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Normale Version: Brexit
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Aber Pete,
wer soll sich denn, falls es die notwendigen Politiker nicht gäbe, um so wichtige Dinge wie
- Karamellverordnung
- max. Leistungsaufnahme von Staubsaugern
- Glühbirnenverbote

kümmern.
Also die Vorteile musst du da auch mal sehen.
Wie gut, dass du MICH dafür hast, Dir da so zu helfen :-)
(21.01.2019, 21:22)cubanpete schrieb: [ -> ]
(21.01.2019, 20:58)Solventix schrieb: [ -> ]Wo haben denn die EU-Befürworter gelogen?

Und dass es einen Kontroll-Verlust und höhere Ausgaben gibt, wird halt durch andere Vorteile überkompensiert.
Mit solchen Argumenten könnte dann auch Bayern aus der Bundesrepublik und München aus Bayern austreten. Sind beides jeweils Nettozahler. Es lebe die Kleinstaaterei! Für die Wiedereinführung von Stadtmauern! Irony

Hmmm... irgendwie geht das nicht auf. Wenn das stimmen würde was Du schreibst so wäre es ja ein Vorteil für die EU wenn GB austritt. Warum haben sie dann so strenge Abzocker Austrittsbedingungen verlangt?

Nein, es geht hier um Geld. Viel Geld. Die Politiker sind Weltmeister im Geld verschwenden. Wie gesagt, wenn die EU sich auf ihre Grundkompetenzen konzentrieren würde brauchte es die ganzen Politiker nicht, keinen einzigen EU Parlamentarier. Freier Verkehr von Waren, Geld und Personen, also Grenzen einreissen und Beamte entlassen, mehr brauchte es nicht! In so einer EU würde jedes Land Mitglied sein wollen!

Allerdings mischen da große Unternehmen auch kräftig mit. Aktuell z.B. fordert der BDI dass die EU die Forschungsausgaben von 40 auf 80 Mrd. pro Jahr verdoppelt. Gleichzeitig aber auch niedrigere Steuersätze für sie selbst. Ich selbst habe auch am europäischen Zahlungsverkehr Projekt Swift/IBAN mitgearbeitet. Was da an Geldern gezielt vom EU-Haushalt in die Finanzbranche transferiert wurde war auch enorm. Also die Unternehmen haben dort die Verschwendung gezielt voran getrieben.
In der EU, speziell in Deutschland, löst das natürlich Befremden aus, wenn Politiker das Ergebnis einer Volksabstimmung respektieren.
es geht doch gar nicht um volkswirtschaftliche Fakten. Es geht um Autonomie und Gefühle...
Wer das nicht bemerkt, blickt gar nichts mehr!


(21.01.2019, 15:26)Solventix schrieb: [ -> ]Zudem wurden die Wähler von den Brexiteers damals gezielt belogen.

Ich erinnere mich daran, dass die CDU mal versprochen hat, die Mehwertsteuer nicht zu erhöhen und dann trat sie in eine Koalition mit der SPD ein... Damals hat auch niemand die Wahl anfechten wollen. Demokratie ist in dieser Hinsicht wie die Unterzeichnung eines Vertrages: Nur der geschriebene Text, auch das Kleingedruckte, zählen. Nebenabsprachen sind egal und es erinnert sich später niemand mehr daran... Rolleyes

Solventix schrieb:Unter diesen Umständen wäre ein neues Referendum sicher die fairste Lösung. Falls es denn tatsächlich Volkes Wille sein sollte, die EU zu verlassen, warum haben die Brexit-Befürworter dann so eine Angst vor einem erneuten Referendum?

Nur sozusagen "für die Akten", aber das Argument, das sich hinter dieser rhetorischen Frage verbirgt, ist ungültig.
Dass die Brexiters sich vor einer zweiten Volksabstimmung fürchten (unterstellt, dies sei tatsächlich der Fall, es gibt sogar Leute, die sich darauf freuen würden mit der Aussage, jetzt gewinnen sie noch deutlicher), bedeutet nicht, diese hätten den Verdacht, bei der ersten Volksabstimmung wäre nicht eindeutig "Volkes Wille" herausgekommen,

Beispielsweise könnte es sein, dass die EU den Brexit so hart wie möglich gemacht hat und deshalb viele "eigentlich Brexiters" kalte Füße bekommen. Der Volkswille kann damals Pro Brexit gewesen sein und sich jetzt gewandelt haben usw.usf.

(21.01.2019, 16:11)cubanpete schrieb: [ -> ]Irland wurde von der EU gerettet, war komplett pleite wenn ich mich korrekt erinnere.

Grade Irland gehört zu den Staaten, die in mehrfacher Hinsicht und teils massiv von der EU profitieren. Durch niedrige Steuern, EU-Hilfsgelder usw.usf. haben sie Unternehmen angelockt und damit die Basis für einen wirtschaflichen Aufschwung geschaffen. Die Iren werden daher wahrscheinlich nicht aus der EU austreten. Das ist aber klar.

Ich will den Iren ihren Beitrag zu dieser Erfolgsstory nicht absprechen. Portugal, Süditalien und andere Länder haben ja auch durch die EU-Mitgliedschaft nicht diesen Aufstieg hingelegt.

cubanpete schrieb:Ein "harter" Brexit dürfte England weniger schaden als ein jahrzehntelanger Hickhack um ein einigermassen annehmbares Austrittsabkommen.

Die Grundüberlegung ist schon mal realistisch. Tup

Die Frage ist allerdings, ob es sich für die Briten nicht wirklich mehr auszahlen würde, einfach in der EU zu verbleiben. Klar, die Kalkulation müsste bei einem neuen Eintritt des Königreichs neu aufgemacht werden. Stichwort "Britenrabatt", Förderung und dergleichen. Diese Vorteile waren größtenteils historisch bedingt und niemand wird erwarten, dass diese 1:1 wiederhergestellt werden.

cubanpete schrieb:Aber es gibt den Engländern und Europa auch eine zweite Chance vielleicht etwas weniger "aufzublasen" und etwas einfachere (und vor allem billigere) Lösungen zu suchen.

Wie ich schon mehrfach hier geschrieben haben: Aus einer strategischen Perspektive ist es im Interesse der EU, die Kosten für den Austritt so hoch wie möglich zu machen. Also z. B. künftige Handelsabkommen mit den Briten zu erschweren, den Handel mit den eigenen Handelspartnern bewusst (aber verdeckt) sogar zu sabotieren, den Wiedereintritt möglichst hart und unattraktiv zu machen.

Das ist keine Gehäßigkeit, sondern eine einfache, rationale Überlegung:
Wenn ich möchte, dass möglichst viele Leute einem Verein beitreten, liegt es dann in meinem Interesse, den Austritt leicht und den Eintritt schwer zu machen oder umgekehrt?
Es ist doch offensichtlich, dass aus Sicht von jemanden, der die Gruppen zusammenhalten will, die Kosten für den Austritt so hoch wie möglich sein müssen. Diese Strategie ist aus seiner Sicht optimal, alles andere kann dagegen zur Verhandlungsmasse werden, wie eben Britenrabatt, Rechtssituation in anderen Ländern und die dortige Wirtschaft.
Seltsamerweise scheint das Verhalten der EU diesem strategischen Kalkül zu entsprechen.
(Übrigens, unsere Gesellschaft geht ganz selbstverständlich auch nach diesem Schema vor, wenn sie eine Gemeinschaft von Menschen möglichst langlebig machen will. Beispielsweise bei der Ehescheidung.)

(21.01.2019, 22:25)Bucketeer schrieb: [ -> ]es geht doch gar nicht um volkswirtschaftliche Fakten. Es geht um Autonomie und Gefühle...
Wer das nicht bemerkt, blickt gar nichts mehr!

Wir können den Wählern alle nur vor den Kopf gucken. Es kann auch sein, dass da völlig irrationale Gedankengänge vorherrschten (Wiederherstellung des Ruhms des alten Empire durch Austritt) oder die Wähler sich nix dabei gedacht haben.


Viele wichtige europäische Firmen liegen in Irland, wie sieht es da aus?
Was die Briten keinesfalls wollten ist eine EU unter deutscher Führung. Wenn man in deutschen Medien und Foren so mitliest, ahnt man auch warum.  Wink

Banker

(22.01.2019, 13:59)Kameldieb schrieb: [ -> ]Was die Briten keinesfalls wollten ist eine EU unter deutscher Führung. Wenn man in deutschen Medien und Foren so mitliest, ahnt man auch warum.  Wink

Die Briten hätten ja in Führung gehen können. Wollten sie ja auch nicht.
das ist es ja,die wissen garnicht was sie wollen, das ist das problem.... Redface
(22.01.2019, 16:26)cubanpete schrieb: [ -> ]Wer weiss das nicht?

https://www.srf.ch/play/tv/late-update/v...9e02e37084

Hahaha, geil.  Tup 

Nach toitscher "Logik" müssten die Schweizer ja am verhungern sein. Wollen partout nicht dem EU-Reich beitreten, die starrköpfigen Eidgenossen.