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In Deutschland kann eine <10 % Partei im Bundesrat Gesetze blockieren. Das kommt davon, wenn man mit Populisten koaliert, nur damit man regieren kann.

Geht das in UK oder bei den Amis auch?
In den USA braucht es nicht die meisten Stimmen um President zu werden.
(16.12.2019, 22:55)Kameldieb schrieb: [ -> ]In Deutschland kann eine <10 % Partei im Bundesrat Gesetze blockieren. Das kommt davon, wenn man mit Populisten koaliert, nur damit man regieren kann.

Geht das in UK oder bei den Amis auch?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrat_...setzgebung
(16.12.2019, 21:52)jf2 schrieb: [ -> ]Ich finde das System ja mega-einfach: Mit Stimme 1 wähle ich den Kandidaten der mir zusagt und mit Stimme 2 die Partei. fertig. Bei Stimme 1 kann nur einer gewinnen, Stimme 2 sorgt im Zuge des Verhältniswahrechts das nicht 40% der Stimmen 60% der Sitze bekommt.

So funktioniert das System aber nicht.
Die Ergebnisse der Wahl mit der Erststimme werden mit denen der Zweitstimme verrechnet. So kommt es, dass eine Partei wegen Zweitstimmen sitze bekommt, bei denen überhaupt kein Kandidat eingezogen ist. Und das führt dann wieder zu "Ausgleichsmandaten" und kann zu "negativen Stimmgewicht" führen usw.

Das, was du da beschreibst, wäre eher ein "Grabensystem": Getrennte Wahl von Direkt- und Listenabgeordneten.
Und selbst da sind einige Wähler wieder überfordert und verstehen nicht, dass die Zweitstimme nicht "zweitrangig" ist.

Man mag über das "angelsächsische Wahlrecht" lachen oder weinen, aber man kann dieses System wirklich jeden erklären. Wie bei der Wahl des Klassensprechers. Gewählt ist die Person, die die meisten Stimmen hat.
Das ist schon mal ein gewaltiger Vorteil.
(17.12.2019, 08:04)Skeptiker schrieb: [ -> ]So funktioniert das System aber nicht.
Die Ergebnisse der Wahl mit der Erststimme werden mit denen der Zweitstimme verrechnet. So kommt es, dass eine Partei wegen Zweitstimmen sitze bekommt, bei denen überhaupt kein Kandidat eingezogen ist. Und das führt dann wieder zu "Ausgleichsmandaten" und kann zu "negativen Stimmgewicht" führen usw.

Das, was du da beschreibst, wäre eher ein "Grabensystem": Getrennte Wahl von Direkt- und Listenabgeordneten.
Und selbst da sind einige Wähler wieder überfordert und verstehen nicht, dass die Zweitstimme nicht "zweitrangig" ist.

Man mag über das "angelsächsische Wahlrecht" lachen oder weinen, aber man kann dieses System wirklich jeden erklären. Wie bei der Wahl des Klassensprechers. Gewählt ist die Person, die die meisten Stimmen hat.
Das ist schon mal ein gewaltiger Vorteil.

Es relativiert sich wohl auch alles ein bisschen wenn man bedenkt dass die Bundesregierung schon seit laengerem vom BVG dazu aufgefordert wird das Wahlrecht in Teilen zu ueberarbeiten - interessiert diese aber nur sekundaer.

Und Basisdemokratie? Besser nicht, waere ja auch zu bloede wenn man z.B. mit den Listenplaetzen die Abgeordneten nicht mehr disziplinieren koennte... Herbert von Arnim hat ja genug dazu geschrieben....

Also nicht ueber die Briten laestern - daheim laeuft genug falsch  Wink
(17.12.2019, 08:04)Skeptiker schrieb: [ -> ]So funktioniert das System aber nicht.
Die Ergebnisse der Wahl mit der Erststimme werden mit denen der Zweitstimme verrechnet. So kommt es, dass eine Partei wegen Zweitstimmen sitze bekommt, bei denen überhaupt kein Kandidat eingezogen ist. Und das führt dann wieder zu "Ausgleichsmandaten" und kann zu "negativen Stimmgewicht" führen usw.

Das, was du da beschreibst, wäre eher ein "Grabensystem": Getrennte Wahl von Direkt- und Listenabgeordneten.
Und selbst da sind einige Wähler wieder überfordert und verstehen nicht, dass die Zweitstimme nicht "zweitrangig" ist.

Man mag über das "angelsächsische Wahlrecht" lachen oder weinen, aber man kann dieses System wirklich jeden erklären. Wie bei der Wahl des Klassensprechers. Gewählt ist die Person, die die meisten Stimmen hat.
Das ist schon mal ein gewaltiger Vorteil.


Mit dem Ergebniss das 43% der Stimmen für eine fette Mehrheit sorgen. Da sind unsere Probleme mit den Überhangmandaten meilenweit von weg solche Verzerrungen zu produzieren auch wenn da Reformbedarf (wie vom BVG angemahnt) besteht.
(17.12.2019, 09:26)Ste Fan schrieb: [ -> ]Und Basisdemokratie? Besser nicht, waere ja auch zu bloede wenn man z.B. mit den Listenplaetzen die Abgeordneten nicht mehr disziplinieren koennte...

Es gibt einzelne Abgeordnete, die sind sich ihres Direktwahlkreises so sicher, dass sie in der Tat gegen die Partei ankommen können. Das ist aber im politischen System offenbar nicht erwünscht.

Zitat:Herbert von Arnim hat ja genug dazu geschrieben....

Wissenslücke bei mir.

Zitat:Also nicht ueber die Briten laestern - daheim laeuft genug falsch  Wink

Die Trennung zwischen Listen- und Personalwahl ist meines Erachtens in der Tat eher so eine Art Grunsatzentscheidung. Will ich Menschen wählen oder Parteien? In Deutschland hat man sich überdeutlich für Parteien entschieden und die Quittung kommt nach jeder Wahl.

(17.12.2019, 11:30)jf2 schrieb: [ -> ]Mit dem Ergebniss das 43% der Stimmen für eine fette Mehrheit sorgen.

Bei dieser Sichtweise hast du dich schon für die Parteien statt Personen entschieden und ja, in diesem System ist das Personenwahlrecht alles andere als optimal.

Die Frage ist natürlich, ob der Wähler seinen "heimischen" Abgeordnete besser kennt als die Parteien, für die er sich entscheidet.
In D kann man mit 20,5% 6 von 14 Ministerien besetzen.
(18.12.2019, 10:57)Kameldieb schrieb: [ -> ]In D kann man mit 20,5% 6 von 14 Ministerien besetzen.

Es kommt noch schlimmer: Man kann Minister garnicht wählen  Irony
Der Bundespräsident (nächstes Jahr "Präsidentin") in der Schweiz wird auf Grund der Amtsdauer und des Alters (bei gleichen Amtsdauern) bestimmt. Jedes Jahr aufs Neue, einer der sieben Minister.