innerhalb der 4 Phasen im Konjunkturzyklus, 1. Erholung, 2. Boom, 3. Verlangsamung und 4. Rezession, stehen wir meiner Meinung nach
heute zwischen Phase 2 (Boom) und Phase 3 (Verlangsamung), wobei die Erholungs- und Boomphasen, getrieben von unkonventionellen und ausgeprägten Zentralbankeingriffen, mit 10 Jahren bereits aussergewöhnlich lange andauern.
Aus hist. Perspektive bedeutet dies, dass die Zinsstrukturkurve (noch) flacher und die Aktienmarktvolatilität höher wird. Wenn der Aktienmarkt so darauf reagieren sollte, wie in den vergangen beiden Zyklen (1992 - 2003 und 2003-2009), wäre in 1-3 Jahren mit dem Beginn einer grossen Korrektur zu rechnen
Aber es gibt m.M. nach bedeutende Unterschiede zu früheren Einbrüchen:
1. sind Zentralbnanken bereits jetzt stark im Markt aktiv
2. laufen sie nicht Gefahr, die Kontrolle über Inflationsentwicklung zu verlieren, was sie in früheren Zyklen dazu gezwungen hatte, die Leitzinsen weiter anzuheben.
3. sind die Märkte durch die Geldpolitik der letzten Jahre stark verzerrt
(26.05.2019, 12:45)F.I.A.S.C.O. schrieb: [ -> ]innerhalb der 4 Phasen im Konjunkturzyklus, 1. Erholung, 2. Boom, 3. Verlangsamung und 4. Rezession, stehen wir meiner Meinung nach heute zwischen Phase 2 (Boom) und Phase 3 (Verlangsamung), wobei die Erholungs- und Boomphasen, getrieben von unkonventionellen und ausgeprägten Zentralbankeingriffen, mit 10 Jahren bereits aussergewöhnlich lange andauern.
Zumindest für Deutschland lässt sich das ja auch so am ifo-Geschäftsklimaindex ablesen.
Hab nur ich das Gefühl oder kommen immer mehr schwache Hände in den Markt?
Die Erwartungen für die S&P-Unternehmen wurden kontinuierlich gesenkt. Diese gesenkten Erwartungen wurden von den Unternehmen übertroffen und mit steigenden Kursen honoriert. Das geht jetzt schon mind. 2 Jahre so.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir entweder in den letzten Anstieg auf neue Allzeithochs reinlaufen (zumindest für die nächsten Jahre) oder diese bereits gesehen haben. Schlechte Nachrichten werden ignoriert, gute Nachrichten werden gekauft.
Das riecht ziemlich stark nach der letzten Phase einer Aufwärtsbewegung.
"Sell in May...." würde theoretisch gut dazu passen, dass wir keine neuen Allzeithochs mehr sehen, aber wenn es jeder erwartet, kommt es ja doch wieder anders.
(27.05.2019, 09:02)DaBuschi schrieb: [ -> ]Schlechte Nachrichten werden ignoriert
Das sehe ich nicht so.
Die schlechten Nachrichten rund um den Zollstreit wurden doch in den letzten Tagen und Wochen eingepreist?!
(27.05.2019, 09:02)DaBuschi schrieb: [ -> ]Hab nur ich das Gefühl oder kommen immer mehr schwache Hände in den Markt?
Die Erwartungen für die S&P-Unternehmen wurden kontinuierlich gesenkt. Diese gesenkten Erwartungen wurden von den Unternehmen übertroffen und mit steigenden Kursen honoriert. Das geht jetzt schon mind. 2 Jahre so.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir entweder in den letzten Anstieg auf neue Allzeithochs reinlaufen (zumindest für die nächsten Jahre) oder diese bereits gesehen haben. Schlechte Nachrichten werden ignoriert, gute Nachrichten werden gekauft.
Das riecht ziemlich stark nach der letzten Phase einer Aufwärtsbewegung.
"Sell in May...." würde theoretisch gut dazu passen, dass wir keine neuen Allzeithochs mehr sehen, aber wenn es jeder erwartet, kommt es ja doch wieder anders.
Irgendwie beschleicht es mich auch?
Habe Bekannte auf Malle, da werden nun wieder Häuser zu 100% fremdfinanziert, von Ausländern.
Das gab es das letzte Mal im Sommer 2000!
weiss nicht, ob das schon Allgemeingut ist, aber dieser Artikel hier stellt die Bedeutung des Yield Spreads als führenden Indikator dar.
https://www.federalreserve.gov/econres/f...055pap.pdf
The Near-Term Forward Yield Spread as a Leading Indicator: A Less Distorted Mirror by Engstrom and Sharpe, Federal Reserve 2018
mit Koyfin (Danke an Ventura) habe ich den Chart aktualisiert und die Rezessionszeiträume (lt. Wikipedia) als vertikale Linien eingetragen
die Analyse ist jetzt post factum, aber sie gibt eine gute Erklärung für den Crash
Vielleicht hab ich es schonmal geschrieben, mir ist es völlig egal, welche Phase gerade ist.
Es würde mich interessieren, wenn ich es ändern könnte. Aber ich kann nicht.
Ich war jetzt seit Frühjahr hier selten Mitleser und habe nichts mehr geschrieben. Nicht (nur) weil die Börsen eingebrochen sind und ich in Deckung gegangen bin, sondern leider hauptsächlich aus persönlichen, nicht börslichen Gründen. Ich habe in der Zeit jede Menge Kohle verloren und zwar nicht wegen Corona und nicht wegen irgendeiner Phase, sondern allein durch meine eigenen Handlungen, meine eigene Verantwortung.
Aber jahrelange Börsenerfahrung hat mich dann doch davor bewahrt, mit zu viel von meinem Geld Spiele zu spielen. Und ich denke, es war das letzte Mal, dass mir das in dem Ausmaß passiert ist. Fehler werde ich weiterhin machen, oben, unten, in Seitwärtsphasen, in was auch immer. Aber ich werde es überleben.
Und deswegen bin ich überall, 1-19 egal. Nur an einem Punkt bin ich nie - draußen.
Schöne Grüße