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Normale Version: Klimakrise - CO2 Steuer
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(05.10.2019, 20:51)Skeptiker schrieb: [ -> ]... dann mag ich richtige Demokratie statt "lebendiger Demokratie" aber lieber.

Selbst wenn wir von einer Beteiligung von tausenden von Leuten auf diesen Demos ausgehen, die schweigende Mehrheit ist trotzdem viel größer. Und wie viele Leute demonstrieren nur mit, weil es opportun erscheint usw?

Da scheint mir eine Abstimmung schon fairer.

In Übrigen, die Forderungen werden gefühlt immer radikaler. Wir haben schon einen Klimagipfen, -kabinette usw. Bald einen "Klimarat".
Demos dienen nur dazu, ein Signal zu senden, aber hier will man offenbar selbst Politik gestalten, ohne ein Mandat.

Aber stell dir doch mal vor es hätte permanent einen Migrationsgipfel/Ausschuss/kabinett usw. nach dem anderen gegeben, anstatt abzuwarten bis nun die Massen vagabundierend und heimatlos vor unserer Tür stehen. Den letzten Kommentar von Seehofer (2015 war nur der Anfang) hast du bestimmt auch gelesen.

Die junge Generation will nichts weiter als eine Zukunft zu haben in der sie sich nicht nur mit den Problemen die von unserer Genration verursacht wurde herum schlagen müssen. Ich finde das sehr legitim. Ich wünschte wir hätten früher schon mehr Kraft dazu gehabt.
(05.10.2019, 18:54)saphir schrieb: [ -> ]Es wurde doch kommuniziert warum Freitag, was kannste denn daran nicht nachvollziehen? Haste was dagegen, dass mit Demonstrationen etwas erreicht wird? Findest du lebendige Demokratie nicht gut?

Wie ist denn die offizielle Erklärung? Mir ist keine sinnvolle über den Weg gelaufen. Falls der Nichtbesuch der Schule allerdings ein Erfolg ist... dann ist das natürlich anders. Ich bin mir nicht sicher ob die Schüler wissen das es nicht viel bringt fürs Klima wenn man gegen die Schule streikt.
(07.10.2019, 11:16)jf2 schrieb: [ -> ]Wie ist denn die offizielle Erklärung? Mir ist keine sinnvolle über den Weg gelaufen. Falls der Nichtbesuch der Schule allerdings ein Erfolg ist... dann ist das natürlich anders. Ich bin mir nicht sicher ob die Schüler wissen das es nicht viel bringt fürs Klima wenn man gegen die Schule streikt.

Ich glaub auch dass es keine "offizielle" Erklärung dafür gibt. Aber die die ich immer wieder gehört habe ist die:
Zitat:Was bringt mir bitte eine Schulpflicht, wenn ich irgendwann keine Welt mehr habe, in der es eine Schule geben könnte? Klimapolitik ist heutzutage so etwas Großes: Wenn man da die falschen Schritte geht, wird es in der vielleicht übernächsten Generation kein Leben mehr geben, wie wir es uns heute vorstellen. Dieser Schülerprotest ist die klügere Wahl – und ganz nebenbei eine hervorragende Möglichkeit für politische Bildung. Verpasse ich vier Stunden Deutsch oder Englisch? Oder verpasse ich die Gelegenheit, meine Welt zu retten?
und
Zitat:Streik ist bildlich gemeint. Wir haben ja eigentlich gar kein Streikrecht, was wir von der Landesschülervertretung durchaus bedauern. Es ist eine Protestbewegung, der man sich anschließen kann.
genauer https://www.wz.de/politik/inland/fridays...d-36876095
(06.10.2019, 11:01)saphir schrieb: [ -> ]Aber stell dir doch mal vor es hätte permanent einen Migrationsgipfel/Ausschuss/kabinett usw. nach dem anderen gegeben, anstatt abzuwarten bis nun die Massen vagabundierend und heimatlos vor unserer Tür stehen. Den letzten Kommentar von Seehofer (2015 war nur der Anfang) hast du bestimmt auch gelesen.

Die junge Generation will nichts weiter als eine Zukunft zu haben in der sie sich nicht nur mit den Problemen die von unserer Genration verursacht wurde herum schlagen müssen. Ich finde das sehr legitim. Ich wünschte wir hätten früher schon mehr Kraft dazu gehabt.

....sind es nicht nur Teile dieser Generation?
(07.10.2019, 21:57)bimbes schrieb: [ -> ]....sind es nicht nur Teile dieser Generation?

Für mich ist das einfach schlecht vorstellbar, aber kann sein. Viele glauben vielleicht auch einfach gar nicht daran, dass sie überhaupt etwas bewirken können.

Und andere mögen glauben es könne gar nicht anders laufen als im Moment. Man müsse quasi immer "auf Sicht" operieren. Wo eben diese jungen Leute denken, man muss langfristig denken und handeln. 

Für mich persönlich ist dieses Bremsen schon immer ein Problem. Ich glaube wenn sich ein Problem schon deutlich abzeichnet, sollte man sich mit Engagement dem Problem stellen, anstatt abzuwarten bis es zu spät ist. Wie z.B. bei dem demografischen Problem oder dem Migrationsproblem. Ich erinnere mich noch wie wir in der Schule gelernt haben, dass damals aktuell die Rentenkassen große Überschüsse produzierten und man uns Kindern sagte, wir müssten was tun wegen dem Problem. Was keiner tat. Und nun ist das große Loch da.

Außerdem glaube ich auch, dass dieses Abblocken und Bremsen, Depressionen verursacht.
(08.10.2019, 10:50)saphir schrieb: [ -> ]Viele glauben vielleicht auch einfach gar nicht daran, dass sie überhaupt etwas bewirken können.

Das ist aus meiner Sicht die naheliegendste Erklärung - und sind wir doch mal ehrlich, durch welche
Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit sollten sie auch eine andere Meinung haben ?
Meine Kids sind knapp 17 und 18, und defakto ist es so, das beide sagen das Politik ja ohnehin
keine Probleme lösen kann und es keinen Sinn macht auf Straßen zu gehen. Die sind beide
einmal mit gegangen, haben dafür vermeintlichen Ärger in der Schule bekommen und die
meisten die da mit gegangen sind, haben das hauptsächlich wegen schulfrei gemacht,
da hatten sie dann auch keine Lust sich weiter zu engagieren.

Natürlich kann ich ihnen versuchen das anders zu vermitteln und ein stückweit haben
meine Frau und ich da auch in der Erziehung "versagt" wenn sie heute so so denken,
aber wenn ich dann in die Diskussion mit denen gehe, höre ich als erstes Dinge wie "Fukushima"
und das Versprechen über einen baldigen Ausstieg aus der Atomenergie und wie sich das entwickelt hat.

Dann kommen da noch Beispiele aus der näheren Vergangenheit, natürlich auch
"eingefärbt" über meine berufliche Sicht der Dinge - sie verstehen beide auch nicht warum
wir den Ausbau der Windenergie hier oben komplett blockieren obwohl das durchaus
ein toller Weg ist emissionsfrei viel Energie zu produzieren usw.

Da gehen einem dann auch irgendwann die Argumente aus.....wie soll
ich die davon überzeugen das ein Gang durch die Instanzen auf Dauer
eben doch Sinn macht und eben nicht alles hoffnungslos ist ? 

Ich kann den Großteil der Jugend verstehen, sind sie ja auch deutlich abgelenkter
von allen Dingen wie wir es in der Jugend waren. Auch das vergisst man gerne.

Ich weiss man müsste da einiges ändern, weiss aber ebenso das ich keine
adäquaten Lösungen kenne.....
(08.10.2019, 10:50)saphir schrieb: [ -> ]Für mich ist das einfach schlecht vorstellbar, aber kann sein. Viele glauben vielleicht auch einfach gar nicht daran, dass sie überhaupt etwas bewirken können.

das kann schon sein - und es beschreibt die letzten Jahre und die Gegenwart (die Zukunft???)
die Grünen können ein Lied davon singen, brauchten auch ca. 50 Jahre und haben auch die Seitenwechsler und Grünlackierten

"availability bias" ist trotz der Infomationsschwemme allgegenwärtig - Beispiele gibt es genug
(08.10.2019, 13:36)bimbes schrieb: [ -> ]das kann schon sein - und es beschreibt die letzten Jahre und die Gegenwart (die Zukunft???)
die Grünen können ein Lied davon singen, brauchten auch ca. 50 Jahre und haben auch die Seitenwechsler und Grünlackierten
(08.10.2019, 11:43)fahri schrieb: [ -> ]...sie verstehen beide auch nicht warum wir den Ausbau der Windenergie hier oben komplett blockieren obwohl das durchaus ein toller Weg ist emissionsfrei viel Energie zu produzieren usw....

Da gehen einem dann auch irgendwann die Argumente aus.....wie soll
ich die davon überzeugen das ein Gang durch die Instanzen auf Dauer
eben doch Sinn macht und eben nicht alles hoffnungslos ist ? 

Ich kann den Großteil der Jugend verstehen, sind sie ja auch deutlich abgelenkter
von allen Dingen wie wir es in der Jugend waren. Auch das vergisst man gerne.

Ich weiss man müsste da einiges ändern, weiss aber ebenso das ich keine
adäquaten Lösungen kenne.....

Warum blockiert ihr denn den Ausbau komplett?

Man braucht viel Ausdauer um etwas zu bewirken, sehr viel oder sehr sehr viel. Und am Ende bleibt leider tatsächlich zum Teil nur ein Anstrich von dem übrig was eigentlich angestrebt wurde. Aber diesen Weitblick der jungen Leute der noch nicht von den Systemzwängen verbogen ist, finde ich ist sehr wichtig. Gerade wenn es darum geht das System etwas zu ändern. 
(09.10.2019, 10:00)saphir schrieb: [ -> ]
Warum blockiert ihr denn den Ausbau komplett?

Man braucht viel Ausdauer um etwas zu bewirken, sehr viel oder sehr sehr viel. Und am Ende bleibt leider tatsächlich zum Teil nur ein Anstrich von dem übrig was eigentlich angestrebt wurde. Aber diesen Weitblick der jungen Leute der noch nicht von den Systemzwängen verbogen ist, finde ich ist sehr wichtig. Gerade wenn es darum geht das System etwas zu ändern. 

Es gibt ein Moratorium bezüglich des Planungsentwurfes der schleswig-holsteinischen Landesregierung. Dauert jetzt schon seit 2015 an.

Es gibt nahezu keine Ausnahmeregelungen - von daher gibt es defakto keinen Ausbau mehr
seit einigen Jahren. In der windreichsten Ecke Deutschlands wohlgemerkt, die neue 380 KV
Leitung ist auch so gut wie fertig, so das der Strom auch in jede Ecke Deutschlands transportiert
werden könnte.

Aber scheinbar ist ein weiterer Ausbau nicht gewünscht - zu viel Lobby von anderer Seite,....

Xeno

Aus meiner Sicht ist die Dekarbonisierung schon anzustreben. Neben der ganzen Klimafrage stammt ein grosser Teil (besonders des Öls; viel besser ist es beim Gas nicht, am besten noch bei der Kohle) der fossilen Energieträger aus extrem problematischen Staaten mit miesen Regimes.

Am besten funktioniert wahrscheinlich ein gemischtes Modell. Die Mehrbesteuerung der fossilen unterstütze ich. Der Staat holt sich sein Geld eh von irgendwo; es von Problemenergie zu holen, ist das am wenigsten Dumme. Weiter müssen die Speicherlösungen für Elektrizität gepusht werden (was theoretisch kein Problem sein müsste mit dem CO2-Steuer-Geld). Es muss weitere Infrastruktur aufgebaut werden, besonders Leitungen. Die Elektrifizierung der Mobilität ist an sich richtig, hat aber mit dem Abbau von Problemrohstoffen (vor allem Lithium und mehr noch Cobalt, von dem man nur weniger hört) neue Hypotheken. Eigentlich wäre es am besten, wenn man die Reserven in halbwegs zivilisierten Gegenden abbauen würde statt im Kongo und in ähnlichen failing states.

Den Strom sollte primär durch Photovoltaik und Wind erzeugt werden, wobei sich Wind nicht vielerorten wirklich rechnet (jedoch gut sind Offshore-Standorte oder sehr dünn besiedelten Gegenden in Norddeutschland, Skandinavien). Windenergie in "meiner" Schweiz ist ehrlich gesagt Folklore, so ehrlich muss man sein. Dagegen geht Photovoltaik je südlicher, desto besser. Photovoltaikanlagen in der Sahara halte ich selbst langfristig wegen den dortigen politischen Zuständen für illusorisch. Wirtschaft gedeiht eben nicht in chaotischen Communities, das darf man auch in einem Börsenforum mal klar sagen.

Einfache Lösungen, Haudraufgeschrei und Verweigerungshaltung werden nicht funktionieren. Es werden übrigens auch noch erheblich Ressourcen für die symptomatische Bekämpfung der Folgen der Klimaänderung gebraucht werden (Stichworte sind etwa Trinkwasserversorgung, Raumklimatisierung, Schutzvorrichtungen gegen Unwetter und anderes mehr).

Zum Schluss noch etwas Deprimierendes: Der Klimawandel aufgrund des CO2-Anstiegs war schon 1990 (!) absoluter Konsens im Stoffplan meiner Mittelschule (die kein irgendwie elitäres Institut war, sondern ein öffentliches Gymnasium). 1990! Man hat es schon vergeigt, und jetzt wird es teuer, richtig teuer.

Lg X.