Trading-Stocks.de

Normale Version: Wunsch nach Kaufkursen? Sind da. Und nun?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Fundamentalist

Wir müssen alle störben! Irony
(05.02.2021, 18:44)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]Hmm...

Und wenn es auch nur so sei, dass die über die teuren Absicherungen wieder Geld aussm Fonds ziehen. Keine Ahnung, bei wem/wo die sich absichern.

SG
Das wäre natürlich Perfide. 
Wenn die Absicherungsgeschäfte über das Dealing Desk der Warburg laufen würde Wink.


Edit:
Wenn ich ein bisschen mehr Langeweile hätte, würde ich da jetzt Anfangen im Netzt zu stänkern. Müller als mein neuer Voigt sozusagen. Dann gibt's YouTube Videos über den user "Lancelot, der sich in Internetforen als eine Art ehemaliger Hedge Fund Manager profiliert und sich feige hinter seiner Anonymität versteckt" :).
Das wäre hier halt auch fieser, weil es Daten gibt die man analysieren kann.
Zum Glück habe ich besseres zu tun.
(05.02.2021, 18:31)Lancelot schrieb: [ -> ]Ok. Schöne Geschichte.


Und jetzt mal was ich denke, was die Wahrheit ist.....

Wie du das ja richtig festgestellt hast, ist der  Müller ein besserer Sachbearbeiter gewesen. Du legst als solcher in der EU nicht so einfach nen Fund für Privatanleger auf. Ich sage jetzt mal: regulatorisch schwierig.
Nach 5 Minuten research:
- die shellen das über Warburg
- der eigentliche Fondverwalter (der den regulatorischen Kram schon im Sack hat) ist....drum roles please.....die FOCAM AG. Seines Zeichen ein Multi-Family office. Dirk Müller tritt da als "Consultant" auf. 

Meine Hypothese ist: der Dirk glaubt das. Das Team um in rum ist eher unfähig.  

Es gibt keinen Grund den Gamma Hedge so dilettantisch zu machen. 

Gruß

heißt doch in "Hochsprech" - er hat da nix zu sagen, das Konterfei reicht.

Es gibt halt für jeden Ansatz Lemmlinge und FUD ist ein großer Motivator. Genau dieses sabbelt er doch auch in jedes Mikrofon.
Erklärungsnotstand kann es auch nicht geben, die Zukunft liegt voraus.
Die Vergangenheit zeigt allein, die Märkte sind unberechenbar - niemand hält sich an den Plan Wonder
(05.02.2021, 18:31)Lancelot schrieb: [ -> ]- die shellen das über Warburg

Wenn der Fonds short in Warburg wäre, könnte das die Rendite nach oben katapultieren... Cool Irony

Honnete

Der Mensch bleibt Mensch, gleich, was er gerade tut oder anders ausgedrückt, warum das „müllern“ nicht funktionieren kann


Schon aus diesem Grund ist es legitim zu bezweifeln, dass man in der Volkswirtschaft überhaupt Mathematik einsetzen darf. Dazu kommt, dass ökonomische Prozesse letztlich von Menschen gemacht werden und nie naturgesetzlich ablaufen. Menschen haben immer Entscheidungsfreiheit. In den Naturwissenschaften ist es möglich, von Gesetzmäßigkeiten auszugehen und Prozesse eindeutig determinierbar zu beschreiben, wenn ich ihre Bedingungen kenne. Sobald der Mensch ins Spiel kommt, ist das anders, erst recht, wenn sein Verhalten im komplexen gesellschaftlichen Raum betrachtet wird. Geschichte wird gemacht. Sie ist kein Naturprozess, der einfach so abläuft. Die neoklassische Lehre blendet das aus und kommt zu absurden Ergebnissen.
Zum Beispiel?
Das geschieht etwa dadurch, dass die per se anzweifelbare mathematische Methode innerhalb der Volkswirtschaftslehre auch noch falsch angewandt wird. Die neoklassische Lehre vom Markt etwa wird fälschlicherweise vom Gütermarkt auf andere Märkte übertragen. Der Gütermarkt wird über Angebot und Nachfrage beschrieben. Angebot ist eine monoton wachsende Funktion des Preises und Nachfrage eine monoton fallende Funktion des Preises. Diese beiden Linien kreuzen sich irgendwo, und da entsteht das Gleichgewicht, auf das sich der Markt einstellt. Der Anschaulichkeit halber wird das mit dem berühmten Bild eines Marktplatzes beschrieben, auf dem sich Anbieter und Nachfrager treffen und die Preise aushandeln. So fangen alle VWL-Lehrbücher an, die sich kreuzenden Linien der Funktionen aus Angebot und Nachfrage bilden das sogenannte Marshall-Kreuz, das jeder VWL-Student kennt. Und dann der Fehler: Dieses Modell wird auf Teufel komm raus auf alle möglichen Situationen angewandt, etwa den Arbeitsmarkt.
Warum ist das nicht legitim?
Weil auf ihn die Grundannahmen des Gütermarkt-Modells schlicht nicht zutreffen. Im Niedriglohnbereich ist die Annahme einer monoton wachsenden Angebotsfunktion nicht korrekt. Wenn ich die Löhne senke, muss jemand, der davon leben will, mehr arbeiten, um auf dieselbe Summe zu kommen. Die Modellannahme geht aber davon aus, dieser Jemand würde dann weniger arbeiten, weil der Einsatz seiner Arbeitskraft für ihn nicht attraktiv ist. Das geht an der Wirklichkeit vollkommen vorbei, wird aber einfach so behauptet und als Argument gegen Tarif-oder Mindestlöhne herangezogen. Wenn diese zu hoch angesetzt würden, könne sich das Gleichgewicht nicht einstellen, und es entstehe Arbeitslosigkeit. Das ist die herrschende Auffassung der neoklassischen Volkswirtschaftslehre. Man kann Bücher von Harvard-Professoren lesen, die, bezogen auf den Arbeitsmarkt, so argumentieren, obwohl sie hundert Seiten vorher in einem anderen Modell nachgewiesen haben, dass die Annahmen keineswegs erfüllt sind





Wenn man so schön es ausdrückt, dass der sogenannte Teufel im Detail stecke, ist das bereits zu hoch gegriffen, wenn die Grundlagen nicht stimmen. Muss bei dieser Art von Überoptimierung immer an Fahrzeuge von Daimler denken, diese sind voll mit Sensorwippen, wo ein einfacher Schalter genügen würde, also Overengineerd.





https://www.brandeins.de/magazine/brand-...-berechnen

0komaNix

[attachment=7867]

Der Chart stammt vom 1. April 2021 und zeigt den DAX mit Monatskerzen der letzten 15 Jahre, der Blick auf das grosse Ganze also. Angezeigt wird neben einem 14,2 Bollinger-Band auch rot der EMA20 für die erweiterten Durchschnittskurse der letzten 20 Monate.

Was fällt auf?

Der Corona Panik-Einbruch vom Februar und März, 21.2. - 19.3.2020 auf 8255 dauerte knapp 4 Wochen und radierte fast sämtliche Gewinne aus, die seit dem Hoch von 8117 im Jahr 2007 vor der Finanzkrise aufgehäuft worden waren.

Wäre die Pandemie "wirklich" schlimm verlaufen, hätte mein nächstes Abwärtsziel, das Tief der Finanzkrise vom Frühjahr 2009 bei 3588 gelautet.

Die Börsen haben das Ereignis aber schon nach 4 Wochen als "starke Grippe" abgehakt.

Die politischen Massnahmen auf das Ereignis führten zwar zu Schliessungen, Entlassungen und Verlusten aber kaum zu Firmenpleiten grosser börsenkotierter Unternehmen. Ein Grund dafür waren die enormen staatlichen Stimmulierungen durch zusätzliche Neuverschuldungen.

Wohin geht nun die Reise?

Noch ist das obere Bollinger-Band für den Gesamtindex nicht durchbrochen, was dann als Indiz für eine Überhitzung und einen Rücksetzer gedeutet werden könnte.

Es gibt Sektoren wie Energie oder Banken, die nachhinken, dasselbe gilt für den Tourismus, andere die neue Hochs schon überschritten haben oder anpeilen.

Noch ist auf dem Kontinent Dividendenzeit, einige Unternehmen haben ausgesetzt oder gesenkt, aber die meisten haben die Ausschüttungen unverändert belassen und einige wenige gar erhöht.

Wo stehen wir Ende Jahr, beschleunigt die Kursrakete noch oder kommt es zum Rücksetzer? Ist es Zeit zum Kaufen oder Verkaufen? Wir hatten hier im Forum letztes Jahr alles, Shortsellers, Panikverkäufer, Schnäppchenjäger und irritierte DGI-Strategen.

Lanco

(07.04.2021, 13:16)0komaNix schrieb: [ -> ]....

Wo stehen wir Ende Jahr, beschleunigt die Kursrakete noch oder kommt es zum Rücksetzer? Ist es Zeit zum Kaufen oder Verkaufen? Wir hatten hier im Forum letztes Jahr alles, Shortsellers, Panikverkäufer, Schnäppchenjäger und irritierte DGI-Strategen.

Schon interessant, diesen Verlauf aus der heutigen Perspektive wieder anzusehen.
Hab mal schnell durchgeblättert, es sind noch sehr viele der anfänglichen Schreiber da. Also kann das kein crash gewesen sein, wenn soviele überlebt haben Biggrin
Eventuell hat ja die Übertreibung im Vorfeld gefehlt, wo alle immer ihr letztes Hemd investieren? Wonder 

Ein paar, mich eingeschlossen, haben möglicherweise ihre Sichtweise auf die Dinge in Teilen oder ganz geändert. Dass ich das, was an dem Einbruch Corona geschuldet ist, selbst nicht wie es wünschenswert gewesen wäre nutzen konnte, lag an eigenen Fehlern im Vorfeld und persönlichen Umständen. Aber schon mehr an meinen Fehlern.
Na gut, dann warte ich eben auf den nächsten Einbruch/Rücksetzer. Aber wann der sein wird, kann wohl niemand mit Sicherheit sagen.
Und Kaufen kann man immer, es muss ja nicht das teuerste Papier sein Wink

Mit Blick auf den Chart (und im Nachgang) interessant zu sehen:
Wer 2008, nach der ersten Rutsche, gekauft hat, war ca. 3 Jahre später wieder auf dem Einstiegsniveau.
Wer Ende 2017 am Top kaufte, war vor Corona wieder am Ausgangspunkt und Ende 2020, nach insgesamt ca. drei Jahren, auch wieder.
Möge jeder seine eigenen Schlüsse aus diesen beispielhaften Zeiten ziehen, um so mehr, wenn er sie im Markt erlebt hat. Hier gibt es m.M.n. was zu lernen.




SG
(07.04.2021, 18:18)Lanco schrieb: [ -> ]Schon interessant, diesen Verlauf aus der heutigen Perspektive wieder anzusehen.

Ich bring mal nen Downer.

Vor allen echten Baissen gab es ein/zwei Jahre vorher diesen Downdip. Er war nie so extrem wie letztes Jahr, aber es gab ihn.

Und - nein ich bin kein Crashprophet - nur wachsam. Es ist diesmal eben nicht alles anders.
Was mich ärgert ist eher, dass ich mich nicht mehr vernünftig absichern kann, aber das ist ein anderes Thema.

F.I.A.S.C.O.

für mich ist dies der beste Thread im ganzen Forum - sollte eigentlich auch zusätzlich ins "Anfänger-Einsteigebereich" verlinkt werden; 
als "Lehrbuch" wie die meisten von uns in einer Baisse von teilweise 30% oder mehr reagiert, analysiert oder allenfalls kapituliert haben...oder einfach nix gemacht haben, oder andere die nach unten eingekauft haben, aber viel zu früh wieder Kasse gemacht haben und und und - so ein Exemplar an Korrektur in nur 4 Wochen und dann up and away werden wir nicht mehr so rasch erleben...

Tup dicker Threaderöffungspöng für pjf
Wollte den Thread nochmals durchlesen aber ist viel zu lang.

Ich hatte den Horror von ungefähr drei verlorenen Jahren, unterdessen wieder sechs Jahre dazuverdient. Und ich musste meine Reise verschieben von März auf Juni, bin dann dafür bis November geblieben. Gerade noch irgendwie zwischen den Massnahmen in den verschiedenen Ländern durchgeschlängelt...

Ich habe meine Strategie verändert indem ich einen Crash Recovery hinzugefügt hatte und die Grenze für Verkäufe auf 150% vom Durchschnitt dividiert durch den aktuellen Stand in Prozenten vom letzten Höchststand des SP500 erhöht habe. Beides hat hervorragend funktioniert.

Der Crash Recovery basiert auf Schulden, Einkauf auf Lombard Kredit. Dieser wäre mit den Dividenden in ungefähr sieben Jahren zurückgezahlt, ist aber schon viel weiter da die Erholung auch  viel schneller ging.

Nachträglich kann ich sagen der Crash hat meine Strategie verbessert, weniger Handel. Und der Crash Recovery Mechanismus mit Kauf auf Schulden ist zwar riskant, hat aber perfekt funktioniert.

Ueberhaupt eine genau formulierte Strategie zu haben war der wirkliche Trumpf. Es fühlte sich zwar lausig an temporär so viel Geld zu verlieren, aber ich wusste immer genau was zu tun ist. Und das werde ich auch beim nächsten Mal wissen, das beruhigt ungemein.