28.05.2025, 14:19
Zitat:Zeit für eine Trendwende bei Schwellenländeraktien
Schwellenländeraktien haben den Weltmarkt seit Jahresbeginn um rund 5 % übertroffen. Doch das dürfte Anleger in Schwellenländeraktien nach fast 15 Jahren Underperformance kaum ermutigen.
Während Schwellenländeraktien seit 1987 eine langfristige Erfolgsgeschichte waren und globale Aktien um das 1,5-Fache übertrafen, hat der Weltmarkt seit 2007 mehr als viermal so stark zugelegt wie Schwellenländeraktien (siehe Grafik 1).
Dies hat unserer Meinung nach zu sehr attraktiven Bewertungen für Schwellenländeraktien geführt. Während sie auf ihrem relativen Bewertungshöchststand im Jahr 2007 mit etwa dem gleichen KGV wie der Weltmarkt bewertet wurden, werden sie heute mit einem Abschlag von rund 30 % gehandelt (siehe Grafik 2).
Unsere proprietären Fair-Value-Modelle zeigen zudem einen Abschlag von mehr als 10 % gegenüber den durchschnittlichen historischen Bewertungen (siehe Grafik 3). Dies führt zu überdurchschnittlichen langfristigen Realrenditeerwartungen von 6,7 % p.a. gegenüber nur 3,6 % p.a. für den globalen Index.
Und das trotz eines sehr vergleichbaren EPS-Wachstumsprofils für Schwellenländer- und globale Unternehmen im Zeitverlauf (siehe Grafik 4) und einer zuletzt sogar stärkeren Wachstumsdynamik nach vier Jahren der Schwäche.
Während das BIP der Schwellenländer von etwa 16 % des globalen BIP im Jahr 1995 auf heute etwa 34 % gestiegen ist, hat sich ihr Gewicht am globalen Aktienmarkt kaum verändert (11 % im Jahr 1995 gegenüber 10 % im Jahr 2025).
Im Gegensatz dazu stieg der Anteil der USA am globalen BIP von 25 % im Jahr 1995 auf heute 26 %, während ihre Marktkapitalisierung im gleichen Zeitraum von 34 % auf 64 % wuchs (siehe Grafik 5).
Während sich Aktienanlagen in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich auf US-amerikanische (Technologie-)Aktien konzentrierten, glauben wir, dass es an der Zeit ist, die Aktienallokation in Schwellenländern wieder zu erhöhen. Insbesondere lateinamerikanische und chinesische Aktien erscheinen uns derzeit attraktiv und zählen zu unseren größten Länderübergewichtungen.
Autor:
Jan David Meyer, CFA
Senior Portfoliomanager