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Normale Version: Änderungen §20 EStG - Einkünfte aus Kapitalvermögen ab 2020/2021
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Danke für die Erläuterungen zum Buch. Meine bisherige Theorie war zwar auch, dass Binding private Motive hatte, wie seinerzeit sein Kampf gegen die Raucherindustrie als Ex-Kettenraucher. Aber man kann ja auch mehrere Motive haben und im Parteiprogramm der SPD steht nunmal immer noch der Sozialismus drin.

Was ist überhaupt eine politische Diskussion und sind Posts, die konkret die Bindingsteuer und die Pfade zu deren Abschaffung aufzeigen, mehr verfassungsrechtlich oder mehr allgemein politisch?

Ich habe es bisher in jedem Forum erlebt. Ich wurde immer irgendwann von wem ermahnt: Wir wollen keine Politik, deine Kritik an links bzw. der SPD gefällt uns nicht, bitte nur rechtliches schreiben, nicht so aggressiv usw.

Was ist die wahre Motivation? Angst? Die linke Grundeinstellung? Desinteresse? Hoffnungslosigkeit?

Ich habe hier kürzlich ein BVerfG-Urteil geteilt. 10 Jahre Dauer. D.h. wir müssen mit 2035 oder später rechnen. Wollt ihr wirklich solange warten? Ohne die SPD ist die Bindingsteuer weg. Den Grünen ist die ziemlich egal, aber auch nicht geheuer.

Und mal zu rechts. Wenn politische Kritik an der Bindingsteuer rechts ist und der Sieg der Union vor dem BVerfG gegen den Haushalt 2023 rechts war, warum ist dann rechtliche Kritik an der Bindingsteuer nicht auch rechts?

Rosinenpickerei? Oder dieses bekannte „Ja, aber…“?
(06.02.2024, 17:07)p_houso schrieb: [ -> ]Sehr geehrter Herr Cubanpete,

Sie müssen den Titel nicht mögen. Sie müssen auch das Buch nicht kaufen. Aber Sie beleidigen einfach nicht und aus dem nichts.

Steuern sind in Ordnung. Ich zahle gerne Steuern. Aber Steuern auf Kapitalerträge sollten von den Kapitalerträgen abgeleitet werden und nicht das Privatvermögen enteignen. Das ist nicht mehr "eine Steuer".
...

Na wenn ich einfach nicht beleidige dann ist doch alles OK, oder hast Du als Buchautor eine spezielle Art das Umgekehrte zu sagen was Du meinst? Sprich Dich aus...

Die Schweiz kennt eine Vermögenssteuer, Spanien auch. In der Schweiz ist allerdings der private Kapitalertrag ausser auf Immobilien steuerfrei, in Spanien nicht. Die Schnapsidee nicht die Netto Gewinne zu versteuern sondern Verluste nur begrenzt abzugsfähig, Gewinne aber ganz steuerbar zu machen ist glaube ich eine gründlich Deutsche Idiotie, viel Dümmer geht es wohl nicht. Man will einfach einen Berufszweig aus Deutschland raus jagen, wo soll der Sinn darin sein?

Aber wie gesagt, es ist wohl eher Dummheit als böse Absicht. Ein kleiner Einblick in das was Demokratie anrichten kann... schliesslich wurden all diese dummen Menschen vom Volk gewählt.
(06.02.2024, 15:27)Speculatius schrieb: [ -> ]Für die Grünen gilt übrigens dasselbe, die sich bei der Abstimmung nur deswegen enthalten hatten, weil sie die strengere Regelung von 10.000 statt 20.000 EUR Verlustbegrenzung für Termingeschäfte hatten haben wollen, nachzulesen in der BT-Drucksache 19/15876.

https://dserver.bundestag.de/btd/19/158/1915876.pdf

Danke dafür  Tup

Zitat:Seite 41....

Bei der Beschränkung der Verlustverrechnung bei Einkünften aus Termingeschäften und dem Ausfall von Kapitalanlagen im Privatvermögen, die durch Änderungsantrag Nr. 11 der Koalitionsfraktionen in § 20 EStG vorgenommen werde, hätte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die ursprünglich im Gesetzentwurf zur weiteren steuerlichen Förderung der Elektromobilität und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften vorgesehene, strengere Regelung bevorzugt. Daher enthalte man sich bei diesem Antrag


Seite 43....

Änderungsantrag 11 (Anmerkung von mir -> von 10.000 auf 20.000) - der Koalitionsfraktionen (Beschränkung der Verlustverrechnung bei Einkünften aus Termingeschäften und aus dem Ausfall von Kapitalanlagen im Privatvermögen)
Zustimmung: CDU/CSU, SPD
Ablehnung: AfD, FDP
Enthaltung: DIE LINKE., B90/GR




Und wie schon immer wieder gesagt - es geht bei diesem ganzen Bündel an Gesetzen um die
grenzüberschreitende Steuergestaltung - Umsatzsteuerkarusselle und Cum Ex-Geschäfte -
und entsprechende Schlupflöcher die das erst möglich machen. Wertlose Firmen die nur gekauft
werden um die Steuerlast zu drücken. Bei der VVB geht es in erster Linie um Optionen die wertlos
verfallen und abgesetzt werden etc.pp.

Es ging in erster Linie - und so wurde es den Abgeordneten auch verkauft - darum diese
Schlupflöcher zu schliessen und Cum-Ex und Umsatzsteuerkarussellen einen Riegel
vorzuschieben. Aus meiner Sicht vollkommen richtig.

Die VVB war ein Kuckucksei, daß einfach mit hineingeschmuggelt wurde - wegen der wertlosen
Ausbuchung von verfallenen Optionen - die eigentlich Versicherungsprämien sind - aber von
diesem "Geschäft" bzw. Absicherungsstrategien haben die Parlamentarier einfach keine Ahnung.
Es ging nur darum das auch diese Optionsgeschäfte im Rahmen der Steuergestaltung
(Steuerhinterziehung, Steuerbetrug) missbraucht wurden. 

Ich sehe meine Arbeit als Trader so wie die eines Online-Händlers oder Kaufmanns.
Keiner geht hin und beschränkt deren Verlustverrechnungsmöglichkeiten - zumindest
weiß ich nichts davon. Ein Einzelhändler kann auch mal daneben liegen und Waren
kaufen, die er nicht los wird - dann unter EK verkauft - ein Negativ-Geschäft/Verlust
den er geltend machen kann. 

Wenn ich Futures handel dann ist das im Grunde nichts anderes - am Ende habe ich
Gewinne und Verluste und ganz am Ende ein Gesamtergebnis, das ich versteuern muss.
Wenn ich Steuern auf Gewinne zahlen soll, die nicht vorhanden sind, dann ist das
verfassungswidrig.

Sollten die Gerichte anders entscheiden, dann müsste man gleiches auch bei Aktien,
Fonds und eigentlich allem was gehandelt wird (z.B. Kleidung, Lebensmitteil,....) anwenden -
Gleichstellungsrecht - und bei allen Geschäften eine Verlustverrechnungsbeschränkung
einführen.

Aber wenn es so ist und so bleibt, dann kann man nichts ändern - dann kann man
immer noch eine Firma gründen. Wenn sich das nicht rechnet, dann sollte man es
bleiben lassen. Wie auch in jedem anderen Geschäftsbereich.
(06.02.2024, 18:20)boersenkater schrieb: [ -> ]...
Aber wenn es so ist und so bleibt dann kann man nichts ändern - dann kann man
immer noch eine Firma gründen. Wenn sich das nicht rechnet, dann sollte man es
bleiben lassen. Wie auch in jedem anderen Geschäftsbereich.

Oder wie gesagt, mit den Füssen abstimmen und auswandern. Irgendwann ist das Fass mal voll...
In einer Demokratie muss man eben nicht alles hinnehmen und runterschlucken, was die Regiunerg macht. Das ist ja das schöne daran. Binding ist 100% politisch und dementsprechend ist es auch richtig mit Büchern etc. politisch dagegen vorzugehen. Der juritische Weg ist sowieso klar, aber am Ende hängt auch die Justiz an der Politik; Richter sind auch nur Menschen.
Sie beleidigen nicht.

In Spanien und je nach Region existiert die Vermögenssteuer effektiv nicht. Ziehen Sie, z.B., nach Madrid um.
(06.02.2024, 16:00)p_houso schrieb: [ -> ]Es ist sehr amüsant, dass Herr Börsenkater von anderen verlangt, sachlich zu bleiben, aber selbst schnell ein Buch als Schwachsinn kategorisiert und in Verbindung mit Klopapier bringt, egal wie elegant er das formuliert.

DDR 2.0 hört sich für mich einfach wie Schwachsinn an. Du hättest Dir vielleicht einen anderen
weniger reisserischen, aufmerksamkeitssuchenden Titel ausdenken müssen - aber dann würde
es eben weniger auffallen.

Ich streite nicht ab, daß es Köpfe bei den Parteien gibt die weg von der Hauptlinie der eigenen
Partei (noch) weiter links/rechts stehen. Es gibt auch einen Ex-CDU-Abgeordneten der der
rechtsgerichteten identitären Bewegung 120.000 Euro gespendet hat und auch Köpfe die eher
rechte Ansichten/Aussagen vertreten - ist das ein Grund ein Buch gegen die CDU mit dem Titel
"Die CDU auf dem Weg zum dritten Reich 2.0" zu schreiben? Ist für mich einfach Quatsch mit Soße -
gerade wegen solch einem sinnfreien Titel interessiert es mich nicht.

Der Schröder war mehr CDU als SPD und hat der SPD Wählerstimmen gekostet.
Die Merkel war mehr SPD als CDU und hat der CDU Wählerstimmen gekostet.

Die FDP hat ganz offen Lobbypolitik betrieben - Großspende von Mövenpick -
Steuer runter auf 7% - was sie danach hat abstürzen lassen. Danach sind sie dann
deswegen ja auch einige Male an der 5%-Hürde gescheitert.

Für mich ist keine Partei wirklich wählbar. Würde mich eher als konservativ bezeichnen.
Wäre von daher eher bei FDP oder CDU - aber beide sind verfilzte Klientel-Parteien.
Soziale Verantwortung halte ich für richtig - den Menschen helfen die Hilfe brauchen -
aber die SPD geht mir da zu weit. Eine richtige Einwanderungspolitik wäre richtig und
nötig gewesen - verhindert von der CDU - Merkel macht die Grenzen komplett auf  Bang
Asylpolitik ist auch OK - aber auch das sollte Grenzen haben - illegale Migration in die
Sozialsyteme würde ich komplett unterbinden. Die Grünen sind mir in Teilen zu weit
links mit einer zu rosafarbenen Brille - aber Umwelt, Natur sind mir wichtig - EE sind
für mich die Zukunft - deswegen wähle ich die Grünen, auch wenn mir zu viel zu weit
links ist. Es gibt leider keine Partei die zumindest auf dem Papier konservativ wie die CDU,
grün wie die Grünen und liberal wie die FDP ist. Das wäre meine.

Es gibt zu viele Köpfe in den Führungseliten von Industrie und Politik, die im Grunde
Nieten in Nadelstreifen sind und sich im Grunde auf Lorbeeren ausruhen und sich Erfolge
zuschreiben, von diesen profitieren, die von anderen (Umständen) erschafft wurden und
zu denen sie oft nur wenig beigetragen haben. Am Ende ist die Frage ob man lieber
demokratisch oder autokratisch und ob man lieber kapitalistisch oder sozialistisch/
kommunistisch leben will. Unterm Strich bin ich hier mit vielem nicht einverstanden und
sehe an vielen Ecken und Enden Verbesserungs- und Handlungsbedarf, aber unterm
Strich bin ich auch ganz zufrieden hier zu leben. Am Ende bleibt einem nix anderes
übrig als die Kröten zu schlucken mit denen man neben vielem Postivem leben muss.

Mit den Füßen abstimmen ist so eine Sache - wo ist es denn wirklich anders und in allem
besser? Manches mag besser sein - anderes schlechter - am Ende muss man wieder
(wenn auch andere) Kröten schlucken....

Edit: Ich glaube genauso wenig an eine DDR 2.0 wie auch an eine Steuererklärung die
auf einen Bierdeckel passt....

Zitat:Wie viele Steuerberater sind Mitglied im Bundestag?
Antwort von Patrick Büker
FDP • 16.08.2021

Sehr geehrter Herr xxxl,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die genaue Anzahl der Steuerberater im 19. Deutschen Bundestag ist mir nicht bekannt. Ausweislich der Veröffentlichungen des Deutschen Bundestags (1) waren jedoch 98 Parlamentarier vor ihrem Einzug in rechts-, wirtschafts- oder steuerberatenden Berufen tätig.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Büker

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile...-bundestag


klar - die werden dafür sorgen das es einfacher wird - daß Steuerschwachsinn und Bürokratiewahnsinn
abgebaut wird, nachdem sie es über Jahrzehnte aufgebaut haben, um ihrer eigenen Klientel (und dem
eigenen Geschäft) immer genug Arbeit verschafft zu haben.
 
Irony

Auch immer wieder witzig wie ehemalige Abgeordnete, Staatssekretäre, Minister nach Ende der politischen
Laufbahn ins gegnerische Lager - des Ressorts in dem sie zuständig waren und in dem sie an Gesetzen
mitgewirkt haben - wechseln.

Tup  Irony
(06.02.2024, 18:48)p_houso schrieb: [ -> ]Sie beleidigen nicht.

In Spanien und je nach Region existiert die Vermögenssteuer effektiv nicht. Ziehen Sie, z.B., nach Madrid um.

Ich glaube letztes Jahr wurde in Spanien eine landesweite Vermögenssteuer eingeführt um den Steuerwettbewerb zwischen den Provinzen einzudämmen (was für eine saublöde Idee). In der Schweiz gibt es pro Gemeinde und Kanton unterschiedliche Steuersätze, was Steuerwettbewerb schafft und das ist auch gut so.

In Deutsch habe ich nur was aus Oesterreich gefunden: https://www.bdo.at/de-at/blog/tax-news/t...en-ab-2023
Ich hatte ja folgenden Titel „vorgeschlagen“:

"Die Verlustverechnungsregeln des § 20 Abs. 6 Satz 5 EStG im Lichte einer verfassungsrechtlichen Überprüfung"

Wer würde das wohl kaufen? Aber ich hoffe, dass es weitere Bücher gibt. Ich würde mir auch wünschen, dass dann Interviews mit Binding, Scholz, Schrodi, Paus, Tillmann, Brehm, Gutting, di Masi usw. geführt werden.

Aber ich bin schon dankbar, dass sich nach 4 Jahren endlich wer die Mühe gemacht hat und mal was in Buchform gegossen hat.
Habe das Buch via Kindle gekauft und bin als Betroffener dankbar, dass es geschrieben wurde. Ist bei dem Thema schwierig sachlich zu bleiben und nicht ins Politische abzudriften. Politisch bin ich garantiert nicht rechts und habe meinen Wohlstand einem funktionierendem Sozialstaat zu verdanken, da mein via Optionen verlorenes Geld zu ca.85 Prozent aus der gesetzlichen Krankenkasse stammt. Mir geht es vor allem um Gerechtigkeit in der Sache, wer über 20 Jahre sich durch den Dschungel des Daseins als Kassenarzt ohne Blessuren gequält hat, darf nicht im Quasi-Hobby vom Un-Recht der Verlustbegrenzung in Rücken geschossen werden.
Bin gespannt wie das FA diesmal reagiert, daher her mit Informationen von anderen Finanzämtern bzw. Gerichten...