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Normale Version: Traumberuf Daytrader
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(08.11.2023, 12:06)cubanpete schrieb: [ -> ]Nicht nur beim daytraden. Der psychologische Effekt ist nicht zu unterschätzen. Plötzlich sind einzelne Positionen grösser als vorher Dein Jahreslohn, Verluste grösser als Dein Traumauto (Gewinne natürlich auch, aber das bringt der Psyche weniger als die Verluste schaden, gemäss Kahneman).

Also diese Erfahrung kann ich nicht bestätigen. Da ist wohl jeder anders gestrickt. Der nominale Betrag ist mir eigentlich völlig egal, es geht nur um die Relation Risiko versus Kontogröße. Je größer das Konto wird, desto geringer wird das relative Risiko, das macht das Handeln deutlich entspannter, auch wenn die nominalen Beträge immer größer werden.

Ich habe auch den (seit zweieinhalb Jahrzehnten ganz bewußt so gestalteten) Vorteil einer weiteren guten regelmäßigen Arbeitseinkommensquelle, so daß ich nicht bibbern muß, wenn es an der Börse nicht läuft. Vor vierzig Jahren war das noch anders. Da wollte ich ein kleiner Kostolany werden, und außer Börsengewinnen habe ich kaum was verdient. Bis ich dann Mitte der 90er so richtig auf die Fresse gefallen bin. Danach war ich von der Kostolany-Illusion kuriert. Zum Glück gerade noch rechtzeitig um das eigene Dasein finanziell neu zu strukturieren. Ein solches Erlebnis kurz vor der Rente - da ist der Zug abgefahren.
(08.11.2023, 12:43)Speculatius schrieb: [ -> ]Also diese Erfahrung kann ich nicht bestätigen. Da ist wohl jeder anders gestrickt. Der nominale Betrag ist mir eigentlich völlig egal, es geht nur um die Relation Risiko versus Kontogröße. Je größer das Konto wird, desto geringer wird das relative Risiko, das macht das Handeln deutlich entspannter, auch wenn die nominalen Beträge immer größer werden.

Ich habe auch den (seit zweieinhalb Jahrzehnten ganz bewußt so gestalteten) Vorteil einer weiteren guten regelmäßigen Arbeitseinkommensquelle, so daß ich nicht bibbern muß, wenn es an der Börse nicht läuft. Vor vierzig Jahren war das noch anders. Da wollte ich ein kleiner Kostolany werden, und außer Börsengewinnen habe ich kaum was verdient. Bis ich dann Mitte der 90er so richtig auf die Fresse gefallen bin. Danach war ich von der Kostolany-Illusion kuriert. Zum Glück gerade noch rechtzeitig um das eigene Dasein finanziell neu zu strukturieren. Ein solches Erlebnis kurz vor der Rente - da ist der Zug abgefahren.

Schön für Dich, mir geht es eigentlich ähnlich, auch wenn ich im Augenblick (und seit bald 10 Jahren) keine andere Einnahmequelle habe. Bald gibt es Rente, kleiner Zustupf.

Das Problem mit dem Handel von zu grossen Positionen hast Du nicht?
(08.11.2023, 12:06)cubanpete schrieb: [ -> ]-----
Ich habe noch keine wirklich gute Art zu Handeln gefunden wenn ich was in grösseren Mengen kaufen oder verkaufen muss. Bei sehr liquiden Produkten simuliere ich Funari Orders, das geht zum Glück relativ einfach bei IB. Bei marktengen Produkten traue ich mich dazu nicht und verschiebe meistens das Limit in gewissen Situationen.

Funari: Limit Auftrag besteht den ganzen Tag und der nicht ausgeführte Teil wird in MOC umgewandelt.

Was sind Eure Arten zu Handeln?

Einfach keine marktengen Produkte handeln Irony

Klar, ist sinnfrei wenn der "Edge" der Strategie genau darauf beruht.

Ansonsten hat man auch bei groesseren Posis die ganzen Nervensachen nicht. Risiko vorab festlegen, nur Stop- oder Limit Order benutzen, und man kann sich den ganzen Stress vorm PC sparen.
(08.11.2023, 13:09)Ste Fan schrieb: [ -> ]Einfach keine marktengen Produkte handeln Irony

Klar, ist sinnfrei wenn der "Edge" der Strategie genau darauf beruht.

Ansonsten hat man auch bei groesseren Posis die ganzen Nervensachen nicht. Risiko vorab festlegen, nur Stop- oder Limit Order benutzen, und man kann sich den ganzen Stress vorm PC sparen.

hier spricht mal wieder ein Theoretiker. Schon mal Gewinnwarnungen oder ähnliches mitgemacht. Stops sind keine Garantie. Frag die Jungs vom Franken-Crash, die haben sich ja auch auf ihre Stops verlassen. Was soll mir schon passieren. Entspannt am Strand chillen und dann waren halt 300.000€ Minus auf dem Konto.

@speculatius

wenn große Positionen für dich kein Problem sind, dann frage ich mich, warum du mit kleinen Konten rummachst. Bist doch seit 40 Jahren an der Börse, bei deinen prozentualen Gewinnen pro Jahr müsstet du doch schon Multi-Millionär sein!!
(08.11.2023, 12:06)cubanpete schrieb: [ -> ]Was sind Eure Arten zu Handeln?

IB Algo. Funktioniert auch bei marktengen Werten ganz gut. Wenn nicht gefillt, nächsten Tag mit dem Rest nochmal.

Wenn's liquide ist, großzügiges Limit. Beim verteilten Kaufen gibt es häufig noch schlechtere Kurse,
als der Aufschlag bei "Market", wenn die Kurse weglaufen.

Ach so oder Market zur Eröffnung. Da gibt es so viele Order, dass man brauchbar gefillt wird.
(08.11.2023, 13:29)pjf schrieb: [ -> ]IB Algo. Funktioniert auch bei marktengen Werten ganz gut. Wenn nicht gefillt, nächsten Tag mit dem Rest nochmal.

Wenn's liquide ist, großzügiges Limit. Beim verteilten Kaufen gibt es häufig noch schlechtere Kurse,
als der Aufschlag bei "Market", wenn die Kurse weglaufen.

Ach so oder Market zur Eröffnung. Da gibt es so viele Order, dass man brauchbar gefillt wird.

Welche Algo? Hab mal "midpoint" Algo probiert, war aber ziemlich schlecht und relativ teuer verglichen mit limit.

Gemäss meiner Erfahrung ist zumindest am NYSE MOC liquider als MOO. Aber ist schon sehr lange her dass ich MOO ausgeführt habe.
(08.11.2023, 13:20)Wolkenmann schrieb: [ -> ]hier spricht mal wieder ein Theoretiker. Schon mal Gewinnwarnungen oder ähnliches mitgemacht. Stops sind keine Garantie. Frag die Jungs vom Franken-Crash, die haben sich ja auch auf ihre Stops verlassen. Was soll mir schon passieren. Entspannt am Strand chillen und dann waren halt 300.000€ Minus auf dem Konto.

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Was heisst da Theoretiker?

Eine Position im Depot und dann All-in, am besten wie bei FX noch gehebelt - klar ist das u.U. nicht wirklich gut.
Und Gewinnwarnung? Das interessiert dich nur wenn du da mit hohem Exposure konzentiert investiert bist. Also bisschen diversifizieren oder um die Daten herum nicht traden. Funzt halt net wenn du da News Trading machen willst.

Kannst ja sogar Trading mit ETFs machen...Wenn der SPY oder so mal wegen News ins Nirwana geht dann gibts die Boerse wahrscheinlich auch nicht mehr.
Wie geschrieben: Risiko im Vorfeld festlegen Irony
(08.11.2023, 13:35)cubanpete schrieb: [ -> ]Welche Algo? Hab mal "midpoint" Algo probiert, war aber ziemlich schlecht und relativ teuer verglichen mit limit.

Gemäss meiner Erfahrung ist zumindest am NYSE MOC liquider als MOO. Aber ist schon sehr lange her dass ich MOO ausgeführt habe.

früher habe ich in bestimmten Aktien ganz gerne mit Iceberg Orders gearbeitet. Durch Mifid II wurden aber die Bedingungen geändert. Hat für mich den Handel dann uninteressant gemacht wegen zu viel Risiko. Bin dann auf Dark Ice gewechselt, was aber nicht so gut funktioniert hat. Bei großen Positionen verkaufe ich manchmal hidden, ansonsten halt immer mit Limit ohne Orderzusatz. Tradegate präferiere ich, weil man dort i.d.R. keine Teilausführungen erhält.
(08.11.2023, 12:59)cubanpete schrieb: [ -> ]Das Problem mit dem Handel von zu grossen Positionen hast Du nicht?

Nein - ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, aber so bin ich nun mal. Als ich vor rund 25 Jahren mit 7-stelligen Kontraktwerten für's eigene Konto rumhantiert hatte, war das überhaupt kein Problem und fühlte sich genau so an wie beim Kleinspekulanten. Sind letztlich alles nur Zahlen. OK, es war gehebelt, aber die Tages-GuV waren häufig immer noch 5-stellig, in seltenen Ausnahmefällen sogar mal 6-stellig - galt auch für Verluste. Mein Kumpel, der damals beim Broker arbeitete, war völlig entsetzt ob so großer Schmerzfreiheit. Hätte ich die nicht gehabt, hätte ich mit Sicherheit früher die Notbremse gezogen, als es mit dem Konto mehr und mehr abwärts ging.


(08.11.2023, 13:20)Wolkenmann schrieb: [ -> ]@speculatius

wenn große Positionen für dich kein Problem sind, dann frage ich mich, warum du mit kleinen Konten rummachst. Bist doch seit 40 Jahren an der Börse, bei deinen prozentualen Gewinnen pro Jahr müsstet du doch schon Multi-Millionär sein!!

Genau das ist der Punkt - diese tollen prozentualen Gewinne gab es nicht, jedenfalls nicht konstant. Das ist erst beim Daytrading anders geworden, aber richtig konsequent mache ich das noch nicht so lange. Ich war über Jahrzehnte erklärter Feind des Daytradings und habe die Tageszocker als Glückspieler verspottet. Erfolg kann man doch nur als Mittel- oder Langfrist-Investor oder Trader haben. Heute ist es umgekehrt. Da werden von mir die Langfrist-Käufer als vermeintliche Hellseher verspottet. Vernünftig und halbwegs stetig verdienen geht nur mit Daytrading. Späte Einsicht. Frown
(08.11.2023, 13:35)cubanpete schrieb: [ -> ]Welche Algo? Hab mal "midpoint" Algo probiert, war aber ziemlich schlecht und relativ teuer verglichen mit limit.

Adaptive. Wenn seitwärts geht oder um mein Limit schwankt ist der m.E. brauchbar. Jedenfalls besser als reine Limits. Vorteil ist auch, dass keiner sieht, Du willst gerade ein paar tausend Stück (ver)kaufen. Nur wenn die Preise wegrennen, dann ist das unbrauchbar. Aber dann hast Du auch beim Limit ein Problem.