Trading-Stocks.de

Normale Version: Strom- und Gaspreise
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
(10.02.2025, 16:02)boersenkater schrieb: [ -> ]War schon deutlich teurer....  Wink

Das hatte ich bereits bemerkt, doch geht es hier nicht um Panik-Eintagsfliegen, sondern um stabile mehrjährige Trends. Und die zeigen seit zwei Jahren ohne Unterbrechung nach oben. Der endgültige Wegfall russischen Pipelinegases dürfte hier verstärkend wirken.

Ich hatte es ja schon beschrieben: ursprünglich wollte man Ende März in Europa bei einem Gasspeicher-Füllstand von 45 Prozent sein. Doch bereits jetzt wir nur noch bei 48,5 Prozent. Ende März dürften es eher um die 30 Prozent sein. Das bedeutet: höhere Kosten wegen Preisdrucks durch erhöhten Einspeicherungsbedarf im Sommer.
Zitat:Stromausfall auf iberischer Halbinsel
Wäre ein Blackout auch in Deutschland möglich?


Stand: 29.04.2025 17:04 Uhr

Das Leben stand still: Stundenlang waren Spanien und Portugal ohne Strom. Wäre das auch in Deutschland möglich? Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es? Und wann gab es hierzulande den größten Stromausfall?

Von Martin Polansky, ARD-Hauptstadtstudio


Ein großflächiger, langanhaltender Blackout in Deutschland ist unwahrscheinlich - das betont die Bundesnetzagentur. Auch die vier großen Netzbetreiber verweisen regelmäßig auf umfangreiche Sicherungen.

So sind die Hochspannungsleitungen meist als Doppelsysteme gebaut, mit Leitung und Ersatzleitung. Auch Umspannwerke verfügen über Ersatztrafos. Umspannwerke sind Schnittstellen zwischen verschiedenen Spannungsebenen der Leitungssysteme.

In der bundesdeutschen Geschichte gab es bislang keinen Total-Blackout. Der größte Stromausfall ereignete sich 2005 im Münsterland. Ein extremes Schneechaos führte dazu, dass rund 80 Strommasten einknickten, mehr als 250.000 Menschen waren über teils mehrere Tage ohne reguläre Stromversorgung.



Bei Extremereignis: regional eingrenzen

Grundsätzlich gilt: Bei einem Extremereignis, das die technischen Sicherungen überfordert, versuchen die Netzbetreiber, den Stromausfall regional einzugrenzen, um das Gesamtnetz nicht zu gefährden.

Gestern lief das im europäischen Stromnetz ab: Die iberische Halbinsel wurde vom Rest des Kontinents abgetrennt. In Spanien und Portugal konnte anschließend die Stromversorgung schrittweise wiederhergestellt werden. Die iberische Halbinsel ist wegen der geographischen Lage nur durch relativ wenige länderübergreifende Hochspannungskabel, sogenannte Interkonnektoren, mit dem europäischen Stromnetz verknüpft. Nach der Ursache für den plötzlichen Stromausfall wird immer noch gesucht.



Auch Energiewende eine Herausforderung

Neben Extremereignissen stellt auch die Energiewende eine Herausforderung für die Netzstabilität dar. Die Stromerzeugung durch Windkraft und Solaranlagen schwankt stark je nach Wetterlage. Und das kann die Netze überfordern, wenn zu viel oder zu wenig erneuerbarer Strom erzeugt wird- zumal der Netzausbau in den vergangenen Jahren zu langsam vorangekommen ist.

Um die Schwankungen der Erneuerbaren auszugleichen, braucht es steuerbare, meist fossile Reservekraftwerke. In Deutschland ist deshalb der Bau neuer Gaskraftwerke geplant, die vorhandene Kohlekraftwerke schrittweise ersetzen sollen. Die Stromnetze stabil zu halten, ist eine der zentralen Aufgaben für die Energiepolitik der Zukunft.



https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bla...d-102.html
#852
Zitat boersenkater: "Neben Extremereignissen stellt auch die Energiewende eine Herausforderung für die Netzstabilität dar. Die Stromerzeugung durch Windkraft und Solaranlagen schwankt stark je nach Wetterlage." (zitatende)

Deshalb nennt man es Zappelstrom.

Bis vor kurzem war man noch Verschwörungstheoretiker oder sowas, wenn man auf diese einfache Tatsache hingewiesen hat.
Möglicherweise hat sogar die spanische Energiewende zu diesem Blackout geführt. Wer weiß?
Welche Tageszeit war es vor Ort denn, als die Versorgung zusammenbrach?
(01.05.2025, 22:54)Lolo schrieb: [ -> ]Welche Tageszeit war es vor Ort denn, als die Versorgung zusammenbrach?

28.4., 12.33pm,
es war strahlender Sonnenschein. Es gab keinen Mangel an "Erneuerbaren", sondern nachhaltigen Überschuss, den Frankreich abnahm.
Das ist insofern interessant, weil man bisher annahm, dass ein temporärer Mangel ("Dunkelflaute") zum ersten landesweiten Blackout führt.
Frankreich kappte die Leitung auch erst, nachdem die Spanier 2x innerhalb von 1.5 sec große Probleme hatten, damit Spanien nicht Frankreichs Netz und damit halb Europa destabilisieren konnte.

Die "Meilensteine" des ersten landesweiten Blackouts:
 
Am 9.4. sagte der Energieversorger, es gibt kein Risiko für einen Blackout:
https://www.antena3.com/noticias/economi...ae86c.html

16.4.
Spain’s grid ran entirely on renewable energy for the first time on April 16, with wind, solar, and hydro meeting all peninsular electricity demand during a weekday. Five days later, solar set a new record, generating 20,120 MW of instantaneous power – covering 78.6% of demand and 61.5% of the grid mix.
https://www.pv-magazine.com/2025/04/22/s...onal-grid/

In den letzten 5 Tagen gab es keine neuen Informationen mehr. Wir wissen nicht, ob die 15 Gigawatt regelkonform abgeschaltet wurden oder ob es ein Versagen gab.
Der Ministerpräsident Pedro Sánchez hat schon erklärt, dass Solarenergie nicht schuld sein kann und will es jetzt monatelang untersuchen lassen. 
Auch unser oberster EU-Kommissar für Energie und Wohnen, Dan Jørgensen (Politik"wissenschaftler", hat nie richtig gearbeitet), ließ ausrichten, dass Erneuerbare einfach nicht die Ursache sein können.

Anders als bei einem Flugzeugabsturz, wo man vielleicht Turbinenschaufeln, Schrauben oder Hyraulikleitungen forensisch untersuchen muss, wird ein Stromnetz perfekt ge-monitored und man könnte viele Ursachen zügig ausschließen.

Nur wenn es Chaostheorie oder Katastrophentheorie ist, ist eigentlich keine Antwort möglich (weil Black Box), außer, dass das regelungstechnisch systemimmanent ist und mit PV viel wahrscheinlicher.

https://www.pv-magazine.de/2025/04/30/sp...erursacht/
Ich bezweifele ehrlich gesagt auch, dass es EEs die "Ursache" waren. Eigentlich waren die letzten größeren Blackouts in Europa nie Monokausal (wie Italien/Südschweiz). Ich vermute auf einen Einbruck in der Übertragungskapazität + irgendwas anderes. 

Ich denke wo man sich als Vertreter der EEs aber gerade machen muss ist doch das: die Frage muss nicht nur sein: "waren sie dir Ursache"? (ich denke nicht, aber abwarten) sondern "haben sie geholfen zu stabilisieren"?  Es gab kurz vor dem Blackout wilde Oszilationen. Und hier ist kommt eben Inertia ins Spiel. Das fehlt einfach bei starkem EE Ausbau. Gibt es Lösungen für. Aber muss halt gemacht werden. 

 Aber die Ü-Netzbetreiber sind fit und kooperieren auf EU Level.  Einfach ein paar Monate warten. Dann wissen wirs. Es wird einen brauchbaren ENTSOE Report geben.
Da kann man nur hoffen das daraus gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen werden.
(06.05.2025, 10:50)Lancelot schrieb: [ -> ]Ich bezweifele ehrlich gesagt auch, dass es EEs die "Ursache" waren. Eigentlich waren die letzten größeren Blackouts in Europa nie Monokausal (wie Italien/Südschweiz). Ich vermute auf einen Einbruck in der Übertragungskapazität + irgendwas anderes. 

Ich denke wo man sich als Vertreter der EEs aber gerade machen muss ist doch das: die Frage muss nicht nur sein: "waren sie dir Ursache"? (ich denke nicht, aber abwarten) sondern "haben sie geholfen zu stabilisieren"?  Es gab kurz vor dem Blackout wilde Oszilationen. Und hier ist kommt eben Inertia ins Spiel. Das fehlt einfach bei starkem EE Ausbau. Gibt es Lösungen für. Aber muss halt gemacht werden. 

 Aber die Ü-Netzbetreiber sind fit und kooperieren auf EU Level.  Einfach ein paar Monate warten. Dann wissen wirs. Es wird einen brauchbaren ENTSOE Report geben.

Hab ich auch gehört. Es klingt plausibel. Dumm war es ja dann, dass ausgerechnet die wenigen Kraftwerke mit Schwungmasse kaskadenhaft abgeschaltet haben.
Zitat:Neue Wirtschaftsministerin
Reiche plant neue Gaskraftwerke


Stand: 09.05.2025 13:33 Uhr

Bundeswirtschaftsministerin Reiche drängt zum Neubau von Gaskraftwerken. Sie fordert einen Realitätscheck der Energiewende - eine Rückkehr zur Kernenergie schloss sie aber aus.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert den schnellen Zubau von neuen Gaskraftwerken in Deutschland. "Wir brauchen flexible Gaskraftwerke, die dann Strom liefern, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Und das brauchen wir schnell", sagte die CDU-Politikerin. Es sei daher wichtig, "dass wir ganz schnell in die Ausschreibung von mindestens 20 Gigawatt Gaskraftwerken gehen, um die Versorgungssicherheit in unserem Land hochzuhalten".



Realitätscheck für die Energiewende

Wie wichtig derartige Gaskraftwerke seien, habe jüngst der Stromausfall auf der iberischen Halbinsel gezeigt, sagte Reiche. Um dies auch hinsichtlich der Kosten realisieren zu können, brauche es "langfristige Gaslieferverträge" und einen Realitätscheck der Energiewende. Dabei müsse geklärt werden, ob der Zubau in den vergangenen Jahren ideal sei - "oder haben wir beim Ausbau der Erneuerbaren Energien die Systemrisiken und Systemkosten vergessen?"

"Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat uns beim Ziel der Klimaneutralität vorangebracht", sagte Reiche. Er habe aber auch Systemkosten kreiert, etwa Netzausbaukosten, Kosten für Netzengpässe und für Kohle- und Gaskraftwerke, die jetzt aufgeschlüsselt werden müssten. "Das wird eine meiner ersten Maßnahmen sein. Wir brauchen eine Art Monitoring und Sich-Ehrlich-Machen über den Stand der Energiewende."



Reiche will Energiepreise senken

Um der Wirtschaft in Deutschland neuen Schwung zu verleihen, werde die neue Bundesregierung das Thema Strompreis angehen: "Wir müssen die Stromsteuer senken, wir müssen die Gas-Speicher-Umlage senken, wir brauchen einen Industriestrompreis, wobei ich sagen muss, dass das in Europa ein dickes Brett ist, das wir bohren", betonte Reiche. Die Vielfalt der Erneuerbaren Energien müsse genutzt werden, "aber wir müssen immer auf die Kosten achten".

Eine Rückkehr zur Kernenergie, wie sie auch CDU und CSU noch im Wahlkampf zum Teil lautstark gefordert hatten, schloss Reiche dagegen aus. "Der Ausstieg ist vollzogen." Der Wiedereinstieg würde nicht nur Geld erfordern, sondern auch nicht mehr vorhandenes Vertrauen der Unternehmen, die das machen sollten.

Hinzu komme, dass es nach wie vor schwierig sei, in Deutschland für die Kernenergie einen gesellschaftlichen Konsens hinzubekommen. Die Chance für eine Rückkehr zur Atomkraft sei in der Energiekrise vertan worden, und "wir müssen mit der Situation jetzt leben".



Von der Politik in die Wirtschaft und zurück

Die CDU-Politikerin Reiche zog 1998 als jüngste Abgeordnete in den Bundestag ein. Sie gehörte dem Parlament 17 Jahre an und belegte Positionen wie stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Reiche war auch Parlamentarische Staatssekretärin - zuerst im Umwelt- und dann im Verkehrsministerium.

2015 wechselte Reiche von der Politik in die Wirtschaft zum Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Lobbyverband für rund 1.500 Stadtwerke. 2020 wurde Reiche Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers Westenergie, einem Tochterunternehmen des Energieriesen E.ON. Jetzt ist sie in die Politik zurückgekehrt.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ene...u-100.html


Hmm
(09.05.2025, 17:49)boersenkater schrieb: [ -> ]Hmm

Hast du Zweifel, dass sie neutral ist/bleibt? Und ggf. den Großen Aufträge zuschustert.