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(09.01.2024, 23:46)Sauvignon schrieb: [ -> ]Sorry, aber gibt es das auch ein wenig neuer, so etwa nach den ganzen Energie Sanktionen?!

Oops, hier ist es:

Deutscher Leistungsbilanzüberschuss 2022 auf 162 Milliarden Euro zurückgegangen

...Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist im Jahr 2022 um 116 Milliarden Euro auf 162 Milliarden Euro gesunken. Den Einnahmen in Höhe von 2,35 Billionen Euro standen Ausgaben in Höhe von 2,19 Billionen Euro gegenüber. ...

Immer noch kräftig, aber nix von wegen "alles nur geträumt", alles nur in deinem Kopf".

https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/th...gen-906608

Der Krieg war/ist ein tiefer Einschnitt. Und die Zinserhöhung ist eine Belastung für den Bau. Hat beides aber nichts mit der Ampel oder Klimaschutz zu tun.

Es hat sich auch schon wieder teilweise erholt:
Wir liegen wieder über 200 Mrd. Überschuss incl Dezember: 
[attachment=14363]
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtsc...daten.html

Damit dürften wir weltweit wieder ungefähr die No.1 sein. Obwohl noch nicht alle externen Probleme vollständig verdaut sind.
(09.01.2024, 21:24)boersenkater schrieb: [ -> ]Boah.... was das Zeit kostet....  Bang

Gut, ich antworte zu kleinteilig. Dafür kommst du heftiger vom Thema ab.
Unentschiede, würde ich sagen...

boersenkater schrieb:Falsch - in dem Sinne das nur deshalb die Grünen gegründet wurden - schon oben geschrieben....
Muss ich jetzt nicht nochmal ausführen...

Der "Kristallisationspunkt" der Grünen war die Anti-Atom-Bewegung.
Aber meinetwegen, sei es dir geschenkt.

Dennoch ist der Atomausstieg ein ideologisches Projekt der Grünen. Das der Merkel-Regierung in die Schuhe schieben zu wollen entbehrt jeglicher Verankerung in der Realität.

boersenkater schrieb:Dein Ernst  Confused

Ja, mein Ernst.

Was ist denn jetzt dein Standpunkt?

Schutzzölle gegen die günstigeren chinesischen PV? In dem Fall bleibt PV teuer und wird nicht weit verbreitet.
Oder endlose Subventionen für diesen Sektor?  Wonder

boersenkater schrieb:Das hätten die deutschen Unternehmen und deren Manager vorher nachdenken müssen - die haben die
chinesische Konkurrenz erst geschaffen....

Mag sein, aber warum ist jetzt Merkel Schuld?

Wenn PV doch die so überlegene Technologie ist, wieso haben dann die Energieanbieter die Netze nicht im eigenen Interesse ausgebaut, sondern auf den Staat gewartet?  Biggrin
Da muss es ja irgendwas geben, was die gehindert hat.

boersenkater schrieb:Confused

Englischer Wikiartikel vs. deutscher in der Qualitätssicherung, sag ich da bloß.

boersenkater schrieb:China baut mehr EE im Jahr als alle anderen zusammen.
Auch schon oft genug drüber diskutiert....

China reduziert seinen CO2-Ausstoß nicht. Aber netter versuch.

boersenkater schrieb:Haben wir schon oft genug drüber gesprochen - die fossilen lassen sich nicht runterfahren -
der Strom ist im Netz und muss irgendwo hin - deswegen.....

Bang
Die Erneuerbaren lassen sich nicht runterfahren. Der Strom muss irgendwo hin... Merkst du selbst?

Deshalb wurde auch so auf russisches Gas gesetzt. Weil Gaskraftwerke sich vergleichsweise schnell abschalten lassen.

Du verweigerst die Antwort:
Wir produzieren zu einem Zeitpunkt zu viel Energie und zum anderen zu wenig. Wie wollen wir das lösen?

Solange die Speicherfrage unbeantwortet bleibt, können wir auf den Rest verzichten.
Es sind nicht die bösen Fossilen. Es sind die unflexiblen Erneuerbaren. Die erzeugen Strom wann sie können und nicht wann er gebraucht wird. Punkt.
Hat vorher ja auch gut funktioniert mit Kohle und Atomstrom. Solche Probleme haben wir erst seit den EE.

boersenkater schrieb:Ich habe sie nicht gepachtet - ich kann aber wenn ich will die Wahrheit finden - und diese Quellen
dann wie ich es immer tue hier posten.

Leider hast du hier einen Punkt.

Weil es in den deutschen Medien einen Bias zugunsten der Grünen gibt, stellen diese den Sachverhalt oft verkürzt und vereinfacht dar.  Wink

Das muss man ausgleichen indem man selbst bewusst sucht.

(09.01.2024, 23:16)saphir schrieb: [ -> ]Aber Herr Skeptiker seit Jahren geht in unserem Land die Wahnvorstellung um unserer Industrie ginge es schlecht. 

https://finanzmarktwelt.de/aluminium-mas...en-244777/
https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/n...d-86314637
Motto: Ist es wieder
Gold,
das glänzt

Erstmal: Schönes Wochenende!

Hallo,

nach der von mir entfachten Kontroverse vom letzten Mal, heute mal etwas völlig anderes.

Die Entwicklung der Goldpreise. Dazu ein Zitat
  • "Zwölf Jahre hat es gedauert, ehe Gold mit über 2100 Dollar für eine Feinunze (31,1 Gramm) Ende vergangenen Jahres mal wieder ein neues Rekordhoch erreichte. (...)
    Bis 2011 war der Goldpreis zwölf Jahre lang um insgesamt mehr als 600 Prozent gestiegen, ehe es anschließend zwölf weitere Jahre nur noch seitwärts ging."
  • Handelsblatt, „Für Gold ist nach dem Rekordhoch der Weg nach oben frei“ von Ulf Sommer, erschienen am 12.01., Link: hier.

Klingt doch erst Mal optimistisch. Alleine, dass sich Gold seitwärts bewegt und nicht stark schwangt, scheint doch positiv als Wertaufbewahrung.
Verstetigt man den Graphen der Goldpreisentwicklung, so erkennt man einen linearen Aufwärtstrend. Allerdings keinen sehr steilen. Ich führe das auf die Inflationsrate zurück.

Ich kenne natürlich die Zahlenwerte, in denen Gold regelmäßig von einen Aktienindex geschlagen wird, was Wertzuwachs ausgeht. Dennoch frage ich mich, ob es hier im Forum jemanden gibt, der Erfahrungen mit Gold über einen längeren Zeitraum hat.


Gibt es jemanden?
Gold (physisch) an sich ist einfach eine tolle Sache. Die Wertentwicklung über längere Zeit eher konservativ. Ich horte Gold seit 1980. Der mittlere Wertzuwachs waren bescheidene ca 4%, von ca. 400 auf 2100$/Unze. 1980 bis 2005 gab es eine gaanz lange Durststrecke.
Von der Kaufkraft her gesehen vielleicht sogar ein kleines Minusgeschäft. Es ist eine Hobby, eine Passion, mehr nicht.
Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen Schmuck und Goldpreis?

Also ja, klar gibt es den. Aber gibt es einen Goldpreis der den Verkauf von Schmuck so stark dämpft, dass sich dort irgendwo ein Goldpreis einpendelt? Über den der Goldpreis nicht dauerhaft steigen will, kaufkraftbereinigt?
(13.01.2024, 16:47)saphir schrieb: [ -> ]Aber gibt es einen Goldpreis der den Verkauf von Schmuck so stark dämpft, dass sich dort irgendwo ein Goldpreis einpendelt?

Den könnte es theoretisch geben, aber in der Praxis dürfte das wohl keine Rolle spielen. Der Goldschmuck erhält doch gerade wegen seiner Kunstfertigkeit und/oder seines Alters einen zusätzlichen ideellen und materiellen Wert. Niemand kommt auf die Idee, seinen Schmuck nur wegen des Goldanteils einschmelzen zu lassen und zu verkaufen.
(13.01.2024, 17:55)Speculatius schrieb: [ -> ]Den könnte es theoretisch geben, aber in der Praxis dürfte das wohl keine Rolle spielen. Der Goldschmuck erhält doch gerade wegen seiner Kunstfertigkeit und/oder seines Alters einen zusätzlichen ideellen und materiellen Wert. Niemand kommt auf die Idee, seinen Schmuck nur wegen des Goldanteils einschmelzen zu lassen und zu verkaufen.

Doch, sogar recht viele.
Als Beispiel nenne ich mal die fetten Herrenringe der 70er oder altes Zahngold.
Es gibt reichlich hässlichen Schmuck den niemand mehr tragen möchte. Nicht jeder Schmuck ist Antik. Münzen ohne Zertifikat werden auch niedriger gehandelt.
Es gibt Ankaufpreise für Gold, die genauso wie der Goldpreis der Börse schwankt.
(13.01.2024, 16:47)saphir schrieb: [ -> ]Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen Schmuck und Goldpreis?

Also ja, klar gibt es den. Aber gibt es einen Goldpreis der den Verkauf von Schmuck so stark dämpft, dass sich dort irgendwo ein Goldpreis einpendelt? Über den der Goldpreis nicht dauerhaft steigen will, kaufkraftbereinigt?

Ab Indien beginnend bis tief nach Süd-Ost Asien wird Goldschmuck traditionell der Braut und auch später noch der Ehefrau geschenkt, als "Ablöse", aber auch durchaus als Geldanlage. Da kann ein zukünftiger Ehemann dem designierten Schwiegervater nicht sagen, Gold ist mir zu teuer, wie wäre es mit Silber?! Goldschmuck wird auch offen getragen, sieht teils wunderschön aus am Handgelenk einer traditionell gekleideten Inderin. 

Goldschmuck wird dann nicht wieder verkauft, nur weil in den USA der Spot sinkt...

Exakte Zahlen habe ich keine, wenn dann wäre Goldschmuckverkauf in Indien relevant, oder aber Kennziffern der Goldschmuck herstellenden/verarbeiteten Industrie mit dem Spot in Relation gesetzt.

Ansonsten Prost und schönes Wochenende! Mein goldener Dithmarscher Urbock wartet...
Motto: Sie können es,
einfach
nicht
verstehen

Erstmal: Willkommen am Mittwochsstammtisch.

Hallo,

weil uns das Thema alle nicht loslässt, bringt ich es noch mal. Es geht um eine einfache Feststellung. Nicht alles, was den Straßenverkehr beeinträchtigt, ist gleich.
Hier mal ein Zitat:
  • "Die Proteste der Klimaschützerinnen sind vom Ziel her dringend notwendig, legitim, überfällig, im Interesse der Gesellschaft und zum Schutz künftiger Generationen. [...] Die Proteste der Landwirte dagegen sind zwar in einer Demokratie gleichermaßen legitim, ihre Ziele laufen denen der Gesellschaft und künftiger Generationen jedoch größtenteils zuwider."
  • Zeit Online, "Lieber für Klimaschutz protestieren" aus der Kolumne von Marcel Fratzscher (Präsident des DIWs), Link: hier.
  • Dort weiterhin:
    "Der Schaden für Klima, Umwelt und Biodiversität durch manche landwirtschaftliche Produktion ist enorm. Allen voran belastet die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten die Umwelt und das Klima enorm[...]
    Fast alle genannten Argumente gegen die Ziele der Bauernproteste sprechen für die Proteste der Klimaschützer. Anders als den Landwirten geht es ihnen nicht nur um ihre eigene Zukunft. Ihre Proteste sind darauf ausgerichtet, vor allem künftige Generationen zu schützen."


Ich möchte hier nicht die konkreten Aussagen aus dieser Kolumne skandalisieren oder mich darüber aufregen.
Es ist mehr Anschauungsmaterial. Es veranschaulicht, dass gewisse [edit: "Sichtweisen] sich anscheinend überhaupt nicht vorstellen können, wieso in den Augen der einfachen Bevölkerung der Protest der Bauern etwas positives ist, während die "Klimakleber" heftig kritisiert werden.

Der Artikel berücksichtigt viele Gesichtspunkte gar nicht.

In diesem Text wird es dankenswerterweise offen angesprochen. Fleischkonsum ist schlecht, wegen des CO2-Ausstoßes, weswegen die Anliegen der Bauern prinzipiell weniger legitim sind als die der "Klimabewegten".
Für die Mehrheit der einfachen Bevölkerung würde es eine erhebliche Einbuße an Lebensqualität bedeuten, wenn sie sich Fleisch nur noch ausnahmsweise leisten könnte.
Man mag dies als legitim oder illegitim ansehen so viel man will, aber das ändert an der Wahrnehmung der Betroffenen zunächst gar nichts. Appelle mit erhobenen moralischen Zeigefinger erwecken eher Trotz als Verständnis.

Im Ergebnis ist es klar, sollten sich die "Klimakleber" oder andere Gleichgesinnte mit ihren Forderungen durchsetzen, dann würde das für die normale Bevölkerung erhebliche Einschränkungen bedeuten. Weniger Mobilität im Inland und extrem teure Reisemöglichkeiten ins Ausland, weniger Konsum von "Kulturgütern" wie Fleisch oder Unterhaltungselektronik, insgesamt auch weniger Wohlstand.
Die Forderungen der Bauern mögen den Menschen außerhalb ihres Berufsstandes nicht zu gute kommen, aber sie schaden ihnen auch nicht unmittlebar.
Schon allein deshalb haben diese viel bessere Chancen auf Solidarität der normalen Bevölkerung als die Klimabewegten.

Nun mag man wir antworten, dass die Lebensqualität zwar sinke, dies aber doch ein verhältnismäßiger Preis für die Zukunft sei.
Abgesehen davon, ob sich angesichts einer alternden, kinderlosen Gesellschaft nicht die Frage stellt, ob hier die subjektive Bewertung der Mehrheitsgesellschaft schon erheblich von diesem "langfristigen Denken" abweicht, ergibt sich folgendes Problem.
Diese Klimaschutzmaßnahen können überhaupt nur funktionieren, wenn die gesamte Menschheit daran mitwirkt.
Schränkt nur Deutschland sich ein und andere Länder "sündigen" weiter gegen das Klima, wird der Klimawandel  trotzdem eintreten, was nicht nur das Opfer der deutschen Bevölkerung unnötig machen würde, sondern sie effektiv sogar noch angreifbarer gegenüber den Folgen des Klimawandels macht.

Auch übersieht der Autor, dass es sich bei den "Klimaklebern" um eine vergleichsweise kleine, im Wortsinne "radikale" Minderheit handelt, die dem Rest der Gesellschaft ein völlig neues Gesellschaftskonzept offerieren will. Das ist noch vorsichtigt formuliert.
Die Bauern dagegen kämpfen nur für die Beibehaltung einiger gewohnheitsmäßiger Ermäßigungen.

Was die süffisante Aufzählung an Subventionen und Privilegien der europäischen Landwirtschaft angeht, muss ich sagen, dass diese mich eher amüsiert als überzeugt hat.
Die Gegengründe nur kurz angerissen: Erstens erhalten die europäischen Landwirte einige Privilegien, aber dafür sind sie auch vergleichsweise strengen Regulierungen unterworfen. Ihre Kollegen aus den USA können beispielsweise auch gentechnisch veränderte Lebewesen einsetzen und teilweise unetikettiert in den Handel bringen, viele Schädlingsbekämpfer und andere Mittel einsetzen, die in Europa verboten oder stark reguliert wären.
Diese Wettbewerbsnachteile werden lediglich ausgeglichen.
Zweitens, daran anschließend, habe die europäischen Gesetzgeber Kontrolle über die heimischen Landwirtschaft, jedoch nicht über beispielsweise die in Amerika. Falls also die heimische Landwirtschaft mehr und mehr ins Hintertreffen geraten sollte und durch Importe aus Amerika substituiert würde, wären die landwirtschaftlichen Konsumgüter in Europa dadurch wahrscheinlich klimaschädlicher und mit zweifelhafteren Chemikalen behandelt als sie es mit einer Schutzpolitik wären.
Drittens ist es einfach nicht wünschenswert vom Import von Nahrung abhängig zu werden, um die eigene Bevölkerung zu ernähren. Es müssen nur natürliche oder politische Umstände eintreten, um zu Nahrungsengpässen bis hin zu Hunger zu führen. Man stelle sich nur vor, durch irgendwelche Umstände käme der Schiffsverkehr zwischen Europa und Amerika zum Erliegen, während aber Europa von Lebensmittelimport von dort abhängig wäre. Eine Katastrophe.

Die Tatsache, dass solche Gesichtspunkte gar nicht erwogen werden, scheint mir doch symptomatisch zu sein. Deshalb kann man die einfache Bevölkerung und ihre Haltung zu den Bauernprotesten auch nicht mehr verstehen.


Was denkt ihr darüber?