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Nanu, seit 2015 dürfte der Fachkräftemangel doch kein Thema mehr sein?

Told you so.  Lol

Das wallstreetjournal hatte das erst kürzlich gut zusammengefasst.

https://www.wsj.com/articles/germany-is-...1670844930

Kleiner Trost: zumindest die Sozialsysteme und die Kriminalitätsstatistik wurden bereichert.
(20.12.2022, 11:56)boersenkater schrieb: [ -> ]Hersteller -> Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall

Krauss-Maffei Wegmann (KMW) ist auch Hersteller des Leopard 2 - also stellen die nicht nur Schrott her..... 

Kabelbrände, Elektronik-Probleme, abgenutzte Zahnkränze

Wieso Weshalb Warum?

Wird alles was gerade ausfällt komplett im eigenen Haus hergestellt?
Sind das Teile von Zulieferern?
Offensichtlich hat vor allem die Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung versagt.

Witzig finde ich das manche das der Politik in die Schuhe schieben wollen.
Für mich ist der schwarze Peter eindeutig und nur beim Hersteller zu suchen.
Wenn ich ein Auto bestelle, kaufe, bezahle und das Auto Schrott ist liegt das nicht an mir sondern am Hersteller.

Beim Pannen-Panzer Puma (schöne Alliteration Smile ) ebenso wie beim Pannen-Heli NH90 oder Pannen-Transporter A400M ist es jedes Mal so, daß sich Verteidigungsministerium und Industrie gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Die Truppe beklagt mangelnde Qualität und die Industrie beklagt, daß während der Entwicklungs- und Bauphase immer neue und zusätzliche Anforderungen und Änderungswünsche an das Projekt gestellt werden, was auch zu erheblich längeren Entwicklungszeiten führt.

Mangels Expertise kann ich nicht beurteilen, wer Recht hat, vermutlich aber beide. Das Ende vom Lied ist dann, daß statt der ursrpünglich geplanten und beauftragten eierlegenden Wollmilchsau, die stets "das beste der Welt" sein wollte, ein nicht einsatztaugliches "Versuchsexemplar" herauskommt, um es mal etwas flapsig auszudrücken, und dann entweder wieder auf uraltes aber bewährtes Material zurückgegriffen wird oder die Ausrüstung beim Nachbarn gekauft wird, was man allerdings auch schon von Anfang an zu einem Bruchteil der Kosten hätte tun können.

Was dann besonders nervig ist in diesem Zusammenhang ist diese deutsche Bräsigkeit, sich selbst als "Hochtechnologieland" nach außen zu präsentieren und gleichzeitig eine der schlechtesten Internet-Infrastrukturen aller entwickelten Industriestaaten zu haben. Keine pragmatischen Lösungsansätze zu verfolgen. Zu glauben, mit Armutsmigration die Lücken im Arbeitsmarkt schließen zu können. Mit gigantischem materiellen und finanziellem Aufwand eine ineffiziente Energieinfrastruktur aufzubauen und vor deren Fertigstellung die alte effiziente schon mal abzustellen.

Auch andere Länder wie z.B. China planen in der langfristigen Zukunft ihre Energieinfrastruktur massiv auf Ökostrom umzustellen. Aktuell jedoch wird erstmal die fossile Infrastruktur weiter ausgebaut um die Wirtschaft nicht zu gefährden. Da wird nicht der zweite vor dem ersten Schritt gemacht.
Und das sind unsere neuen Flugzeuge:



@Speculatius: Der A400M macht sich doch ganz gut mittlerweile oder bin ich da falsch informiert?
(20.12.2022, 10:43)saphir schrieb: [ -> ]Eigentlich dachte ich daran, dass sie den Lohn und die Arbeitsbedingungen anpassen sollen, um die Arbeitslosen für sich zu gewinnen. Bei Erntehelfern wird das aber vermutlich dazu führen, dass wir nicht mehr konkurrenzfähig sind. In England soll die Ernte auf den Feldern verrottet sein, weil die Billig-Saisonarbeiter ausblieben. Der Markt würde das Problem genau so lösen: Das Angebot fällt wegen mangelnder konkurrenzfähigkeit weg.


Ich glaube Spanien hat das gegenteilige Problem, viel zu viele Arbeitslose, zu wenig Industrie.

In England wurden die billigen Arbeitskräfte (Ausländer aus Osteuropa) aus dem Land geworfen und dann ist die Ernte auf dem Feld verrottet.

Bezüglich Spanien hast Du Recht was die Arbeitslosigkeit angeht.
(20.12.2022, 14:14)Speculatius schrieb: [ -> ]Mit gigantischem materiellen und finanziellem Aufwand eine ineffiziente Energieinfrastruktur aufzubauen und vor deren Fertigstellung die alte effiziente schon mal abzustellen.

Auch andere Länder wie z.B. China planen in der langfristigen Zukunft ihre Energieinfrastruktur massiv auf Ökostrom umzustellen. Aktuell jedoch wird erstmal die fossile Infrastruktur weiter ausgebaut um die Wirtschaft nicht zu gefährden. Da wird nicht der zweite vor dem ersten Schritt gemacht.

Das stimmt natürlich. Das ist aber eine andere Situation. Captain Xi sagt: "mach jetzt"!..Und dann machen die auch. Da kann man es sich erlauben AKWs und Kohle für eine gewisse Restlaufzeit am Netz zu lassen.

Bei uns läuft das anders. Erstmal wird ein Enddatum angesetzt. "Könnten wir in ungefähr 20 Jahren die alten Müllkippen abschalten.."? Dann zetern Versorger, schleifen Hans Werner "weiss-nix-sag-aber-trotzdem-was-dazu" Sinn und den halben BDI zur Lobby Jammer Runde......und machen dann 10 Jahre erstmal garnix. Repeat!

Das Problem ist unser pseudo-kapitalistisches Versorger System. Weder die großen noch die Stadtwerkeverbunde haben historisch irgendeinen Grund sich zu bewegen. Energie künstlich knapp halten, teuer furel einkaufen und hedgen und das als "pragmatisch" verkaufen. Funktioniert. Du nennst das ja auch "effizient". 

Unsere Energiewirtschaft war NIE effizient. Da steht einfach ein Oligopol zwischen. IMHO sogar schlimmer als ein Monopol. Das lässt sich leichter regulieren. 

Ergo => ohne Pistole auf der Brust geht nix. Soll die Industrie "abwandern". Droht sie ständig mit. Da wo es nur auf "günstig" ankommt, hat sie das eh schon getan.
(20.12.2022, 15:58)Lancelot schrieb: [ -> ]Ergo => ohne Pistole auf der Brust geht nix. Soll die Industrie "abwandern". Droht sie ständig mit. Da wo es nur auf "günstig" ankommt, hat sie das eh schon getan.

Womit in vielen Bereichen auch ursächlich viele der aktuellen Probleme entstanden sind.
Gibt auch einige mittelständische Unternehmen die wieder zurück gewandert sind. 


Gründe

Qualität nicht wie in Deutschland erreichbar.
Industriespionage.
Bürokratie die es den Ausländern schwerer und den einheimischen chinesischen Herstellern leichter macht.

Also von daher hinfort hinfort - die werden sehen was sie davon haben. Der Fachkräftemangel tut sein übriges -
die frei werdenden Mitarbeiter kommen einfach woanders unter wo sie händeringend gesucht werden.
So schließt sich der Kreis wieder.
(20.12.2022, 14:14)Speculatius schrieb: [ -> ]Verteidigungsministerium und Industrie gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Die Truppe beklagt mangelnde Qualität und die Industrie beklagt, daß während der Entwicklungs- und Bauphase immer neue und zusätzliche Anforderungen und Änderungswünsche an das Projekt gestellt werden, was auch zu erheblich längeren Entwicklungszeiten führt.


Wäre auch wieder die Schuld des Herstellers.
Der Kunde verlangt - entweder es geht oder es geht nicht - muss der Hersteller sagen.
Kostet mehr - ist der Fall. Dauert länger - ist der Fall.
Wenn sie am Ende trotzdem Schrott liefern haben sie den schwarzen Peter in der Hand.
Kabelbrände - warum? Weil mehr Geräte angeschlossen sind? Dann hätten die Kabelbäume upgedatet gehört.
Zahnkränze die verschleißen? Materialermüdung? Warum? Weil Belastung durch Sonderwünsche höher?
Dann hätten die Teile mit hochwertigeren Materialien hergestellt werden müssen. Nicht möglich?
Muss Hersteller sagen und nicht "ja machen wir - kostet mehr, dauert länger" sagen und dann Schrott liefern.
Zitat:Wenn ich ein Auto bestelle, kaufe, bezahle und das Auto Schrott ist liegt das nicht an mir sondern am Hersteller.


Und dann gebe ich das Auto zurück und lasse mir ein anderes geben.
Genau so tatsächlich geschehen bei meinem ersten Audi TT.
(20.12.2022, 15:58)Lancelot schrieb: [ -> ]Bei uns läuft das anders. Erstmal wird ein Enddatum angesetzt. "Könnten wir in ungefähr 20 Jahren die alten Müllkippen abschalten.."? Dann zetern Versorger, schleifen Hans Werner "weiss-nix-sag-aber-trotzdem-was-dazu" Sinn und den halben BDI zur Lobby Jammer Runde......und machen dann 10 Jahre erstmal garnix. Repeat!

Das Problem ist unser pseudo-kapitalistisches Versorger System. Weder die großen noch die Stadtwerkeverbunde haben historisch irgendeinen Grund sich zu bewegen. Energie künstlich knapp halten, teuer furel einkaufen und hedgen und das als "pragmatisch" verkaufen. Funktioniert. Du nennst das ja auch "effizient". 

Unsere Energiewirtschaft war NIE effizient. Da steht einfach ein Oligopol zwischen. IMHO sogar schlimmer als ein Monopol. Das lässt sich leichter regulieren. 

Ergo => ohne Pistole auf der Brust geht nix. Soll die Industrie "abwandern". Droht sie ständig mit. Da wo es nur auf "günstig" ankommt, hat sie das eh schon getan.

Energiewirtschaft und Politik waren nach meiner Wahrnehmung hierzulande schon immer ein einziger Klüngel, über alle Parteigrenzen hinweg. Mad

Nun kann mir das als Verbraucher allerdings im großen und ganzen schnuppe sein, wenn am Ende genügend Energie zu erträglichen Preisen zur Verfügung steht. Schlecht ist es allerdings, wenn es dann nicht mehr der Fall ist.

Beispiel Hamburg:
Die Energieproduktion des Kohlekraftwerks in Moorburg mit 1.600 MW Leistung wurde durch politische Blockaden gezielt unwirtschaftlich gemacht, so daß der Betreiber Vattenfall wenige Jahre nach dem Betriebsbeginn das Kraftwerk zur Ausschreibung für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken im Rahmen des Kohleausstiegs anmeldete - und den Zuschlag erhielt. Jubel beim grünen Umweltsenator Jens Kerstan und seinen Getreuen, daß endlich der "schmutzige" Strom aus Moorburg nicht mehr - so wörtlich - das Stromnetz "verstopft". Auf dem Gelände des Kraftwerks soll eine Anlage zur Produktion von grüünem Wasserstoff errichtet werden.

Wo ist denn nun der grüne Wasserstoff als Ersatz zur Energieerzeugung?
Nicht da ist er!
Statt dessen dieses: Eek

Zitat:Stromerzeugung in Hamburg bricht drastisch ein

Im vergangenen Jahr sind in Hamburg 2,8 Millionen Megawattstunden Strom erzeugt worden. Das sind 43,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Auch in Schleswig-Holstein ist weniger Strom erzeugt worden.

Der Grund für den drastischen Einbruch in Hamburg ist die deutlich geringere Stromerzeugung aus Kohle aufgrund der Stilllegung des Kraftwerks Moorburg. Trotzdem stammte mit 2,1 Millionen Megawattstunden und einem Anteil von 75,2 Prozent der weitaus überwiegende Anteil des erzeugten Stroms aus fossilen Energieträgern.

https://www.mopo.de/hamburg/stromerzeugu...tisch-ein/

Das Ergebnis ist, daß die Hamburger Kupfer- und Aluminiumbetriebe Aurubis und Trimet ihre Produktion runtergefahren haben - und dort auch nicht wieder hochfahren werden, sondern irgendwo anders auf der Welt - wie wär's mit China? Günstiger Kohlestrom wird derzeit dort ja massiv ausgebaut und kann die chinesischen Stromnetze verstopfen, damit wir das Aluminium dann von dort importieren können. Bang
(20.12.2022, 17:56)Speculatius schrieb: [ -> ]Wasserstoff als Ersatz zur Energieerzeugung?
Nicht da ist er!

Wegen Leuten wie dir! :)

Sei ehrlich: du hättest doch vor 10 Jahren auch schon gesagt: "geht nicht" oder "macht keinen Sinn" oder "ist zu teuer". Und weil es genug Leute wie dich gegeben hat, gab es in der Politik keinen Druck. 

Jetzt machst onshore einfach 50% größer (technisch kein Problem) , Solar 100% größer (auch kein Problem) und off-shore Wind 400% größer (sollte längst fertig sein). Von mir auch erstmal ohne Speicher sondern halt mit down curtailment für off-shore. Wenn off-shore Wind groß  kannst du das fast schon base load fahren. Must es nur runterfahren wenn es zu viel produziert. 

Dezentral. Fuel kostet nix. Zertifikate auch nicht. 

Dir hat man halt das aktuelle Modell als "solide Erfolgsgeschichte" verkauft. Statt mal zu investieren und dafür zu Sorgen das wir näher an norwegischen oder schwedischen Preisen sind......

"ja aber, ja aber...die haben Hydro". Genau. Halt irgendwann mal gebaut.  Und war AUCH NICHT BIILLIG!!! [b][i]Und das tut: weil fast 90% der Hydro Kapazität in öffentlicher und kommunaler Hand sind. 
Und mal so nebenbei: Norwegen, ein Land mit genügend Hydro Kapazität hat jetzt schon fast so viel installierte Windleistung wie Deutschland. In 2019 750 MW zugebaut. 
  
Anstelle den Weltuntergang herbeizureden Einfach bauen den Scheiss. Fertig. Sag ich schon seit 15 Jahren. Die gute Greta seit gut 10.
Deutschland ist schon weit gekommen. Wir könnten aber sehr viel weiter sein.


https://transparency.entsoe.eu/generatio...ST+(UTC+2)[/i][/b]