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Banker

Hier auch nochmal schön der Zusammenhang zwischen Inverser Zinsstrukturkurve und Rezessionen.
Man sieht gut, dass die Zinsstrukturkurve nicht krass invers sein muss. Ein bisschen hat in der Vergangenheit auch gereicht.
Aber was man visuell auch schnell sieht: es gab mal negative Spreads zwischen 3m und 10y US Treasuries, auf die nicht unmittelbar eine Rezession folgte.

[Bild: saupload_yield-curve-inversions-recessions-jpm.png]
Quelle: https://am.jpmorgan.com/us/en/asset-mana...ets/viewer

Banker

Verrückte Welt

Es ist einfach wahnsinn zu beobachten, was auf den Anleihemärkten passiert. Deutschland hat heute 10-jährige Bundesanleihen begeben und wie zuletzt im Jahr 2016 rentieren diese nun mit der Auktion negativ.

Investoren zahlen der Bundesrepublik Deutschland pro Jahr Zinsen dafür, dass ihr Geld 10 Jahre lang genommen wird. Zwar nur -0,05% aber dennoch verrückt.

Und die Nachfrage nach den Anleihen war trotz dieses ökonomischen Wahnsinns groß. Die Bundesrepublik hat 2,43 Mrd. EUR begeben bei einer Bid-to-Cover-Ratio von 2,59.

[attachment=1826]

Weitere Informationen:
https://www.investing.com/economic-calen...uction-580
https://www.deutsche-finanzagentur.de/en...n-results/

Banker

Wirtschaftlicher Abschwung in Deutschland

Es scheint so, als ob der wirtschaftliche Abschwung in Deutschland weitgehend unbemerkt von Politik und Öffentlichkeit stattfindet. Die Aussichten trüben sich merklich ein und mit dem Brexit, dem Handelskrie und dem langsameren Wachstum in China scheint es so, als ob die Bundesregierung die Alermglocken nicht läuten möchte. Aber es ist unübersehbar: Deutschlands solide Wirtschaft wackelt.

[Bild: D2zhCAPXcAAE0Ie.jpg:large]

Olaf Scholz sagte diese Woche in einem Zeitungsinterview er sei vorbereitet alle steuerlichen und finanziellen Möglichkeiten zu nutzen, wenn eine Krise eintritt. Nachdem Deutschland nun (endlich) die Maastricht-Kritierien in der Eurozone erfüllt hoffen viele Ökonomen, dass Deutschland nun mehr Staatsausgaben für Infrastrukturprojekte locker macht. Es wäre im Falle eines echten wirtschaftlichen Abschwungs ein gutes Signal dieses Momentum zu nutzen. Einzelne Insider scheinen den Wirtschaftsmedien schon Informationen dazu zu stecken.

Derweil sinkt auch die Inflationsrate in Deutschland. Gestern konnten wir lesen, dass sie "nur noch" bei 1,3% anstatt der erwarteten 1,5% liegt.

Aber öffentlich möchte die Bundesregierung nicht über einen wirtschaftlichen Abschwung diskutieren. Die Sorge scheint groß, dass der wirtschaftliche Impact genau dann kommt, wenn Merkel von der politischen Bühne abtritt und ihre Nachfolge geregelt sein muss.

Als Scholz Anfang des Jahres der BILD sagte, die "fetten Jahre" seien vorbei wurde er sofort aus dem Wirtschaftsministerium gerügt, man solle einen Abschwung nicht herbeireden.

Details, Hintergründe und Bildquelle:
https://www.bloomberg.com/news/articles/...ay-be-over
https://www.deutschlandfunk.de/bundeshau..._id=444431
https://twitter.com/schuldensuehner

F.I.A.S.C.O.

(27.03.2019, 12:06)Banker schrieb: [ -> ]Hier auch nochmal schön der Zusammenhang zwischen Inverser Zinsstrukturkurve und Rezessionen.
Man sieht gut, dass die Zinsstrukturkurve nicht krass invers sein muss. Ein bisschen hat in der Vergangenheit auch gereicht.
Aber was man visuell auch schnell sieht: es gab mal negative Spreads zwischen 3m und 10y US Treasuries, auf die nicht unmittelbar eine Rezession folgte.


[Bild: saupload_yield-curve-inversions-recessions-jpm.png]
Quelle: https://am.jpmorgan.com/us/en/asset-mana...ets/viewer

in der Tat, diese Woche dominierte die Sorge über die jüngste Inversion der US-Renditekurve in hunderter wenn nicht tausender Börsenkommentare.
Ich hab mal in meinen verstaubten CFA handouts (Examen 1997) geblättert, (als Student einer Wirtschaftsfakultät vor mehr als > 30 Jahren wurde noch nix über neg. yield-curve shape gelehrt…. Confused ) und hier einige Fakten, die für die Deutung von Renditekurven relevant sind:

a)      wie Du schön darstellst, sind negative Zinsstrukturkurven in den USA vielen Rezessionen 12-18 Monate vorausgegangen. Es gilt aber auch: es gab mehr als doppelt so häufig negative Zinsstrukturkurven, wie es Rezessionen gab. Oder anders gesagt: für Prognosen gelten Nebenbedingungen
b)      für Europa und Japan existieren keine empirisch erhärteten Korrelationen zw. Renditekurven und Rezessionen (wenn Du sie findest, bitte hier im Board veröffentlichen… Biggrin )
c)       oft werden 3 theor. Gründe genannt, die erklären sollen, weshalb negative Renditekurven eine Rezession etwa mit 1 Jahr Vorlauf ankündigen:
-die tiefen Langfristzinsen illustrieren einen Mangel an langfr. attraktiven   Investitionsmöglichkeiten
-die neg. Renditekurve illustriert eine Kreditverknappung durch Banken, was Wirtschaft behindert
-die über die langfr. Kapitalmarktrenditen hinaus ansteigenden Leitzinsen reflektieren eine geldpolit. Verknappung
 
Nun denn, ist die also die Aufregung um die inverse US-Renditekurve primär viel Lärm um nichts ?
Dieser Eindruck drängt sich mir auf. Denn bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die theoret. Rezessionsbezüge aktuell nicht gegeben sind.

nochmals die relevanten Fakten:

1.       der Hypothese von verschwindenden langfr. Anlagemöglichkeiten widersprechen den sinkenden Risikoaufschlägen für langfr. Unternehmensanleihen

2.       der Hypothese einer Kreditverknappung widerspricht, dass die Netto-Zinsmarge von US Banken mit 3.5% aktuell auf einem 7 Jahres-Hoch notiert und dass die US Banken keine Kapitalknappheit leiden

3.       die jüngsten Aussagen der FED widersprechen der Nebenbedingung einer geldpolit. Verknappung. Im Gegenteil: die FED bewirkt mit der Ankündigung einer weiterhin angepassten Geldpolitik das Absinken der Kapitalmarktrenditen.

Doch was hat denn dann die inverse US-Renditecurve ausgelöst ?
Meiner Meinung gewiss die Globalisierung der Anleihenmärkten. Die Mehrrendite amerik. Staatsanleihen ggüber europ. und japan. Staatsanleihen kann sich eben nicht vollständig von diesen abkoppeln. Sinken hierzulande die Kapitalmarktrenditen, so drängt der dadurch verursachte Anlagenotstand unweigerlich Anleger in rentablere US-Anleihen – und senkt wiederum deren Renditen:

Ein nicht allzu komplizierter Mechanismus…

F.I.A.S.C.O.

(26.03.2019, 17:09)Päda schrieb: [ -> ]Kann man eigentlich die Allianz Anleihen Shorten? Wonder
Dann würde man ja den negativen Zins gut geschrieben bekommen und könnte seinen Anleihen Depot Teil wunderbar absichern.
Oder geht das nur über Credit Default Swaps?


theor. 3 Möglichkeiten:
1. CDS
2. Ausleihungen (borrowing)
3. allenfalls inverse Bond-ETFs

Fundamentalist

(27.03.2019, 14:00)Banker schrieb: [ -> ]Investoren zahlen der Bundesrepublik Deutschland pro Jahr Zinsen dafür, dass ihr Geld 10 Jahre lang genommen wird. Zwar nur -0,05% aber dennoch verrückt.





Weitere Informationen:
https://www.investing.com/economic-calen...uction-580
https://www.deutsche-finanzagentur.de/en...n-results/

Da gibt es keine Investoren!
Es gibt nur einen Investor!
Der heisst EZB!

Wenn du nen anderen findest darfst du ihm den Award zum blödesten Investor 2019 verleihen!

Banker

(31.03.2019, 21:07)Fundamentalist schrieb: [ -> ]Da gibt es keine Investoren!
Es gibt nur einen Investor!
Der heisst EZB!

Ich denke du weißt selbst, dass das Quatsch ist.
Nun, es gibt schon etliche Gruende warum jemand negativ rentierende Anleihen kauft (oder kaufen muss...).
Man sollte aber irgendwie nicht versuchen dies aus klassischer Investorensicht (in Sinne des Wortes) zu bewerten  Irony

https://www.handelszeitung.ch/invest/sto...en-1168705#
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...60675.html

Hört sich für mich erst mal so an als ob wir weiterhin mit gringeren Zinsen rechnen dürfen. Gut für Unternehmer und Konsumenten, eher nicht so gut für Anleger...

Banker

Zinsen weltweit auf Talfahrt

Schöne Grafik, die zeigt, dass die Zinsen weltweit auf Talfahrt sind und dass es nicht nur ein europäisches oder us-amerikanisches Phänomen ist.

[Bild: 18921929aed6c3c8.png]

Bildquelle und weitere Informationen:
https://www.godmode-trader.de/artikel/ni...en,7038755