Hallo,

nachdem ich hier schon eine Weile passiv mitlese, wollte ich auch mal meine Strategie vorstellen.

Der Grundgedanke ist mit Margin Accounts bei IB DGI Aktien bzw. CEF's & BDC's mit einem Hebel zu kaufen. Da die Kurse langsam interressant werden setze ich die Strategie inzwischen um.
Anlagehorizont 10 Jahre
Zinsen bei IB sind im Moment für $ 2,33% für € 1,5% - da ich eigentlich nur Aktien mit Dollar kaufe ist es wahrscheinlich sinnvoll die -$ in -€ zu tauschen, falls dies möglich ist.

Bevor ich mit irgendwelchen Excel Tabellen anfange anbei einfach die realen Depots:

CEF - BDC usw Depot

   

DGI Depot

   

Depot 3 - ohne Hebel

   


Verfolgt jemand eine ähnliche Strategie?
Ich weiß das Aktien kaufen auf Kredit mit Risiken verbunden ist, kritische Anmerkungen sind Willkommen.

Hier noch die letzten Käufe:

CEF Depot

   

DGI Depot

   

Depot 3

   

Die Zinsen werden morgen ändern. Vielleicht hast Du in den 10 Minuten nach 20:00 Uhr gute Kurse.


Viel Glück...

Gab leider keinen Drop, bin nochmal bei einigen Werten raus in der Hoffnung auf bessere Kurse.

CEF Depot
   

Einzahlung 500€, damit ich bei Bedarf einen Teil des Kredits in Euro halten kann (man kann bei IB nur in Währungen tauschen bei den man einen positiven Saldo hat)
   

DGI Depot

   

Einzahlung 4k
alles im Plus verkauft
   

Depot 3

Nichts passiert
   

Watchlisten

   
   

Die Summen, die du da bewegen willst sind ja durchaus überschaubar und so kann man das getrost als "Zockerei" titulieren.

Generelle Anmerkung - in der jetzigen Situation mit geliehenem Geld Aktien zu kaufen ist in jedem Fall ziemlich ambitioniert, wenn man das ohne
großen Schaden überstehen will.

Vom Risiko her gesehen bewegst du dich da in jedem Fall in sehr unsicherem und unüberschaubarem
Fahrwasser. Für mich als "Schisser" wäre das nix.

Trotzdem viel Glück, werde das natürlich mit Interesse verfolgen, hoffe das du zu denjenigen gehörst die nicht immer nur erzählen wie mans
macht und alles besser wissen, sondern auch zeitnah zeigst wann, du wie und im besten Falle noch warum gehandelt hast.

Hallo fahri,

danke für dein Feedback .

Vorab:
Ich möchte hier und auch an anderer Stelle nichts verkaufen und möchte auch niemanden von irgendwas überzeugen.

Hier im Forum habe ich nur 2 Mitglieder gefunden die auch auf Margin handeln, Vahana der leider seinen Thread im Moment nicht weiter führt und cubanpete der sein DGI Portfolio auch hebelt, leider habe ich seine Parameter nicht so ganz verstanden.
Das beim Aktienkauf auf Kredit natürlich ein zusätzliches Risiko besteht ist völlig klar und ich empfehle auch Niemandem das nachzumachen.

Als "Zockerei" betrachte ich mein Handeln trotzdem nicht.
Mit Hebel kaufe ich nur Wertpapiere die ordentliche Dividenden zahlen.
Für mich wäre Zockerei auf Margin Kryptos oder Aktien ala ARK Fonds zu kaufen, aber da hat wahrscheinlich jeder seine eigene Definition.

CEF - BDC Depot
Bei den CEF's bin ich im letzten Sommer komplett ausgestiegen, da einige Bewertungen absurd hoch waren.
Leider bin ich zu früh wieder rein, mein maximaler Hebel von Cushion 50 ist schon fast ausgereizt.
Keine Einzahlungen geplant.


DGI Depot
Hier kaufe ich nur Wertpapiere mit langer Dividenden Historie , klassische Dividendenzahler die sich in vielen DGI Depots finden.
Hier erfolgen weitere Einzahlungen.

Depot 3
Kann als Zockerdepot gesehen werden.
Eher Aktives Depot, aber ohne Hebel
Gold/Silber ist von den Rohstoffen noch nicht gelaufen.
Werden wohl irgendwann ein paar Wachstumswerte enthalten sein.
Keine Einzahlungen geplant.

in den Jahren 2014 bis 2020 habe ich auch Dividenden auf Kredit bei IB gehandelt. Das Modell funktionierte, aber man muss genau rechnen. Wegen des Brexit und anderer Gründe habe ich das Projekt beendet.

Hauptkritik ist die geänderte Rechtsform von IB von IB UK in IB IRE mit deutlich geringeren Versicherungsschutz. Klaro, IB ist ein starker Broker, aber man weiss nie.

Man braucht ein Mindestkapital von 100.000 um auf Portfolio Margin umzustellen. Dann kann man höhere Hebel verwenden (bis 8). Ich habe nie mehr als 1,40 also 40% Beleihung gemacht.

Steuerlich stört mich am Modell die fehlende Absetzmöglichkeit der Kreditkosten. Es ist eigentlich absurd, da nimmt man Zehntausende an Krediten auf und kann nichts davon absetzen. Jeder Hinz und Kunz macht das beim Immobilienkauf.

Um aus dem Hamsterrad zu entfliehen hat der "kleine Mann" doch fast gar keine andere Möglichkeit mehr als mit nem Hebel zu hantieren. Zu meinen besten Zeiten hab ich fast 1Mio. als Hebel gehabt.

(20.06.2022, 20:11)J R schrieb: in den Jahren 2014 bis 2020 habe ich auch Dividenden auf Kredit bei IB gehandelt. Das Modell funktionierte, aber man muss genau rechnen. Wegen des Brexit und anderer Gründe habe ich das Projekt beendet.

Hauptkritik ist die geänderte Rechtsform von IB von IB UK in IB IRE mit deutlich geringeren Versicherungsschutz. Klaro, IB ist ein starker Broker, aber man weiss nie.

Man braucht ein Mindestkapital von 100.000 um auf Portfolio Margin umzustellen. Dann kann man höhere Hebel verwenden (bis 8). Ich habe nie mehr als 1,40 also 40% Beleihung gemacht.

Steuerlich stört mich am Modell die fehlende Absetzmöglichkeit der Kreditkosten. Es ist eigentlich absurd, da nimmt man Zehntausende an Krediten auf und kann nichts davon absetzen. Jeder Hinz und Kunz macht das beim Immobilienkauf.

Ich halte IB für sicherer als deutsche Broker, vor allem die ganzen neuen Broker. 

Portfolio Margin hat nach der Umstellung jeder, der maximale Hebel liegt glaube ich bei 6. Über Nacht wird die Margin wohl erhöht, ich kann das noch nicht so ganz nachvollziehen.
Die Margin schwankt aber je nach Wertpapier und es kommt wohl auch auf die Zusammensetzung des ganzen Portfolios an.

Mit den Kreditkosten hast du Recht, ist ja steuerlich in Deutschland auch nicht so toll (USA hat zB 401K)

(20.06.2022, 20:47)BaLü schrieb: Um aus dem Hamsterrad zu entfliehen hat der "kleine Mann" doch fast gar keine andere Möglichkeit mehr als mit nem Hebel zu hantieren. Zu meinen besten Zeiten hab ich fast 1Mio. als Hebel gehabt.

1 Mio?
Das ist krass, was hast du denn da gehandelt?

(20.06.2022, 21:01)Dividende-auf-Kredit schrieb: Ich halte IB für sicherer als deutsche Broker, vor allem die ganzen neuen Broker. 

Portfolio Margin hat nach der Umstellung jeder, der maximale Hebel liegt glaube ich bei 6. Über Nacht wird die Margin wohl erhöht, ich kann das noch nicht so ganz nachvollziehen.
Die Margin schwankt aber je nach Wertpapier und es kommt wohl auch auf die Zusammensetzung des ganzen Portfolios an.

Mit den Kreditkosten hast du Recht, ist ja steuerlich in Deutschland auch nicht so toll (USA hat zB 401K)


1 Mio?
Das ist krass, was hast du denn da gehandelt?

1 Mio? das würde mich auch interessieren!

zu den Margins: IB hat eine strenge Philosophie, die man nicht immer versteht. Wenn dein Depot ausgeglichen ist dann hat man im Idealfall eine Margin von 12,5% (1/8, daher der Hebel 8). Also eine Position auf Apple mit 5.000$ wird mit 625$ Margin belegt. Man kann mit den restlichen 4.375$ arbeiten. Mein Depot war nie sehr ausgewogen (die Top10 machten immer über 50% vom Gesamtdepot aus), deshalb war die durchschnittliche Margin bei 20%. Soweit akzeptabel, denn wenn man einen Haufen an Dividend Aristocrats und Dividend Champions kauft, dann hat man auf diese Werte eine niedrige Margin und kann gehebelt riskantere Papiere kaufen.

Beim Corona-Crash Anfang 2020 gab es eine Spezialsituation: der Ölfuture stürzte ins Minus, IB musste Kompensationen zahlen, sie erhöhten über Nacht die Margin-Bedingungen. Langweilige und sichere Werte wie MCD, JNJ, JPM (sogenannte No-Brainer) hatten plötzlich Margin-Anforderungen von 30 bis 40%. Riskantere Werte (BDC, REITs, Closed-end funds und sonstige Financials) wurden mit 100% Margin veranschlagt. Die Kurse stürzten ab und gleichzeitig wurde die Margin erhöht, es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte einen Margin-Call bekommen (der Messwert war damals 69%, bei 100% hätte das Telefon geklingelt oder so)