und von dort aus wieder verteilt werden. Im Grunde um welche Art Einnahme und Ausgabe es sich handelt. 

Das ist übrigens bei jedem Unternehmen ganz genauso. Ausgaben an der einen Stelle werden nicht bzw. nur in Teilen den Einnahmen an gleicher entnommen. Sondern es gibt immer Mischkosten- und Ausgabensysteme.

Generationenvertrag ist für viele Menschen sicher ein erklärendes Wort was ihnen hilft zu verstehen wie das mit der gesetzlichen Rentenversicherung funktioniert. Es gibt logischer Weise immer einen Überschuß oder Defizit, man ändert ja den Beitragssatz nicht stündlich. Und man läßt die Rentner auch nicht einfach verhungern sondern zahlt riesige Zuschüsse aus dem Staatshaushalt weil die Folgen kostendeckender Beiträge auch gesamtwirtschaftliche Auswirkungen hätte. Aber das ändert nix an der prinzipiellen Funktionsweise der von Bismarck geschaffenen Rentenversicherung.
(26.07.2023, 12:59)Skeptiker schrieb: [ -> ]100 Millionen sind nicht sehr viel im Vergleich zu dem, was die Rente uns kosten würde, fürchte ich.

Außerdem ist der Vergleich einfach wahnsinnig schlecht.


Das ist richtig.

Dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche, ist schon gewollt, es ging mir in erster Linie um die Verwendung der Steuergelder, natürlich helfen 100 Milliarden nicht wirklich, aber in BA und LMT gesteckt, um die Bundeswehr auszurüsten hilft imho für gar nix (außer meinen LMT Aktien ähem).

Hohe Renten zu deckeln bei gleichzeitiger Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze, tja, nicht vermittelbar und vor Gericht nicht durchsetzbar. Und bevor jetzt gleich wieder gemeckert wird von wegen angeblicher Ungerechtigkeit und so, ich zahle seit über 25 Jahren in die Arbeitslosenversicherung ein, gute Summen btw., habe aber auch noch nie einen Euro entnommen...wobei ich mich darüber auch nie beschwert habe, Erwerbslosen Geld zu zahlen halte ich für eine Errungenschaft.
(25.07.2023, 19:47)Skeptiker schrieb: [ -> ]#2.428
Es geht um die EU-Ebene.
Ich fürchte, im Zweifelsfall gibt da auch das Verfassungsgericht klein bei.

Ohne Mehrwert: Du kannst du Kuh nur heute schlachten oder morgen wieder melken.
Enteignet man einmal die Reichen, sind die künftigen Steuereinnahmen auch weg.

Woher kommt das denn? "Enteignung", "Melken", "Schlachten". Das sind ja ganz schön drastische Worte, die der Sache ja auch gar nicht gerecht werden.

Es ist eine stärkere Beteiligung der (Super)reichen am Gesamten in der Diskussion. Denn wenn man sich die Steuerquellen anschaut:
Zitat:Platz 10: Versicherungsteuer 13,3 Milliarden Euro
Platz 9: Tabaksteuer 14,4 Milliarden Euro
Platz 8: Solidaritätszuschlag 18,0 Milliarden Euro
Platz 7: Nicht verlangte Steuern vom Ertrag 20,9 Milliarden Euro
Platz 6: Körperschaftsteuer 29,3 Milliarden Euro
Platz 5: Energiesteuer 41,0 Milliarden Euro
Platz 4: Gewerbesteuer 50,0 Milliarden Euro
Platz 3: Verlangte Einkommenssteuer 59,4 Milliarden Euro
Platz 2: Lohnsteuer 195,5 Milliarden Euro
Platz 1: Steuern vom Umsatz 226,4 Milliarden Euro

https://finanzensteuern.de/steuerberater...tschlands/
Insb. die Arbeitskraft wird hier "gemolken", Lohnsteuer, Umsatzsteuer,... das sind die größten Brocken und betreffen ganz besonders die Arbeitskraft.

Und wenn man sich die Historie der USA mal anschaut:
[Bild: 1920px-Historical_Marginal_Tax_Rate_for_...arners.jpg]
https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommens...e_Staaten)

Sieht man wo wir her kommen: um die 95% (!) Besteuerung der Reichsten gab es mal. Dazu kam noch das Goldverbot. Und selbst da waren sie danach nicht "Geschlachtet". 

Würde mich mal interessieren woher diese Realitätsverzerrung in der Wahrnehmung her kommt? Hast du eine Idee?

Ich hab heute einen Artikel von Herrn Kretschmer (CDU, Ministerpräsident in Sachsen) gelesen über den Umgang mit der AFD. Da fiel ein Satz von ihm "den Nährboden entziehen". Gemeint war etwas anderes. Aber aktuell ist es absolut so, dass es steuerlich der Arbeitskraft anteilig noch nie so schlecht ging wie heute. Und so etwas schürt den Zorn auf das System und den Staat und das ist der Nährboden der AFD.
(26.07.2023, 23:53)jf2 schrieb: [ -> ]Generationenvertrag ist für viele Menschen sicher ein erklärendes Wort was ihnen hilft zu verstehen wie das mit der gesetzlichen Rentenversicherung funktioniert.

Der Generationenvertrag wäre auch der erste Vertrag, bei man mit die Ungeborenen schon mal mit verpflichtet. Wink

jf2 schrieb:Aber das ändert nix an der prinzipiellen Funktionsweise der von Bismarck geschaffenen Rentenversicherung.

Bismarks System hat ja auch unter völlig anderen medizinischen und sonstigen Voraussetzungen funktioniert.
Wir haben jetzt das Problem, dass die Geburtenraten zurückgehen, die Lebenserwartung steigt. Letzteres ist natürlich supergut, jedenfalls aus meiner Sicht.


#2.446
Die Sache mit den Militär ist die selbe wie mit Reißzähnen und Klauen von Tieren:
An sich eine nutzlose Investition, aber ohne geht es auch nicht.

Die Arbeitslosenversicherung ist nicht so viel im Vergleich zur Renten- und Pflegeversicherung.
Ich sage ausdrücklich nicht, dass ich es den Rentnern nicht gönne. Ich würde gerne auch so eine Rente haben usw. Ich sage nur: Seid nicht blind gegenüber den gesellschaftlichen Problemen. Die sind real.

#2.447
Du bringst hier munter amerikanische und deutsche Zahlen durcheinander.
Der Vergleich zu den USA macht meines Erachtens aber erst auf EU-Ebene wieder sinn.

Die Metapher mit der Kuh ist doch eigentlich gut.

Was man auf dieser Grafik z. B. nicht sieht sind die Sozialversicherungsabgaben.
Die Tendenz war hier aber die gleiche. Nur waren hier nach dem 2. WK die meisten Vermögen zerstört. Deshalb hat man niedriger angefangen. Die Tendenz geht aber hier genau so: Dass die Neigung der prozentualen Steuerbelastung immer flacher geworden ist bzw. sich sogar invertiert hat wenn man die Gesamtbelastung sieht.

Die CDU will das aber genauso wenig wahr haben, muss sie sich halt mit der AFD herum schlagen. Und die AFD verschleiert es, da sie von dem Missstand profitiert. Die hat keine Hemmungen die Kuh zu schlachten.
Was sagt ihr zu den Waldbränden in Griechenland?

Manchmal finde ich diesen Kanal ganz witzig:
In der heutigen Episode sprechen Philip Hopf und Kiarash Hossainpour über die jüngsten Berichte über Waldbrände in Griechenland, die Verbindung mit dem Klimawandel, die Meinung Einheimischer und die Darstellung der UN.

Sie meinen dass das alles gelegt ist, damit man nicht roden kann.
Eine Meinung machen, denk ich mir da. Das wäre schon ein starkes Stück.  Angry-fire

Schönen warmen Nachmittag!  Tup