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Normale Version: Affe schlägt Index
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F.I.A.S.C.O.

"if one puts an infinite number of monkeys in front of (strongly built) typewriters and lets them clap away (without destroying the machinery), there is a certainty that one of them will come out with an exact version of e.g. "Illiad".
Once that hero among monkeys is found , would any reader invest (their) life's savings on a bet that the monkey would write the "Odyssey" next" ? (N. Taleb)
Hier gibt es die oben zitierte Studie zum Download:
https://www.cass.city.ac.uk/faculties-an...ty-indices

Ich muß gestehen, dass ich mir auch noch nicht alles durchgelesen habe, aber nachdem hier einige Fragen zur Theorie aufgetaucht sind, werde ich das jetzt doch einmal machen.
Für mich sind solche Studien ohne Erklärung/Begründung des Ergebnisses/der These wie Spiele zu bewerten. Es korrelieren so viele Dinge miteinander dass die Schwarte kracht. Ist ja vieles schön und lustig, solange man nicht Korrelation und Kausalität verwechselt.

Solange man daraus nichts für sein Handeln ab morgen ableiten kann ist es eben witzlos.
Anderer Denkansatz und in meinen Augen die Lösung des Problems:

Man nehme alle denkbar möglichen Strategien:
- Buy & Hold
- Nur Dividendenaktien
- Nur Momentumaktien
- Nur Index-ETF
... machen wir es nun ein bisschen unrealistischer:
- Nur Aktien mit einen KGV von 25-30
- Egal welches Unternehmen sofort beim IPO kaufen
- Nur Aktien von Unternehmen die mir einem A beginnen
- Nur Aktien von Unternehmen deren CEO gerne eine rote Krawatte trägt
- Nur ETF aus Ländern die nicht direkt am Meer liegen
- Nur Aktien von Unternehmen die eine Angestelltenanzahl zwischen 100-200 haben
- Immer im Mai verkaufen und im September wieder kaufen
... usw.

Es gibt mehrere millionen Möglichkeiten. Eigentlich sogar unendlich viele.
Dabei ist es nicht außerhalb des Wahrscheinlichen, dass auch Strategien erfolgreich sind die uns eigentlich total abwegig scheinen. Einige sind sogar erfolgreicher als Indizes obwohl es dafür keinen fundamentalen Grund gibt.
Vor allen Dingen wenn man den zeitlichen Rahmen noch eingrenzt. Je enger der Zeitrahmen umso unsinniger sind die Ergebnisse.
200 Jahre Börsengeschichte und 100 Jahre die statistisch überhaupt erst erfasst werden sind noch nicht wirklich lange, ein paar unsinnige Ergebnisse sind sicher noch dabei und werden im Laufe der Zeit aussortiert.

Es ist eigentlich sogar sehr wahrscheinlich, dass jene Strategien die wir uns ausdenken während unserer Lebensspanne niemals die erfolgreichsten sein werden.

Wenn man z.B. vor 20 Jahren sein gesamtes Geld angelegt hätte in Unternehmen die mit einem A beginnen und in den USA ansässig sind, dann wären unter anderem Amazon, Alphabet und Apple im Depot gelandet. (Hieß Google damals schon so? Naja, egal)
Möglich das man so den Index geschlagen hätte.

Sell in May, but remember come back in September ... kennt man. Wo ist der fundamentale Hintergrund?
Vielleicht gibt es einen. Aber spätestens wenn der Grund bekannt wird, dann funktioniert er nicht mehr.

Korrelation und Kausalität sind nicht das Selbe.

Macht es Sinn sein Geld so anzulegen?
Im Sinne der Diversifikation sicherlich nicht. Denn genauso wenig wie man nur Food oder nur Tech kauft, sollte man auch nicht nur blind nach einer Statistik kaufen/verkaufen.
(Im Prinzip würde man ja nicht zufällig kaufen, sondern weil uns vorher eine Statistik gesagt hat das es Rendite bringt nach Zufall einzukaufen. Das Henne-Ei-Problem.[Die Henne war übrigens zuerst da])

Ich finde es insgesamt aber nicht verkehrt eine zufällige Komponente in die Strategie einzubauen.
Wenn man z.B. eine Auswahl eingegrenzt hat und man zwischen 2 Aktien entscheiden muss, einfach einen Münzwurf machen.
Oder bei einer Auswahl von mehreren einen Zufallsgenerator entscheiden lässt. Warum eigentlich nicht?

Bei einer gleichwertigen Auswahl zwischen Mehreren, wie treffen wir da gewöhnlich unsere (Kauf/Verkauf-)Entscheidung?
Vielleicht weil der Name uns nicht gefällt, wir irgendwie in die Aktie verliebt sind, der CEO kürzlich was dummes getwittert hat, die Performance nicht gepasst hat, oder uns der Gewinn einfach reicht? Plausibel ist das auch nicht unbedingt.
Wenn wir nicht rational handeln, dann kann man es besser dem Zufall überlassen.

Wieder mal viel zu lesen, aber vielleicht interessiert es zufällig jemanden. Biggrin

Honnete

Wir handeln hier doch alle mit Wahrscheinlichkeiten, eine bessere Definition fällt mir nicht ein.

Die Risiken des Geschäfts sind nur „einzufangen“ mit einer regelbasierten Grundlage, also Käufe in 2-3 Tranchen, Verkäufe nur bei minus 15% vom letzen Höchstwert, eine Dekade Mindestalter Börsennotiz, Gewichtung nach Sektoren usf.

Solch ein Plan sollte auch nur wenige Punkte enthalten, sonst ist man zu schnell dort, wo die Fonds stehen, nämlich eingeengt und maßgeregelt.
Ja Moin,

Die Kombination aus „Handeln nach Wahrscheinlichkeit „ und „kaufen in 2-3 Tranchen“ erscheint mir nicht so ganz schlüssig.

Dass ich mich auch ständig in alle Nesseln setzen muss...????

Honnete

Dein Humor gefällt wohl!


Wenn ein Wert das letzte halbe Jahr sich gut entwickelt hat, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass er das auch innert des kommenden halben Jahres macht. Kann man prüfen mit boerse.de oder aktie.traderfox, damit man nicht „gegen die Wand saust“. Auf und Ab gibt es immer, meine jetzt keine Tagesschwankungen; tranchieren macht, je nach Zeitrahmen ähnlich Sinn wie Aktiensparen. Die Regelmäßigkeit bringt es. Letztlich erreichst damit einen guten Mittelwert im Einkauf, das Optimum erreichst du fast nie. Wie alle Schlaubis wissen, liegt im Einkauf der Gewinn!
Ja Moin,

Finde meinen Humor auch klasse. Könnte von mir sein ????

Kann die Gedanken, die zum „tranchieren“ führen, auf menschlicher Ebene nachvollziehen. Logisch betrachtet nicht.
Wenn ich in kleinen Portionen kaufen muss, weil ich das Geld nicht habe - kein Thema. Geld liegen lassen um dann in ..2 oder 3 .. Monaten die Position voll zu machen?! Kommt mir unlogisch vor.

Kaffee
(20.09.2020, 23:32)Vahana schrieb: [ -> ]----
Das Henne-Ei-Problem.[Die Henne war übrigens zuerst da])
----

Die Feststellung mag ja im Rahmen der Argumentation des Treads hier ok sein...aber falls man da doch ein bisschen einen wissenschaftlichen Anspruch an sich hat, dann war es dann doch das Ei Biggrin
Normalerweise bringe ich ja keine Videos, aber das passt gerade so schön zum Thema.

Wenn ich mich korrekt erinnere so wird ein Random Satz aus dem SP500 meistens den Index schlagen. Der Grund: der Index investiert am meisten in die Gewinner der Vergangenheit, ist also ein extremer Trendfolger. Andere Firmen sind untervertreten.

Ola der Affe, genial!

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