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Normale Version: Dividend Growth Investing - DGI
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Ventura

Shareholder value is no longer the main focus of some of America’s top business leaders.

https://www.cnbc.com/2019/08/19/the-ceos...ctive.html

The reimagined idea of a corporation drops the age-old notion that corporations function first and foremost to serve their shareholders and maximize profits.
Nun ja - zum Thema Shareholder Value kann man wohl einen eigenen Tread aufmachen, da ist ja vieles Anschauungssache.

Der Artikel selbst ist wohl der beste Beweis dass in den Corporations das groesste Problem das Principal - Agent Problem ist.
Der angestellte Manager - der sich von der Haftung sowie leistungsgerechter Bezahlung (jedoch nicht von Macht) schon leicht entfremdet hat erklaert der Menschheit was der Sinn und Zweck der Unternehmen ist. 

Ist der Shareholder nicht sowas wie der Eigentuemer, den der angestellte CEO z.B. mit Aktienrueckkaufen auf Pump zum eigenen Vorteil (eg Aktienoptionen, Boni, Abfindungen) schon seit Jahren/Jahrzehnten verarscht? Der CEO, der auch alle Weichen so gestellt hat dass er an kurzfristigen Erfolgen am meisten partizipiert, die dadurch entstehenden langfristigen Folgen ihn jedoch nicht belasten  - siehe GE, DBank, etc?

Ventura

Weniger philosophisch:
Auch in den USA gibt es die Diskussion um die Verteilung des Wohlstandes. Die Demokraten haben gerade 3 extrem linke Kandidaten. Ich denke, man baut hier vor.
Das kann darin münden, dass weniger Dividende ausgeschüttet wird, im Gegenzug gibt es mehr für die Angestellten?
Das könnte auch dem Stahl - Arbeiter oder Kohle - Kumpel, der Trump wählt gefallen.
"Kraft durch Freude."
Motivationsgruende fuer die CEOs gibt es etliche.
Glaubst du aber dass speziell diese im Artikel genannten z.B. auf eigene Nachteile hinarbeiten wuerden?
Aus verschiedenen Gruenden Wolken am Horizont, Folge: weniger Dividende fuer die Eigentuemer, mehr fuer die Angestellten (und CEOs?) und dann lassen sich die Jungs und Maedels als soziale Wohltaeter feiern?? Wink

Langfristig ist fuer mich das Hauptproblem der zunehmende Sozialismus in der Diskussion.
Die Auslegung des Shareholdervalue seitens der "Wirtschaftseliten" hat zweifelsohne zu Problemen gefuehrt - ohne Unterstuetzung der Politik (Liberalisierung Finanzmaerkte/Globalisierung) waeren gewisse Extreme aber unerreichbar gewesen. Jetzt erfolgt aber keine Rueckfuehrung zu einem Normalzustand sondern langsam aber sicher ein voller Richtungsschwenk ins andere Extrem.
Ob der allgemeine Schwenk Richtung Sozialismus (ohne objektive Analyse der Ursachen) die Probleme loest und Wohlstand schafft/erhaelt halte ich fuer unwahrscheinlich.
Man muss sich ja nur die ersten Kommentare im z.B. Handelsblatt zu der Thematik zu Gemuete fuehren - und dann mal gedanklich ein paar Jahre weitergehen....  Scared

Ventura

(20.08.2019, 09:18)Ste Fan schrieb: [ -> ]Motivationsgruende fuer die CEOs gibt es etliche.
Glaubst du aber dass speziell diese im Artikel genannten z.B. auf eigene Nachteile hinarbeiten wuerden?
Aus verschiedenen Gruenden Wolken am Horizont, Folge: weniger Dividende fuer die Eigentuemer, mehr fuer die Angestellten (und CEOs?) und dann lassen sich die Jungs und Maedels als soziale Wohltaeter feiern?? Wink

Langfristig ist fuer mich das Hauptproblem der zunehmende Sozialismus in der Diskussion.
Die Auslegung des Shareholdervalue seitens der "Wirtschaftseliten" hat zweifelsohne zu Problemen gefuehrt - ohne Unterstuetzung der Politik (Liberalisierung Finanzmaerkte/Globalisierung) waeren gewisse Extreme aber unerreichbar gewesen. Jetzt erfolgt aber keine Rueckfuehrung zu einem Normalzustand sondern langsam aber sicher ein voller Richtungsschwenk ins andere Extrem.
Ob der allgemeine Schwenk Richtung Sozialismus (ohne objektive Analyse der Ursachen) die Probleme loest und Wohlstand schafft/erhaelt halte ich fuer unwahrscheinlich.
Man muss sich ja nur die ersten Kommentare im z.B. Handelsblatt zu der Thematik zu Gemuete fuehren - und dann mal gedanklich ein paar Jahre weitergehen....  Scared

Ich stimme Dir zu!
Hoffe nur, dass unsere Befürchtungen nicht erfüllt werden.

Ventura

Vielleicht kommt der Markt wieder etwas zurück?
https://marketchameleon.com/Overview/TLT/IV/
Welcher Markt? Der Aktienmarkt? Da würde ich eher nach dem VIX schauen. Oder doch der Anleihemarkt? Bin mir nicht sicher ob da der Zusammenhang zw. Volatilität und Höhe des Basiswertes so einfach ist wie im Aktienmarkt. Die hohe Vola zeigt ja nur an das der TLT sich stark bewegt hat, eine Aussage über die Richtung ist da nicht dabei.
(20.08.2019, 09:18)Ste Fan schrieb: [ -> ]Langfristig ist fuer mich das Hauptproblem der zunehmende Sozialismus in der Diskussion.

Das scheint mir ein weltweites Phänomen zu sein. In Deutschland ist es schon so weit, dass die Gehälter von Managern fast einhellig als unmoralisch empfunden werden. Das sehe ich nicht so, solange das Gehalt auf freiwilliger Aushandlung basiert. Ich sehe das Problem eher an anderer Stelle...

Allerdings, in letzter Konsequenz ist mir der Gehaltsbrief eines Managers egal. Es kommt mir darauf an, ob ich für mein Wohl etwas ansparen kann. Und wenn man mir diese Möglichkeit nimmt, empfinde ich das als nicht gerecht.
(21.08.2019, 22:23)Skeptiker schrieb: [ -> ]Das scheint mir ein weltweites Phänomen zu sein. In Deutschland ist es schon so weit, dass die Gehälter von Managern fast einhellig als unmoralisch empfunden werden. Das sehe ich nicht so, solange das Gehalt auf freiwilliger Aushandlung basiert. Ich sehe das Problem eher an anderer Stelle...

Allerdings, in letzter Konsequenz ist mir der Gehaltsbrief eines Managers egal. Es kommt mir darauf an, ob ich für mein Wohl etwas ansparen kann. Und wenn man mir diese Möglichkeit nimmt, empfinde ich das als nicht gerecht.

Der Markt ist aber nicht so frei - es gibt halt die Deutschland AG. Der eine Vorstand sitzt im Aufsichtsrat des anderen - eine feste Clique.
(21.08.2019, 22:23)Skeptiker schrieb: [ -> ]Das scheint mir ein weltweites Phänomen zu sein. In Deutschland ist es schon so weit, dass die Gehälter von Managern fast einhellig als unmoralisch empfunden werden. Das sehe ich nicht so, solange das Gehalt auf freiwilliger Aushandlung basiert. Ich sehe das Problem eher an anderer Stelle...

Allerdings, in letzter Konsequenz ist mir der Gehaltsbrief eines Managers egal. Es kommt mir darauf an, ob ich für mein Wohl etwas ansparen kann. Und wenn man mir diese Möglichkeit nimmt, empfinde ich das als nicht gerecht.

Betreffend der Gehaelter wuerde ich eines bedenken:
Es wird in der Diskussion und in der Begruendung fuer die Managerentlohnung automatisch vorausgesetzt dass die Damen und Herren groesstes persoenliches Risiko bzw. Haftung eingehen um Wertschoepfung fuer die Anteilseigner/Eigentuemer oder auch Stakeholder zu betreiben.
Waere dies so sind die Gehaelter gerechtfertigt da dann Leistung und Risikobereitschaft Gehaltsbestandteil sind.
Wie laeuft es jedoch oft in der Praxis wenn dies nicht gegeben ist?
Man tritt zurueck, erhaelt sein Gehalt bis Ende des Vertrages und wie im Fall der Deutschen Bank besteht die Moeglichkeit Boni fuer nicht erbrachte Leistung einzuklagen.
Thema DB: siehe Ackermann - man kann ihm wohl unterstellen dass er die Grundsteine fuer die Entwicklung der DB gelegt hat - die Konsequenz ist maximal keine Einladung ins Kanzleramt mehr.

Weltweite Beispiele fuer Versagen/Fehlentscheidungen ohne Konsequenzen gibt es genug - und fuer diesen gesetzlich legitimierten Moral Hazard den Neoliberalismus/Shareholdervalue Ansatz verantwortlich zu machen haette wohl nicht mal Marx fertiggebracht. Die Loesung waere konsequente persoenliche Haftung in Wirtschaft und Politik - aber da sind Wirtschaftslenker und Politiker definitiv uebereinstimmend dagegen.....

Wenn z.B. GE die Dividenden streicht oder gar Chapter 11 winkt dann sehe ich persoenlich nichts von Shareholder Value - sondern wundere mich dass Immelt und Welsh gaenzlich unbelastet bleiben....