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Normale Version: „r/wallstreetbets - Robinhood
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F.I.A.S.C.O.

"Mission, den Finanzmarkt zu demokratisieren"  so steht es zumindest gross auf der Homepage der Robinhood-Plattform   ("Rächer der Enterbten"   Biggrin )

für Marketingzwecke ist der Slogan gut gewählt. Den Realitätstest besteht er aber nicht. 
Ja,  der FlaschMob hat den grossen HFs teils Milliardenverluste zugefügt, an Macht gewonnen haben sie aber nicht.

Und der Grund dafür ist simpel:
die Kunden von Robinhood sind nicht die Kleinanleger. Sie sind das Produkt.
Kunden sind Hedge Funds wie Citadel.

Citadel ist der grösste MarketMaker in USA und gem. der FT für rund 40% der Transaktionen verantwortlich.

Citadel zahlt Robinhood - sowie diversen anderen auf Kleinanleger ausgerichteten Handelsplattformen - Millionen für die Transaktionen und profitiert an deren Ausführung über die Differenz zw. Geld- und Briefkurs, indem es die Gegenposition einnimmt.

Auch wie hier im Forum schon von manchen berichtet, Unmut sorgte dass Citadel dem HF Melvin Capital, der aufgrund seiner Short-Posi bei GME Milliarden verloren hatte, finanziell unter die Arme griff.

Ein Schelm, der einen Zusammenhang sieht... Irony

Ja, jetzt gibt's Sammelklagen gegen Robinhood, SEC wird Entscheid unter die Lupen nehmen  Rolleyes

Ist die Geschichte ein Indikator, dürfte sich am Machtgefüge im Grossen und Ganzen aber nicht viel ändern.

In populistischer Manier konnten die Kleinanleger der finanziellen Elite zwar ans Schienbein treten - mehr aber nicht.

Eni

IG geht jetzt den selben Weg. Haben erst die Martin auf 100% gesetzt und eben bekam ich die Mail, das Käufe am Montag für AMC und GME nicht mehr möglich sind. Verkauf ist noch machbar...
(30.01.2021, 16:20)F.I.A.S.C.O. schrieb: [ -> ]...
die Kunden von Robinhood sind nicht die Kleinanleger. Sie sind das Produkt.
Kunden sind Hedge Funds wie Citadel....


Citadel zahlt Robinhood - sowie diversen anderen auf Kleinanleger ausgerichteten Handelsplattformen - Millionen für die Transaktionen und profitiert an deren Ausführung über die Differenz zw. Geld- und Briefkurs, indem es die Gegenposition einnimmt....

Sie nehmen nicht die Gegenposition ein.
Robinhood bündelt alle Aufträge seiner Kunden und leitet sie an Firmen wie Citadel weiter.
Diese führen aus.
Und wenn Citadel jetzt "sieht" dass die RH Kunden für 10 Millionen US$ Apple kaufen wollen, dann frontrunnen sie den Trade.
Sie kaufen diese Appleposition und verkaufen sie dann Millisekunden später mit einem Aufpreis (also im Bereich von 10tel Cents) an die RH Kunden.
Kein Risiko, 100% Profit
Von diesem Profit reichen sie einen Teil an RH weiter und das waren ca 100 Million US$ für RH im letzten Quartal, wenn ich die Zahlen richtig erinnere.

Und wenn man jetzt ganz ehrlich ist, müsste man im einzelnen Fall ausrechnen, ob das jetzt für den einzelnen RH Trader nicht auch "gut" ist.
Beispiel ich will für 1000$ Apple kaufen (999.99$ pro Aktie)
Wenn ich jetzt die eine Aktie für 1000 $ ausgeführt bekomme, weil Citadel sie für den Preis, für den ich sie hätte bekommen sollen zb 999.99$ gekauft und für 1000$ an mich weiterverkauft hat, dann habe ich einen Cent Nachteil.

Dafür aber keine Transaktionskosten.

Beim normalen Broker hätte ich jetzt die Ausführung einen Cent besser erhalten (immer unter der Voraussetzung dass dort kein Frontrunning betrieben wird) aber 5$ Ordergebühr bezahlt.
(30.01.2021, 07:25)rienneva schrieb: [ -> ]CNBC gestern - Robinhood hat Begrenzungen für mehr als 50 Werte eingeführt, unter Anderem auch ein paar richtig liquide Werte wie GM oder AMD.
Was momentan stattfindet passt wohl nicht mit deren Geschäftsmodell zusammen.....

Wenn sie weiter so agieren, wird sich ihr Geschäft bald ganz erledigt haben. Rolleyes
(30.01.2021, 11:51)cubanpete schrieb: [ -> ]Das ganze ist ja kein neues Phänomen. Weshalb wurden wohl Syndikate verboten?

Ein HF ist doch im Grunde auch nichts anderes als ein Syndikat.

Vielleicht gründen die WBSler ja auch bald einen HF und professionalisieren ihr Vorgehen. Wink
(30.01.2021, 15:31)SimpleSwing schrieb: [ -> ]Ich mag ja deine sachliche Art aber du gehst doch am Thema vorbei.

Wenn es ein dezentrales Orderbuch gäbe, auf das jeder Zugriff hat, dann ist doch alles ok.
Aber was hilf mir aktuell "das" Orderbuch, wenn um 15:30 die Kauf- und Verkaufaufträge von 100% der Marktteilnehmer abgebildet werden und um 16:30 dann 50% der Marktteilnehmer der Zugang zum Orderbuch verweigert wird (oder nur noch eine Seite der Order zugelassen wird).

Und natürlich lag es im Falle von RH daran dass deren Sicherheitseinlagen durch Margintrading und Volatilität so hoch wurde, dass sie schlicht nicht mehr das Kapital hatten/haben, diesen nachzukommen.

Aus Sicht von RH völlig nachvollziehbar aber natürlich dem Trader wieder nicht vermittelbar, weshalb man wieder inhaltsleere Floskeln bemüht "wollen die Kunden schützen". Sich selber haben sie geschützt, nicht anderes und das zwangsläufig zu Lasten der Funktionalität, die sie ihren Kunden anbieten.

Was die Diskussion um Manipulation anbetrifft wird doch schon lange mit zweierlei Maß gemessen bzw fällt es jetzt auf.
Wenn CNBC einen Gast einläd und den nach einer Position befragt, dann ist das eine Meinungsäusserung, bei der die Meinung eines Einzelnen, der sich sonst zu Hause mit der Wand unterhalten würde auf einmal ein paar Millionen Leute erreicht (und niemand der Meinung widersprechen kann und diese auch nicht auf ihre "Richtigkeit" überprüft wird).
Wenn das Cramer macht ist das eine "Entertainment Show", die ebenso unreflektiert Millionen von (unerfahrenen) Investoren erreicht.

Wenn das ein Reddit/Twitter/Facebook User macht ist das "Marktmanipulation"

Wenn ein Livestream auf Youtube plötzlich mehr Zuschauer der Zielgruppe hat als eine Sendung auf CNBC, dann mag das für CNBC ärgerlich sein aber der Gast, der mit einer Meinung zu einem Investment dort auftritt ist genauso viel oder wenig der Marktmanipulation schuldig, wie der auf CNBC.

Reddit ist eine Platform auf der doch kaum jemand zu Wort kommt oder an einer Diskussion teilnimmt, schaut euch das Chaos dort doch an.
Wenn wir hier im Forum 2 Millionen aktive Mitglieder hätten und ich eine Analyse zu einem unentdeckten Wert im SDAX schreiben würde, die eine ver-x-fachung in Aussicht stellt, dann fliegt die Kuh.

Manipuliere ich damit den Markt, natürlich.
Auf der anderen Seite stelle ich nur reale Informationen ins Bewusstsein der Masse, die vorher nicht bekannt war (zB mehr Aktien short verkauft als ausgegeben)

Ist das dann verfolgungswürdiger als wenn ich einen Link zum neusten "Citron PDF" geteilt hätte, in dessen Report steht, was ich geschrieben habe und dessen Betreiber am Nachmittag noch zur "Börsen Schalte in der ARD" zum Interview geladen wird?
Er manipuliert dann den Markt nicht, weil er "Experte" ist und ich "zockender Pöbel"?

Ich verstehe schon. Sind ein paar gute Punkte dabei. Warum ein HF Manager zu CNBC oder Bloomberg darf um dort land und breit zu erklären, warum er bulllish ist....und das ist dann vollkommen ok?

IMHO ist das ein bisschen so wie in der Psychologie/Psychatrie. Narzissmus, Schizophrenie, Borderline....ham wir alle in bedingten Maßen. Zur Krankheit wird es immer nur dann, wenn es Leidensdruck erzeugt. 
Ähnlich verhält es sich mit der Marktmanipulation. Das ist immer dann eine Manipulation, wenn es funktioniert :). 

Du rennst da bei mir offene Türen ein. IMHO gehört der OTC Handel noch weiter eingeschränkt. Technische Protokolle für den Handel weiter verbessert und transparenter gemacht. 

Die Untersuchungen werden es zeigen. Und so lange die HFs nur über DMA oder Prime Brokerage getradet haben.....und nicht über IB? Dann ist das denke ich leider in Ordnung. Sie bezahlen für Market Access Summen das verdienst du und ich im Jahr nicht. Klar funktioniert dass dann besser. 

Vielleicht zeigt das ja dass es mal einen echten RobinHood geben muss. Das ist dann sicher nicht Kommissionsfrei. Eher sogar sau teuer. Aber DMA. Trades werden dann gestoppt, wenn die Börse stoppt. Shorts und Marging gibts einfach nicht. Keine Optionen und Futures. Nur Aktien, Bonds und ETFs. Aber iob sich sowas verkaufen würde?
(30.01.2021, 13:49)gelbfuss schrieb: [ -> ]@Lancelot

Die Kernfragen, die sich für mich hier auftun, sind doch diese:

1. Darf ein Broker auch MM sein, bzw. in einem Firmenkonglomerat. 
Also darf er. Beinahe alle Broker sind auch Banken. Scalable hat jetzt auch ein Brokerage. So lange die Firmen eigene Rechtsformen sind und "Chinese Walls" eingehalten werden. Du hattests das problem 50 Jahre lang auch bei IBanken wegen der Unterscheidung Prop und Flow S(is ja sowas ähnliches wie Broker). Also gegeben hat es sowas schon immer. Obs ne tolle Idee ist? Ich denke es ist nicht so tragisch. Aber wir werden sehen. Man darf ja nicht vergessen das Citadel schonmal verknackt wurde wegen schlechter Execution von RH Orders. 

2. Was darf ein Broker mit fremden Informationen und was nicht.
Da sind die Vorschriften super strikt. Gar nix. Für den Broker gibt es erstmal auch keinen Incentive.D er will selber nicht pleite gehen. Was da aber auf höherer Eben am Telephon besprochen wird? Wer weiss. 
3. Wie nötig ist shortselling. Gedeckt oder nicht gedeckt. 
IMO ist das kein so Riesenproblem. Ich denke aber auch nicht, das wir sofort in die Steinzeit zurückfallen wenn man naked shorts verbietet oder ne maximale Handelsfrequenz einführt. 

Ob das jetzt nur Kids sind, mag ich schwer bezweifeln. Es sind Internet-affine Trader und Anleger. Mit anscheinend genug Geld. 
War ne Formulierung. Da sind schon ein paar dabei mit 7 oder 8 Stelligen Beträgen auf dem Konto. Keine Frage. 

Auf jeden Fall ist der Vorgang, o.g. Punkte seitens der Behörden mal genauer zu beleuchten. 
Das wird spannend. Für mich gehören Behörden wie die SEC, BAFIN, Steuerfahndung massiv aufgerüstet. Eigentlich sind das ja spannende Aufgaben. Muss halt bezahlt werden wie ein HF :). 

Ich bin sowohl vom letzten Board als auch hier schwer enttäuscht, das fast nie ausgiebig über die Werkzeuge eines Traders gesprochen wird. 
Hier wie drüben IB, aber das war’s. 
Das Problem ist: verstehet halt keiner. Ich auch nicht.  Ich weiss sehr genau was  ab einem gewissen Punkt bei der XETRA passiert. Und der EEX. Mein kurzes Projekt bei nem Retail Aggregator hat mir aber gezeigt... da passiert eventuell ne ganze Menge bis zu dem Punkt wo ich wieder genau bescheid weiß. Wie beispielsweise IB technisch und regulatorisch genau arbeitet ....KEINE AHNUNG. Ich befürchte das wissen die selbst nicht so genau. 

Mal so meine Gedanken...????????
(30.01.2021, 15:05)cubanpete schrieb: [ -> ]Erst einmal haben alle Broker Probleme. Wer kann sich noch dran erinnern als das Settlement für die Kunden zwei bis drei Arbeitstage dauerte? Man das Geld von einem Verkauf also erst ungefähr 4 Tage danach wieder anlegen konnte?

Genau so ist es heute noch. Aber die Broker sind sozusagen die Garanten für diese 4 Tage. Wenn eine Aktie plötzlich hundert Mal mehr kostet so wollen die Clearinghäuser auch hundert Mal mehr Collateral, also Bürgschaft dafür. Das waren bei robinhood Milliarden.

Gleichzeitig hat der Besitzer von Robinhood in seinem Hedge Fund der GME short war Milliarden verloren.

War vermutlich kein beweisbarer Zusammenhang da, aber etwas vorauseilender Gehorsam war es bestimmt...

Bei IB kann ich mir vorstellen dass der grosse Bruder, IB UK, keine Probleme hatte, ich durfte ja die Dinger handeln dort. Jedoch die drei neuen Staatsterror-Filialen in der EU vielleicht schon. Das Collateral der zwang verschobenen EU Bürger war immer noch bei IB UK, die Positionen aber in Irland, Luxemburg oder Ungarn...

...dann frage ich mich doch, warum T Petterffy in CNBC o.a. im INterview gesagt hat warum der Stecker gezogen - doch nicht für die kleinen neuen Affiliates in der EU - US war doch auch down???!!! Wonder
(30.01.2021, 18:12)bimbes schrieb: [ -> ]...dann frage ich mich doch, warum T Petterffy in CNBC o.a. im INterview gesagt hat warum der Stecker gezogen - doch nicht für die kleinen neuen Affiliates in der EU - US war doch auch down???!!! Wonder

Wenn ich das richtig verstanden habe dann nur der Optionshandel dieser Instrumente.

Aber sowieso, das Dümmste was er in einem Interview sagen könnte wäre die Wahrheit...
(30.01.2021, 13:49)gelbfuss schrieb: [ -> ]...
Ich bin sowohl vom letzten Board als auch hier schwer enttäuscht, das fast nie ausgiebig über die Werkzeuge eines Traders gesprochen wird. 
Hier wie drüben IB, aber das war’s. 

Mal so meine Gedanken...????????

Was glaubst du denn an Werkzeugen zu brauchen?
Einen Internetzugang, ein Laptop, einen Broker.
Dann brauchst du Ideen und Kapital.

Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, aber wenn man nicht unbeding meint, man muss den HF- Tradern Konkurrenz machen, was soll man brauchen?
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