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Normale Version: Heizsysteme
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Lancelot, Beitrag #117 in "Heizsysteme"
"Das Schreckensgespenst 'Dunkelflaute' wird immer angeführt um zu zeigen 'ja siehste, funktioniert ja offensichtlich nicht mit dem Bioscheiss'."

Es ist nun mal so, dass es Zeiträume im Jahr gibt, in denen weder Solar-, noch Windkraftanlagen ausreichend Energie zur Verfügung stellen können.
Für diese Zeit muss man die Energie speichern und, soweit ich es mitbekomme, ist dies derzeit einfach nicht möglich. Wir bräuchten entweder ein ökologisch nicht zu verantwortendes Ausmaß an Stauseen oder eine Technologie, die es derzeit nicht gibt.

Lancelot, Beitrag #117 in "Heizsysteme"
"Das ist halt grenzwertig geistig behindert."

Woher weiß ich, woher du diese Rhetorik übernommen hast.

Lancelot, Beitrag #117 in "Heizsysteme"
"Das bedeutet das man weitere der bestehende Steinkohle Kraftwerksblöcke 'mothballed' und vorhält."

Das sind grade die ökologisch problematischsten Kraftwerkstypen.

Lancelot, Beitrag #117 in "Heizsysteme"
"Speicher (Mischung aus Batterie, Power To Gas, Druckluftspeicher Kraftwerk, Pumpkraftwerke, Wärmespeicher)"

Ist "Power to Gas" nicht erschreckend ineffizient?
Druckluftspeicher- und Pumpkraftwerke funktionieren meines Wissens nicht so, wie es gewollt ist.
Nein. Ich erfinde doch sowas nicht. Ich habe Jahrelang ancillary services gehandelt. 

Für das Phänomen Dunkelflaute brauchen wir keinen Speicher. Die Tatsache das alle 2-3 Jahre für einen Zeitraum von 2 Wochen 4 Steinkohlekraftwerke und 5 Gasturbinen in Betrieb gehen, ist ökologisch kein Problem. Das nennt sich "Kaltreserve" (das ist der Fachbegriff aus der Energiewirtschaft). Und wie gesagt: wir haben jetzt schon eine Kaltreserve. Auch für konventionelle Assets hat es sowas immer gegeben. Muss. Für Regenerative brauchen wir da halt mehr von. Aber für die Ökobilanz ist es echt irrelevant.
 
Natürlich ist der Effizienzverlust bei Power To Gas relativ hoch (also im Vergleich zur Batterie oder zum Hydro Speicher). Das ist aber vollkommen egal, wenn es den Fuel umsonst gibt. 

P2G soll ja nicht die einzige Lösung sein. Ganz im Gegenteil Hier wieder nur eine Lösung zu wollen ist bekloppt. Dort wo man bei der Verstromung dann auch gut die Abwärme verwerten kann, macht es aber Sinn auf PTG zu setzen.
(05.08.2022, 23:00)Skeptiker schrieb: [ -> ]Für diese Zeit muss man die Energie speichern und, soweit ich es mitbekomme, ist dies derzeit einfach nicht möglich. Wir bräuchten entweder ein ökologisch nicht zu verantwortendes Ausmaß an Stauseen oder eine Technologie, die es derzeit nicht gibt.


Dein ganzer Beitrag läuft darauf hinaus (was Du unausgeprochen lässt) das Atomenergie die einzig mögliche Lösung ist.
Der Knackpunkt ist schon das vieles noch nicht möglich ist bzw. die entsprechenden Kapazitäten noch nicht vorhanden
sind. P2G funktioniert - die Technologie ist also sehr wohl schon vorhanden. Das muss nur entsprechend ausgebaut werden.
 
Wenn die Lobby der Energiewirtschaft und die Politik diese Entwicklung vorangetrieben hätte und nicht wie sie es getan haben
ausgebremst hätten, hätten wir in den letzten 10 - 20 Jahren schon vieles auf- und ausgebaut. Hoffen wir mal das wir da in
den nächsten 5 - 10 Jahren viel aufholen werden. Wenn nicht wieder ausgebremst und umgelenkt wird (wie es jetzt ja wieder
versucht wird) wird da schon vieles machbar sein. Es braucht mehr Mut und Dynamik im Vorwärtsdenken und weniger im
Rückwärtsdenken.


(06.08.2022, 14:25)Lancelot schrieb: [ -> ]Natürlich ist der Effizienzverlust bei Power To Gas relativ hoch (also im Vergleich zur Batterie oder zum Hydro Speicher). Das ist aber vollkommen egal, wenn es den Fuel umsonst gibt. 

P2G soll ja nicht die einzige Lösung sein. Ganz im Gegenteil Hier wieder nur eine Lösung zu wollen ist bekloppt. Dort wo man bei der Verstromung dann auch gut die Abwärme verwerten kann, macht es aber Sinn auf PTG zu setzen.


So siehts aus. Bisher ist es ja so das bei Überproduktion durch Wind, Solar die Anlagen abgeschaltet werden oder
der überproduzierte Strom mehr oder weniger verschenkt wird - das ist letzten Endes sehr viel ineffizienter als mit
diesem überproduzierten Strom Gas zu produzieren das gespeichert und später wieder verstromt oder verheizt
werden kann.
(06.08.2022, 19:44)boersenkater schrieb: [ -> ]Bisher ist es ja so das bei Überproduktion durch Wind, Solar die Anlagen abgeschaltet werden oder
der überproduzierte Strom mehr oder weniger verschenkt wird - das ist letzten Endes sehr viel ineffizienter als mit
diesem überproduzierten Strom Gas zu produzieren das gespeichert und später wieder verstromt oder verheizt
werden kann.

Über welche Mengen reden wir denn da?
Ich vermute mal Kleinkram, dessentwegen es sich nicht lohnt, eine ganze P2G-Infrastruktur aufzubauen, die sich am Ende nicht rechnet. Sonst wäre es vermutlich auch schon längst gemacht worden.
(06.08.2022, 14:25)Lancelot schrieb: [ -> ]Nein. Ich erfinde doch sowas nicht. Ich habe Jahrelang ancillary services gehandelt. 

Für das Phänomen Dunkelflaute brauchen wir keinen Speicher. Die Tatsache das alle 2-3 Jahre für einen Zeitraum von 2 Wochen 4 Steinkohlekraftwerke und 5 Gasturbinen in Betrieb gehen, ist ökologisch kein Problem. Das nennt sich "Kaltreserve" (das ist der Fachbegriff aus der Energiewirtschaft). Und wie gesagt: wir haben jetzt schon eine Kaltreserve. Auch für konventionelle Assets hat es sowas immer gegeben. Muss. Für Regenerative brauchen wir da halt mehr von. Aber für die Ökobilanz ist es echt irrelevant.
 
Natürlich ist der Effizienzverlust bei Power To Gas relativ hoch (also im Vergleich zur Batterie oder zum Hydro Speicher). Das ist aber vollkommen egal, wenn es den Fuel umsonst gibt. 

P2G soll ja nicht die einzige Lösung sein. Ganz im Gegenteil Hier wieder nur eine Lösung zu wollen ist bekloppt. Dort wo man bei der Verstromung dann auch gut die Abwärme verwerten kann, macht es aber Sinn auf PTG zu setzen.

Du meinst das man DE mit 4 Steinkohlekraftwerken und 5 Gasturbinen versorgt? Langsam zweifle ich an deinen Angaben zu deiner beruflichen Laufbahn.
(06.08.2022, 20:03)Speculatius schrieb: [ -> ]Über welche Mengen reden wir denn da?
Ich vermute mal Kleinkram, dessentwegen es sich nicht lohnt, eine ganze P2G-Infrastruktur aufzubauen, die sich am Ende nicht rechnet. Sonst wäre es vermutlich auch schon längst gemacht worden.

https://www.pv-magazine.de/2020/05/27/20...bgeregelt/
https://stromrechner.com/wie-viel-strom-...kraftwerk/

Also wenn die Zahlen so stimmen ungefähr die Hälfte von dem was das KKW Isar2 im Jahr produziert.
Damit hätte man über 100.000 t Wasserstoff produzieren können.

Windkraft und PV wurden abgeschaltet damit der Strom von Atom- und Kohlekraftwerken fließt und den
Energiekonzernen Gewinne einfährt. Gleichzeitig wurden die EE-Betreiber entschädigt - diese Kosten wurden
dann auf die Stromkunden umgelegt.

Zitat:Die absolute Abregelungsmenge im Rahmen des Einspeisemanagements jedoch – also der nicht transportierte Strom –
lag 2019 bei 6482 Gigawattstunden und damit 19 Prozent über den abgeregelten 5403 Gigawattstunden des Vorjahres.

Die geschätzten Entschädigungsansprüche erhöhten sich daher dem Bericht zufolge von rund 635 Millionen Euro
im Jahr 2018 auf knapp 710 Millionen Euro im Jahr 2019.

Als wichtigsten Grund für die gestiegene Abregelungsmenge nennt die Bundesnetzagentur das sehr windreiche
erste Quartal 2019. Ohnehin entfällt auf Wind 96,7 Prozent der gesamten Ausfallarbeit: 5084 Gigawattstunden
beziehungsweise 78,4 Prozent auf Wind an Land sowie 1187 Gigawattstunden beziehungsweise 18,3 Prozent
auf Wind auf See. Bei der Photovoltaik wurden rund 177 Gigawattstunden Strom abgeregelt, was etwa einem
Anteil von 2,7 Prozent an der Ausfallarbeit entspricht. 2018 hatten die Zahlen für die Photovoltaik noch 116
Gigawattstunden und einen Anteil von 2,3 Prozent ergeben.

Bei den geschätzten Entschädigungsansprüchen entfallen laut Bundesnetzagentur 2019 knapp 430 Millionen Euro
auf Wind an Land, 237 Millionen Euro auf Wund auf See und etwa 35,8 Millionen Euro auf die Photovoltaik.
Wie die Behörde erläutert, werden die Entschädigungsansprüche über die Netzentgelte von den Stromkunden getragen.

https://www.pv-magazine.de/2020/05/27/20...bgeregelt/


Kleinkram? Peanuts? Würde Hilmar Kopper vielleicht so sehen.
(06.08.2022, 20:49)jf2 schrieb: [ -> ]Du meinst das man DE mit 4 Steinkohlekraftwerken und 5 Gasturbinen versorgt?

Als Ersatz für die ausfallenden Wind- und Solaranlagen? Doch, natürlich, warum soll das nicht hinhauen, bei dem geringen Anteil, den die an der gesamten Strom- und erst recht Primärenergieerzeugung haben...

Aber das ist ja nicht unser aktuelles Problem. Hier sollen ja russisches Gas, Öl und Steinkohle gleichzeitig ersetzt werden, und das sofort! Und das ist in der Tat mit 4 Steinkohlekraftwerken und 5 Gasturbinen (mit welchem Gas betrieben? Ist auch noch unklar) nicht zu machen.
(06.08.2022, 21:41)boersenkater schrieb: [ -> ]https://www.pv-magazine.de/2020/05/27/20...bgeregelt/
https://stromrechner.com/wie-viel-strom-...kraftwerk/

Also wenn die Zahlen so stimmen ungefähr die Hälfte von dem was das KKW Isar2 im Jahr produziert.

Wohl kaum.

Die Rede ist dort von 6.482 Gigawattstunden Überschußstrom. Würde man diesen in Wasserstoff umwandeln und rückverstromen, käme man bei einem Wirkungsgrad von um die 42 % auf 2.722 Gigawattstunden. Das sind gerade mal 23,7 %, also weniger als ein Viertel, was Isar 2 an Strom im Jahr produziert.

Sag ich doch - Kleinkram. Dafür lohnt sich der Aufbau der zusätzlichen Infrastruktur mit Sicherheit nicht.
(06.08.2022, 22:37)Speculatius schrieb: [ -> ]Wohl kaum.

Die Rede ist dort von 6.482 Gigawattstunden Überschußstrom. Würde man diesen in Wasserstoff umwandeln und rückverstromen, käme man bei einem Wirkungsgrad von um die 42 % auf 2.722 Gigawattstunden. Das sind gerade mal 23,7 %, also weniger als ein Viertel, was Isar 2 an Strom im Jahr produziert.

Sag ich doch - Kleinkram. Dafür lohnt sich der Aufbau der zusätzlichen Infrastruktur mit Sicherheit nicht.

Gut wenn Du es so rechnest das es wieder verstromt wird stimmt die Rechnung in Bezug auf Isar 2.

Aber es bleibt ja nicht wie es ist. Die Richtung ist doch klar vorgegeben. Mehr Wind und mehr Solar.
Dementsprechend kann es auch passieren das es Zeiten gibt in denen noch mehr unverbrauchbarer
Strom zur Verfügung steht. Wohin damit? Anlagen Abschalten? Strom billig verschenken? Oder P2G?

Der muss dann ja nicht rückverstromt werden -> Wasserstoff-LKWs,-PKWs bieten sich als Abnehmer an.
Genauso das Thema Wärmepumpen - die sind in weniger dicht besiedelten Gebieten sicher einfacher zu
installieren als in den Metropolen - dort würde es sich vielleicht eher anbieten mit P2G-Gas zu heizen.

Technisch gibt es sicher noch einige Hürden zu überwinden. Erdgas-Gas-Kraftwerke können nicht so einfach
auf 100% Wasserstoff umgestellt werden. Beimischen ist kein Problem.

Geht alles nicht von heute auf morgen - aber die alten fossilien Kraftwerke wurden ja auch nicht von heute
auf morgen gebaut. Wenn mehr EE Kapazität aufgebaut wird können auf der anderen Seite die fossilen
Kraftwerke sukzessive abgebaut werden. Und bei Überkapazitäten aus EE ist Stand heute die Lösung P2G
mit am sinnvolllsten - weil auch genug Speicherkapazität verfügbar ist und nicht erst gebaut werden muss.
„ An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.“

(Annalena Baerbock)
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