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Im ersten Teil ging es um die Studiengebühren an privaten Hochschulen. Nun will ich noch einige Worte über Studiengebühren an öffentlichen Universitäten verlieren.

Im Falle der privaten Universitäten plädiere ich dafür, dass diese Gebühren erheben sollten. Bei öffentlichen Universitäten sieht die Sache schon ein wenig anders aus als an privaten. Es wäre zwar problemlos möglich, finanziell schwachen Studenten auch hier Fördermittel bereitzustellen, aber da die Schule insgesamt ohnehin in öffentlicher Trägerschaft ist, stellt sich die Frage nach dem Grund für diesen Umweg.
In der Tat bin ich bei der Frage nach den Studiengebühren bei öffentlichen Universitäten, also solchen in Trägerschaft des Staates oder staatlicher Institutionen, unentschieden.

Klar scheint mir zu sein, aus einer reinen wirtschaftlichen Sicht dürfte die Abschaffung von Studiengebühren mit Sicherheit ein Verlustgeschäft sein. Zum einen lockt es Leute dazu, ein Studium zu beginnen, die eigentlich etwas völlig anderes tun würden, wie etwa Senioren, die im Alter noch mal an die Uni gehen oder junge Menschen, die ein Studium ausprobieren, um ihre wahre Berufung zu finden. Zum anderen werden viele erfolgreiche Absolventen irgendwann abwandern und haben damit nicht die Chance, durch Steuereinnahmen und andere Gebühren das Geld wieder an die Gesellschaft zurückzuzahlen, das diese für seine Ausbildung in ihn investiert hat. Hier bezahlt also effektiv der kleine Arbeiter und der Mittelstand einigen Leuten mit Aussicht auf gut bezahlte Jobs ihre Ausbildung.
Das ist effektiv auch das Problem, das ich mit Studiengebühren sehe. Die reine Chancengleichheit könnte man sicherlich auch mit individuellen Fördergeldern erreichen.

Auf der anderen Seite sehe ich schon einen gewissen Vorteil, den die Bildung der Bevölkerung als Öffentliches Gut auch für Leute anbietet, die diese Möglichkeit nicht in Anspruch nehmen können oder wollen. Eine gebildetere Bevölkerung wirkt sich positiv auf das Sozialprodukt aus. Die Möglichkeit für jeden, unabhängig von sozialer Schicht oder finanzieller Situation, ein Studium aufzunehmen, kann man ebenfalls als eine Errungenschaft betrachten.
Ein Vorteil ist natürlich auch, dass eine Universität ohne Studiengebühren kein finanzielles Interesse daran hat, möglichst viele Studenten anzunehmen. Sie könnte vielmehr auch wenig nachgefragte "Orchideenfächer" blühen lassen.

In letzter Konsequenz ist es eine Abwägungsfrage und deshalb ist es am Fairsten, wenn diejenigen, die die Entscheidung am Ende bezahlen, auch darüber entscheiden dürfen. Deshalb sollte das Thema viel mehr Wahlkampfthema sein.


Kritik ist ausdrücklich erwünscht.
Ja Moin.
Also aus meiner Sicht:
- Studiengebühren als Wahlkampfthema fände ich gruselig. Dann quasseln da wieder alle rum die eh keine Ahnung haben und belügen mich wieder. Für mich kein Gewinn an irgendwas erkennbar.
- Fair und Gerecht fände ich eine nachgelagerte Studiengebühr. So nach dem Muster: 0,5 % oder was weiß ich wie viel an "Habemalstudiertlohnsteuer". Kann sich jeder erlauben und die starken Schultern tragen dann halt absolut mehr und relativ das gleiche.
- Für die "Älteren" (ab-- hm.. 30 oder so) auf jeden Fall (zusätzlich) Studiengebühren. Die Selbstverwirklichung darf jeder selber blechen und erinnere mich noch wie sehr ich es zum Kotzen fand, dass damals alle Kollegen meiner Freundin in der Bank auch Studenten waren, da die Semestergebühren deutlich günstiger waren als das ÖPNV-Monatsticket regilär zu kaufen.
Zitat:Für die "Älteren" (ab-- hm.. 30 oder so) auf jeden Fall (zusätzlich) Studiengebühren. Die Selbstverwirklichung darf jeder selber blechen und erinnere mich noch wie sehr ich es zum Kotzen fand, dass damals alle Kollegen meiner Freundin in der Bank auch Studenten waren, da die Semestergebühren deutlich günstiger waren als das ÖPNV-Monatsticket regilär zu kaufen.


Kannste vergessen wegen Gleichbehandlung
Hier wird nix kampflos vergessen:-)

Also Blach bekommst Kindergeld, als Senior Rente, ab 18 darfst Autofahren und wählen... und ab 30 oder so zahlst Studiengebühren.
Der Staat bekommt das Geld... der Staat macht die Regeln.
Da geht schon was.
Der Staat durfte nicht mal eine PKW Maut einführen
..da ging es ja auch gegen nen Gleichwertigen und n großer, Dritter hat entschieden.
(28.10.2019, 06:13)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]- Studiengebühren als Wahlkampfthema fände ich gruselig. Dann quasseln da wieder alle rum die eh keine Ahnung haben und belügen mich wieder. Für mich kein Gewinn an irgendwas erkennbar.

Letztlich muss man sich darauf verlassen, dass schon irgendjemand ein falschs Argument entkräften wird. Aber auf dieses Vertrauen bist du ja auch in anderen Gebieten angewiesen. So funktioniert unsere Demokratie nun mal.

Mr. Passiv schrieb:- Fair und Gerecht fände ich eine nachgelagerte Studiengebühr. So nach dem Muster: 0,5 % oder was weiß ich wie viel an "Habemalstudiertlohnsteuer". Kann sich jeder erlauben und die starken Schultern tragen dann halt absolut mehr und relativ das gleiche.

Damit würdest du nur erreichen, dass studierte Menschen aus Deutschland abwandern, irgendwohin, wo sie die Steuern nicht bezahlen müssen. Für mich sogar eine verständliche Entscheidung, von dem Geld haben sie persönlich nichts, aber ihre Ausgaben werden nicht kleiner.
Das ist vermutlich auch eines der Probleme.

Mr. Passiv schrieb:- Für die "Älteren" (ab-- hm.. 30 oder so) auf jeden Fall (zusätzlich) Studiengebühren. Die Selbstverwirklichung darf jeder selber blechen und erinnere mich noch wie sehr ich es zum Kotzen fand, dass damals alle Kollegen meiner Freundin in der Bank auch Studenten waren, da die Semestergebühren deutlich günstiger waren als das ÖPNV-Monatsticket regilär zu kaufen.

Da hast du aber auch viele jüngere, die letztlich nur aus solchen Gründen studieren.

Ab 30 scheint mir etwas zu kurz. Das ist ziemlich gemein für die Leute, die auf den zweiten Bildungsweg noch etwas erreichen wollen, weil die mehrheitlich unter diese Regelung fallen würden.
Letztlich muss man sich darauf verlassen, dass schon irgendjemand ein falschs Argument entkräften wird. Aber auf dieses Vertrauen bist du ja auch in anderen Gebieten angewiesen. So funktioniert unsere Demokratie nun mal.

Na das mit den falschen Argumenten klappt ja bestens. Hast da aber leider Recht, dass man drauf angewiesen ist.

Damit würdest du nur erreichen, dass studierte Menschen aus Deutschland abwandern, irgendwohin, wo sie die Steuern nicht bezahlen müssen.
Solche Argumente erinnern mich an meine Firma... oder halt unsere Politik. Bei z.B. 0,5 % wandern da alle ab... Kollege`? Wer soll denn da noch abwandern? Also spätestens mit der Soli-Einführung müssen doch schon alle ausgewandert sein.
Kann mit solchen Argumenten so gar nichts anfangen. Inhaltlich dünn... kein Alternativvorschlag.... Fundamentalopposition wie man sie bei manchen Politikern kennt.  Bei einer Steuer wandern alle aus... also alle Steuern auf Null? Bang


Da hast du aber auch viele jüngere, die letztlich nur aus solchen Gründen studieren.
Was schlägst also vor? Deine Antwort auf den ersten Abschnitt?
(30.10.2019, 09:11)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]Na das mit den falschen Argumenten klappt ja bestens. Hast da aber leider Recht, dass man drauf angewiesen ist.

Die Alternative wäre, politisch gesehen, eine Expertokratie und ich glaube, die wollen wir aus guten Gründen auch nicht.

Mr. Passiv schrieb:Kann mit solchen Argumenten so gar nichts anfangen. Inhaltlich dünn... kein Alternativvorschlag.... Fundamentalopposition wie man sie bei manchen Politikern kennt.  Bei einer Steuer wandern alle aus... also alle Steuern auf Null? Bang

Du erwägst eine Steuer speziell für Leute, die in ihren Leben davor einmal studiert haben. Ich halte das für keine besonders gute Idee, weil das genau die Leute sind, die besonders leicht abwandern können.
Natürlich kann man die Steuer dafür sehr gering machen, aber deckt das dann die Kosten, eine Hochschulausbildung zu finanzieren?

Mr. Passiv schrieb:Da hast du aber auch viele jüngere, die letztlich nur aus solchen Gründen studieren.
Was schlägst also vor? Deine Antwort auf den ersten Abschnitt?

In letzter Konsequenz muss eine Gesellschaft selbst entscheiden, ob sie bereit ist, die Universität für jeden gratis anzubieten. Man sollte sich bei dieser Entscheidung nur eben auch bewusst sein, dass damit der einfache Arbeiter den im 30. Semester studierenden einen Teil seiner Kosten bezahlt.
Umgekehrt profitiert der Arbeiter natürlich auch von einem innovativen Umfeld, falls es denn sattfindet.

Bei privaten Unis wäre ich für eine Gebühr, die zumindest einen Teil der Kosten deckt. Dabei kann der Staat, ich denke hier vor allen Dingen an das Bundesland, den jungen Menschen bei vorliegen gewisser Kriterien Hilfen spendieren. Etwa bei Hochbegabten, Leuten aus komplizierten Elternhaus, keine Einträge im polizeilichen Führungszeugnis oder ähnliches.
Die Alternative wäre, politisch gesehen, eine Expertokratie und ich glaube, die wollen wir aus guten Gründen auch nicht.

Also mir würde schon ein mehr an Demokratie und Transparenz genügen. Unsere "repräsentative Demokratie" geht mir ziemlich auf den Senkel.

Du erwägst eine Steuer speziell für Leute, die in ihren Leben davor einmal studiert haben. Ich halte das für keine besonders gute Idee, weil das genau die Leute sind, die besonders leicht abwandern können.
Wegen 0,5 oder so wird keiner Auswandern oder hierbleiben. Wir alle zahlen sogar ne extra Steuer weil wir arbeiten. Kenne niemanden, der deshalb lieber zum Amt geht.


In letzter Konsequenz muss eine Gesellschaft selbst entscheiden, ob sie bereit ist, die Universität für jeden gratis anzubieten.
Also mich hat da noch keiner gefragt.

Was private Unis machen ist mir da ziemlich egal- Die einen Geschäfte verkaufen Brot, die anderen Fliesen und ne Uni halt Abschlüsse.