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Ignorieren ist wohl das Beste in diesem Fall.
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Fragen über Fragen.
(04.04.2023, 14:59)epcopal2 schrieb: [ -> ]Na hauptsächlich will ich mind. 1000 im Monat erreichen. Das Wochenergebnis schaue ich mir am Freitag natürlich auch an.

Um ganz ehrlich zu sein: ich würde mir nicht solche Ziele setzen. Du brauchst Instrumente und dazu die passende Strategie/Vorgehensweise/was auch immer, um dauerhaft zu verdienen. Der Betrag ist sekundär und hängt vom eingesetzten Kapital ab. Bei 100.000 sind 1.000 sehr bescheiden, bei 10.000 sehr ordentlich, bei 2.500 viel zu viel.

Heißt das jetzt, daß man mit 2.500 gar nicht erst anzufangen braucht? Mitnichten. Vor 20 oder 30 Jahren war das tatsächlich so, doch bei den Möglichkeiten heute reichen auch schon kleine Summen als Startkapital aus. Nur sollte eben das Ziel nicht sein, einen monatlichen Mindestbetrag herauszubekommen, sondern eine möglichst kontinuierliche Performance zu generieren.
Hallo zusammen!

Als neuer User, der sich kürzlich angemeldet hat, aber schon länger Mitleser ist, möchte ich mich erstmal ganz herzlich bei allen Stammusern bzw. dem harten Kern hier bedanken! Man kann von euch durch bloßes Mitlesen echt viel lernen bzw. erhält viele gute Inspirationen für Google-Suchen, um in bestimmte Themen einzusteigen oder diese zu vertiefen … Ich hoffe, dass es dieses Forum noch sehr lange gibt! Bitte macht weiter so :)

Zum Thema:

Neben meinem normalen Hobby-Engagement an der Börse (Aktien; buy&hold, ab und zu sell) beschäftige ich mich derzeit (mal wieder) mit dem Thema CFD-Handel, genauer: Ich versuche herauszufinden, ob Daytrading mit CFDs für mich persönlich taugen könnten, um darauf ein finanzielles Standbein aufzubauen bzw. es mittelfristig vielleicht sogar hauptberuflich zu betreiben.

Ich weiß, ich weiß, nach aller Wahrscheinlichkeit ist das zum Scheitern verurteilt, ich kenne die einschlägigen Statistiken. Dennoch bin ich seit Kurzem mal wieder mit einem Demokonto dabei und habe zumindest aktuell sehr viel Spaß daran. Im Unterschied zu früheren Versuchen vor ein paar Jahren handle ich ausschließlich den Dax (früher vor allem wildes Forex) und bin wesentlich defensiver unterwegs. Das funktioniert bis dato erstaunlich gut …

Doch selbst wenn ich langfristig profitabel sein sollte, frage ich mich, ob dieser „Job“ auf Dauer etwas für mich sein könnte. Da ich meinen Testlauf sehr ernst nehme, bin ich quasi den ganzen Tag mit mindestens einem Auge dabei, was ich teilweise als sehr fordernd empfinde. Gut, das liegt vielleicht auch daran, dass ich einem Hauptberuf nachgehe und der Metatrader auf einem zweiten Rechner nebenher läuft. Kurs beobachten, Nachrichten im Blick haben, Ein- und Ausstiege finden PLUS hauptberuflich arbeiten und Geld verdienen ist ja quasi eine Doppelbelastung. Vielleicht wäre es anders, wenn ich mich voll und ganz aufs Traden konzentrieren könnte, wobei ich mental dann ja noch mehr involviert wäre, weil dann auch meine Existenz in Teilen davon abhängen würde … stelle ich mir zumindest so vor ...

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie geht es den hauptberuflichen Daytradern hier? Wie empfindet ihr euren Job nach vielen Jahren? Und wie ist es mit dem Thema Alter: Wird es schwieriger, jeden Tag zu traden, je älter man wird? Oder stellt sich dann so viel Routine ein, dass man das bis zur Rente und darüber hinaus machen kann?

Ich danke euch für eure Einblicke!
Hallo Kim,

herzlich willkommen bei den Daytradern. Tup 

Also gleich vorweg: ich bin ja eigentlich selber ein alter weißer Mann, davon haben wir noch mehr hier, aber zu alt ist niemand. Smile

Ganz allgemein zum Daytrading: aus meiner Sicht solltest du über mehrere Jahre, am besten mindestens drei bis vier, eine möglichst konstante Gewinnperformance haben ohne große Ausreißer nach unten, aber auch nicht nach oben! Ganz schlecht ist ein Kontochart in Form einer Achterbahnfahrt, der nur duch Zufall am Jahresende im Plus liegt, aber auch genau so gut woanders hätte liegen können. Dann hast du eine solide Grundlage noch nicht gefunden.

Zum DAX-Handel (mache ich ja auch): diskretionär oder automatisiert? Für mich gilt ersteres, und da kann ich nur sagen, daß für mich langjährige Erfahrung sehr hilfreich ist. Dadurch habe ich ein Gefühl dafür bekommen wie der Markt tickt, aber auch ein wenig, wie die anderen Marktteilnehmer ticken bzw. nach welchen Mustern diese handeln (bekomme ich ja auch täglich mit, wenn auch nur in einem Mini-Ausschnitt). Damit und mit der Beobachtung der übrigen wichtigen Märkte (US Aktien, Bunds und Bonds, Dollar, Gold, Öl etc.) kann ich einigermaßen gut durch die wilden Wasser der Marktbewegungen hindurchnavigieren.

Hauptberuflich machen im Sinne von keine weitere Einnahmequelle haben ist allerdings nicht mein Ding. Okay, wenn du auf fetter Kohle sitzt und von Zinsen und Dividenden leben kannst, ist das natürlich was anderes, aber dann hast du ja schon eine Einnahmequelle. Wenn nicht, würde ich es weiterhin als Nebenerwerb zu betreiben versuchen.
Hallo Speculatius,

danke für Deine Antwort und das Willkommen bei den Daytradern :)

Zu Deiner Frage ob diskretionär oder automatisiert: Ich handle diskretionär und verfolge dabei bis dato auch keine feste Strategie. Vielmehr versuche ich, auf fahrende Züge aufzuspringen und einen Stil zu entwickeln, der zu mir und zum DAX passt.

Je nach Marktphase werde ich diesen Stil anpassen müssen, aber grundsätzlich sieht dieser bisher so aus: Oberste Priorität hat, Verluste zu vermeiden, klar. Daher versuche ich, nur möglichst eindeutige Bewegungen zu handeln, ziehe meine Stops relativ schnell auf Einstand oder weiter und nehme Gewinne mit, sobald das Momentum der aktuellen Bewegung aus meiner Sicht nachlässt.

Bisher funktioniert dieser Stil recht gut, da ich kaum Verlusttrades produziere. Der Nachteil: Ich lasse viel Gewinnpotenzial liegen. Denn obwohl ich oft die richtige Idee habe, werde ich knapp über Einstand ausgestopt, bevor es dann doch in "meine" Richtung weitergeht. Und auch aufgrund meiner Neigung, Gewinne recht schnell mitzunehmen, schöpfe ich das Potenzial der einzelnen Trades noch zu selten aus. Daran werde ich noch arbeiten müssen ...

Aber wie gesagt: Ich stehe noch ganz am Anfang, der DAX und ich lernen uns gerade erst so richtig kennen :) Ich glaube, es wird sehr viele Stunden vor dem Bildschirm brauchen, um ein besseres Gefühl für das jeweilige Geschehen und die Interdependenzen der Märkte bzw. Einflussfaktoren zu entwickeln.

Zum Thema Daytrading als Beruf: Aus heutiger Sicht könnte ich mir das unter bestimmten Umständen schon vorstellen. Aber mal schauen, wie ich in einem Jahr darüber denke. Grundsätzlich wäre Daytrading bei mir nicht die einzige Einnahmequelle, aber die Hälfte oder besser zwei Drittel des Gesamteinkommens müsste es schon bringen auf Dauer.

Stand heute könnte ich mir 2-3 Jahre Zeit geben, um das Daytrading-Business zu testen (z. B. 1 Jahr Demo, 1-2 Jahre real) und dann eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin gibt es noch sehr viel zu lernen, zu verstehen und auszuprobieren. Könnte also sein, dass ich euch demnächst mit dämlichen Anfängerfragen nerve Wink
Habe selber noch nie CFDs gehandelt, aber ich würde an deiner Stelle den realen Handel kritisch evaluieren. Was im Demo-Konto möglicherweise ganz toll aussieht, kann sich mit echtem Geld deutlich unbequemer gestalten.

Warum? Der CFD-Broker ist üblicherweise gleichzeitig der Market Maker, d.h. es wird solange gut gehen wie du selber richtig liegst und gleichzeitig jemand anders auf der gleichen Plattform falsch liegt. Fehlt jedoch der andere der falsch liegt, dann muss der Broker "einspringen", und wenn der den Trade nicht seinerseits irgendwie gehedged hat, dann verliert er dabei Geld. Das kann dazu führen, dass es immer im für dich günstigen Moment gerade "technische Probleme" mit der Plattform gibt oder die gestellten Kurse "zufälligerweise" gerade extra ungünstig für dich sind. Diese Effekte bekommst du im Demo-Konto gar nicht mit.

Ich persönlich würde daher, sobald ich mich sicher fühle, mit echtem Geld einen Versuch starten, vielleicht sogar den Trade im Demo-Konto zeitgleich replizieren. Und dann schauen ob du zufrieden bist.
(09.04.2023, 13:13)Golvellius schrieb: [ -> ]Habe selber noch nie CFDs gehandelt, aber ich würde an deiner Stelle den realen Handel kritisch evaluieren. Was im Demo-Konto möglicherweise ganz toll aussieht, kann sich mit echtem Geld deutlich unbequemer gestalten.

Warum? Der CFD-Broker ist üblicherweise gleichzeitig der Market Maker, d.h. es wird solange gut gehen wie du selber richtig liegst und gleichzeitig jemand anders auf der gleichen Plattform falsch liegt. Fehlt jedoch der andere der falsch liegt, dann muss der Broker "einspringen", und wenn der den Trade nicht seinerseits irgendwie gehedged hat, dann verliert er dabei Geld. Das kann dazu führen, dass es immer im für dich günstigen Moment gerade "technische Probleme" mit der Plattform gibt oder die gestellten Kurse "zufälligerweise" gerade extra ungünstig für dich sind. Diese Effekte bekommst du im Demo-Konto gar nicht mit.

Ich persönlich würde daher, sobald ich mich sicher fühle, mit echtem Geld einen Versuch starten, vielleicht sogar den Trade im Demo-Konto zeitgleich replizieren. Und dann schauen ob du zufrieden bist.


Hallo Golvellius,

danke für Deinen Tipp! Die Wahl des richtigen Brokers bzw. die Auseinandersetzung mit den einzelnen Broker-Typen ist auch ein wichtiger Punkt auf meinem Zettel ...

Über die Interessenkonflikte/Machenschaften der Market Maker habe ich gelesen. Aber was ist mit denen, die vorgeben, nicht als Market Maker aufzutreten? Also den DMA-/STP-/ECN-Brokern? Kann man denen wirklich trauen? Im Zweifelsfall kann ich ja nicht kontrollieren, ob die sich daran halten, oder?

Einen Broker, den ich mir auf jeden Fall mal genauer anschauen möchte, ist Interactive Brokers. Muss ja einen Grund haben, dass der hier von den Profis so oft genannt wird. Aber vielleicht ist IB ja auch einfach nur heimlicher Forum-Sponsor :)
CFD Demo vs. Real wird es immer Unterschiede geben, Kursstellung, Spreads… und vor allem mental.

Das Problem lässt sich elegant umgehen, indem man mit Echtgeld sogenannte Centkonten tradet.
IB jedenfalls scheint sowas wohl nicht anzubieten.
Bei Onvista ist der CFD Handel 1:1
Bei den Overnightkosten bin ich mir nicht so sicher, spielt beim Daytrading aber keine Rolle.