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Normale Version: Traumberuf Daytrader
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(02.09.2023, 16:25)Golvellius schrieb: [ -> ]Irgendwie bescheuert, wenn man bedenkt, dass es oftmals das Beste ist einfach nichts zu machen (draußen bleiben und warten bzw. halten und warten).

Auf jeden Fall. In der Regel versucht man das so auch zu verkaufen. Ein Jahr im Verlust zu sein, weil man nicht gehandelt hat, sollte in einer gut geführten Organisation nicht zu einem Problem führen. Aber trotzdem: wenn der Typ am Bildschirm neben dir zockt und zufällig gewinnt, bist du schon irgendwie in Erklährungsnot. 

Bei Hedge Funds versucht man das ja auch durch die Lock Up Period + Management Fee etwas abzudämpfen. Aber "nix machen" ist schierig, wenn "nix machen" Geld kostet. Der Druck führt dann aber zu "was machen"....das noch mehr Geld kostet.
Für mich ist das hier was anderes.
Für mich ist das, und ich komme auf mein Post # 560 zurück, hinter Portfoliomanagement versteckte Spielsucht.

Womit wir wieder beim Thema wären. Die Übergänge von Daytrading, Glückspiel und Spielsucht sind fließend. Bei bestimmt einer ganzen Reihe von Akteuren ist das letztlich gar nicht zu unterscheiden und auch der Grund, warum sie trotz permanenter Verluste nicht aufhören.

Bei meinem früheren Arbeitgeber hat eben dieser bei einem PM mal die Notbremse gezogen, als er (also mein Arbeitgeber) das erkannt hatte. Woanders haben die Anleger ihre Gelder abgezogen und der Zocker konnte einfach mangels Kohle nicht mehr weiterzocken. Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie lange diese Herrschaften quasi unkontrolliert ihr Werk verrichten können, über Jahre hinweg. Vielleicht wird die KI, wenn sie denn mal die Überwachung übernimmt, denen schneller auf die Finger klopfen.
mit 20 Mio € auf dem Konto, würde ich nur noch von den Zinsen leben!

bei 3% p.a. wären das 600.000€ im Jahr, also 50k€ im Monat. Und das völlig risikolos!! Was will man mehr, besser geht es doch nicht!! Manche Menschen kriegen den Hals  halt nicht voll und so heißt es dann: 

Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen? Indem man ein großes einsetzt.

wer als Daytrader nicht jeden Monat, Jahr für Jahr Geld aus den Märkten zieht, der soll es halt sein lassen. Der hat es nicht drauf. Sicherlich kann man mal durch Fehler viel Geld verlieren und dadurch evtl. kurzfristig in einen großen DD abrutschen, aber ein erfolgreicher Daytrader kämpft sich auch wieder relativ schnell aus dem Tief zurück. Vorausgesetzt man hat eine profitable Strategie und setzt diese auch konsequent um. Ich bleibe bei meiner Sichtweise. Je größer das Konto, umso schwieriger wird es im Daytrading. Große Positionen intraday zu bewegen, dies Bedarf mentaler Stärke, denn man muss große Buchverluste auch aushalten können. Es ist halt ein Unterschied, ob man 100€ im Minus oder 10.000€ im Minus ist. Der Mensch rechnet halt nicht in Prozenten, sondern Sachwerte, zumindest ist es bei mir der Fall. Wenn ich 100€ verbrate, dann sag ich, ok ein Restaurantbesuch weniger im Monat, verlierst du aber 10.000€, dann war das schon ein Luxus-Urlaub in Thailand +Flug in der Business-Class. So etwas ärgert einen dann schon. Im genannten speculatius Beispiel hat der gute Mann mal eben 2 Familienhäuser in 8 Monaten verzockt oder 5 Porsche Taycan Turbo S geschrottet. Da blutet das Herz, das ist doch Wahnsinn! Auch wenn ich Wolkenmann heiße, bleibe ich weiterhin bescheiden und mit beiden Beinen auf dem Boden. Mein Motto lautet weiterhin: trade small-trade often. Alles andere endet nur in der Pleite. 

mein Dank gilt speculatius für dieses Beispiel! Viele behaupten ja immer, wenn man viel Geld auf dem Konto hat, ist es einfacher an der Börse Geld zu verdienen. Das ist aber ein Trugschluss! 100€ Gewinn sind 100€. Ob ich nun 5.000€  oder 5 Mio.€ auf dem Konto habe spielt keine Rolle. Wer 100€ an der Börse verdienen will, der muss auch einen Trade eingehen der 100€ bringt. Diesen Trade muss ich auch erst mal finden und dann auch konsequent umsetzen. Dazu brauch es Disziplin und vor allem Wissen bzw. viel Erfahrung. 

In diesem Sinne gute Trades.

Der Weg ist das Ziel!!
(03.09.2023, 18:43)Wolkenmann schrieb: [ -> ]mit 20 Mio € auf dem Konto, würde ich nur noch von den Zinsen leben!

bei 3% p.a. wären das 600.000€ im Jahr, also 50k€ im Monat. Und das völlig risikolos!! Was will man mehr, besser geht es doch nicht!! Manche Menschen kriegen den Hals  halt nicht voll

Bei den von mir genannten Herrschaften handelt es sich nicht um reiche Privatkunden, sondern um Portfoliomanager und Vermögensverwalter, auf deren "Analgevorschläge" hin Kundengelder investiert werden. Die Kunden bekommen von den Aktivitäten der PMs aber im einzelnen gar nichts mit. Der Fonds investiert irgendwo irgendwie breit gestreut in verschiedene Aktien etc., und mit einer verbliebenen Restliquidität zockt der PM jeden Tag rum - mit langfristigem Mißerfolg. Das Fondsvermögen verschwindet dabei nicht von einem auf den anderen Tag, es wird nur jedes Jahr ein bißchen weniger bzw. die Erträge aus den anderen Anlagen werden entsprechend geschmälert.

Und das allles, weil Spielsüchtige sich hinter dem Fonds verstecken (können).
(03.09.2023, 18:43)Wolkenmann schrieb: [ -> ]mit 20 Mio € auf dem Konto, würde ich nur noch von den Zinsen leben!

Wenn du Pech hast nicht besonders lange
Eine Türke der April 2006 noch 20mio Euro in Lira gehalten hatte, der besitzt heute noch umgerechnet 1.238.095,23 Euro.
Von den tollen Zinsen auf der türkischen Bank sehen wir mal kurz drüber hinweg, es war schon ein schlechtes Investment.

Und wer jetzt sagt "Wow, 1,2mio € sind doch viel Geld, dafür kann ich mir ja schon eine fensterlose 1-Zimmerwohung in München anzahlen":
1,2mio € heute haben auch nur noch die Kaufkraft wie 2006 893.119 €. (-25,57%)

Alles was Papierwert ist: NEIN!
Es gibt nur ganz wenige und kurze Phasen in denen die Zinsen tatsächlich höher sind als die Inflation. Insgesamt ist das echt zu vernachlässigen.

Ein Investor der 20mio USD in 4/2006 in Pepsi gesteckt hätte, hätte heute 60,6mio USD. (Nach Inflation!)
Und Dividenden wären noch oben drauf gekommen.
Genauso hätte es bei vielen anderen "Standard Investments" ausgesehen. Cola, Nestle,...

Seit 2006 hat der USD 51.63% an Kaufkraft verloren. 20% entfallen alleine auf die letzten 4 Jahre.
Wahnsinn?
Selbst in der soliden Währung USD hätten die Pepsis noch eine Kaufkraft von 30,3mio Euro von 2006. Aber immerhin!

Wenn man einmal begriffen hat wie schlecht Währungen sind (und sein können), dann verliert man automatisch auch die Angst vor Fehlinvestments an der Börse.
Denn selbst ein totaler Vollidiot mit 2 kaputten Gehirnhälften schafft es langfristig die Papierwerte zu schlagen, solange er nur halbwegs auf langweilige Standardwerte geht.

Momentan sehe ich auch nicht besonders viele Gründe warum der Euro nicht mal genau so einen Weg gehen sollte wie die etlichen kaputten Währungen vor ihm.

Wenn du sagst
Zitat:Das ist aber ein Trugschluss! 100€ Gewinn sind 100€. Ob ich nun 5.000€  oder 5 Mio.€ auf dem Konto habe spielt keine Rolle.
ist das nicht richtig.

Bei 3% Inflation und 5000€ machst du 0,39€ am Tag Miese an Kaufkraftverlust. Mit 100€ Gewinn am Tag vermehrt sich dein Vermögen (erst einmal!).
Bei 5mio sind es schon 398€ am Tag an Kaufkraftverlust. Dementsprechend helfen auch die 100€ Gewinn am Tag nicht dabei dein Vermögen zu vermehren, sondern es schrumpft vom ersten Tag an.

100€ sind nicht 100€, weil an die Zahl eigentlich noch ein Zeitstempel gehört.

Solange die 100€ Gewinn nicht inflationausgleichend angehoben werden, wird das Vermögend sogar in beiden Fällen mathematisch sicher in einer Unendlichkeitsbetrachtung asymptotisch fast (=Nie ganz Null) wertlos werden.
Ob das für unsere kurze Lebensspanne relevant ist muss jeder selber wissen. 5mio brennen natürlich länger und angenehmer ab als 5.000€.
Es ist auf jeden Fall ein Fehler im System ohne Prozente und ohne Inflation zu rechnen.

Für jemanden der aus 5000€ täglich 100€ Gewinn generiert und auch verkonsumiert, mag das vielleicht laut seiner Intuition ein bisschen auf Unverständnis stoßen. 
Aber es ist mathematisch so. Und wenn man drüber nachdenkt was man vor 23 Jahren noch für 200DM in den Einkaufswagen legen konnte ist das wohl auch menschlich nach nur 2 Dekaden nachvollziehbar.
Und falls du mir nicht glaubst, dann frag den vietnamesischen Trader der aus 5000VND jeden Tag 100VND raus tradet.
vahana ist ja alles richtig, was du sagst, nur bin ich Pragmatiker und sehe das aus einer anderen Sichtweise. Ich muss nicht immer höher, schneller, weiter und das Maximum aus meinem Geld rausholen. Das Streben nach immer mehr Geld ist nicht meine Lebensphilosophie. Ich muss nicht der reichste Mensch auf diesem Planeten werden.

Nimm D als Beispiel: Wer in D 7.000 netto im Monat verdient, gehört  zu den reichsten 1%!!

Jetzt bringt mir mein 20 Mio € Tagesgeldkonto 600k€ brutto im Jahr. Das wären im Monat ca. 37k€ netto. Wie viel Geld braucht man im Monat für ein sehr gutes Leben? Als Single sollten 7k netto doch völlig ausreichen.

2k€ im Monat für Wohung
1k€ im Monat für Leasing Rate Porsche Taycan  Biggrin Wink

4k€ im Monat fürs tägliche Leben

und trotzdem kannst du noch jeden Monat 30k€ sparen. Macht im Jahr 360k€. Diese 360k€ werden im Folgejahr wieder verzinst. Macht dann wiederum 10k€ extra Money. 

Jetzt kommst du mit deiner Argumentation, dass die Kohle in Coca Cola besser angelegt wäre. Ist ja auch vollkommen richtig, nur wofür?! Damit ich nun 60k€ netto im Monat zur Verfügung habe. Dann habe ich noch mehr Geld, welches ich in meinem Leben nie ausgeben werde. Gier frisst Hirn. Das Streben nach immer mehr, macht für mich keinen Sinn.

Thema Inflation: Für wen macht sich denn die Inflation spürbar bemerkbar? Für die alleinerziehende Mutter oder den armen Rentner, die von 1.000€ netto ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen oder für den Millionär, der anstatt 7k nun 8k€ im Monat verbraucht und dann nur noch 29k€ im Monat sparen kann. 

Inflationsraten wie in der Türkei halte ich in D für ausgeschlossen. 

https://www.laenderdaten.info/Europa/Deu...pro%20Jahr.
(03.09.2023, 21:17)Speculatius schrieb: [ -> ]Bei den von mir genannten Herrschaften handelt es sich nicht um reiche Privatkunden, sondern um Portfoliomanager und Vermögensverwalter, auf deren "Analgevorschläge" hin Kundengelder investiert werden. Die Kunden bekommen von den Aktivitäten der PMs aber im einzelnen gar nichts mit. Der Fonds investiert irgendwo irgendwie breit gestreut in verschiedene Aktien etc., und mit einer verbliebenen Restliquidität zockt der PM jeden Tag rum - mit langfristigem Mißerfolg. Das Fondsvermögen verschwindet dabei nicht von einem auf den anderen Tag, es wird nur jedes Jahr ein bißchen weniger bzw. die Erträge aus den anderen Anlagen werden entsprechend geschmälert.

Und das allles, weil Spielsüchtige sich hinter dem Fonds verstecken (können).

interessant und aufschlussreich. Darum kümmere ich mich auch lieber selbst um meine Geldanlage. Trotzdem bin ich erstaunt, was da für Zustände herrschen. Gibt es dort keinen Supervisor/Risk Manager, der jeden Trader und seine durchgeführten Trades überwacht?! Muss sich dort niemand für sein Handeln verantworten? Das ist doch Wahnsinn! Für mich ist so ein Geschäftsgebaren einfach nur unprofessionell und unseriös. Da fehlen einem die Worte. Ja, die sogenannten Profis wissen wie man an der Börse Geld verbrennt. Da muss ich auch immer an den Markus Gabel denken, der ja auch mal für einen Vermögensverwalter (Born Stahlberg) gehandelt und Kundengelder in kürzester Zeit vernichtet hat.
(04.09.2023, 09:28)Wolkenmann schrieb: [ -> ]Thema Inflation: Für wen macht sich denn die Inflation spürbar bemerkbar? Für die alleinerziehende Mutter oder den armen Rentner, die von 1.000€ netto ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen oder für den Millionär, der anstatt 7k nun 8k€ im Monat verbraucht und dann nur noch 29k€ im Monat sparen kann.

Für den Lebensalltag "spürbar" ist es für den kleinen Mann der sowieso schon am Limit lebt.
Aber der Vermögensverlust für den Millionär ist größer, solange das Vermögen nicht inflationssicher angelegt wurde.

Es geht auch gar nicht darum in welche Aktie das Geld angelegt wird, sondern ob es überhaupt systematisch vor der Inflation geschützt ist.

(04.09.2023, 09:28)Wolkenmann schrieb: [ -> ]Inflationsraten wie in der Türkei halte ich in D für ausgeschlossen.

Deutschland hat keine eigene Währung mehr. Es gibt nur noch den Euro und wir sind dem ausgeliefert.
Ich sehe keinen einzigen Grund warum es nicht hier auch so kommen könnte.

Die Mechanismen von Inflation und Hyperinflation sind heute weltweit mehr oder weniger bekannt, aber es gibt immer noch keine Rezepte wie man das in den Griff bekommen kann.
Im Grunde genommen geht es nur um Vertrauen. Einen anderen Wertmaßstab hat die Währung faktisch nicht mehr.
Dieses Vertrauen hat als Grundlagen die Wirtschaft und die Politik. Beides im Moment sehr schwache Ankerpunkte.

Bei deinen 5000€ ist der Wiederbeschaffungswert natürlich sehr klein. Ein paar Monate sparen und dann kann man wieder als Trader loslegen. Somit ist dein Wissen weitaus mehr wert als das Kapital.
Für Leute mit einem größeren Basiskapital von 6-stelligen Summen ist das aber nicht unmittelbar möglich.
5.000€ Wiederbeschaffungswert, da stehe ich auf dem Schlauch. 5k€ ist mein Minimum-Ziel im Monat. Diesen Betrag möchte ich jeden Monat mind. durchs Daytrading verdienen. Leider ist 2023 bis jetzt durchwachsen. Liege ca. 10k€ hinter Soll. Kann man nix machen, ist aber so. Am Hungertuch muss ich trotzdem nicht nagen.

Inflation hin oder her, Hauptsache der Rubel rollt. Solange man sich sein bescheidenes Luxus-Leben noch leisten kann, ist doch alles in Ordnung. Sollte irgendwann 1 Laib Brot 100.000€ kosten, dann ist Hopfen und Malz verloren. Dann werde ich Farmer und Fischer in Thailand. Dann gibt es nur noch Reis, Huhn, Fisch, Shrimps und Eier.
Ich hatte es so verstanden als ob du aus 5000€ Stammkapital jeden Tag 100€ generierst.

Bei 5000€/Monat Gewinn wärst du ja schon bei 227€ pro Handelstag. Ja davon könnte man überleben.
Nur wieviel Stammkapital braucht man dafür?