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Borkenkäfer

(01.11.2019, 17:52)Lancelot schrieb: [ -> ]1)  wie bestimmst du "bestmöglich". Aus der Perspektive: zum Zeitpunkt heute (jetzt) wäre es gut gewesen, wenn ich die Aktie damals (Wann? Zu welchem Zeitpunkt?) gekauft hätte? Was ist dann mit all den Aktien die mal eine Erfolgsgeschichte gewesen sind, es jetzt aber nicht mehr sind? Aus der Sicht 2007 wäre es eine tolle Idee gewesen 1995 British Petroil(BP) Aktien zu kaufen. Aus Sicht 2019 nicht so wirklich. Sowas meine ich z.B. mit zeitlicher Komponente.    

2) graveyard!!!! Damit das sample nicht einen survivor ship bias hast brauchst du auch alle Aktien, die inzwischen Bankrott sind. Du brauchst auch einen Weg Merger und Aquisitions zu behandeln. Um deinem Algo wirkliches diskriminieren beizubringen brauchst du auch Verlierer. 

3) Dein Test Set muss wirklich zufällig sein. Auch bezüglich der zeitlichen Komponente (wie lange gibt es die Aktie schon). . Und es muss sicher sein, das du keinen forward looking bias über die verwendeten features (variablen zur Auswahl) einbaust.  

4) Ein simpler train/test split sagt nicht immer das aus was man denkt. Ein Cross Validation (auf jeden Fall machen!!) auf dem train set kann zwarhelfen eine Überoptimierung zu vermeiden und dich für das Verhalten des Modells auf dem Test Set (out of sample) vorzubereiten. Aber das reicht IMO noch nicht. Ich rate dringend sich mit Bayesianischen Ansätzen auseinanderzusetzen und das Lernverfahren auf die Robustheit zu prüfen (wenn du train/test neu splittest, verhält sich das Modell noch immer so?). Ich bin bisher mit einer Mischung aus Randomisierung von Test und Train, Monte Carlo Simulationen und Bayesian Zeugs gut zurecht gekommen.

5) Bist du sicher, dass die Auswahlkriterien (features) stationär sind, sich also über die Zeit nicht verändern?

Danke Lancelot. Einige der genannten Stichpunkte habe ich sogar berücksichtigt...

Ein survivorship bias vermeide ich durch Einbeziehung delisteter Aktien. Bei Fusionen ändert sich oft das Symbol der Aktie, dann ist sie nicht mehr handelbar und wird im Backtest zum letzten gültigen Kurs verkauft.
Der forward looking bias ist ein großes Problem. Bei Wirtschaftsdaten oder Fundamentaldaten, die nur monats- oder quartalsweise veröffentlicht werden, ist manchmal unklar, welches Datum verwendet werden soll oder ob die Daten nach der Erstveröffentlichung noch revidiert wurden.
Bei den verwendeten Regressionsverfahren verwende ich zwar eine Kreuzvalidierung, mir fehlen aber tiefere Kenntnisse zu den eingesetzten Methoden. Ich werde mich mal zu den von Dir genannten Tests informieren, werde es aber vermutlich nicht verstehen.
"oder ob die Daten nach der Erstveröffentlichung noch revidiert wurden"

Fundamentaldaten sind super super eklig.

Mein erster Job bestand im wesntlichen aus eine Daten Aggregations- und Bereinigungs Plattform mit den entsprechenden ETL Pipelines zu entwerfen und zu bauen. Das war ein Hallo Wach an mich auc Daten von Betreibern wie Bloomberg und Reuters zu prüfen...und ich rede nicht nur von "Meta Informationen" wie Fundamentaldaten...sonder auch Preis und Volumen!!!


Solche fachlichen Fragestellungen wie "von wann ist die Information genau?" zu prüfen war hässliche Kleinarbeit und irgendwie auch sinnlos...weil die Quellen sich ständig geändert haben.


Was mich etwas verwirrt ist dass du von "Regressionsverfahren" sprichtst....also iich das falsch verstanden und du hast doch kein "classifier problem" sondern ein "regression problem".

Bei Regressionen habe ich immer gute Erfahrungen gemacht im ersten Schritt die drei simplen verfahren zu testen:
=> ein regularisierte Regression wie lasso oder ridge regression
=> einen einfachen decission tree (kein boosting, kein random forrest): welche features werden gezogen? Wenn es besser ist als die linearen Verfahren habe ich eventuell nicht-linearität
=> huber regression => wenn es besser ist als die lasso/ridge regression habe ich eventuell ein Problem mit Ausreßern

Ahab

früher war da die Meldung "Yahoo ist jetzt ein Teil von Oats", jetzt kommt die Meldung "Yahoo ... Verizon Media"
Hat sich da was geändert oder verbessert?
Verizon Media, bis Januar 2019 Firmierung als Oath, ist eine 2017 gegründete US-amerikanische Firma mit Sitz in New York City und Sunnyvale. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Verizon Communications. Wikipedia
Dachorganisation: Verizon Communications
Marke: AOL; Yahoo!
Hauptstandort: New York City, New York, Vereinigte Staaten
Anzahl der Beschäftigten: 14.000 (2017)
Gründung: 13. Juni 2017
Tochterunternehmen: Yahoo, AOL, The Huffington Post, Weblogs, Inc., Flurry, EdgeCast

Borkenkäfer

Mit welchen Finanzinstrumenten könnte man eine Handelsstrategie realisieren, die bei einem schnellem Fall eines Aktienindex Gewinn erzielt, bei schnellem Anstieg verliert und bei langsam steigendem oder fallendem Markt weitgehend unverändert reagiert?
Eine Möglichkeit wäre der Handel mit Optionen (nicht Optionsscheinen!):

(09.11.2019, 22:02)Borkenkäfer schrieb: [ -> ]... bei einem schnellem Fall eines Aktienindex Gewinn erzielt...

Das Kaufen von Put-Optionen auf einen Aktienindex.

Zitat:bei schnellem Anstieg verliert

Das Halten von Put-Optionen auf einen Aktienindex Irony

Zitat:langsam steigendem oder fallendem Markt weitgehend unverändert reagiert?

da gibt es viele Möglichkeiten, je nachdem wie man die zukünftige Volatilität einschätzt. Wird sie steigen, dann ggf. sogenannte Butterflies handeln. Ist man der Meinung, sie wird eher fallen, dann könnte man z.B. Iron Condors handeln.

Ganz allgemein hängt das Verhalten der Options-Position von den gewählten Basispreisen ab (In-The-Money, Out-Of-The-Money)

Borkenkäfer

Danke StockBayer.

Wie führt man Backtests mit Optionen durch? Berechnet man sich die Preise der Optionen selbst entsprechend einem Optionspreismodell?
Ehrlich gesagt, keine Ahnung, hab ich nie gemacht. Der Aufwand steht für mich in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Für korrekte Preise bräuchtest du dazu historische Optionsdaten, und die kosten sicherlich einiges. 
Was aber genauso wichtig ist, wären realistische Spreads bei der Ausführung eines Trades im Backtest. Der Spread ist aber nicht immer gleich.

Wenn du es ernst meinst, musst du für einigermaßen realistische Backtests wohl Kohle in die Hand nehmen umd zu nem Professionellen Anbieter gehen. Und ob es das Wert ist, muss jeder selbst wissen  Wink

Lanco

Interessehalber eine theoretische Frage:

Ist es Marktmanipulation bzw. strafbar, wenn ich mich mit mehreren anderen Firmen abspreche Aktien einer Firma am Markt zu kaufen, die ich übernehmen will? Hintergrund: Vermeidung bestimmter Anteilsschwellen.
Oder kann ich als Firma einfach auch selber so viele Anteile vom Markt kaufen, wie ich lustig bin, ohne ein Übernahmeangebot zu machen?



LG
Kommt wohl auf das Land an, aber in den USA ist es definitiv strafbar. Wenn auch vielleicht schwierig zu beweisen.
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