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Normale Version: Deutsches Rentensystem
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(25.02.2023, 13:04)Vahana schrieb: [ -> ]Du siehst es nur nicht.
Es gibt genug Unternehmen die bewusst nur noch im Ausland expandieren.
Mein eigener Arbeitgeber gehört auch dazu. Die Konkurrenz. Die Margen sind negativ.

Wenn dem so wäre, gibt es aber offenbar auch genug produzierendes Gewerbe, das bewusst in Deutschland ausbaut. Denn das Horrorszenario einer fortschreitenden Erosion von Arbeitsplätzen in der Produktion ist in Deutschland nicht erkennbar (s.u.). Im Gegenteil: Trotz der von dir ja auch beschriebenen stagnierenden Bevölkerungszahl, gab es in den Jahren vor COVID einen konstanten Anstieg der inländischen Arbeitsplätze in der Produktion über 9 Jahre von 7.7 auf 8.37 Mio Arbeitsplätze, der nur durch die Pandemie (wie überall auf der Welt) einen Dämpfer erhielt. Die Zahlen gingen aber 2022 schon wieder hoch. Tut mir leid, dass es deinem Arbeitgeber offenbar nicht gelingt, in Deutschland besser abzuliefern. Das scheint aber ganz offensichtlich nicht die Regel zu sein und könnte daher auch sehr individuelle Gründe haben.

[Bild: Arbeitspl-tze-Produktion.jpg]
Wie schon gesagt, du wirst es immer schaffen Statistiken zu finden die deine oder meine Meinung untermauern.

Seit 2011 haben viele Unternehmen expandiert, auch von den Mitarbeiterzahlen her. Aber eben nicht equivalent in Deutschland.
Es wächst der Wasserkopf und die Billiglohnkräfte, auch Leiharbeit.
Die Festangestellten die tatsächlich produktiv tätig sind schrumpfen mit den Renteneintritten. Das sind die die den Karren ziehen.

Selbst wenn man nur das Wirtschaftswachstum deiner Statistik entgegenstellt sehen die Zahlen eigentlich schon schlecht aus. Weil so viel Produktivitätswachstum hat es in dem Zeitraum nicht gegeben.

Der Schuldige ist ja in den Medien schon gefunden: Fachkräftemangel ... so wird eigentlich alles heutzutage begründet, dass bloß nicht die Politik schuld ist.

Vor einigen Jahren hatte mein Betrieb noch >30 Lehrlinge pro Jahrgang ausgebildet. Die wenigsten sind geblieben.
Heute sind es noch 4.
Im Ausland sind die Zahlen hochgegangen, auch wenn man die Zahlen nicht genau erfassen kann weil es kein richtiges Ausbildungsprogramm gibt.

Wenn du dir als Betriebswirt die Zahlen von meinem Unternehmen anschaust, sieht alles supergesund aus, aber im Detail für Deutschland eben nicht.
Der Umsatz in den letzten 10 Jahren hat sich verdoppelt, die Margen sind gesunken. Die Anzahl der Beschäftigen in Deutschland ist gleich geblieben, aber nur wegen dem massiven Ausbau des Wasserkopfes.
Das Durchschnittsalter der produktiven Arbeitskräfte müsste so um die 50 Jahre liegen.

Für den einzelnen festangestellten Mitarbeiter ist das egal weil er einen sicheren Job bis zur Rente hat, aber eben nicht für Deutschland.

Genderstudies, Polizisten, Richter und Steuerfachangestellte finanzieren nicht unsere Rente.
(25.02.2023, 19:12)Lolo schrieb: [ -> ]Es ist doch gut für unseren Planeten, wenn weniger Junge nachkommen und die Zahl der Menschen sich reduziert.

Wir diskutieren hier ja nicht die globalen langfristigen Auswirkungen von weniger Menschen, sondern die mittelfristigen Auswirkungen von einer umgedrehten Alterspyramide auf unsere Sozialstruktur.

Die ist katastrophal.

Was die Menschheit als Ganzes angeht, die wächst ja.

Lolo schrieb:Es kann auf Dauer keine korrekte Alterspyramide geben.

Dazu zwei Dinge:
  1. Laut den Statistikern ist das "ideale" Bevölkerungswachstum 2,1.
    Zwei, weil jedes Kind zwei Eltern hat, also zum Erhalt der Bevölkerung. Die 0,1 kommen noch dazu, weil immer einige umkommen.
    Von dieser Zahl sind wir aber inzwischen relativ weit entfernt.
  2. Es gibt auch negative Auswirkungen der Depopulation, die gar nicht überlegt werden. Weniger Menschen = Weniger Arbeiter = weniger Konsumenten = weniger Forscher, Erfinder usw.
    Zudem die Sozialpsychologischen Auswirkungen usw.
Und, seien wir ehrlich, in Deutschland merkt man schon, dass das Durchschnittsalter deutlich über 40 liegt.


#71
Was aber leider Gottes auch ein Effekt unserer niedrige Löhne sein könnte.
Falls dem so ist, hilft es uns nur wenig weiter.

#72
Zitat Vahana: "Die Festangestellten die tatsächlich produktiv tätig sind schrumpfen mit den Renteneintritten. Das sind die die den Karren ziehen." (zitatende)
Du willst uns jetzt im Ernst erzählen, dass es keine jüngeren Menschen mehr gibt, die produktiv tätig sind?

Ein weiteres Problem mit dem Rentensystem ist, dass man als Arbeitnehmer gefahr läuft, alles zu verlieren, wenn man Arbeitslos wird.
(26.02.2023, 10:55)Skeptiker schrieb: [ -> ]#72
Zitat Vahana: "Die Festangestellten die tatsächlich produktiv tätig sind schrumpfen mit den Renteneintritten. Das sind die die den Karren ziehen." (zitatende)
Du willst uns jetzt im Ernst erzählen, dass es keine jüngeren Menschen mehr gibt, die produktiv tätig sind?

Bitte nochmal lesen -> FESTANGESTELLTE
Bei mir im Unternehmen (und in vielen anderen) werden Rentner durch Zeitarbeitskräfte ersetzt. Das sind genau die Leute die später zu 100% aufstocken werden.

Weil die Politik nicht dumm ist haben die das so geregelt, dass nach 4 Jahren ein Leiharbeiter genau das gleiche verdient wie der Festangestellte.
Und weil die Leihfirmen nicht so verblödet sind wie die Politik, sieht die Praxis so aus das alle Leiharbeiter nach 4 Jahren für 3 Monate stempeln gehen und danach fängt die Frist wieder von vorne an.
Von den Azubis der letzten Jahre ist kaum noch einer in der Produktion. Entweder gehen die in die Verwaltung oder verlassen das Unternehmen um zu studieren.

Ins Handwerk oder in die Industrietätigkeit wollen die jungen Leute hauptsächlich sowieso nicht mehr.
Und ich kann sie verstehen. Mit 69 Jahren kann man kein Dach mehr decken oder Fliesen verlegen.
Work-Life-Balance ist ja auch im Trend.

Bei dem Rest gebe ich dir recht.
(26.02.2023, 11:12)Vahana schrieb: [ -> ]Bitte nochmal lesen -> FESTANGESTELLTE

Hast recht.

Vahana schrieb:Und weil die Leihfirmen nicht so verblödet sind wie die Politik, sieht die Praxis so aus das alle Leiharbeiter nach 4 Jahren für 3 Monate stempeln gehen und danach fängt die Frist wieder von vorne an.
Von den Azubis der letzten Jahre ist kaum noch einer in der Produktion.

Ja, das ist mir leider bekannt.
Deutsche doch deutlich reicher als in den Statistiken geführt. Manch andere Länder haben bestimmt auch ihre Bewertungen nicht auf den aktuellsten Stand. Aber gut, dass man hier (CESifo) anfängt Vermögen realitätsnäher zu bewerten. Nur so können sinnvolle Entscheidungen getroffen werden.

CESifo Studie

(26.02.2023, 10:41)Vahana schrieb: [ -> ]Wie schon gesagt, du wirst es immer schaffen Statistiken zu finden die deine oder meine Meinung untermauern.

Es wäre schön, wenn du tatsächlich Statstiken zeigen würdest. In der Regel bringtst du anekdotische Evidenz. Hatten wir ja schon beim Thema Finnland/NATO. Die liebe finnische Verwandtschaft hat sich übrigens köstlich amüsiert über deine diesbezüglichen Behauptungen. 

Dass dein Arbeitgeber Probleme hat, hast du ja schon mehrfach geschildert. Das tut mir, wie schon geschrieben, leid. Aber weder kennen wir dieses Unternehmen, noch seine Produkte. Was du schreibst ist, daher für den nicht informierten Leser z.T. echt schwer nachzuvollziehen.
(26.02.2023, 10:41)Vahana schrieb: [ -> ]Wie schon gesagt, du wirst es immer schaffen Statistiken zu finden die deine oder meine Meinung untermauern.

Seit 2011 haben viele Unternehmen expandiert, auch von den Mitarbeiterzahlen her. Aber eben nicht equivalent in Deutschland.
Es wächst der Wasserkopf und die Billiglohnkräfte, auch Leiharbeit.
Die Festangestellten die tatsächlich produktiv tätig sind schrumpfen mit den Renteneintritten. Das sind die die den Karren ziehen.

In dem Zeitraum, in dem allein im produzierenden Gewerbe 400.000 Stellen hinzukamen (siehe die Zahlen des statistischen Bundesamtes), sind in Deutschland insgesamt etwa 150.000 neue Leiharbeiter hinzugekommen. Im produzierenden Gewerbe ist das nur ein Bruchteil davon. Das kann hier also kein wesentlicher Faktor sein. Die These, dass es vor allem Billiglohnkräfte sind, die diesen Zuwachs ausmachen, widerspricht deiner Aussage, dass die Arbeitskosten immer höher geworden sind. Denn genau das Gegenteil müsste dann ja der Fall sein, wenn man teure durch billige Arbeitskräfte ersetzt (und sogar einen Zuwachs damit erreicht). Und wenn die Firmen einen "Wasserkopf" aufbauen, dann ist das ja eine Firmenpolitik. Ich wüsste jetzt auch nicht, was das mit dem Standort Deutschland zu tun hat.

Du bist kein Freund von Statistiken und Zahlen. Manchmal helfen sie aber, das Gefühl, dass man durch persönliche Erfahrungen zu sammeln glaubt, zu bewerten oder hinterfragen...
(26.02.2023, 15:02)Kai_Eric schrieb: [ -> ]Die liebe finnische Verwandtschaft hat sich übrigens köstlich amüsiert über deine diesbezüglichen Behauptungen.

Es gab sogar mal jemanden hier im Forum der behauptet hatte ich war nie in Finnland. Was ist eigentlich aus dem Typen geworden?
Kann auch sein das die Finnen mich angelogen haben. Ein zutiefst hinterlistiges Volk wie Stalin schon erkannte.

(26.02.2023, 15:20)Kai_Eric schrieb: [ -> ]Du bist kein Freund von Statistiken und Zahlen. Manchmal helfen sie aber, das Gefühl, dass man durch persönliche Erfahrungen zu sammeln glaubt, zu bewerten oder hinterfragen...

Eigentlich mag ich Statistiken sogar, aber nur die die ich selber gefälscht habe.
Schau dir die Entwicklung der Staatsverschuldung an und rechne nochmal 1,8bio "Sondervermögen" oben drauf und 2bio Rückstellungen für Pensionen.
Wenn alles TuttiFrutti laufen würde, dann sähe diese Entwicklung sehr viel anders aus.

Schau dir die Schweiz an. Fähige Politiker. Die haben heute eine Staatsverschuldung wie vor 20 Jahren.

Meine Erfahrungen kommen aus meinem Unternehmen, der Konkurrenz und der Branche.
Mein alter Lehrbetrieb und etliche andere der Branche sind inzwischen abgewandert oder pleite gegangen, meist in dieser Reihenfolge.
Wenn ich mir die großen Player anschaue, BASF VW usw dann sieht es bei denen nicht viel anders aus, von der Strategie her die wirtschaftlich aufgewungen wird.
Auch ein Trigema wird auf kurz oder lang pleite gehen, wenn der alte Grupp am Standort festhält.
Zeig mir mal ein Maschinenbauunternehmen was nicht irgendwelche Nöte hat die an die Existenz gehen könnten.
Der Industrie geht es nicht wirklich gut und spätestes wenn Verbrenner KFZ nicht mehr verkauft werden dürfen fahren die Leute eh nur noch Chinesische Wegwerfartikel.

Die Börsenkurse zeigen das auch eigentlich. Eine Schaeffler, Continental und Co stehen nicht grundlos dort wo sie sind.
Ich sehe da auch langfristige Entwicklung solange die Politik so bleibt.

Natürlich gibt es auch Abteilungen die besser laufen.
Zum Beispiel wurde in meiner Firma eine Abteilung gegründet die sich mit nichts anderes beschäftigt als mit Energiekosten.

Andere Erfahrungswerte.
Mein Vater hatte 35 Jahre gut verdient, 10 Jahre mittelmäßig.
Seine Rente beträgt 1400€.
Wenn er die gleichen Einzahlungen an der Börse gemacht hätte wäre es ein Vielfaches gewesen und er hätte sogar noch was zu vererben.
Zum Glück führen meine Eltern ein bescheidenes Leben.

Zitat:Und wenn die Firmen einen "Wasserkopf" aufbauen, dann ist das ja eine Firmenpolitik. Ich wüsste jetzt auch nicht, was das mit dem Standort Deutschland zu tun hat.

Alleine durch die EU Gesetze haben sich die Aufwände vervielfacht. Außerdem plant unser Standort für die ausländischen Standorte mit.
So richtig freiwillig ist das nicht.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Meint ihr das Deutschland in 20 Jahren besser da stehen wird als heute?
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