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Normale Version: Inflationsthread ab 2021
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(25.09.2023, 17:02)Vahana schrieb: [ -> ]Das halte ich für den allergrößten Schwachsinn den ich jemals von einem "Profi" gehört habe.

Interessant. Das halte ich für den allergrössten Schwachsinn den ich jemals von einem "Amateur" gehört habe.  Biggrin

Was im Detail findest Du denn so schwachsinnig? Dass eine hohe Staatsquote gut ist? Dass zu hohe Staatsausgaben ohne entsprechende Gegenleistung (gefühlt habe ich in der Schweiz bessere Service vom Staat mit 10% Staatsquote als in Spanien mit 50%) gut sind? Dass die ganzen Staats Schulden nur mit neu gedrucktem Geld welches logischerweise Inflation auslöst zu stemmen sind? Dass Inflation schwieriger zu bekämpfen ist als zu kreieren?

Milton mag eine streitbare Person gewesen sein, aber hier hatte er wohl Recht...
(25.09.2023, 17:02)Vahana schrieb: [ -> ]Das halte ich für den allergrößten Schwachsinn den ich jemals von einem "Profi" gehört habe.

Warum ist das Schwachsinn?

Verringert der Staat die Geldmenge, macht er das Geld zu einem knappen und begehrten Gut, daß die Marktteilnehmer erst nach reiflicher Überlegung auszugeben bereit sind.

Schmeißt er mit dem Geld nur so um sich, verringert er den Silbergehalt in den Silbermünzen und prägt immer mehr davon und macht sie damit immer wertloser, möchte niemand mehr dieses Geld haben, sondern sich so schnell wie möglich davon im Gegenzug für andere Güter trennen. Das befeuert die Inflation.

Also das ist vom Grundsatz schon richtig, was Friedman sagt, aber es muß noch ergänzt werden. Die schiere Geldmengenerhöhung reicht für sich allein noch nicht, es braucht auch noch einen "Zünder" um die Inflationsbombe hochgehen zu lassen. Ohne diesen kann man auch eine ganze Weile gut auf der Bombe hocken, so wie wir es ja die Jahre vor dem Ukraine-Krieg taten.
Man kann jeden einzelnen Punkt wiederlegen und es gibt auch etliche Beispiele in verschiedenen Nationen, Währungsräumen und in verschiedenen Epochen.
Es gibt auch nicht "die eine Inflation", sondern mehrere.
Aber das ist mir zu flach wegen sowas hier ein Buch zu schreiben. Auf dem niedrigen Level bekommt ihr auf Wikipedia oder bei Sendung mit der Maus bestimmt noch was neues erzählt. Da fang ich ganz sicher nicht bei Null an.

Ich denke manchmal erzählen solche Leute extra so extrem dummen Müll damit ihre Fresse mal ins Fernsehen kommt. Mit der Realität hat das nichts zu tun.
Hast du heute 2 Arroganzpillen genommen?

es heißt: wi·der·le·gen


nachweisen, dass etwas nicht zutrifft
Aber wenn du dich dann besser fühlst werde ich es demnächst richtig schreiben. Tup
Danke fürs Korrekturlesen.

War übrigens ein Vertipper und keine diagnostizierte geistige Behinderung / LRS oder sonstwas.
Inflation ist in der Tat nicht so eindeutig definiert. Sollte man wahrscheinlich auch nicht versuchen.

Aber das ist nun mal die akademische Disziplin der Makroökonomie. Im besten Fall: stochastische Modelle, deren Prognosen öfters richtig als falsch sind. 
Ich schlechtesten Fall: politisch und ideologisch motivierte und übermathematisierte Modelle ohne vernünftige Empirie. 

https://www.inet.ox.ac.uk/news/milton-fr...djustment/

Anders Denken durchaus erlaubt:
https://www.newyorker.com/news/persons-o...-all-wrong

https://www.oecd.org/naec/projects/naeci...GUALDI.pdf
(25.09.2023, 22:50)Lancelot schrieb: [ -> ]...
Anders Denken durchaus erlaubt:
https://www.newyorker.com/news/persons-o...-all-wrong
...

Tja, die Dame hat eins auf den Deckel bekommen weil sie Preis Obergrenzen in Betracht zog. Ich habe Preisobergrenzen und deren Unsinn selber erlebt. Ich war im Hilton Caracas und ein Kaffee (Preiskontrolle) hat in der luxuriösen Bar ungefähr 4 Cent gekostet, ein Tee hingegen (keine Preiskontrolle) zwei Dollar. Auf der Titelseite war täglich ein verhafteter Händler der versuchte Maismehl, das Grundnahrungsmittel der Venezolaner, zu teuer zu verkaufen (Preiskontrolle). Das Ergebnis war dass in diesem Garten Eden die Leute kaum mehr was zu Essen bekamen weil die Produzenten schlicht nicht mehr verkauften oder gar nicht mehr produzierten.

Und was die Preiskontrollen/Obergrenzen für die Inflation getan haben sieht man ja herrlich in Venezuela: wenn überhaupt hat es die Not und vor allem die Inflation verschlimmert.
Wie Onkel Vahanna schon sagt...gibt genug Gegenbeispiele bei denen es funktioniert hat. Die 1940er in den USA zum Beispiel.

Ich sag nicht dass es ne tolle Idee ist. Ich sag nur dass man es nicht dogmatisch ablehnen sollte bevor wir vernünftige Modelle haben, die einigermaßen vernünftige Prognosekraft haben. Auch die aktuelle Situation in den USA ist nicht das, was man in der monetaristischen oder Chicago Schule empfohlen hätte. 

Die Modelle müssen endlich von kommunistischer (Piketty) oder laissez-faire Kaptitalismus Ideologie getrennt werden. Die Prognosekraft von Klimamodellen wäre schon ausreichend. 

Das Problem ist: wir haben viele Meinungen, aber noch keine vernünftigen Modelle auf der Ebene der Entscheider. Die bestehenden Modelle Ensembles müssen noch ergänzt werden.
(25.09.2023, 23:25)Lancelot schrieb: [ -> ]Wie Onkel Vahanna schon sagt...gibt genug Gegenbeispiele bei denen es funktioniert hat. Die 1940er in den USA zum Beispiel.

Ich sag nicht dass es ne tolle Idee ist. Ich sag nur dass man es nicht dogmatisch ablehnen sollte bevor wir vernünftige Modelle haben, die einigermaßen vernünftige Prognosekraft haben. Auch die aktuelle Situation in den USA ist nicht das, was man in der monetaristischen oder Chicago Schule empfohlen hätte. 

Die Modelle müssen endlich von kommunistischer (Piketty) oder laissez-faire Kaptitalismus Ideologie getrennt werden. Die Prognosekraft von Klimamodellen wäre schon ausreichend. 

Das Problem ist: wir haben viele Meinungen, aber noch keine vernünftigen Modelle auf der Ebene der Entscheider. Die bestehenden Modelle Ensembles müssen noch ergänzt werden.

Oder man könnte sich einfach anschauen was funktioniert und was nicht, so wie es die Natur ja auch tut. 10% Staatsquote oder 50%, lokale Entscheidungsträger oder zentralistischer Ansatz, Schuldenbremse oder Schuldenfalle und so weiter.

Nur leiten die aktuellen politischen Systeme bei denen nicht überall die Zentralbank von der Regierung echt getrennt ist ins Desaster. Und wir alle sind selber schuld daran, wir wollen immer mehr und denken unsere Enkel werden das dann schon zahlen.  Bang
Bislang gingen ja alle Inflationen mit einer Ausweitung der Geldmenge einher, auch wenn mitunter zeitlich versetzt.

Ist denn auch ein gegenteiliges Szenario denkbar, also die Geldmenge wird immer weiter verknappt und trotzdem steigt die Inflation immer weiter?