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Normale Version: Vahanas Entnahmephase / Entsparphase
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Hier ist ein ganz guter Rechner.

https://www.finanzfluss.de/rechner/entnahmeplan/

Bei einem Vermögen von 700k, 4% Verzinsung und einer Entnahmedauer von 40 Jahren habe ich 2.895€ im Monat zur Verfügung und müsste morgen nicht mehr arbeiten gehen.
Dafür müsste ich aber auch zuverlässig mit 81 Jahren abkratzen.

Ok... gehen wir von 100 Jahren aus:

Zitat:Wenn du in einen Zeitraum von 60 Jahren und einem Zinssatz von 4%, monatlich 3.000€ entnehmen möchtest, benötigst du ein Anlagevermögen von 829.271€.


Also 130k Unterschied, dafür eindeutig weniger Stress. Absolut erstrebenswert.

Wenn es für die Ewigkeit reichen soll:

Zitat:Wenn du in einen Zeitraum von 999 Jahren und einem Zinssatz von 4%, monatlich 3.000€ entnehmen möchtest, benötigst du ein Anlagevermögen von 916.383€.


Also nochmal knapp 90k mehr. Auf dem Level würde es ein Jahr mehr Arbeit und sparen bedeuten. 

Was ich noch wohlwollend mit einrechnen könnte, wäre eine Erbschaft von 1/3 Haus und die Rente die ich bisher erwirtschaftet habe und dann ab 67 Jahren  (LOL!) vielleicht bekommen werde. 

An den 4% Rendite würde ich nicht herum schrauben, da es hat sich so etabliert hat. Bei den Lebensjahren von der statistischen Mitte auszugehen wäre auch blöd.
Bei der Entnahmesumme kann man natürlich ansetzen, aber wer will das und wie planbar ist das?
Den flexiblen wirksamen Hebel den man hat: Länger einbezahlen und größeren Kapitalstamm ansparen. 
Somit hat mein Arbeitgeber wieder mal gewonnen.

Eines ist aber jetzt schon sicher: Das ist der letzte Arbeitgeber meines Lebens. 

Keine Ahnung wie das bei euch ist, aber meine Firma hat sicher innerhalb weniger Jahre komplett verändert. 2017/2018 war der Wendepunkt.
Der Ton ist forscher geworden, die Firma versucht auf dem Rücken der Arbeitnehmer und Kunden zu sparen, die Stimmung unter den Kollegen ist im Keller, die Entscheidungen der Chefs glänzen regelmäßig mit Wahnsinn, viele gute Leute sind in Rente gegangen, die Bürokratie hat unfassbare Ausmaße angenommen.
Um die Firma zu wechseln fehlt die Not. Einfach durchziehen und gut ist. Das Licht am Ende des Tunnels ist sichtbar.

Innerhalb der Firma die Abteilung zu wechseln habe ich letzte Woche versucht, aber irgendwie siehts für mich so aus als ob die sich die Mitarbeiter nicht gegenseitig abgrasen wollen. Ein interner Wechsel würde nur klappen wenn ich gleichzeitig mit der Kündigung winke.
Abgesehen davon ist die andere Abteilung auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. 

Ich kann mich noch daran erinnern als ich 2004 meinen Job geschmissen habe der mir ähnlich an die Nieren gegangen ist. Dort war das Gehalt aber so schlecht, dass die Entscheidung leicht gefallen ist auch ohne neuen Job den Alten zu kündigen.
Das Gefühl damals wie heute aber absolut das Gleiche und diese Tatsache gibt mir zu denken.
(20.05.2025, 21:42)Vahana schrieb: [ -> ]Ich kann mich noch daran erinnern als ich 2004 meinen Job geschmissen habe der mir ähnlich an die Nieren gegangen ist. Dort war das Gehalt aber so schlecht, dass die Entscheidung leicht gefallen ist auch ohne neuen Job den Alten zu kündigen.

Ist ja witzig - bei mir war es 2003, fast zur gleichen Zeit aus genau dem gleichen Grund. Obwohl nicht mehr der Allerjüngste zu dieser Zeit, und erstmal ohne neuen Job und Perspektive, hat sich das im Nachhinein als eine der besten Entscheidungen in meinem Dasein entpuppt. Ohne diesen Sprung ins kalte Wasser hätte ich nicht zu neuen Ufern schwimmen müssen. Und wäre heute nicht so komfortabel dran wie ich bin. Wenn ich nicht Berufs-Ungläubiger wäre, dann wäre das der Moment gewesen gläubig zu werden.
Aus heutiger Sicht war es für mich der Moment in denen sich das Blatt zum Besseren wendete.
Die Kündigung feier ich noch heute und das war die beste Entscheidung meines Lebens. 

Umso schwerer fällt es mir heute nicht das Gleiche zu tun. Ich weiß noch wie befreiend das war.
Anschließend habe ich das Fach Abi nachgeholt und bin studieren gegangen. Eine Perspektive die ich heute nicht mehr habe. 
Das war allerdings nur Plan B. Eigentlich wollte ich mir einfach nur einen besseren Job suchen, aber damals war überall Krise.
(20.05.2025, 21:42)Vahana schrieb: [ -> ]Hier ist ein ganz guter Rechner.

https://www.finanzfluss.de/rechner/entnahmeplan/

Bei einem Vermögen von 700k, 4% Verzinsung und einer Entnahmedauer von 40 Jahren habe ich 2.895€ im Monat zur Verfügung und müsste morgen nicht mehr arbeiten gehen.
...

Nur eine kleine Bemerkung: Mit 3000 € im Monat kannst du (heute!) in Deutschland nur dann komfortabel leben, wenn eine bezahlte Immobilie zusätzlich vorhanden ist. Klar, anderswo mag es reichen.

Und noch eins: Du gehst von einer konstanten monatlichen Entnahme aus, oder habe ich das falsch verstanden?
Was denkst du, welche Kaufkraft werden 3000 € wohl in 40 Jahren haben (falls es den € noch geben sollte..) Ich sags dir: Bei 4% Geldentwertung gerade mal 625€. Deine letzte Rate in 40 Jahren müsste über 14000 € betragen, wenn du im gleichen Komfort wie am Anfang leben willst.

M. E. müsste die monatliche Entnahme zumindest mit der Inflationsrate steigen, und dann sieht die Rechnung wohl deutlich anders aus. Wenn ich mal keck deine 4% gegen die Inflationsrate gegenrechne, bleiben bei 700k und 3000 € Entnahme gerade mal 233 Monate oder 19 Jahre. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass du dir bei 4% Geldentwertung in 10 Jahren schon ca. 4000€ auszahlen müsstest. Die restliche Rechnung spare ich mir zu später Stunde. 
Oder sind die 4% etwa nach Inflation?
Als ich mir über solche Dinge Gedanken gemacht hatte, war schon klar: 1 Million wird für einen geruhsamen und komfortablen Lebensabend wohl nicht reichen, auch wenn man noch relativ bescheiden lebt.
Eine Million und ein Häuschen plus eine anständige Rente reicht.
(20.05.2025, 23:30)Vahana schrieb: [ -> ]Aus heutiger Sicht war es für mich der Moment in denen sich das Blatt zum Besseren wendete.
Die Kündigung feier ich noch heute und das war die beste Entscheidung meines Lebens. 

Umso schwerer fällt es mir heute nicht das Gleiche zu tun. Ich weiß noch wie befreiend das war.
Anschließend habe ich das Fach Abi nachgeholt und bin studieren gegangen. Eine Perspektive die ich heute nicht mehr habe. 
Das war allerdings nur Plan B. Eigentlich wollte ich mir einfach nur einen besseren Job suchen, aber damals war überall Krise.

Qualifikation und Horizont-Erweiterung ist immer gut und wird meist auch entsprechend bezahlt.
(20.05.2025, 23:39)Lolo schrieb: [ -> ]Oder sind die 4% etwa nach Inflation?

Im Prinzip ist da noch ein Puffer drin.
Wenn man von 7-8% Marktrendite ausgehen würde und das gleiche entnimmt, dann hätte man irgendwann das Inflationsproblem was du beschreibst.

Wer will in Deutschland bleiben?
(21.05.2025, 00:41)Vahana schrieb: [ -> ]Im Prinzip ist da noch ein Puffer drin.
Wenn man von 7-8% Marktrendite ausgehen würde und das gleiche entnimmt, dann hätte man irgendwann das Inflationsproblem was du beschreibst.

Ob diese 8 % Marktrendite aus den vergangenen Jahrzehnten einfach so auf die nächsten 4-5 Jahrzehnte übertragbar sind, nach dem Motto: "das war schon immer so", würde ich auch mal mit einem Fragezeichen versehen. Vor etlichen Wochen habe ich ein Interview geschaut mit - ich glaube Lenny Fischer war es - der in Zukunft langfristig von sinkenden Aktienmarktrenditen in Richtung 3-4 Prozent ausgeht.

Ein zentraler Faktor: die Bevölkerung sinkt, zumindest in allen entwickelten Volkswirtschaften. Allein in China wird in den nächsten 25 Jahren die Bevölkerung um 400 Millionen schrumpfen, das ist fünf mal so viel, wie D überhaupt Einwohner hat und mehr als die gesamte EU oder USA. In weiteren 50 Jahren dann noch mal um 600 bis 700 Millionen. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Weltwirtschaftswachstum.
(20.05.2025, 23:30)Vahana schrieb: [ -> ]Das war allerdings nur Plan B. Eigentlich wollte ich mir einfach nur einen besseren Job suchen, aber damals war überall Krise.

Ja, das war damals so. Bei mir hat die Jobsuche auch deutlich länger gedauert als erwartet. In den dann folgenden zwei Jahrzehnten war es für Arbeitnehmer erheblich besser, doch jetzt steuern wir wieder in rasendem Tempo auf Verhältnisse wie vor 20 Jahren zu. Und dieses Mal bleibt's auch so.
Wenn Du Dein Kapital komplett in Aktien hältst wie ich das tue dann kannst Du wohl längerfristig mit höheren Erträgen, aber auch mit mehr Volatilität rechnen.

Ich hatte zum Beispiel im ersten Jahr 67.36% Rendite auf mein Kapital. Hätte ich die Kohle in der Pensionskasse gelassen so hätte ich bis heute, 13 Jahre später, noch nicht so viel bekommen.

In meinem schlechtesten Jahr habe ich 18.09% verloren. Auch damit musst Du umgehen können.

Ich hätte etwas Angst um Dich weil Du manchmal auf psychologische Täuschungen reinfällst, es gibt über 100 davon die uns beim Handel mit Aktien beeinflussen. Wenn ich selbst keine mechanischen Strategien verwenden würde so würde ich wohl auf alle und noch ein paar mehr reinfallen und wäre jetzt im Armenhaus.
(20.05.2025, 23:39)Lolo schrieb: [ -> ]Nur eine kleine Bemerkung: Mit 3000 € im Monat kannst du (heute!) in Deutschland nur dann komfortabel leben, wenn eine bezahlte Immobilie zusätzlich vorhanden ist. Klar, anderswo mag es reichen.

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Als ich mir über solche Dinge Gedanken gemacht hatte, war schon klar: 1 Million wird für einen geruhsamen und komfortablen Lebensabend wohl nicht reichen, auch wenn man noch relativ bescheiden lebt.
Eine Million und ein Häuschen plus eine anständige Rente reicht.

Solche Zahlen sind natuerlich immer relativ, weil eben vom Einzelfall abhaengig.
Ich denke aber auch dass man da durchaus mal Richtung Durschnitt schauen sollte damit man nicht ganz vom Boden abhebt.

Medianeinkommen in D war 2024 so um die 42K, also um die 3500 Euronen im Monat. Vor Steuer, Abgaben und Miete. Ist der Median, aber so pi*Daumen duerften dann zu um die 45% der Einkommen in D zu nem komfortablen Leben nicht reichen. Deftig, oder? 

Lebenseinkommen beim Median duerften so um die 2Mio sein, wobei da Steuern und Abgaben auch einiges fressen. Wenn es einer da schafft ne Mio auf die Seite zu bringen dann haette er bei 4% Entnahme schon fast wieder das Medianeinkommen zur Verfuegung. Wuerde somit die Beduerfnisse von ca. 50% der Leute decken, ohne dabei zu entsparen - da ist also Puffer bei.
Ein weiters Problem beim reinen Angestelltendasein ist dann halt auch dass  ein evt. frueherer Ausstieg negative Folgen auf die Rente hat. Diese Sicherheit kostet dann halt u.U. auch einiges an Lebenszeit..ob es das wert ist auch wieder ne subjektive Sache.

Ich denke zumindest mal dass solange man sich wie Vahana nicht uebern Konsum identifiziert der Durchnitt schon mal ne gute Richtlinie ist. Alles drueber kostet unnoetig Lebenszeit.
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