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Kaietan

(13.12.2019, 11:11)Ste Fan schrieb: [ -> ]Nur ist die Frage was dir die Liquiditaet in einer inflationierten Fiatwaehrung im schlimmsten aller Faelle bringt.
In Zeiten einer Hyperinflation gibt dir der Bauer vielleicht Kartoffeln gegen Kippen oder Alkohol..aber wahrscheinlich nicht gegen einen Stapel Papier Wink
Wenn du an das Szenario einer Weltwirtschaftskrise/Deflation/Hyperinflation reloaded, etc glaubst, dann heisst die Frage wohl eher wie ueberlebst du die Krisenzeit und wie ueberlebt dein Vermoegen die Krise um (je nach Alter) nach der Krise noch was zu haben.
Mein Großvater war Landwirt und der hat sich immer darüber amüsiert, dass Leute für den absoluten Ernstfall Gold bunkern. Denn nach seiner Erfahrung bekam man damals zwar tatsächlich manchmal etwas für Gold - aber eben nur das, was man übrig hatte und das war selten von edler Qualität und ganz sicher entsprach es auch in der Quantität nie dem, was sich die Käufer erhofften. So viel Gold, dass du deine Familie über Jahre durchbekommst, kannst du gar nicht bunkern. Und ganz sicher könntest du es auch nicht beschützen, wenn die lieben Nachbarn davon Wind bekommen. Schnaps haben die Bauern selbst gebrannt. Damit brauchtest du auf dem Land gar nicht anzutanzen.

Land zu besitzen oder einen großen Garten ist vermutlich hilfreich. Aber es nützt auch nur dann etwas, wenn du weisst, wie du das Feld bestellst, tatsächlich auch an Saatgut und Dünger kommst, deine Ernte beschützen, einbringen und so lagern kannst, dass du dann auch länger etwas davon hast. Ich bin nicht sicher, wie viel Prozent der Bevölkerung diese Kriterien tatsächlich erfüllen. Und wenn dir der Staat oder ein Kriegsgegner das Land einfach wegnimmt, dann hast du durch deinem Grundbesitz letztendlich auch keine Sicherheit gewonnen.

Es gibt im Leben keine absolute Sicherheit. Ausser, dass es irgendwann mal vorbei ist. Ich kann letztendlich gut damit leben, dass es Szenarien gibt, in denen ich ziemlich dumm aus der Wäsche schaue. Aber ich wäre natürlich begeistert, hier über Mittel und Wege zu lesen, zumindest einige nicht zu unrealistische Szenarien effektiv auszubremsen. Als Selbstversorger in eine einsame Hütte in die Wälder Kanadas zu ziehen könnte jedoch am Veto der anderen Familienmitglieder scheitern  Wink
(13.12.2019, 11:03)cubanpete schrieb: [ -> ]Na ja, so unwahrscheinlich ist das Szenarium auch nicht.....

.........Wer als Deutscher amerikanische Aktien hatte der hat sein Vermögen über verschiedene eigene FIAT Währungen, eine der grössten Hyperinflationen, zwei Weltkriege inklusive Ersteinsatz von Atomwaffen ... gerettet. Er bekam als Kriegsgegner sogar nach dem zweiten Weltkrieg die Dividenden nachbezahlt.

Denkt einfach mal ein bisschen darüber nach.

Das - und der generelle Umgang der US Unternehmen mit Ihren Aktionären -  ist es ja auch warum ich
so konsequent US Titel lastig bin, auch wenn ich jetzt in Zukunft auch weiter über Länder diversifiziern möchte.
Aber in meinen Augen ist das eher ein generelles Argument PRO Aktienanlage, und beantwortet weniger die Fragestellung.

Ich machs mal an einem stark vereinfachten Beispiel fest:

bloom braucht monatlich 5.000 € zum "leben", hat aktuell aber monatlich 15.000 € aus Dividendenzahlungen.

Warum nicht Aktienanteil abbauen bis meinetwegen 3 Jahre monatlich 5 TDE als Rücklage vorhanden sind,
und er hat dann "nur noch" 10.000 € Dividenden monatlich - aber es ändert nichts an seinen Gewohnheiten,
alles bleibt wie es ist. Er kann "Schmu-Aktien" kaufen von dem was über bleibt usw.

Tritt mein Szenario ein - hat er monatlich nur noch 3.000 € an Dividenden - sprich eine Lücke die er dann
damit zumindest mal mit dem Topf temporär füllen könnte.

Nicht falsch verstehen - ich weiss das das stark übertriebene Szenarien sind - aber auch wenn es dem 
eigenen Empfinden widerspricht, so birgt die Lösung zumindest ein stückweit "scheinbare" Sicherheit
ohne das sich etwas verändert. In der Situation ist ja ohnehin kaum jemand von uns hier.

(13.12.2019, 11:06)Banker schrieb: [ -> ]Ich weiß nicht. Ein Stück weit muss man auch akzeptieren, dass es Dinge gibt, vor denen man sich nicht schützen kannst. Für mich wäre dein beschriebenes Beispiel so etwas.

Akzeptiert, ich für meinen Teil versuche auch in Extrema zu denken und auch für diese Lösungen zu finden - wird mir oft
vorgeworfen, entspricht aber meiner Persönlichkeit  Smile

(13.12.2019, 11:11)Ste Fan schrieb: [ -> ]Nur ist die Frage was dir die Liquiditaet in einer inflationierten Fiatwaehrung im schlimmsten aller Faelle bringt.
In Zeiten einer Hyperinflation gibt dir der Bauer vielleicht Kartoffeln gegen Kippen oder Alkohol..aber wahrscheinlich nicht gegen einen Stapel Papier Wink

Aber eine Hyperinflation entsteht ja in der Regel (gibt es die Regel überhaupt ?) auch nicht von heute auf morgen,
genau so wenig wie ein Dividendenausfall usw, das ist mir schon klar. Auch da wird man dann noch entsprechend
Zeit haben für eine Liquditätsreserve zu sorgen, aus einer Liquiditätsreserve und mit entsprechender Vorahnung
lassen sich dann aber Dinge wie Kippen oder Alkohol dann auch erst bunkern, wenn dein Vermögen illiquide ist in 
Immobillien usw. dann eher nicht. Ich hatte mir mal physikalisches Gold für solche Fälle in den Tresor gelegt, in Form von Unzen,
bis mir dann mal aufgegangen ist, das man das im worst case auch nicht wirklich nutzen kann wenn die Stückelung
zu groß ist  Rolleyes

Wie gesagt, ich will hier nicht als Weltverschwörer da stehen, mich hat das einfach mal
interessiert wie und ob man ab einem bestimmten Punkt dann noch aktiv über solche
Dinge nachdenkt oder diese als "gegeben" hin nimmt.
(13.12.2019, 12:00)fahri schrieb: [ -> ]....
Aber eine Hyperinflation entsteht ja in der Regel (gibt es die Regel überhaupt ?) auch nicht von heute auf morgen,
genau so wenig wie ein Dividendenausfall usw, das ist mir schon klar. Auch da wird man dann noch entsprechend
Zeit haben für eine Liquditätsreserve zu sorgen, aus einer Liquiditätsreserve und mit entsprechender Vorahnung
lassen sich dann aber Dinge wie Kippen oder Alkohol dann auch erst bunkern, wenn dein Vermögen illiquide ist in 
Immobillien usw. dann eher nicht. Ich hatte mir mal physikalisches Gold für solche Fälle in den Tresor gelegt, in Form von Unzen,
bis mir dann mal aufgegangen ist, das man das im worst case auch nicht wirklich nutzen kann wenn die Stückelung
zu groß ist  Rolleyes

Wie gesagt, ich will hier nicht als Weltverschwörer da stehen, mich hat das einfach mal
interessiert wie und ob man ab einem bestimmten Punkt dann noch aktiv über solche
Dinge nachdenkt oder diese als "gegeben" hin nimmt.

Mit der Hyperinflation wäre ich mir da nicht so sicher. Wenn das mal anfängt dann kann es sehr schnell gehen. Ich hab das mal in Venezuela miterlebt, wenn auch nicht ganz so schlimm wie gerade im Augenblick. Aber so 50-100% Inflation pro Woche gab es damals schon öfters...

Das geht wie eine Lawine, das Vertrauen ins Tauschmittel sinkt und jeder versucht es so schnell wie möglich loszuwerden... aber niemand will es, sprich die Preise steigen im Sekundentakt.

Wenn man sich ansieht was die meisten Notenbanken mit ihren FIAT Währungen gerade anstellen so muss man sich eigentlich schon eher auf eine Inflation als auf alles andere vorbereiten. Und da sind Sachwerte wie Aktien ideal...

Banker

So eine "Vorsorge gegen alle Eventualitäten" rutscht dann schon schnell in die Prepper-Szene ab. Vielleicht für den einen oder anderen auch mal ein Blick wert.

Ich finde die Thematik durchaus interessant, sehe aber bei hohen Kosten noch nicht den entsprechenden Nutzen.

bloom

Gebt mir ein bisschen Zeit. So ad hoc kann ich dazu nichts schreiben, obwohl ich doch einige Gedanken dazu beitragen kann.

Im Moment suche ich gerade meinen Lochschneider, weil ich der Anna, der Frau von Dante, versprochen habe, eine versenkbare Schuko-Leiste in die Arbeitsplatte ihrer Küche zu montieren. Ich muss morgen alles dabei haben. Anna wohnt in den bologneser Bergen und da gibt's keine Ferramenta in der ich so etwas besorgen könnte. Wenn ich nur wüsste, wo das verdammte Ding ist.
(13.12.2019, 11:43)Kaietan schrieb: [ -> ]------

Es gibt im Leben keine absolute Sicherheit. Ausser, dass es irgendwann mal vorbei ist. Ich kann letztendlich gut damit leben, dass es Szenarien gibt, in denen ich ziemlich dumm aus der Wäsche schaue. Aber ich wäre natürlich begeistert, hier über Mittel und Wege zu lesen, zumindest einige nicht zu unrealistische Szenarien effektiv auszubremsen. Als Selbstversorger in eine einsame Hütte in die Wälder Kanadas zu ziehen könnte jedoch am Veto der anderen Familienmitglieder scheitern  Wink

(13.12.2019, 12:00)fahri schrieb: [ -> ]------

Wie gesagt, ich will hier nicht als Weltverschwörer da stehen, mich hat das einfach mal
interessiert wie und ob man ab einem bestimmten Punkt dann noch aktiv über solche
Dinge nachdenkt oder diese als "gegeben" hin nimmt.

(13.12.2019, 12:11)cubanpete schrieb: [ -> ]-----
Wenn man sich ansieht was die meisten Notenbanken mit ihren FIAT Währungen gerade anstellen so muss man sich eigentlich schon eher auf eine Inflation als auf alles andere vorbereiten. Und da sind Sachwerte wie Aktien ideal...

Ich denke wenn wir schon von extremen sprechen - von denen wir wohl alle hoffen dass diese niemals kommen - dann geht es ja um zwei Sachen: wie kommen wir durch die Krise und wie ueberlebt unser Vermoegen die Krise.
Gold und Aktien moegen gewisse Sicherheit geben im Sinne von unser Vermoegen ist nach der Krise noch zum Grossteil da - fuer die Krise selbst siehts wohl anders aus.
Aber auch da wird es Restrisiko immer geben - wer nach dem Krieg in der Ostzone aufgewacht ist hat an seinen US Dividenden nur beschraenkt Freude gehabt....

Wir werden dann bei Maslow wieder unten anfangen - Grundbeduerfnisse: Ich denke dass Bauern dann wieder hoch im Kurs stehen werden, und die Leute die dem Bauer was reparieren koennen werden wohl besser dastehen werden wie die in Genderwissenschaft qualifizierten Biggrin

Aber hoffen wir mal dass es nie dazu kommt...
(13.12.2019, 12:18)bloom schrieb: [ -> ]Gebt mir ein bisschen Zeit. So ad hoc kann ich dazu nichts schreiben, obwohl ich doch einige Gedanken dazu beitragen kann.

Im Moment suche ich gerade meinen Lochschneider, weil ich der Anna, der Frau von Dante, versprochen habe, eine versenkbare Schuko-Leiste in die Arbeitsplatte ihrer Küche zu montieren. Ich muss morgen alles dabei haben. Anna wohnt in den bologneser Bergen und da gibt's keine Ferramenta in der ich so etwas besorgen könnte. Wenn ich nur wüsste, wo das verdammte Ding ist.

Na, da hast Du ja die Lösung: Du wirst einfach im Notfall Schreiner oder Elektriker!  Tup
(13.12.2019, 12:16)Banker schrieb: [ -> ]So eine "Vorsorge gegen alle Eventualitäten" rutscht dann schon schnell in die Prepper-Szene ab. Vielleicht für den  einen oder anderen auch mal ein Blick wert.

Ich finde die Thematik durchaus interessant, sehe aber bei hohen Kosten noch nicht den entsprechenden Nutzen.

Ne ne - daher ja mein Verweis, keine Weltverschwörung oder -untergangszenarien, dahin wollte ich nicht -
wenn ich gedanklich mal so weit bin ist eh alles zu spät  Biggrin

Den letzten Satz verstehe ich aber nicht, es sei denn du beziehst ihn auf mich oder
dich  Confused  Wir sind ja noch "auf dem Weg dahin"...

Abgezielt war die Frage ja auf das "Endstadium" - sprich wenn alles wie erhofft gelaufen ist,
wo in meinem Beispiel mit blooms aus der Luft gegriffenen Zahlen siehst du denn da
die hohen Kosten ?

Der Nutzen wäre ja vorhanden, denn für ihn ändert sich nichts, er lebt genauso wie vorher, 
er kann das gleiche ausgeben, die gleichen Dinge machen,....? Aber er hat ggf. einen
vermeintlichen Fallschirm eingebaut, mit dem er zumindest ein paar Jahre überbrücken
kann - rein hypothetisch.

Und wenn du mit der Aussage "hohe Kosten" darauf abzielst was ihm an Performance
entgehen könnte, was bringt es ihm denn irgendwann 20.000 € monatlich zu haben wenn er
ohnehin mit 5.000 € auskommt ?

Wie gesagt wir sind an der Stelle ja noch nicht, bloom hat sich ja schon geäussert und ich bin
mal gespannt wie und ob er das Thema in irgend einer Art und Weise angegangen ist.
(13.12.2019, 12:28)Ste Fan schrieb: [ -> ].......Wir werden dann bei Maslow wieder unten anfangen - Grundbeduerfnisse: Ich denke dass Bauern dann wieder hoch im Kurs stehen werden, und die Leute die dem Bauer was reparieren koennen werden wohl besser dastehen werden wie die in Genderwissenschaft qualifizierten Biggrin

Aber hoffen wir mal dass es nie dazu kommt...

Hoffen wir natürlich nicht - aber ein paar Hektar Land schaden dann sicher nicht,...wobei
das pachtmässig heute ein Trauerspiel ist im Verhältnis zu den Kaufpreisen, zumindest
hier im Norden - aber es bietet zumindest noch überhaupt eine Verzinsung  Biggrin

Banker

(13.12.2019, 12:32)fahri schrieb: [ -> ]Den letzten Satz verstehe ich aber nicht, es sei denn du beziehst ihn auf mich oder
dich  Confused  Wir sind ja noch "auf dem Weg dahin"...

Ich meinte die Prepper-Szene.