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Normale Version: Deutsches Rentensystem
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(26.02.2023, 14:19)saphir schrieb: [ -> ]Nur so können sinnvolle Entscheidungen getroffen werden.

Die Schätzung von Immobilien und Vermögenswerten ist sowieso eine Wissenschaft für sich. In letzter Konsequenz erfährt man den Wert doch eh erst, wenn man am Markt versucht die Sachen loszuwerden.

Ich denke, da würde bedeutend weniger rauskommen. Insbesondere wenn viele Leute gleichzeitig ihre Immobilien loswerden wollen.

(26.02.2023, 17:25)Vahana schrieb: [ -> ]Meint ihr das Deutschland in 20 Jahren besser da stehen wird als heute?

Nein.
(26.02.2023, 19:52)Skeptiker schrieb: [ -> ]Die Schätzung von Immobilien und Vermögenswerten ist sowieso eine Wissenschaft für sich. In letzter Konsequenz erfährt man den Wert doch eh erst, wenn man am Markt versucht die Sachen loszuwerden.

Ich denke, da würde bedeutend weniger rauskommen. Insbesondere wenn viele Leute gleichzeitig ihre Immobilien loswerden wollen.

Kann das sein, dass du gar nicht genauer geprüft hast, wie die geschätzt haben und die Aussage aufgrund anderer Erfahrung getätigt hast?

Grundsätzlich ist das ja nicht unbedingt falsch, dass in echt Erlöse von Schätzungen nicht erreicht werden. Gibt aber auch umgekehrte Fälle.

Aber (und darum geht es ja letztendlich):

Die aktuellen offiziellen Schätzungen sind wohl einfach hanebüchen niedrig. Wenn man sich dann so Ranglisten anschaut, wo wir immer so viel schlechter als manche Osteuropäer dastehen sollen. 

Das Problem ist dabei, dass aufgrund dessen falsche Schlussfolgerungen gezogen werden. Nämlich: Deutschland == Blödland. Was dann Quer- und rechte Strömungen gerne für sich missbrauchen. Diese Schiene ist Trump auch gerne gefahren.

Und in Wahrheit man aber ein sinnvolleres Steuersystem mit Entlastung von Arbeitnehmern anstreben sollte. Und ein Steuersystem welches Aufbau von Vermögen erleichtert und Bestandsvermögen leicht belastet. Zumindest nach meiner Meinung.

Die muss man ja nicht teilen. Aber wenn noch nicht mal Interesse besteht, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen ist das mit Sicherheit nicht zum Guten der Normalbürger.
Zwei Beispiele:

  • Unser Haus hat real einen Wert von wahrscheinlich mehreren Hunderttausend Euro. Und den würde es auch beim Verkauf erzielen, da bin ich ziemlich sicher. Im Grundbuch stand unser Haus bis zur Grundsteuerreform mit ich glaube 1500,- DM eingetragen. Das ist der Wert beim Finanzamt. Welche Werte für die aktuellen offiziellen Statistiken verwendet werden, weiß ich nicht, aber falls es dieser ist, sind diese Statistiken absurd zu tief.
  • Zweitens: In den USA erfolgt eine mehr oder weniger regelmäßige Wertbestimmung des Goodwills von Unternehmen. Dadurch ergibt sich zwar einerseits ein Downsiderisiko aber das Unternehmen hat einen höheren offiziellen Wert. Bei uns wird nach dem HGB der Goodwill planmäßig abgeschrieben. Der offizielle Wert des Unternehmens sinkt. Und es sinkt sogar das zu versteuernde Einkommen. Das deutsche Unternehmen scheint viel weniger Wert als ein vergleichbares US-Unternehmen.


Zwei Punkte die die offiziellen Statistiken massiv für uns nach unten verzerren.

Vahana beklagt sich in #72 über den schlechten Wert für deutsche Unternehmen. Vielleicht ist das aber nicht in Wirklichkeit so, sondern nur aufgrund unserer steuerschonenden Bilanzierung.
Bei gleichem Gewinn sind die deutschen KGV höher.
USA Aktien sind alleine wegen dem Standort und dem US Dollar schon höher bewertet.

Aber das meinte ich nicht, sondern die allgemeine Gewinnsituation.
Ein gut laufender Industriebetrieb hat maximal 5% Marge am Umsatz. In der Regel stagniert und pendelt der Gewinn sogar ins Negative.

Bei US Unternehmen ist es eher die Seltenheit wenn mal Verluste anfallen. Meist ist dann schon wieder absehbar das bald bessere Zeiten kommen.
Das entfällt bei deutschen Unternehmen weil die Branchen eben ganz andere sind.

Oder um es abzukürzen: Unser Geschäftsmodell konkurriert zu Osteuropa und Fernost.
Das haben die Amis in der Masse gar nicht. Wenn dort die KFZ Industrie komplett vor die Hunde geht, ist das kein Weltuntergang.
Hier hängt etwa jeder 7.Arbeitspaltz am Gewerbe und sicher die Hälfte davon kann abwandern.
(26.02.2023, 20:15)saphir schrieb: [ -> ]Kann das sein, dass du gar nicht genauer geprüft hast, wie die geschätzt haben und die Aussage aufgrund anderer Erfahrung getätigt hast?

Grundsätzlich ist das ja nicht unbedingt falsch, dass in echt Erlöse von Schätzungen nicht erreicht werden. Gibt aber auch umgekehrte Fälle.

Aber (und darum geht es ja letztendlich):

Die aktuellen offiziellen Schätzungen sind wohl einfach hanebüchen niedrig. Wenn man sich dann so Ranglisten anschaut, wo wir immer so viel schlechter als manche Osteuropäer dastehen sollen. 

Das Problem ist dabei, dass aufgrund dessen falsche Schlussfolgerungen gezogen werden. Nämlich: Deutschland == Blödland. Was dann Quer- und rechte Strömungen gerne für sich missbrauchen. Diese Schiene ist Trump auch gerne gefahren.

Und in Wahrheit man aber ein sinnvolleres Steuersystem mit Entlastung von Arbeitnehmern anstreben sollte. Und ein Steuersystem welches Aufbau von Vermögen erleichtert und Bestandsvermögen leicht belastet. Zumindest nach meiner Meinung.

Die muss man ja nicht teilen. Aber wenn noch nicht mal Interesse besteht, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen ist das mit Sicherheit nicht zum Guten der Normalbürger.

Warum willst Du eigentlich nur Arbeitnehmer steuerlich entlasten? Ist ein Arbeitnehmer irgendwie etwas besseres als andere Teile der (Erwerbs-) Bevölkerung?
(26.02.2023, 22:18)Vahana schrieb: [ -> ]Bei gleichem Gewinn sind die deutschen KGV höher.
USA Aktien sind alleine wegen dem Standort und dem US Dollar schon höher bewertet.

Aber das meinte ich nicht, sondern die allgemeine Gewinnsituation.
Ein gut laufender Industriebetrieb hat maximal 5% Marge am Umsatz. In der Regel stagniert und pendelt der Gewinn sogar ins Negative.

Bei US Unternehmen ist es eher die Seltenheit wenn mal Verluste anfallen. Meist ist dann schon wieder absehbar das bald bessere Zeiten kommen.
Das entfällt bei deutschen Unternehmen weil die Branchen eben ganz andere sind.

Oder um es abzukürzen: Unser Geschäftsmodell konkurriert zu Osteuropa und Fernost.
Das haben die Amis in der Masse gar nicht. Wenn dort die KFZ Industrie komplett vor die Hunde geht, ist das kein Weltuntergang.
Hier hängt etwa jeder 7.Arbeitspaltz am Gewerbe und sicher die Hälfte davon kann abwandern.

Hier sind die KGVs aber niedriger als dort, oder? Es ging beim Goodwill wohl auch insb. um nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen, die nach dem HGB bilanzieren. Diese gehen dann in die Länder-Vermögensstatistiken ein, mit einem zu niedrigen Wert. Bei den kapitalmarktorientierten Unternehmen hab ich keine Statistik die die USA und deutsche Unternehmen nach IFRS vergleicht. Wäre aber durchaus interessant. Es gibt vermutlich auch unterschiedliche Taktiken was die Neubewertung anbelangt.
(27.02.2023, 02:49)jf2 schrieb: [ -> ]Warum willst Du eigentlich nur Arbeitnehmer steuerlich entlasten? Ist ein Arbeitnehmer irgendwie etwas besseres als andere Teile der (Erwerbs-) Bevölkerung?

Ich dachte einfach, dass das allen zugute kommt. Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Kunden. Aber es ist nur ein Vorschlag.
(26.02.2023, 20:15)saphir schrieb: [ -> ]Die aktuellen offiziellen Schätzungen sind wohl einfach hanebüchen niedrig. Wenn man sich dann so Ranglisten anschaut, wo wir immer so viel schlechter als manche Osteuropäer dastehen sollen.

Die Statistik sagt, wir haben auch viel weniger Hausbesitzer.

(26.02.2023, 22:18)Vahana schrieb: [ -> ]Hier hängt etwa jeder 7.Arbeitspaltz am Gewerbe und sicher die Hälfte davon kann abwandern.

Genau das mit der Abwanderung ist bei uns leider eher ein Problem als in den USA.
Unser gesamtes System ist so auf die big player ausgerichtet, dass wir keine Zweifel daran lassen, dass wir keine neuen Unternehmen wollen. Das beunruhigt mich.
(27.02.2023, 11:37)Skeptiker schrieb: [ -> ]Die Statistik sagt, wir haben auch viel weniger Hausbesitzer.


Genau das mit der Abwanderung ist bei uns leider eher ein Problem als in den USA.
Unser gesamtes System ist so auf die big player ausgerichtet, dass wir keine Zweifel daran lassen, dass wir keine neuen Unternehmen wollen. Das beunruhigt mich.

Das stimmt so nicht. Beispiel: TESLA. Unser Mittelstand hat ein gewaltiges Potential, es gibt viele Marktführer. (Fast) jedes Dörfchen hat ein vorzeigbares Gewerbegebiet mit interessanten Firmen. Überall wird expandiert. Die Firmen reißen sich um Mitarbeiter und Nachwuchs. Bereits 13 jährige werden mit viel Aufwand durch Firmenpraktika geführt. 
Ein bisschen mehr das Positive sehen, Jungs!!
(26.02.2023, 17:25)Vahana schrieb: [ -> ]Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Meint ihr das Deutschland in 20 Jahren besser da stehen wird als heute?

Könnte durchaus sein, sofern sich die politischen Mehrheiten geändert haben. Und dafür stehen die Chancen zumindest für dieses langfristige Zeitfenster nicht unbedingt schlecht.
In anderen europäischen Ländern läuft der Prozeß ja schon, wir sind natürlich wieder mal Schlußlicht. Auch wirtschaftlich, Deutschland dürfte vom Wachstum dieses Jahr in Europa mit am schlechtesten abschneiden, weltweit erst recht.

Auf der anderen Seite ist diese Frage für die Generation, die jetzt oder in Kürze in Rente geht, nicht mehr so relevant, weil sie dann - überwiegend jedenfalls - schon tot ist.
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