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(25.03.2019, 11:13)Banker schrieb: [ -> ]Inverse Zinsstrukturkurve

Wie gesagt ist die Zinsstrukturkurve nun invers. Der Spread zwischen 3-monatigen und 10-jährigen US-Treasuries ist negativ. Im Detail lohnt es sich schon nochmal, über diese Irrsinn nachzudenken: Investoren verlagen für eine 3-monatige Anlage ihrer Gelder in US-Treasuries einen höheren Zins, als wenn sie das Geld 10 Jahre anlegen. Verrückt!



Wir wissen, dass eine inverse Zinsstrukturkurve die letzten sieben Rezessionen genau vorhergesagt hat. Das habe ich hier immer wieder geschrieben und das liest man ja auch momentan ständig in den einschlägigen News-Seiten.

Bevor wir jetzt aber alles über Bord werfen passt das Zitat von unserem User Ventura: "Wir haben noch etwas Zeit, bevor wir sterben." Folgendes sollte man im Gesamtbild auch betrachten:
  • Die Zinsstrukturkurve wurde in der Vergangenheit häufig zeitlich deutlich vor der Rezession invers. Zuletzt drehte sie sich im Januar 2006, rund zwei Jahre bevor die Rezession eintrat. 
  • Wenn sich das wiederholen würde, wäre noch bis 2020 / 2021 Zeit. Bis dahin kann noch viel passieren und eine Implikation auf die Aktienmärkte ist ja nicht naturgegeben.
  • Die US-Notenbank Fed handelt aktuell ganz anders, als sie es in 2006 getan hat. Nachdem die Zinsstrukturkurve in 2006 negativ wurde hat die Fed anschließend ihren geldpolitischen Kurs weiterverfolgt und die Leitzinsen noch vier weitere Male erhöht. Jetzt signalisiert sie für 2019 keine Erhöhungen, für 2020 steht maximal eine Erhöhung auf dem Zettel und die ist fraglich. Investoren wetten schon auf eine baldige Zinssenkung. 
  • Es ist noch viel zu früh um abschätzen zu können, ob der Fed eine weiche Landung gelingen wird. Fakt ist aber, dass sie gänzlich anders auf die Warnzeichen der Zinsmärkte reagiert, als beim letzten Mal.
Bildquelle und weitere Details: https://www.bloomberg.com/opinion/articl...on-markets

Herr Damodaran hat sich das Phänomen der Zinsstrukturkurve in den darauf folgenden Wirtschaftswachstumsdaten oder Aktienmarktrenditen genauer angeschaut. 
Zitat:[Bild: YieldvsGDP.jpg]
https://aswathdamodaran.blogspot.com/201...urves.html
Und kam dann letztlich drauf, dass der Zusammenhang nur sehr gering ist und wenn dann die Steilheit der kurzfristigen Renditen eine Aussage hat. Aber (!) er hat dazu die Phase der ansteigenden Zinsen mit hinein genommen. 

Daraus könnte man nun schlußfolgern: Wenn eine Phase von ansteigenden Zinsen bevorsteht, muss die Zinsstrukturkurve ganz neu bewertet werden.

Und ob diese Phase tatsächlich (schon) ansteht, dazu müsste man sich eigentlich mal die Korrelation zwischen Inflation und Geldmenge (bloß welcher?) anschauen. 

Eines scheint im Moment aber noch zu sein: Das FED hat ja zuletzt den Leitzins angehoben, als die Inflation anstieg und die Wirtschaft heiß zu laufen drohte. D.h. eine steigende Inflation scheinen sie, zumindest im Moment noch nicht, nicht anzustreben.
Der IWF warnt vor weltweiter Wachstumsschwäche der Industrie

Das globale Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, die Exporte gehen zurück. Der IWF senkt seine Konjunkturprognose – das betrifft besonders Deutschland.

https://www.handelsblatt.com/politik/kon...9hEQDf-ap3

Banker

Türkei schadet mehr als China

Die aufkommende Schwäche der Weltwirtschaft setzt insbesondere exportorientierten Nationen wie Deutschland zu. Aber anders als man denken könnte, schadet aktuell nicht China der deutschen Wirtschaft am meisten. Es ist die schwache Nachfrage aus der Türkei, das unserem Land derzeit am stärksten zusetzt.

[Bild: 800x-1.png]

Bildquelle und weitere Informationen:
https://www.bloomberg.com/news/articles/...hina-chart
Die Info ist cool. Mir fehlt nur irgendwie eine Quelle für die Daten. Der Nachfrageeinbruch der Türkei dürfte schlimmer sein als der Chinas, aber wie sieht es absolut aus?
Mit anderen Worten: Wie schnell kann Deutschland neue Abnehmer finden, wenn die Weltwirtschaft sich wieder erholt? (Ich gehe hier davon aus, dass die Türkei länger wirtschaftliche Probleme haben wird als die Rezession der Weltwirtschaft.)

F.I.A.S.C.O.

(12.04.2019, 10:11)Banker schrieb: [ -> ]Türkei schadet mehr als China

Die aufkommende Schwäche der Weltwirtschaft setzt insbesondere exportorientierten Nationen wie Deutschland zu. Aber anders als man denken könnte, schadet aktuell nicht China der deutschen Wirtschaft am meisten. Es ist die schwache Nachfrage aus der Türkei, das unserem Land derzeit am stärksten zusetzt.

[Bild: 800x-1.png]

Bildquelle und weitere Informationen:
https://www.bloomberg.com/news/articles/...hina-chart

deshalb auch wichtig, dass ihr es mit Trump nicht vergeigt....ansonsten hat Deutschland bald keine positiven BIP-Kontributoren mehr.
Die Saudis sind wahrscheinlich dank deren Waffeneinkäufe aber ein verlässlicher Partner - fürs Deutsche BIP... Biggrin

Banker

Aufgeblähte Notenbankbilanzen

Kritiker expansiver Geldpolitik bemängeln schon seit Jahren, dass Quantitative Easing weltweit zu Aktienpreisblasen führt und führen für diese Argumentation den gleichzeitigen Hochlauf von Fed Bilanz und S&P500.

In der Tat ist das ein beängstigender Chart gewesen. Der mittlerweile aber immer amüsanter wird angesichts der jüngsten Entwicklung.

[Bild: D46KsSuW4AA-dx8?format=png&name=small]

https://fred.stlouisfed.org/

Banker

ifo Geschäftsklimaindex April 2019

Der ifo Geschäftsklimaindex hat sich im April wieder abgekühlt und liegt - den schlechten Februarwert mal ausgenommen - auf dem niedrigsten Stand seit März 2016.

[attachment=2137]

[attachment=2138]


Daten: http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/fa...90424.html
Grafik: Eigene

Banker

Die Strompreise stehen Kopf

Während wir Verbraucher mit immer höher steigenden Strompreisen für die Energiewende zahlen zeigt sich am Strommarkt ein surreales Bild. Dank bestem Osterwetter sind die Preise an der EEX am Ostermontag um die Mittagszeit bis auf minus 83 Euro pro Megawattstunde gefallen.

[Bild: DWO-WI-Strompreis-jb-jpg.jpg]

https://www.welt.de/wirtschaft/article19...shared.web
Anstatt irgendwelche neoliberale Scheisse von sich zu geben könnte ein Wirtschaftsredakteur sich auch eine zuverlässige anonyme Quelle aus der Energuewirtschaft holen, die ihm nicht immer wieder die gleiche Propaganda der großen Energiebetreiber diktiert.

Wenn ich als Betreiber nicht in der Lage bin, die Einspeisung der Photovoltaik und Windparks und meine Lastkurve zu prognostizieren, habe ich halt Pech gehabt.... Eine kurze Spitze ins negative ist da kein Fehlverhalten, sondern das richtige Preissignal. 

Und in keiner Form leitet sich dadurch ab, dass ich meine Preise an die Kunden erhöhen muss. Da wird eine Kausalität suggeriert, wo keine ist. Der Durchschnittspreis ist so absurd niedrig auch wieder nicht. Ausserdem ist das nur Spot, und nicht day ahead. Bei sowas von Preischaos zu sprechen zeugt von massiver Unkenntnis.... Oder böser Absicht

Der Mann wie widerspricht sich da auch selbst..... Wir haben nicht genug Speicher, weil es nicht oft genug negative Preise gibt. Wenn das mal regelmäßig Aua macht, bauen die Herren halt auch mehr Speicher und peaker um ihre eigene Fehlsteuerung einzufangen....

Mit dem Melken der Endkunden hat es erstmal nix zu tun....
(25.04.2019, 01:13)Lancelot schrieb: [ -> ]Anstatt irgendwelche neoliberale Scheisse von sich zu geben könnte ein Wirtschaftsredakteur sich auch eine zuverlässige anonyme Quelle aus der Energuewirtschaft holen, die ihm nicht immer wieder die gleiche Propaganda der großen Energiebetreiber diktiert.

Wenn ich als Betreiber nicht in der Lage bin, die Einspeisung der Photovoltaik und Windparks und meine Lastkurve zu prognostizieren, habe ich halt Pech gehabt.... Eine kurze Spitze ins negative ist da kein Fehlverhalten, sondern das richtige Preissignal. 

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Und wo in dieser Thematik (und wo ueberhaupt in der gesamten Energiewende) siehst du die "neoliberale Scheisse"?