(07.11.2022, 01:52)boersenkater schrieb: Du sagst Du bist 2015 eingestiegen und hast innerhalb von 5 Jahren einen sechsstelligen Verlust eingefahren.
Ein Gedanke der mir kam - wie ist das möglich während eines der längsten Hausse der Geschichte - getrieben
durch die Geldflut der Notenbanken ging es seit 2009 permanent nach oben - wie kann man dann so einen
Verlust einfahren?
Mein Plan war ursprünglich ein Aktiendepot aufzubauen, ähnlich wie ich es heute habe.
Damals habe ich den Markt aber für überbewertet gehalten. Es gab zu der Zeit kaum Aktien die nicht nahe des Allzeithochs waren, die ich auch gut fand.
Also war der Plan die Gewinne aus den Shorts in Aktien zu wandeln.
Dementsprechend habe ich den Dax geshortet, Silber long. Hauptsächlich.
Mitte 2016 habe ich dann angefangen das Depot aufzubauen, trotz den Verlusten im Trading. Als zweites Standbein sozusagen.
(07.11.2022, 01:52)boersenkater schrieb: Aber egal - wenn Du 2015 eingestiegen bist - wie lange hast Du Dich vorher vorbereitet?
Zeitlich weiß ich das nicht genau. Ich habe ein paar Bücher gelesen, Videos geschaut, noch mehr Bücher gelesen.
Dann habe ich Papertrading betrieben, aber nach einiger Zeit gemerkt das es Null Effekt hat (psychologisch) wenn kein Geld dahinter steckt.
Also habe ich gesagt es macht mehr Sinn mit "geringen Beträgen" im Echthandel zu starten. Da es damals den Mini Dax noch nicht gab war die kleinste Einheit etwa 10.000€.
Am Anfang hat das auch funktioniert. Dann nicht mehr. Und dann kommt die Scheiße Lawine ins rollen.
Meine längste Gewinnserie hat 400 Handelstage gehalten, also 100% Trefferquote in der Zeit. Es ist nicht so das die Strategie kontinuierlich auf Verlust stand.
Oftmals mussten Verluste auch realisiert werden, weil der Broker der Meinung war ein paar Stunden vor Handelschluss eine Marginerhöhung zu machen weil in den USA eine Wahl anstand.
Oder weil der Gesetzgeber meinte das die Margin allgemein erhöht werden musste.
Also auf die eigenen Probleme kommen noch fremderzeugte Probleme zusätzlich oben drauf. Ohne jetzt die Schuld woanders suchen zu wollen.
(07.11.2022, 01:52)boersenkater schrieb: Von CFDs halte ich gar nichts - würde ich auf keinen Fall als Trading-Vehikel nutzen.
Und ich denke das es für einen "privaten" Trader nicht schaffbar ist das ganze zu automatisieren
-> "Algo-Trading, Roboter,...."
CFD sind heute kaputtreguliert.
Heute würde ich mit Knock-Out-Zertifikaten handeln.
Wenn ein Trader eine recht simple Strategie hat sehe ich kein Problem darin das auch ein Roboter das übernehmen kann.
Falls es eine komplexe meinungsbasierte Strategie ist, wird es ohnehin nicht langfristig funktionieren. Egal ob manuell oder automatisiert.
Der Vorteil der Automatisierung ist, dass man über Jahrzehnte Backtesten kann und das Ergebnis in weniger als 10 Minuten hat.
Roboter wird niemals müde oder launenhaft. Schwitzt nicht, macht genau was ich sage und das alles noch völlig umsonst.
Meinen Roboter habe ich bei einer Firma in Auftrag gegeben und der gute Mann hat 1:1 das umgesetzt was ich ihm gesagt habe.

Wenn ich mir den Code heute anschaue dann war das eine echt gute Idee.
Bis ich die Programmierung so vollumfassend gelernt hätte wären wohl Monate vergangen. Zum Schluss hat man sich so in das Projekt verliebt das man es trotzdem eingesetzt hätte.
Wahrscheinlich war es deswegen sogar billiger das nicht selber zu machen.
Außerdem ist das 4 Augenprinzip gar nicht so verkehrt. Ich hatte meine Denkfehler und auch der Programmierer hat nicht immer im ersten Ansatz meine Intension verstanden.
Aber das Endresultat war zum Schluss zig mal besser als ich es mir vorher vorgestellt habe.
Mit Profis zu arbeiten macht immer Spaß.
Auch wenn ich den Roboter nicht einsetzen konnte hat er mir wertvolle Informationen geliefert.
Unten im Bild ist ein erfolgreicher Backtest zu sehen.
5 Jahre Trading durch 10 Minuten Backtest ersetzt.
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Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es - Bertrand Russell