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Normale Version: China - Eine Supermacht
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(17.07.2023, 01:11)jf2 schrieb: [ -> ]Und China kann nicht aktuelle Chiptechnologie. Warum? Weil der Westen Jahrzehnte Vorsprung hat und die Chinesen (auch seit Jahrzehnten) von der Teilhabe an der aktuellen Mikroelektronik als Produzent (und zum Teil auch als Nutzer) systematisch von den Amerikanern ausgeschlossen werden. Die Amerikaner drohen z.B. der niederländischen ASML seit Jahren mit Sanktionen wenn sie es wagen sollten irgend etwas aktuelles zu liefern, bei Carl-Zeiss wird es kaum anders sein. Das sind die Maschinen aber es geht auch um Wafer (die z.B. bei uns hier - konkret Freiberg in Sachsen) produziert werden aber auch um die Prozesschemikalien, Bedampfungsmaterialien, Maskentechnik etc. pp.
Ein weiteres Monopolthema des Westens ist übrigens die Software mit der man die Chips entwickelt/modelliert, ohne die ist auch die beste Chiptechnologie nur wenig nützlich und auch da wird China boykottiert. Vielleicht ist dort das Aufholen leichter, kann ich nicht sagen.
Das alles wird technologisch vom Westen beherrscht und wenn die Chinesen überhaupt einen Angriffspunkt haben dann eben bei den puren Rohstoffen (seltenen Erden).

Was daran eine ungültige / nicht schlüssige oder falsche Argumentation ist kann ich nicht erkennen.

Und wenn wir schon dabei sind: Das nächste Thema wo auch boykottiert wird ist das Thema Sensorik. Also alles was Temperatur, Druck, Beschleunigung, Winkelbeschleunigung, Licht, Feuchtigkeit, Magnetfelder, elektrische Felder, Schall etc. mißt.

Wir können China ja auch nicht alles quasi frei Haus liefern. Ich glaub das gab damals schon bei den Kohlekraftwerken eine Diskussion und dass China immer an den Unternehmen beteiligt sein wollte um Wissen aus unseren Unternehmen zu bekommen.

Dann hat man technologisch quasi voll auf gemacht und der Wissenstransfer ist nur so geflossen. Die USA (und auch die EU) monieren ja zurecht, dass China uns seinen Markt stärker zugängig machen soll und auch dass China aufhören muss unsere Patente zu unterlaufen.

Die Boykotte sind nach meiner Meinung völlig zurecht. Wir sind sehr offen zu China. Wir können aber auch nicht jede ökonomische Vernunft beiseite schieben, wir sind auch Wettbewerber. China muss sich bewegen.
(18.07.2023, 19:51)saphir schrieb: [ -> ]---

Die Boykotte sind nach meiner Meinung völlig zurecht. Wir sind sehr offen zu China. Wir können aber auch nicht jede ökonomische Vernunft beiseite schieben, wir sind auch Wettbewerber. China muss sich bewegen.

Das waere ein bisschen eine einseitige Sicht der Dinge.

Es gab ja z.B. das CAI-Agreement zwischen der EU und China welches einige der Themen beinhaltete.
Das Abkommen wurde dann faszinierender Weise nach Jahren der Verhandlungen letzten Endes von der EU im Ratifizierungsprozess aufs Abstellgleis geschoben.
Vermutlich gabs da einen Anruf von  der anderen Seite des Teiches und die EU wurde daran erinnert wer die Leine haelt Irony
Geopolitik halt Wink

Zitat:Is the EU-China Investment Agreement Dead?

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The EU-China investment agreement has undergone a rocky journey since negotiations concluded in December 2020. At the time, members of both the outgoing Trump and incoming Biden administrations in the United States criticized the deal, arguing that it did not sufficiently address China’s use of forced labor, among other issues. Ratification of the agreement unraveled shortly afterward...
....
Before, many observers pointed to the agreement as a win for Beijing that would secure continued EU investment in China and thwart Washington’s efforts to block Beijing from the global trade regime. Back in 2020, Chinese President Xi Jinping personally intervened at the last minute to offer concessions over market access and save the deal, highlighting its importance to the Chinese government. Xi praised the pact as nurturing a “brighter future for cooperation” with Europe. The EU described the deal as “the most ambitious agreement that China has ever concluded with a third country,” lauding its comprehensive rules against forced technology transfer and requirements for increased transparency on subsidy and sustainability commitments. Now, such rhetoric seems like platitudes from a bygone era....
...
*https://thediplomat.com
(19.07.2023, 09:48)Ste Fan schrieb: [ -> ]Das waere ein bisschen eine einseitige Sicht der Dinge.

Es gab ja z.B. das CAI-Agreement zwischen der EU und China welches einige der Themen beinhaltete.
Das Abkommen wurde dann faszinierender Weise nach Jahren der Verhandlungen letzten Endes von der EU im Ratifizierungsprozess aufs Abstellgleis geschoben.
Vermutlich gabs da einen Anruf von  der anderen Seite des Teiches und die EU wurde daran erinnert wer die Leine haelt Irony
Geopolitik halt Wink
Interessant das vorerst gescheiterte Abkommen mit China. Rein wirtschaftlich liest sich das interessant.

Ich glaube jedoch nicht, dass die USA die "Leine" halten wollen (haben sie ja auch schon mehrfach gesagt). Aber solange wir so naiv sind zu glauben, mit reiner Marktlogik geopolitisch nicht unter die Räder zu kommen, bleiben wir geopolitisch unter dem "Schirm" der USA. Was ich nicht glaube, ist dass die USA uns "zurückpfeifen" um uns zu ärgern. Wo dann die richtige Reaktion wäre, die USA einfach zu ignorieren. ... und dann unter dem Schirm Chinas zu schlüpfen. Eine von diesen Großmächten wird es schon gut mit uns meinen  Wonder
(19.07.2023, 15:22)saphir schrieb: [ -> ]Interessant das vorerst gescheiterte Abkommen mit China. Rein wirtschaftlich liest sich das interessant.

Ich glaube jedoch nicht, dass die USA die "Leine" halten wollen (haben sie ja auch schon mehrfach gesagt). Aber solange wir so naiv sind zu glauben, mit reiner Marktlogik geopolitisch nicht unter die Räder zu kommen, bleiben wir geopolitisch unter dem "Schirm" der USA. Was ich nicht glaube, ist dass die USA uns "zurückpfeifen" um uns zu ärgern. Wo dann die richtige Reaktion wäre, die USA einfach zu ignorieren. ... und dann unter dem Schirm Chinas zu schlüpfen. Eine von diesen Großmächten wird es schon gut mit uns meinen  Wonder

Du hast ja nen ganz harten Humor  Biggrin
(19.07.2023, 16:41)jf2 schrieb: [ -> ]Du hast ja nen ganz harten Humor  Biggrin

OK, war nicht ganz ernst gemeint.  Smile  So weit geht die Liebe (zu China) dann doch nicht?
(19.07.2023, 16:41)jf2 schrieb: [ -> ]Du hast ja nen ganz harten Humor  Biggrin

Dein Humor lässt an Härte auch nicht zu wüschen übrig.
Da übertrifft er uns alle.
Danke für die Blumen Smile
Rückschlag für EU-Chipindustrie
China beschließt Ausfuhrkontrollen für seltene Metalle

Um die Chip-Industrie weiter auszubauen, ist Europa auf die Metalle Gallium und Germanium aus China angewiesen. Nun veranlasst die chinesische Regierung strenge Ausfuhrkontrollen. Vonseiten der EU gibt es dafür scharfe Kritik.

...

https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-bes...98525.html
Schlagzeile des Tages auf Reuters
https://www.reuters.com/markets/asia/chi...023-08-06/
China can no longer 'extend and pretend' on municipal debt

diese Kommunalanleihen sind also nicht mehr besichert und ausfallgeschützt. Das klingt erst mal schrecklich, aber wenn man historische Beispiele aus den USA nimmt (Orange County 1994, Detroit 2013) dann ist das gar nicht so ungewöhnlich. Ist die Finanzierungsform in China ähnlich geregelt wie in den Staaten? Dann wäre der Schaden begrenzt, Stichwort Subsidiaritätsgrundsatz.

Fitch Rating hat für Deutschland eine Übersicht erstellt (2008) und Anfang des Jahres für China leichte Bedenken geäussert.
https://www.fitchratings.com/research/in...14-04-2023

Zitat:... Tianjin, Kunming and Yinchuan are in the 10 provincial-level regions Fitch recently identified as most exposed to refinancing risk.
Quellen Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunalanleihe