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Normale Version: Dividend Growth Investing - DGI
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Und mein September:

Portfolio: ABBV,AVGO,CAT,CLX,CMI,CSCO,CTVA,DD,DOW,EMR,F,FE,GILD,GIS,HST,IBM,IFF,JNJ,K,KD,KMB,LMT,LUMN,MET,MRK,NUE,O,OGN,ONL,OXY,PFE,PFG,PM,PRU,SLB,T,TRI,VTRS,VZ,WBD

Dividenden: CMI,FE,F,JNJ,PFE,DOW,EMR,LUMN,IBM,MET,CTVA,DD,K,OGN,O,PRU,TRI,VTRS,LMT,GILD,AVGO,PFG

Kein Handel.

Carry Prämie 4.67%

Hebel 126.81%, Stresstoleranz 68.29%

Performance YTD -12.81%, XIRR seit 2014 7.58%
(30.09.2022, 22:33)pjf schrieb: [ -> ]Marktumfeld: Ich hab ja einen Downmove durchaus als wahrscheinlich angesehen, aber das wird langsam doch krass. Insfoern am Anfang des Monats zu früh gekauft.

Momentan ist "Nichts-tun" nicht der schlechteste Rat. Es gibt wohl erstmal eine Zwischenpanik, aber was dann passiert, ist mir völlig schleierhaft. Allerdings bin ich mit genügend Cash im Schmudepot ausgerüstet, um bei extremen Situationen zugreifen zu können. Aber so ganz eigentlich habe ich dieses Jahr schon mehr als genug verdient und irgendwie ist auch mal gut. (Die andere Stimme in mir flüstert dann immer: Aber besser Du hast es als wer anders...)

Aktien sind übrigens so langsam nicht mehr teuer, eigentlich müsste es jetzt aber die Übertreibung nach unten geben. "Zu billig". Soweit ist es noch nicht.

Weiterhin viel Erfolg an alle.

Ich befürchte, die wirkliche Verkaufspanik an den Börsen kommt noch. Wenn ich die Evidenz, die ich aufgrund von persönlichen Kontakten habe, mal als Massstab nehme, dann wird es im produzierenden Gewerbe in den kommenden Wochen und Monaten sehr hässlich. Das Szenario, dass Unternehmen wie BASF irgendwann im Winter mal aufgrund von fehlenden Gasressourcen die Produktion drosseln muss ist ein Aspekt, ein leider schon jetzt sehr konkreter Umstand ist, dass vor allem in den kleineren Unternehmen die hohen Energiekosten und generell stark gestiegenen Preise im Einkauf ein massives Problem darstellen. In meinem Umfeld erwägen viele Verantwortliche, sehr zeitnah, die Aktivitäten im Unternehmen sehr stark herunterzufahren. Ein großes Entwicklungsprojekt, dass wir in den kommenden 2 Jahren im Unternehmen (Biotech/Pharma) durchführen wollen, ist in den letzten Wochen durch allesamt nachvollziehbarer Preiserhöhungen um sagenhafte 50% teurer geworden. Da sind die Optionen wie "lieber noch abwarten" oder "nicht machen" durchaus realistisch. Die Zahl der Bewerbungen, die ich täglich erhalte, nähert sich dem Stand von 2008/09. Das ist alles nicht gut!

Ich glaube, für die Dickschiffe, in die wir hier typischerweise investieren, ist das zwar schon störend, aber aktuell nur eine milde Brise. Die Kleinen geraten aber schon stark ins Schlingern, und ich erwarte, dass das in den kommenden Wochen dann voll auf den Gesamtmarkt durchschlägt. 

Mein Dividendendepot steht YTD bei knapp -3% -also sehr ähnlich wie bei den hier berichteten Depots - das war also immer noch sinnvoller, als Cash zu halten. Ich glaube aber tatsächlich an sehr gute Einstiegskurse in den kommenden Monaten und habe, wie du auch, schon seit Jahresbeginn, Positionen in den anderen Investitionsstrategien abgeschmolzen, um die Kriegskasse zu füllen. Ich erwarte sogar, dass es so weit heruntergeht, dass ich mich dann auf meine alten Tage sogar noch mal zum Hebeln verleiten lassen könnte. Gier frisst Hirn! Wir werden sehen... 

Die hier auch sehr stark vertretenen These, Dividendentitel wären in Krisen weniger volatil, wird zumindest bislang voll und ganz bestätigt.
Nach 2 Monaten auch ein Update von mir, die Bewegungen an den Börsen sind aktuell sehr eindeutig, so das auch ich mittlerweile
YTD knapp im Minus liege. Wie schon vor 2 Monaten berichtet, da ich zwar viel Werte aus Nordamerika drin habe und der Euro grade
massiv verliert, sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Sollte sich der € irgendwann erholen, werde ich viel an "Wert"
im Depot wieder abgeben müssen. Dividenden sind auch massiv gestiegen, habe nach dem September netto das drin, was
ich letztes Jahr gesamt drin hatte, ohne das ich zusätzlich viel investiert hätte in den letzten 18 Monaten, lediglich 
Dividenden wurden immer wieder investiert.

Anfang 2023 kommt wieder ein größerer Posten, den es dann unterzubringen gilt, die Kaufliste pflege ich schon seit
einigen Wochen. Grade in den letzten 2-3 Wochen ist die stark angewachsen. Sind einige Werte bei, die ich schon
immer haben wollte, mir bis dato aber zu teuer waren. Mein Hauptaugenmerk bei allen bisherigen und zukünftigen
Investitionen lag und liegt auf der Verschuldung, jetzt kommt eine wahrscheinlich längere Phase, in der wir
wieder zu einem "alten" Normal der Zinslandschaft zurückkehren werden.

Allen anderen weiterhin viel Erfolg, sieht man so die Ergebnisse hier, sieht das doch insgesamt alles ob der Marktlage
noch ganz gut aus.

Denke aber da ist noch sehr viel Luft nach unten, mich erinnert die jetzige Situation an den Salamicrash nach dem platzen
der Blase zur Jahrtausendwende, aber diesmal sind das ganz andere Gründe. Die Verwerfungen aus Corona, den derzeitgen
Sanktionen, hohen Energiekosten sind in den Ergebnissen der Unternehmen bisher kaum "zu sehen" - in der angespannten
Stimmung wird das dann sicher zu weiteren Überreaktionen führen in den kommenden Monaten.
(01.10.2022, 11:10)fahri schrieb: [ -> ]Denke aber da ist noch sehr viel Luft nach unten, mich erinnert die jetzige Situation an den Salamicrash nach dem platzen
der Blase zur Jahrtausendwende, aber diesmal sind das ganz andere Gründe. Die Verwerfungen aus Corona, den derzeitgen
Sanktionen, hohen Energiekosten sind in den Ergebnissen der Unternehmen bisher kaum "zu sehen" - in der angespannten
Stimmung wird das dann sicher zu weiteren Überreaktionen führen in den kommenden Monaten.

Letztendlich ähnelt vermutlich kein Crash dem anderen. Die Gründe für die aktuellen Kurskapriolen sind ja auch recht speziell und in der Tat schlägt sich das noch gar nicht so recht in den Unternehmenszahlen nieder. Die Pandemie (meiner Meinung nach noch nicht überwunden) läuft zudem vermutlich nach einem komplett anderen  Schema ab als der aktuelle Konflikt mit Russland und der schwelende Konflikt mit China. Alles zusammen treibt die Preise und bricht jahrzehntelang etablierte ökonomische Strukturen.

Das Thema Zinsniveau wird uns noch mehr beschäftigen als uns vermutlich lieb ist. Die Verschuldung in allen Bereichen (privat, Unternehmen, Staaten) ist zum Teil abstrus. Daher kann ein hohes Zinsniveau über einen langen Zeitraum nicht funktionieren - eigentlich...
@pjf

Welche Bewertungszahlen ziehst du heran für dein "nicht mehr teuer"?

Ab wann sind Aktien "billig"?

Ist die Dividendenrendite von 3,2-3,5% dein einziges Kriterium?

@fahri

Was ist für dich ein "normaler Zins"?

Wann sind für dich Aktien zu teuer und wann interessant zum Einstieg?

@Kai_Eric

Hast du konkrete Zahlen zur zu hohen Verschuldung in allen Bereichen?

Hast du einen konkreten Plan zum Einstieg? Welche Bewertung sollte vorliegen?
(01.10.2022, 07:59)Kai_Eric schrieb: [ -> ]Ich befürchte, die wirkliche Verkaufspanik an den Börsen kommt noch. Wenn ich die Evidenz, die ich aufgrund von persönlichen Kontakten habe, mal als Massstab nehme, dann wird es im produzierenden Gewerbe in den kommenden Wochen und Monaten sehr hässlich. Das Szenario, dass Unternehmen wie BASF irgendwann im Winter mal aufgrund von fehlenden Gasressourcen die Produktion drosseln muss ist ein Aspekt, ein leider schon jetzt sehr konkreter Umstand ist, dass vor allem in den kleineren Unternehmen die hohen Energiekosten und generell stark gestiegenen Preise im Einkauf ein massives Problem darstellen. In meinem Umfeld erwägen viele Verantwortliche, sehr zeitnah, die Aktivitäten im Unternehmen sehr stark herunterzufahren. Ein großes Entwicklungsprojekt, dass wir in den kommenden 2 Jahren im Unternehmen (Biotech/Pharma) durchführen wollen, ist in den letzten Wochen durch allesamt nachvollziehbarer Preiserhöhungen um sagenhafte 50% teurer geworden. 

---schnipp schnapp---

Ich erwarte sogar, dass es so weit heruntergeht, dass ich mich dann auf meine alten Tage sogar noch mal zum Hebeln verleiten lassen könnte.

---schnipp schnapp---

Vom Bauch her würde ich Dir recht geben. Was mich allerdings kolossal stört ist, dass viele so denken. Damit dürften sich auch diese vielen ähnlich wie Du bereits positioniert haben. Es juckt, dass es für die Masse nicht unerwartet kommt.

Zur Zeit sehe ich wenig Kaufwillige (es geht ja noch tiefer). Wieviel Verkaufswillige gibt es noch? Und wann bricht die Panik aus "morgen sind meine Aktien nichts mehr wert! Noch retten was zu retten ist." Ich weiß es momentan nicht. Persönlich halte ich eine Zwischenpanik mit Erholung und dann die finale Aufgabe auch für das wahrscheinlichste Szenario. Aber es ist eine gewisse Unsicherheit dabei vorhanden.

Zum Hebeln noch. Das ist ja nichts Böses an sich. Ich Hebel manchmal über beide Ohren (SEHR selten). Man muß wissen was man tut, wieviel man verlieren kann und wissen, wann man falsch liegt. Dann ist das schon ok. Erhöht aber zugegeben den Stressfaktor.

Analogie: Hier gibt es viele, die den Führerschein machen. Noch mehr können ganz passabel Auto fahren. (Die Einschränkung, dass sich laut einer Umfrage 85% für bessere Autofahrer halten als der Durchschnitt trifft m.E. auch auf die Börse zu.)

Hebeln ist Formel 1. Man ist halt schnell im Reifenstapel oder noch schlimmeres. Aber wenn man das Risiko unter Kontrolle hat, why not.
(01.10.2022, 15:09)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Welche Bewertungszahlen ziehst du heran für dein "nicht mehr teuer"?
Ab wann sind Aktien "billig"?

Tja. Es gibt viele, viele Bewertungszahlen. Genauso wie technische Indikatoren. Und? Verdienen die Leute, die es benutzen, mehr als andere?

Ich bin ein Verfechter der KISS Theorie. Man braucht diesen ganzen Kram nicht - obwohl ich ihn auch lese, um mein Unterbewusstsein damit arbeiten zu lassen. Dass Techaktien im S&P500 vor einem Jahr völlig übertrieben hatten, konnte ein Blinder erkennen. Auch ohne Bewertungszahlen. Dass das auf lange Sicht wieder ausgeglichen wird, ist eine Binsenwahrheit aus 100 und mehr Jahren Börse. 

Mir reicht ein teuer, normal, billig Schema. Damit komme ich bestens klar. Für ein DGI-Depot ist nun mal die Dividende der Maßstab. Kommen die Erhöhungen nicht mehr hinter dem Kurs her, wird es teuer. Stagniert der Kurs, aber die Erhöhungen sind da, wird es billig. Hält sich beides die Waage, ist es normal.

Grundsätzlich bin ich aber in der kommoden Situation, dass ich das Schema billig-normal-teuer, mehr oder weniger einfach zur Kenntnis nehme. Es gibt wenige krasse Übertreibungen, die handele. Ansonsten läuft mein DGI-Depot seinen Weg. Ich kaufe nach, wenn Geld über ist, fertig. Und freue mich ansonsten jeden Monat auf die Beträge auf meinem Konto.

Wer billige Aktien sucht, sollte sich im (M)DAX umschauen. Die Dinger haben erhöht und erhöht, aber die Kurse kleben auf der Stelle. Ich mag halt nur keine Jahreszahler. Und außerdem streichen sie Dividende genauso fix wie sie erhöhen. Also auch nicht verlässlich. Aber günstig sind sie.
(01.10.2022, 15:09)Boy Plunger schrieb: [ -> ]@Kai_Eric

Hast du konkrete Zahlen zur zu hohen Verschuldung in allen Bereichen?

Ich traue dir eigentlich zu, dass du das selbst recherchieren kannst. Aber ich springe mal über das Stöckchen:

[Bild: FINAL-eng-global-debt-blog-dec-8-chart-127.jpg]

(01.10.2022, 15:09)Boy Plunger schrieb: [ -> ]@Kai_Eric

Hast du einen konkreten Plan zum Einstieg? Welche Bewertung sollte vorliegen?
Ja, den hab ich. 

DIE relevante Bewertung gibts meiner Meinung nach nicht. Bei Dividendenaktien speziell für ein darauf ausgerichtetes Depot könnte die Dividendenrendite des Unternehmens im historischen Vergleich ein guter Parameter sein, so wie pjf es schreibt. Aber wie fast immer führen viele Wege nach Rom. Viel Erfolg bei dem, den du beschreitest!
Vielen Dank für eure Antworten!

Mir persönlich bringen Behauptungen ohne Belege oder konkrete Zahlen nichts.

Klar, die Dividendenrendite ist aber nur einer der wichtigen Faktoren.

Historischer Vergleich? Über wie viele Jahre?

Ich habe kürzlich in einem Beitrag ja schon einmal ausführlich dargelegt, dass die durchschnittliche Dividendenrendite bei hoher Inflation deutlich höher lag, als derzeit.

Ein Niedriginflationsumfeld der letzten 25 Jahre ist für mich kein geeigneter Vergleichsmaßstab.
(01.10.2022, 17:44)Boy Plunger schrieb: [ -> ]----
Ein Niedriginflationsumfeld der letzten 25 Jahre ist für mich kein geeigneter Vergleichsmaßstab.

Man koennte vielleicht auch darueber nachdenken ob das Umfeld der letzten 25 Jahren vielleicht schon am Krueckstock laeuft.

Hiess doch mal ganz frueher dass Bonds voraus laufen und Equities dann folgen...wuerde somit also bedeuten dass solange Bonds noch im freien Fall sind bzw Renditen steigen das Umfeld fuer steigende Kurse eher unfruchtbar ist - egal was die Bewertungen sagen. Bzw "guenstige" Bewertungen in Anbetracht des Umfeldes noch nicht wirklich guenstig sind Irony Irony 

NmM natuerlich Wink 

[Bild: RXR1YdUo]