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(19.06.2023, 13:49)jf2 schrieb: [ -> ]Das heißt hier wiederholt sich Geschichte. Deutsche Solarzellenproduzenten sind nur dann wettbewerbsfähig wenn sie subventioniert werden. Die Frage die dabei entsteht: Liegt das dann an dem einzelnen Unternehmen oder ist vielleicht der ganze Standort (Deutschland) nicht mehr wettbewerbsfähig? Wenn man auf so Schlüsselfaktoren wie Steuern, Abgaben, Energiepreise schaut deutet vieles auf eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Standorts hin.

Hmm: Solarzellenproduzenten werden sowohl in den USA als auch in China massiv subventioniert.

Das führt zu Standortnachteilen bei uns. Meyer Burger möchte wohl dass Lindner gleich zieht oder sich bewegt.
(19.06.2023, 14:21)saphir schrieb: [ -> ]Hmm: Solarzellenproduzenten werden sowohl in den USA als auch in China massiv subventioniert.

Das führt zu Standortnachteilen bei uns. Meyer Burger möchte wohl dass Lindner gleich zieht oder sich bewegt.
Das bedeutet doch, dass Häuslebauer preiswert an Solarzellen kommen ohne dass wir hierfür Steuergelder verschwenden.
(19.06.2023, 14:21)saphir schrieb: [ -> ]Hmm: Solarzellenproduzenten werden sowohl in den USA als auch in China massiv subventioniert.

Das führt zu Standortnachteilen bei uns. Meyer Burger möchte wohl dass Lindner gleich zieht oder sich bewegt.

Gibts dazu Fakten? Denn eigentlich ist das Rennen um Solarzellen gegessen, China ist Marktführer nach Mengen. Nun kann ich mir nicht vorstellen das die Chinesen da noch weiter "massiv" subventionieren. Sowas macht man ja eher selten weil man nicht weiß wohin mit dem Geld, also beschränkt man sich auf Bereiche wo es gerade "wichtig" ist. Und bei den Amerikanern: Was haben sie denn an Subventionsgesetzen, wie machen die das? Strom für Null $, Steuern auf 10 Jahre ausgesetzt?
(19.06.2023, 14:54)EMEUV schrieb: [ -> ]Das bedeutet doch, dass Häuslebauer preiswert an Solarzellen kommen ohne dass wir hierfür Steuergelder verschwenden.

Das stimmt ja auch. Für den Verbraucher ist das eigentlich von Vorteil. Dass es sich so gut Leben lässt, zeigt ja die USA mit ihrem extremen Handelsdefizit und Steuerdefizit.  

Aber es gibt hier doch genügend Leute, die gerne Zukunftstechnologie machen würden. Warum die mutwillig an den Hochschulen "versauern" lassen? 


(19.06.2023, 15:03)jf2 schrieb: [ -> ]Gibts dazu Fakten? Denn eigentlich ist das Rennen um Solarzellen gegessen, China ist Marktführer nach Mengen. Nun kann ich mir nicht vorstellen das die Chinesen da noch weiter "massiv" subventionieren. Sowas macht man ja eher selten weil man nicht weiß wohin mit dem Geld, also beschränkt man sich auf Bereiche wo es gerade "wichtig" ist. Und bei den Amerikanern: Was haben sie denn an Subventionsgesetzen, wie machen die das? Strom für Null $, Steuern auf 10 Jahre ausgesetzt?
Hier steht:
Zitat:Dazu zählten verbilligte Kredite, Ausfuhrbürgschaften, Zuschüsse und Steuerbefreiungen.
https://www.proplanta.de/agrar-nachricht...18029.html
Nach meiner Kenntnis, insb. billige Endloskredite, jahrelang trotz ständiger Verluste. Aber es wird bestimmt auch Zuschüsse und Steuerbefreiungen gegeben haben.

Meyer Burger sagt sie haben Perowskit zur Marktreife gebracht. U.a. mit Forschung aus Deutschland. Mindestens da ist man China voraus. Es geht halt immer weiter, die Zellen werden immer besser.
Außerdem könnten wir uns doch z.B. überlegen wie wir Afrika mit Solarzellen ausstatten könnten, anstatt sie an der Küste in Lager zu "sperren". Dann hätte man gleich Arbeitskräfte. Die bauen ein paar Jahre Solaranlagen in ihrer Heimat auf und können sich so die Einwanderung in die EU verdienen.
Hier:

Zitat:Meyer Burger schliesst neue Partnerschaften zur Entwicklung von Hochleistungs-Solarmodulen mit Perowskit-Technologie ab
  • Im Konsortium mit CSEM, Helmholtz-Zentrum Berlin, Fraunhofer ISE und der Universität Stuttgart erforscht Meyer Burger Tandem-Solarzellen und entwickelt Solarmodule der nächsten Generation
  • Im Fokus der Aktivitäten steht die Industrialisierung der neuen Technologien vom Labor in die Massenfertigung für den künftigen Ausbau der Gigawatt-Kapazitäten an den Fertigungsstandorten von Meyer Burger
  • Ziel der Kooperation ist die industrielle Fertigung von Zellen mit Wirkungsgraden von mehr als 30 Prozent

Für die Entwicklung der nächsten Generation von Hochleistungs-Solarzellen und -modulen hat die Meyer Burger Technology AG renommierte Partner ins Boot geholt und entsprechende mehrjährige Kooperations-Vereinbarungen abgeschlossen. Gemeinsam mit dem CSEM aus der Schweiz, dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg und dem Institut für Photovoltaik an der Universität Stuttgart arbeitet das Unternehmen an der Industrialisierung der Perowskit-Tandemtechnologie, die in Zukunft die industrielle Fertigung von Solarzellen mit Wirkungsgraden von über 30 Prozent ermöglichen soll. Die Entwicklung der neuen Produktionstechnologien sollen im geschützten Geschäftsmodell von Meyer Burger ausschliesslich für die eigene Fertigung eingesetzt werden. Ziel ist es, den Energieertrag kommerzieller Solarmodule weiter signifikant zu steigern.

https://www.meyerburger.com/de/newsroom/...nologie-ab
(19.06.2023, 17:17)saphir schrieb: [ -> ]Das stimmt ja auch. Für den Verbraucher ist das eigentlich von Vorteil. Dass es sich so gut Leben lässt, zeigt ja die USA mit ihrem extremen Handelsdefizit und Steuerdefizit.  

Aber es gibt hier doch genügend Leute, die gerne Zukunftstechnologie machen würden. Warum die mutwillig an den Hochschulen "versauern" lassen? 


Hier steht:
Nach meiner Kenntnis, insb. billige Endloskredite, jahrelang trotz ständiger Verluste. Aber es wird bestimmt auch Zuschüsse und Steuerbefreiungen gegeben haben.

Meyer Burger sagt sie haben Perowskit zur Marktreife gebracht. U.a. mit Forschung aus Deutschland. Mindestens da ist man China voraus. Es geht halt immer weiter, die Zellen werden immer besser.

Irgendwie wird ja heute gern alles zur Subvention erklärt. Diesel-Fahrer z.B. erhalten angeblich Subventionen nur weil der Steuersatz pro Liter ein anderer ist als der vom Benzin-Fahrer, dabei kann ich bestätigen: Ich als ehemaliger Diesel-Fahrer habe in der gesamten Zeit keinen Cent erhalten.

Das man in Deutschland Ausfuhrbürgschaften zur Subvention erklärt ist auch mehr als gaga, 100% unserer Ausfuhren als Exportweltmeister werden durch Ausfuhrbürgschaften unterstützt. Kredite sind auch keine Subventionen, Zinsen unter Marktzins können ne Subvention sein. Das man Kredite gerade dann benötigt wenn man gerade keine hohen Gewinne macht ist auch logisch und hat nix mit Subventionen zu tun.

Im Bereich Steuer oder Förderprogramme wirds dann natürlich eindeutiger das da etwas subventioniert werden soll

Aber mal ne andere Frage die hier nun keinen direkten Zusammenhang hat die mich aber mal interessieren würde:

Warst Du in deinem bisherigen Leben schon mal Selbständig oder Unternehmer? Oder kennst Du Wirtschaft eher aus der Arbeitnehmer-Perspektive (und aus der des Kapitalanlegers, wir sind hier ja vor allem wegen dem Börsen-Thema unterwegs)?
Oder zählst Du zu den BWL- oder VWL-Gebildeten? Hoffe das ist nicht zu privat.
Wenn ihr mal wissen wollt, was 'ne Subvention überhaupt ist, dann schaut euch das hier an:

Zitat:Hohe Subventionen:
Intel bekommt knapp 10 Milliarden Euro

Der Chiphersteller setzt sich mit der Forderung nach mehr Förderung für die Fabrik in Magdeburg durch. Das findet nicht jeder gut.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/d...69421.html

Ich gehöre übrigens auch zu den "Nichtgutfindern".  Motz
Hier wird jeder Arbeitsplatz mit einer Million Euro subventioniert. Bang
(19.06.2023, 18:45)jf2 schrieb: [ -> ]Irgendwie wird ja heute gern alles zur Subvention erklärt. Diesel-Fahrer z.B. erhalten angeblich Subventionen nur weil der Steuersatz pro Liter ein anderer ist als der vom Benzin-Fahrer, dabei kann ich bestätigen: Ich als ehemaliger Diesel-Fahrer habe in der gesamten Zeit keinen Cent erhalten.

Das man in Deutschland Ausfuhrbürgschaften zur Subvention erklärt ist auch mehr als gaga, 100% unserer Ausfuhren als Exportweltmeister werden durch Ausfuhrbürgschaften unterstützt. Kredite sind auch keine Subventionen-
Also du als Dieselfahrer bist jedoch kein produzierendes Unternehmen. Und Kredite sind wiederum Subventionen:

In der WTO wird das aktuell u.a. so definiert:
Zitat:Der Begriff der „finanziellen Beihilfe“ wird durch eine abschließende Aufzählung von
vier Fallgruppen in Art. 1 Abs. 1 a) Nr. 1 definiert.
  • o Die erste Fallgruppe umfasst den direkten Transfer von Geldern (z.B. Zuschüsse,
    Kredite) sowie potentielle direkte Transfers von Geldern oder Verbindlichkeiten(z.B. Kreditbürgschaften).
  • o Die zweite Fallgruppe erfasst Vorgänge, in denen „die Regierung auf normalerweise zu entrichtende Abgaben verzichtet oder diese nicht erhebt“ (z. B. Steueranreize).
  • o Die dritte Fallgruppe bezieht sich auf Fälle, in denen die Regierung Waren oder
    Dienstleistungen, die nicht zur allgemeinen Infrastruktur gehören, für den Subventionsempfänger bereitstellt oder einen Warenankauf zu einem ggf. über demMarktpreis liegenden Preis tätigt, durch den der Gewinn des Subventionsempfänger für diese Waren künstlich gesteigert wird.
  • o Die letzte Fallgruppe stellt auf Vorgänge ab, in denen nicht die Regierung, sondern
    eine private, von der Regierung betraute Einrichtung in den ersten drei Fallgruppen genannte Maßnahmen ausführt. Durch diese Regelung soll ausgeschlossenwerden, dass eine Regierung den Anwendungsbereich des SCMA durch die Einbeziehung privater Akteure in die Subventionsvergabe verlassen kann.
https://www.bundestag.de/resource/blob/9...f-data.pdf
Es geht nach der WTO im Grunde immer darum eine Infrastruktur zu fördern und keine Einzelunternehmen.

China ist 2001 der WTO beigetreten. Wenn ich mich recht entsinne, hatte damals die Solarindustrie auch in den USA und EU dagegen geklagt und recht bekommen. Die USA haben daraufhin Einfuhrzölle erhoben, die EU hat blockiert.

China hat also dort und soweit ich weiß auch an anderer Stelle die WTO-Regeln nicht eingehalten. Worauf dann auch die USA sich nicht mehr dran halten. Und vermutlich die EU und Deutschland mittlerweile auch nicht mehr. Ist nen ziemlicher Wildwuchs geworden.

Muss man sich auch mal klar machen. Erst tritt China der WTO bei und hat dann die Regeln untergraben und defacto die WTO, wie soll man sagen, in's Abseits geschickt.
(19.06.2023, 20:04)saphir schrieb: [ -> ]Also du als Dieselfahrer bist jedoch kein produzierendes Unternehmen. Und Kredite sind wiederum Subventionen:

Kann ich meine Bank denn dann bei der WTO verklagen weil die mich nicht genug subventioniert?

(19.06.2023, 20:04)saphir schrieb: [ -> ]In der WTO wird das aktuell u.a. so definiert:
Es geht nach der WTO im Grunde immer darum eine Infrastruktur zu fördern und keine Einzelunternehmen.

China ist 2001 der WTO beigetreten. Wenn ich mich recht entsinne, hatte damals die Solarindustrie auch in den USA und EU dagegen geklagt und recht bekommen. Die USA haben daraufhin Einfuhrzölle erhoben, die EU hat blockiert.

China hat also dort und soweit ich weiß auch an anderer Stelle die WTO-Regeln nicht eingehalten. Worauf dann auch die USA sich nicht mehr dran halten. Und vermutlich die EU und Deutschland mittlerweile auch nicht mehr. Ist nen ziemlicher Wildwuchs geworden.

Muss man sich auch mal klar machen. Erst tritt China der WTO bei und hat dann die Regeln untergraben und defacto die WTO, wie soll man sagen, in's Abseits geschickt.

Da liegst Du also ziemlich falsch. Deutschland hat schon vor 2001 den kompletten Außenhandel durch Hermes-Bürgschaften abgesichert, also die WTO gesprengt. Als China 2001 erwachte war nix mehr da von der WTO. Und die Amerikaner sind so unbedeutend auf der Welt das ihnen nix weiter übrig bleibt als auf die WTO-Regeln zu sche...ßen. Die WTO hat immer toll funktioniert und überhaupt, die Chinesen können da garnix für denn der Putin wars. Und die Amerikanische Regierung vergibt ständig Kredite an Unternehmen, das dürfen die garnicht.

Glaubst Du eigentlich daran was Du da schreibst? Du behauptest allen Ernstes die WTO ist kaputt weil China beigetreten ist.  Bang

Kann es sein das Du Beamter bist?


PS: Du weißt warum die WTO derzeit nicht funktioniert? Es könnte daran liegen das da Richterstellen nicht besetzt sind und deshalb jegliche Verfahren blockiert sind. Wenn Du wissen willst wer dran Schuld ist: der Putin wars