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Normale Version: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
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Wie weit kann es noch runter laufen? Das weiß niemand. Aber ich sehe in meinen langfristigen Charts
technische Divergenzen. Deswegen eine rein subjektive Einschätzung. Ich arbeite auch mit solchen Divergenzen
im kurz- und mittelfristigen Bereich. Meine Werkzeuge laufen nach oben, die Kurse kämpfen sich dabei auch
immer wieder leicht nach oben, werden dann aber wieder nach unten geschoben.
Unterm Strich also - Technik läuft hoch, Kurs läuft runter = Divergenz

Wenn diese technische Kraft die aktuell nach oben drückt aber trotzdem zu tieferen Kursen führt nachlässt
und die Werkzeuge wieder nach unten laufen, die Divergenz sich dadurch auflöst, laufen die Kurse mit hoher
Dynamik auch nach unten.

Meine Analysetechnik hat sich über die letzten 15 Jahre entwickelt. In der Art und Weise kenne ich deswegen
solche Divergenzen in den langfristigen Charts nicht. Ich kann also nur das was ich sonst im kurz- und mittelfristigen
Bereich sehe auf den langfristigen Bereich übertragen. Wenn das Verhalten dort genauso ist wie ich es kenne,
dann muss ich vom heutigen Stand davon ausgehen, daß die Kurse nochmals 20-30% nach unten gehen werden.

Ehrlich gesagt hoffe ich es nicht.  Aber puuh es kann schon sein. Wenn man sich auch mal überlegt das die ganzen
Rettungspakete die Welt-Wirtschaft vor dem Kollaps retten sollen, dann geht es nur darum das allerschlimmste
zu verhindern oder zumindest abzuschwächen. Aber diese Kredite und Hilfen müssen auch wieder zurückgezahlt
werden. Das wird nicht von heute auf morgen passieren.

Deswegen werden diese Hilfspakte in vielen Bereichen, Branchen, Unternehmen über eine längere Zeit eine Last sein.
Das wird Auswirkungen auf Investitionen, Umsätze, Gewinne haben. Dominostein-Effekte sind hochwahrscheinlich.
Beschäftigenentwicklung, Kreditausfälle, Immobilienangebot und -preise.
Ich denke das trotz dieser Hilfen der Kollaps für viele Unternehmen nur hinausgezögert wird. Ich kann nicht beurteilen
ob das alles schon eingepreist ist.

Ich habe mir auch nochmal die Langfrist-Charts angeschaut und die besagten 20-30% ausgerechnet. 
Somit liegt der Zielbereich der Abwärtsbewegung bei angenommenen weiteren 20% vom aktuellen Stand im Bereich
der 50% Fibo-Retracements. Bei einer Abwärtsbewegung mit angenommen 30% liegt der Zielbereich zwischen den 38,2%
und 50% Fibo-Retracements. Vermutlich wird das 38,2% Retracement das Tief markieren.

Im schlimmsten Fall könnte dort auch nur die Bodenbildung eingeleitet werden und im Verlauf dieser Bodenbildung
könnte es auch dort nochmals zu Sell-Offs unter das 38,2% Retracements kommen, welches dann aber zügig wieder
zurückerobert wird. Sollte es so kommen dürfte nach der 2. oder 3. Rückeroberung der langfristige Up-Move einsetzen.

Ob dieses Szenario auf Sicht von 6, 12, 18 oder 24 Monaten eintritt kann ich nicht einschätzen.
Die Dynamik hängt sicher von der weiteren Entwicklung der aktuellen Situation ab. Zwischenzeitliche mehrwöchige
Up-Moves von Zwischen-Tiefs sind hochwahrscheinlich. Entäuschungen und Korrekturen der Umsatz- und Gewinn-
Aussichten in den nächsten Quartalen könnten dann wieder zu Down-Moves führen, bis diese Zonen dann erreicht
werden und es wieder zu besagter langfristigen Aufwärtsbewegung kommt. Welche Anfangs auch nur eine volatile
Seitwärtsbewegung sein kann bis das Vertrauen zurück ist.

Das ist nur eine rein subjektive Einschätzung. Ein Szenario das hoffentlich nicht eintrifft. Das ich aber rein subjektiv
auch nicht für vollkommen ausgeschlossen halte und deswegen auch nicht für mich behalten wollte.

Monats-Charts mit Fibo-Retracements - NQ, YM, ES

[attachment=4971]

Banker

(20.03.2020, 02:21)boersenkater schrieb: [ -> ]Ehrlich gesagt hoffe ich es nicht.  Aber puuh es kann schon sein. Wenn man sich auch mal überlegt das die ganzen
Rettungspakete die Welt-Wirtschaft vor dem Kollaps retten sollen, dann geht es nur darum das allerschlimmste
zu verhindern oder zumindest abzuschwächen. Aber diese Kredite und Hilfen müssen auch wieder zurückgezahlt
werden. Das wird nicht von heute auf morgen passieren.

Deswegen werden diese Hilfspakte in vielen Bereichen, Branchen, Unternehmen über eine längere Zeit eine Last sein.
Das wird Auswirkungen auf Investitionen, Umsätze, Gewinne haben. Dominostein-Effekte sind hochwahrscheinlich.
Beschäftigenentwicklung, Kreditausfälle, Immobilienangebot und -preise.
Ich denke das trotz dieser Hilfen der Kollaps für viele Unternehmen nur hinausgezögert wird. Ich kann nicht beurteilen
ob das alles schon eingepreist ist.

Ein interessanter Punkt, der mich die letzten Tage auch beschäftigt.
Habe bei uns im Unternehmen jetzt paar Telkos mitbekommen, wie wir uns auf die ganzen Kreditanfragen kleiner und kleinster Unternehmen in Deutschland vorbereiten. Die Hilfskredite über die KfW sind wirklich erstaunlich umfangreich und mit einer erstaunlichen Risikofreistellung der Banken versehen. So wird zumindest gewährleistet, dass die Banken das Risiko nicht nehmen, dass die Banken die Risikoprüfung stark vereinfachen können und somit sehr bereitwillig das Geld geben.

Klar ist aber auch, dass diese Kredite des Bundes eben Kredite sind. Die kleinen und kleinsten Unternehmen / Unternehmer kriegen jetzt vielleicht die Liquiditätsnothilfe, sie belasten aber natürlich ihre Bilanz und vorallem ihre GuV. Sie belasten auch ihre Forward-Kreditwürdigkeit. Da braucht man sich keiner Illusion hingeben. So gut und so langfristig die Hilfen jetzt sind: Es belastet die Unternehmen und es wird die Unternehmerlandschaft in Deutschland signifikant auf die nächsten Jahr verändern. Das scheint sich schon in den ersten Tagen abzuzeichnen.

Ich lese viel von Analysten, die davon ausgehen, dass der Corona-Impact aufs BIP im ersten und zweiten Quartal für Deutschland massiv sein wird und sich dann gewisse Nachholeffekte einsetzen. Das kann gut sein. Aber ich vermute, dass sich diese Krise, je nachdem wie lange wir noch im Ausnahmezustand leben - nachhaltig die Wirtschaftsstruktur in Deutschland verändern wird.

Eine V-förmige Erholung und im Herbst leben wir wieder so wie vorher und tun so, als wäre nichts gewesen ... ich denke das wirds nicht geben.

Wie das Ganze dann an der Börse aussieht, vermag ich noch gar nicht zu beurteilen. Gut möglich, dass sich die Börsen an der unglaublich hohen Liquiditätsflut der Notenbanken in diesem Jahr erheblich (!) von der Realwirtschaft abkoppeln. Ob das dann mittel- bis langfristig gut ist, oder ob sich durch das auseinander driften von Börsen (steigend durch niedrige Zinsen, massiver Liquidität und Anlagenotstand) und Wirtschaft (stagnierend durch Kreditbelastung und Strukturveränderungen) andere, ganz neue Risiken ergeben, werden wir sehen.

Spannende Zeiten, von denen wir in ein paar Jahren in Lehrbüchern noch lesen werden.
(20.03.2020, 17:56)Banker schrieb: [ -> ]Wie das Ganze dann an der Börse aussieht, vermag ich noch gar nicht zu beurteilen. Gut möglich, dass sich die Börsen an der unglaublich hohen Liquiditätsflut der Notenbanken in diesem Jahr erheblich (!) von der Realwirtschaft abkoppeln. Ob das dann mittel- bis langfristig gut ist, oder ob sich durch das auseinander driften von Börsen (steigend durch niedrige Zinsen, massiver Liquidität und Anlagenotstand) und Wirtschaft (stagnierend durch Kreditbelastung und Strukturveränderungen) andere, ganz neue Risiken ergeben, werden wir sehen.

Ich kann vieles nicht beurteilen oder einschätzen. Mich interessieren normalerweise immer nur die nächsten paar Minuten.
In den letzten Tagen hatte ich auch vermehrt Anrufe von Leuten die einen Tipp von mir wollten wo sie jetzt investieren sollen.
Wegen den Notenbanken muss es ja wieder hoch gehen. War ja bei der Finanzkrise auch so. Die Leute haben immer noch
nicht verstanden das ich nix mit Aktien mache sondern Futures. Schon zig mal erklärt, aber trotzdem fragen sie mich wie
die Aktiengeschäfte laufen. Bang  Sage dann immer nur das ich keinen Tipp geben kann weil ich die Zukunft nicht kenne.
Auch wenn ich einen hätte würde ich den nicht geben, weil die Leute das dann blind kaufen würden, keiner hat Lust und Zeit
sich länger als 5 Minuten damit zu beschäftigen. Von daher sage ich am Schluss immer - geh zu Deinem Bankberater und
investiere in gute Aktienfonds. Union Investment oder DWS. Da kann man nicht viel falsch machen und muss sich um nichts
kümmern wozu man sowieso keine Zeit, kein Interesse und keine Lust hat. Aber in der aktuellen Lage würde ich gar nichts
machen bis mal alles klarer wird.

Was ich mich aktuell aber frage - wieso denken alle es würde wie bei der Finanzkrise ablaufen? Damals haben sich die Banken
verzockt, die Wirtschaft lief weiter. Die Banken hatten ein Liquiditätsproblem - untereinander und bei der Kreditvergabe.
Geld ist das Schmiermittel der Wirtschaft. Material, Maschinen, etc. pp müssen gekauft werden, Mitarbeiter müssen bezahlt
werden. Es muss teilweise erst viel investiert werden bevor es Umsatz, Einnahmen, Gewinne gibt. Damals haben die Zentralbanken
die Banken mit viel Geld gerettet damit die Wirtschaft weiter laufen kann. Und danach weiter mit Geld versorgt.
Die Banken konnten ihre Schrottpapiere teilweise loswerden, Kredite vergeben, in die Aktienmärkte investieren.

Das jetzt ist doch etwas vollkommen anderes oder nicht? Die Weltwirtschaft lief die letzten Jahre wie ein voller Öltanker der
mit Vollgas über das Meer fährt. Jetzt hat dieser Tanker eine Vollbremsung gemacht. Es gibt kein Bankenproblem wie damals.
OK, das kann auch noch kommen. Aber grundsätzlich ist die Weltwirtschaft voll abgebremst worden.

Jetzt gibt es Rettungspakete für Unternehmen. Große, kleine, kleinste. Damit diese ein paar Monate überbrücken können.
Damit es keine Masseninsolvenzen, keine Massenentlassungen, keine Massenarbeitslosigkeit gibt. Frage ist wie lange muss
überbrückt werden? Und dann - wenn die Corona-Krise beendet ist - dann muss der Tanker erst wieder auf Fahrt gebracht
werden. Das geht nicht von jetzt auf gleich auf Vollgas. Es wird auch trotz dieser Rettungspakete, wenn auch weniger als ohne,
Insolvenzen geben. Menschen, wenn auch weniger, werden arbeitslos werden. Kreditverpflichtungen werden trotzdem
teilweise nicht gezahlt werden können.

Die Rettungspakete sind genau dafür gedacht das abzufedern und zu überbrücken. Damit es nicht zum totalen Kollaps kommt.
Die Rettungspakete sind Ersatz für Umsätze und Einnahmen die verloren sind. Die Rettungspakete können das aber nur für eine
gewisse Zeit lang tun. Und je länger und je mehr neues Geld durch die Rettungspakete in die Wirtschaft fließen muss,
desto gravierendere langfristige Folgen wird es haben.

Wieso kommen die Leute jetzt auf die Idee, das das die Märkte wieder nach oben treibt? Dieses Geld fließt nicht in die Märkte.
Es ist keine zusätzliche Liquidität es ist Ersatz für sonst vorhanden aber aktuell verlorene Liquidität.

Es rettet Unternehmen damit diese ihre Rechnungen und Mitarbeiter bezahlen können. Damit die Menschen ihre Rechnungen,
Mieten, Kreditverpflichtungen, Lebensmittel bezahlen können. Das ist doch was vollkommen anderes als damals in der Finanzkrise
oder nicht? Also wieso denken so viele das dieses Geld in die Märkte fließt und die Kurse nach oben treibt?

Das Geld soll die (Welt)wirtschaft, Unternehmen, Arbeitnehmer retten. Es ist nicht dafür gedacht die Aktienkurse nach oben zu
treiben, Dividenden zu sichern oder zu erhöhen und irgendjemanden reich zu machen. Das Geld was über die Rettungspakete
in die Wirtschaft gepumpt wird ist nur der Ersatz für die durch die Corona-Vollbremsung nicht generierten Umsätze, Einnahmen,
Gewinne mit denen sonst die Kreditverpflichtungen, Mieten, Löhne gezahlt werden.

Es geht schlicht und ergreifend darum damit wir keine Weltwirtschaftskrise wie 1923 erleben müssen.

Der Tanker muss dann erstmal wieder Fahrt aufnehmen - wann das sein wird, wie und mit welcher Dynamik das sein wird ist doch stand
heute noch vollkommen unklar. Also wieso sollen die Rettungspakete irgendeine positive Wirkung auf die Aktienkurse haben?
Außer das der Abwärtsdruck vielleicht etwas abnimmt?

OK, schon klar - die Börsen nehmen die Zukunft vorweg. Aber doch auch nur wenn aufgrund der Analyse von Zahlen, Konjunkturdaten,
Aussichten der Unternehmen ein Stück weit in die Zukunft geschaut werden kann. Das ist doch aktuell überhaupt nicht möglich.
Das ist ein dunkles schwarzes Loch.

Erst wenn Corona vorbei ist, oder zumindest einigermassen unter Kontrolle ist, erst wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt,
erst wenn zu sehen ist welche Schäden dieser Tornado hinterlassen hat - bei Unternehmen, Arbeitnehmern, Staaten, Volkswirtschaften,
erst dann kann eine aktuelle Bewertung der aktuellen Kurse und für das Potenzial der Zukunft gemacht werden.
Die große Frage ist wann das sein wird - in ein paar Wochen? Monaten? In einem halben Jahr oder in einem Jahr?

Dann kann es immer noch Korrekturen nach unten geben weil die Zukunftsaussichten schlechter sind als die aktuellen
Aktienkurse dies anzeigen. Es kann auch wieder nach oben gehen oder zumindest seitwärts, wenn die Zukunftsaussichten
klarer und besser sind und die Aktienkurse wieder die Zukunft vorwegnehmen. Aber aktuell ist doch die Zukunft vollkommen unklar.
Wieso sollen die Rettungspakete daran irgendwas ändern? Dieses Geld fließt in die Wirtschaft, zu Unternehmen und Arbeitnehmern.
Mit der Hoffnung das der Motor nicht total abgwürgt wird. Es fließt nicht in die Aktienmärkte - oder habe ich da irgendwas falsch verstanden?

Ich frage das wirklich ganz ernsthaft weil ich diese Gedanken nicht nachvollziehen kann. Ich frage das aus dem Blickwinkel von
jemandem den es normalerweise immer nur interessiert was in den nächsten paar Minuten passiert.
Die Frage ist nicht nur ob die ganze Geldflut was bringt sondern auch wer das bezahlt. Es wird mehr FIAT Geld geben, damit haben einfach alle weniger. Bringen wird es wenig, die ganzen Zombies die schon vor Jahren hätten sterben sollen und hätten Platz auf der grünen Wiese machen sollen werden einfach noch ein wenig weiter mitgeschleppt... auf Kosten der Allgemeinheit selbstverständlich.

Sehe ich das richtig, ist Bitcoin in den letzten paar Tagen wirklich um die 50% gestiegen? Dürfte schon seinen Grund haben.

Hätte nie gedacht dass es mal so weit kommen kann, aber was für Sachwerte könnten denn helfen? Aktien kaum, weil die Firmen ja einfach stillgelegt werden und diejenigen die am schlechtesten laufen wieder unser Geld bekommen. Liegenschaften auch nicht, wo Sozialisten am Ruder sind müssen keine Mieten mehr bezahlt werden und wo nicht werden sie einfache nicht mehr bezahlt, wovon auch. Gold? Vielleicht, weiss nicht.

Wohin mit der Kohle weiss ich nicht, aber wohin nicht weiss ich ganz genau: Euro, Dollar oder CHF. Die werden verwässert bis zum geht-nicht-mehr. Ausserdem gehe ich davon aus dass die SNB bei ihren sinnlos grossen Wertpapierbeständen unterdessen ein negatives Eigenkapital hat. Das dürfte erklären warum der CHF diesmal nicht als safe haven diente.

Die Einschränkungen im Handel könnten dazu führen dass man bald nur noch auf illegalen Wegen z.B. über das Darknet kaufen kann was man will. Und dort zahlt man wie? Klar, mit Bitcoin. Dafür kann man wirklich alles kaufen...ist wohl die einzige Währung von der man das sagen kann.

Ich bleibe vorläufig bei Aktien, in der Hoffnung der ganze Zauber ist bald vorbei. Geld traue ich nicht mehr. Unsere Politiker werden das zerstören. Aber vielleicht wechsle ich mir ein paar Bitcoin für schlechte Tage...
Wir habe scheinbar ein Luxusproblem. Wohin mit der nicht gebrauchten Kohle?
(21.03.2020, 00:46)719 schrieb: [ -> ]Wir habe scheinbar ein Luxusproblem. Wohin mit der nicht gebrauchten Kohle?

Na ja, nicht gebraucht... ich darf einfach nicht mehr ganz so lange leben nach dem Crash. Weil, zum Leben brauche ich die Kohle schon...irgendwann.  Wink

Hab etwa 3-5 Jahresausgaben verloren aktuell. Ich muss unbedingt wieder anfangen zu Rauchen, sonst werde ich zu alt. Oder noch schlimmer, anfangen zu arbeiten.  Bang
Also ich habe mir einen neuen Humidor für non Kubaner gegönnt.
(20.03.2020, 23:35)boersenkater schrieb: [ -> ]Was ich mich aktuell aber frage - wieso denken alle es würde wie bei der Finanzkrise ablaufen? Damals haben sich die Banken
verzockt, die Wirtschaft lief weiter..............

Es geht schlicht und ergreifend darum damit wir keine Weltwirtschaftskrise wie 1923 erleben müssen...........

Der Tanker muss dann erstmal wieder Fahrt aufnehmen - wann das sein wird, wie und mit welcher Dynamik das sein wird ist doch stand
heute noch vollkommen unklar............

Die große Frage ist wann das sein wird - in ein paar Wochen? Monaten? In einem halben Jahr oder in einem Jahr? .........

Grundsätzlich sind meiner Meinung nach die ganzen Fragen absolut korrekt, aber ich möchte mal als Konterpart auf
ein paar Sachen hinweisen, die aktuell ziemlich untergehen:

1) China hat heute den dritten Tag hintereinander keine einzige Neuansteckung im Inland, bei 1,4 Mrd Einwohnern.

2) Du sagst damals hatten sich die Banken verzockt, die Wirtschaft lief weiter,....aber ist das nicht aktuell auch so, das die
größten Teile der Wirtschaft weiter laufen ? Strom wird weiter benötigt, Gas + Öl auch, gegessen wird gleich viel oder noch
mehr, Telekommunikation, große Teile der Industrie usw. sind davon doch unberührt. Dann werden aktuell eben Werksferien
"vorgezogen" die ohnehin angestanden hätten irgendwann (sehr vereinfacht dargestellt - es geht mir nur um den Kern).

Natürlich gibt es Bereiche wie die Touristikbranche die leidet, gar keine Frage. Aber es steht ja nicht die gesamte
Wirtschaft, das kommt uns nur so vor weil es aus unserer persönlichen Sicht natürlich so aussieht, weil es aktuell
eben jeden persönlich betrifft. 

3) China fährt doch bereits wieder hoch (zum Thema Tanker muss Fahrt aufnehmen) - und das in einem recht kurzen Zeitraum,
wenn man mal überlegt das erst vor 8 Wochen wirklich klar geworden ist worum es da geht.

4) Die letzte zitierte Frage kann ich dir so natürlich auch nicht beantworten. Ich persönlich denke aber das wir das in ein paar Wochen
insofern auch hinter uns haben das ein normales, geregeltes Leben wieder stattfinden muss. Denn so makaber es klingt, natürlich
ist es gut und richtig die Alten zu schützen, wenn aber danach keiner der Jungen mehr einen Arbeitsplatz hat, wer versorgt die
Alten dann unterm Strich ? (auch hier wieder stark vereinfacht gesagt)

Ich hoffe und vermute mal das man sich dessen bewusst ist und das aktuell einfach nur Aktionen sind um die am Ende zu 
Buche stehenden Todeszahlen so niedrig wie möglich zu halten. Wir werden weltweit über viele, viele Millionen Tote reden und
auch in Deutschland werden wir die Zahlen der heftigen Grippewelle von 2017/18 mit 25.000 sicher um ein Vielfaches
übertreffen. Einen Großteil dazu beitragen wird leider auch die Unvernunft bzw. Dummheit der Menschen, das ist mal
auch klar, das ist aber ein anderes Thema.

Versucht euch mal zu erinnern, im Moment glaubt keiner noch daran das wir eine Möglichkeit haben wieder aus
dieser Krise zu kommen und die Rezession ist schon komplett "klar" für alle, oft war das der Punkt an dem das
schlimmste bereits überstanden war, grade wenn sich so viele Menschen einig sind darüber wie etwas laufen
wird, kam es so oft schon anders.

Wir hängen alle sehr von Emotionen ab und diesmal ist es eben so das das nicht einem anderen Teil der Welt
passiert, sondern uns direkt und persönlich betrifft. Deswegen erscheint das alles so überdimensional
fürchterlich und schlimm.

Auch wenn man es kaum noch wahrnimmt oder hört oder liest, weil man sich damit ziemlich in die
Nesseln setzen kann aktuell, am Ende des Tages sprechen wir immer noch über eine Grippe mit im
Vergleich zu anderern Erkrankungen (Ebola etc.) niedrigen Sterberaten. Der eine Unterschied ist 
eben das das nicht in Afrika irgendwo weit ausserhalb von unserem Blickfeld passiert, sondern 
direkt bei uns zu Hause. Der zweite Unterschied, der das ganze so gigantisch erscheinen lässt,
ist das das in der ganzen Welt zeitgleich passiert.

Nun mag man mich wieder als naiv darstellen, damit kann ich gut leben, aber vielleicht ist es
auch an der Zeit die Dinge mal wieder in einen gewissen Kontext zu stellen und die schiere Panik
ein wenig aus unseren Gedanken zu verbannen.
@fahri: dazu sehr passender Artikel: https://kurier.at/wissen/matthias-horx-d.../400785341

Den Unterschied, den ich darin sehe ist, dass man derzeit zwar mit Sicherheit sagt, dass eine Rezession ansteht (einfach weil es abschätzbar ist, dass viele Unternehmen einen ShutDown nicht überstehen, die Frage wie heftig diese ausfällt ist aber noch offen.

Die Sterberaten und Ansteckungsraten von Ebola und co mal ausgenommen - was uns diesmal wirklich beeinflusst ist die Heftigkeit, mit der unser aller Leben eingeschränkt wird.
Ich verstehe - mal wieder - die ganzen Grundgedanken nicht.

Im derzeitigen Corona-Wirrwar erstmal nichts machen... auf Sicht fahren .. und wen das vorbei ist, dann mal schauen, weil ja derzeit alles so unklar ist.
So kommt es bei mir an. "Aber in der aktuellen Lage würde ich gar nichts
machen bis mal alles klarer wird. " So stand es da.

Kinners… ich verstehe so eine denke nicht.
Es ist nie nicht alles klarer. Schon gar nicht hinsichtlich der Zukunft.
Wenn NICHTS los ist, dann weiß man eben nicht, ob in drei Minuten Tschernobyl 2 oder Fukushima 2 um die Ecke kommt.
Die Volatilität ist derzeit höher - die Ungewissheit ist stets die gleiche.

SG