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Normale Version: Vahanas Entnahmephase / Entsparphase
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(27.05.2025, 10:35)Driton schrieb: [ -> ]Das ist ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich man an der Börse Geld verdienen kann.
So ein automatisches System funktioniert bestimmt gut, ich habe es nicht bis dorthin geschafft.

Ohne ein Minimum an Regeln geht es wahrscheinlich schief. Vorhandene Emotionen bedeuten jedoch nicht zwangsläufig den Börsenruin, wenn man lernt sie zu beherrschen. Wer in extremen Situationen die Hände von der Tastatur lassen lernt, verdient vielleicht weniger als ein Bot, aber genug für ein gutes Leben. Heute kann (nicht muss) ich stundenlang dem Auf uns Ab meiner Papiere zusehen, mit allen noch immer vorhandenen emotionalen Nebenwirkungen und ohne den Drang einen Finger rühren zu müssen.
Das hat lange gedauert, viel Geld und Zeit gekostet. Im Nachhinein wäre es anders klüger gewesen. Dieser Blick in die Vergangenheit ist wichtig, ändert aber nichts.

Also weiter geht es mit dem Stammkapital, das ich (und hier wiederhole ich mich gerne) nie, nie, nie aufs Spiel gesetzt habe. Das ist meine Erfahrung zum Thema.

Nein, Emotionen bedeuten natürlich nicht den Ruin, aber fast immer unnötige und manchmal fatale Verluste. Nichts zu tun ist meistens besser aber im entscheidenden Moment muss man etwas tun und es geht einem fast immer gegen den Strich. Wenn man nur gelernt hat nichts zu tun ist man vielleicht besser dran als die Pleite-Daytrader aber es ist trotzdem nicht ideal. Man muss Regeln haben weil man sonst weder das Richtige noch die richtige Zeit erwischt.

Nichts machen zu lernen ist bestimmt ein wichtiger Schritt, schliesslich bin ich ja der Managing Siesta Director. Etwas zu machen wenn es nötig ist ist aber manchmal wichtiger. Das kann bedeuten wie ein Skorpion jahrelang zu warten um im richtigen Moment zuzuschlagen.
(27.05.2025, 13:45)Ancres schrieb: [ -> ]Also alles vergessen was ich über die Börse weiß? Ich denke diesen Zustand kann ich nicht wieder erreichen da ich Wissen nicht so einfach aus dem Kopf löschen kann. Alternativ könnte ich meine Frau fragen, die hat sich damit noch nie beschäftigt und deren Wissen was die Börse betrifft geht gegen 0. Das würde aber bedeuten, dass Erfolg an der Börse in direkter Korrelation mit Unwissen stünde, oder anders ausgedrückt: Je weniger man weiß desto erfolgreicher ist man. Kann das richtig sein?



Ah ich glaub ich weiß worauf du hinaus willst. Alles Wissen, sprich Nachrichten, Unternehmenszahlen, Chartanalyse etc beiseite schieben und lediglich auf der Grundlage des Aktienkurses handeln. Läuft man in Verluste, Position emotionslos schließen (lassen). Läuft man in Gewinne, emotionslos laufen lassen. Wie ein Roboter eben. Das klingt simpel und wenig zeitraubend. Das ist die Art wie du handelst? Das kann aus meiner Sicht ja sogar relativ automatisiert ablaufen. Zumindest sehe ich da bis jetzt keine Notwendigkeit eines händischen Eingriffs.



Das ist tatsächlich alles da hast du vollkommen recht. Was sich so simpel anhört bedarf aber meiner Meinung nach noch einiges an Feintuning damit es funktioniert.

1. Verlustgrenzen abstecken
Welche Verluste in % bin ich bereit zu akzeptieren?
Wie sichere ich diese Verluste ab? (Stop Loss, händisches Eingreifen, Optionen..?)

2. Gewinnmitnahme
Wie lasse ich Gewinne "laufen"? Dynamisches (Trailing) Stop Loss?
Wann realisiere ich Gewinne? Wenn das dynamische Stop Loss greift? Wenn mein persönliches Kurs-Ziel erreicht ist?

3. Aktienauswahl
Wie und auf welcher Basis wähle ich einen Titel zum Kauf aus?
Woher soll ich wissen ob dieser Titel die Tendenz zum Steigen oder zum Fallen hat wenn ich vorher alles Wissen über Bord werfe?

Ansonsten hast du mir mit deiner "Robotervariante" etwas Hoffnung gemacht. Als Excel-Fan werde ich mir mal ein Tool basteln und das ganze mal eine Zeit lang simulieren. Die Punkte 1, 2 und 3 sind aber für mich aktuell noch schwierig zu beantworten  Hmm

Nicht nur was Du über die Börse weisst musst Du vergessen sondern alles was Du über das Leben weisst. Wenn du erfolgreich sein willst an der Börse. Du musst Contrarian sein, die über 100 psychologischen Täuschungen die es gibt nicht nur ignorieren sondern bei den Anderen ausnutzen. Das geht nur wenn Du Dein Höhlenmenschen-Gehirn ignorierst.

Natürlich gibt es viele Details für einen erfolgreichen Plan, aber die meisten scheitern nicht an den Details. Mach den Plan auf Deine individuelle Situation abgestimmt, aber überprüfe immer ob er die wichtigsten Eckpfeiler einhält. Und dann, und das ist viel wichtiger: halte Dich daran.
(27.05.2025, 18:30)cubanpete schrieb: [ -> ]Nicht nur was Du über die Börse weisst musst Du vergessen sondern alles was Du über das Leben weisst.

Cubanpete hat vollkommen recht.
Je mehr “Wissen” glaubt man zu akkumulieren, desto mehr breitet sich die Kontrollillusion aus. Desto mehr glaubt man die Entwicklungen voraussehen (antizipieren) zu können. Das ist insofern gefährlich, dass es irgendwann nicht mehr darum geht, Geld zu verdienen sondern, recht zu haben. In dem “normalen” Leben wird man so konditioniert, dass man im Vorteil ist, wenn man andere überzeugt, dass man recht hat. Und wenn es dann doch schief läuft, gibt es Feedback von denen die dir gefolgt sind (und wenn es nur Häme ist). An der Börse ist niemand da, den man überzeugen muss ausser sich selber. Und das Feedback ist aus diesem Grund nicht möglich auch wenn man falsch liegt. Denn so ein objektives Feedback an sich selber bedarf entweder geübter Selbstreflektion oder einer gewissen Portion an Schizophrenie. Überzeugungen/Prinzipien im normalen Leben werden erwartet. An der Börse sind sie gefährlich, denn sie machen dich unbeweglich in Bezug auf Anerkennung eigener Fehler. Und Verzögerungen in Bezug auf notwendige Aktionen in dem Bereich führen unweigerlich zu Verlusten und in den Ruin. Nicht starre Überzeugungen sondern schnelle, angemessene und überlegte Reaktionen auf die sich ändernden Umstände in diesem Umfeld permanenter Unsicherheiten sind ausschlaggebend. Daran scheitern viele, denn auch das geht uns gegen den Strich bzw. gegen unsere lebenslange Konditionierung. Denn niemand im normalen Berufsleben mag Menschen, die nur auf äußere Umstände reagieren. Es wird immerzu “Initiative” erwartet. Manche schaffen es, mangelnde “Initiative” durch fruchtlosen “Aktionismus” zu kaschieren. Wer im “normalen” Umfeld nur reagiert, sei ein loser. Nicht so an der Börse. Reaktion ist Trumpf. Der Witz dabei ist, dass jede Reaktion kompromisslos und ohne jegliches Zögern zu erfolgen hat. Egal ob du dabei nun  nach einem Regelwerk Verluste realisierst oder Gewinne einfährst. Der Markt ist ein unendlicher und  immerwährender Strom an Möglichkeiten, Gewinne oder Verluste zu machen. Ohne ein robustes Regelwerk, das dich und deine Aktionen „einhegt“, wirst du dich später oder früher jedoch unvermeidlich von diesen Möglichkeiten mitreißen lassen und untergehen.
In einem Satz: Im Retailbereich schlägt "fauler Opportunist" den "intelligenten Macher".
Tja, ich habe vom Höhlenmenschen-Hirn gesprochen. Wir bzw. unsere Gefühle sind so konfiguriert dass wir schnell das traditionell Richtige tun um zu überleben. Das ist leider fast immer das traditionell Falsche an der Börse. Dieses Risiko, das Verhaltensrisiko, ist grösser und wiegt schwerer als alle anderen Risiken an der Börse.

Dabei gibt es über 100 Täuschungen gegen die wir absolut nichts machen können, sogar wenn wir sie kennen fallen wir drauf rein. Am wichtigsten im Bezug auf Börse sind wohl Angst, Gier, Kontrollillusion und Selbstüberschätzung, aber es gibt noch viel viel mehr.

Es ist nicht wichtig genau zu wissen wann es regnet. Es ist wichtig zu wissen dass man dann die Wäsche reinholen muss!

Meine Pläne für die mechanischen Strategien sind auf meine Umstände konfiguriert. Ich bin nämlich in der Entnahme Phase. Allerdings läuft es so gut dass es trotz der Entnahmen nicht wirklich weniger wird. Wink

Meine Strategien befinden sich irgendwo zwischen passivem und aktivem Investment, welche beide Nachteile haben.

Passive Investments richten sich oft an einem Index aus um den "Durchschnitt" zu schaffen. Ein Index ist aber kein Durchschnitt, die Gremien die den Index verwalten haben die gleichen psychologischen Probleme die ich oben angesprochen habe. Der SP500 z.B. hat genau bei den Tops die eigenen Regeln geändert oder verletzt und so unnötig hohe Verluste eingefahren.

Aktives Investment hingegen ist brandgefährlich wenn man diskretionär handelt. Das Verhaltensrisiko ist extrem und wird einen viel Performance kosten.

Mein Weg ist mechanisches Investment. Dabei lege ich Regeln fest die allgemein und für mich persönlich Sinn ergeben. Und dann wird alles ganz ganz einfach und langweilig: man muss sich nur noch an die Regeln halten.
All das, was ihr sagt, macht Sinn.
Nur eines nicht: Ohne Börsen- und Wirtschaftswissen geht es nicht. Wenn man Geld verdienen will, ist beides unabdingbar. Und sei es nur deswegen, um alle Möglichkeiten an der Börse abschätzen zu können, die Gefahren zu kennen und sich die RICHTIGEN und PASSENDEN Regeln auszuarbeiten.
(28.05.2025, 13:26)Lolo schrieb: [ -> ]All das, was ihr sagt, macht Sinn.
Nur eines nicht: Ohne Börsen- und Wirtschaftswissen geht es nicht....

Das ist wie mit diesem Spruch: "Bildung ist das was übrig bleibt wenn alles gelernte vergessen ist."
So ist es auch hier: Um das "unnütze Wissen" vom "Wissen" zu unterscheiden bzw. zielführend denken zu können, muss man zuvor schon verdammt viel gelernt/erlebt/erfahren haben. Danach kann man 95% davon in die Tonne treten, weil es nur Ablenkung und Ballast ist.
Ich lese hier still mit aber eine passende Antwort fällt mir nicht mehr wirklich ein. Vieles erscheint mir paradox. Ich soll mein Hirn abgeben, alles vergessen, zum Roboter werden, Exitstrategien sind scheißegal und Aktien werden mit dem Dartpfeil ausgewählt. Ich weiß das ihr hier und da übertreibt aber ich erkenne den roten Faden nicht mehr. Ich hab natürlich eine eigene Strategie, die da lautet „kaufe Aktien wenn alles zusammengebrochen ist“. Corona, Krieg oder sowas. Wie jemand sagte, warte auf den einen Moment und schlage dannkräftig zu (Skorpion). Das ist meine aktuelle Strategie.
Keep it simple..

Kannst ja mal schauen was du an Rendite die letzten Jahre so erzielt hast.
Ist es regelmaessig mehr als der Markt (SP500) dann hast wahrscheinlich richtig gedacht (oder Glueck gehabt)

Liegst mit dem Markt gleichauf hat dir das Denken nix gebracht....bist schlechter als der Markt hast wohl falsch gedacht Irony Irony 

Im Ernst: Der Markt ist der Vergleich, hast den bisher nicht geschlagen kannst dir die ganze Diskussion und den Aufwand sparen und kaufst dir einfach ein paar ETF....
Jahre auf den Crash zu warten und dann doch nicht zu kaufen weil "koennte ja weiter runter gehen" schlaegt den Markt sicher nicht Wink 

btw...Siemens Energy war vor ein paar Wochen im Sonderangebot Irony Irony
(28.05.2025, 13:26)Lolo schrieb: [ -> ]All das, was ihr sagt, macht Sinn.
Nur eines nicht: Ohne Börsen- und Wirtschaftswissen geht es nicht. Wenn man Geld verdienen will, ist beides unabdingbar. Und sei es nur deswegen, um alle Möglichkeiten an der Börse abschätzen zu können, die Gefahren zu kennen und sich die RICHTIGEN und PASSENDEN Regeln auszuarbeiten.

Das ist eine Illusion. Die einzige Regel die Du brauchst: ich will Geld verdienen. Davon abgeleitet: ich muss teurer verkaufen als kaufen. Nun definierst Du die Regeln die für Deine konkrete Situation Sinn machen, aber überprüfst stets ob sie diese Grundsätze einhalten. Dafür brauchst Du weder Wirtschafts- noch Börsenwissen.

(28.05.2025, 15:08)Ancres schrieb: [ -> ]Ich lese hier still mit aber eine passende Antwort fällt mir nicht mehr wirklich ein. Vieles erscheint mir paradox. Ich soll mein Hirn abgeben, alles vergessen, zum Roboter werden, Exitstrategien sind scheißegal und Aktien werden mit dem Dartpfeil ausgewählt. Ich weiß das ihr hier und da übertreibt aber ich erkenne den roten Faden nicht mehr. Ich hab natürlich eine eigene Strategie, die da lautet „kaufe Aktien wenn alles zusammengebrochen ist“. Corona, Krieg oder sowas. Wie jemand sagte, warte auf den einen Moment und schlage dannkräftig  zu (Skorpion). Das ist meine aktuelle Strategie.

Du sollst nicht Dein Hirn abgeben aber die Gefühle die es produziert ignorieren. Deine aktuelle Strategie macht Sinn und geht genau in diese Richtung. Um sie umzusetzen brauchst Du Regeln und es ist schwierig diese einzuhalten. Es ist sogar so dass jeder den Du fragst sagen wird dass er genau das tun will was Du tust. Nur, wenn es dann so weit ist dass man es tun müsste kommt unser Höhlenmenschen Hirn und macht uns einen Strich durch die Rechnung!
(25.05.2025, 17:54)Driton schrieb: [ -> ]Das kann funktionieren, für mich wäre es nicht das Richtige. Die offenen Fragen sind, ob und wann Du deine zwei Mio zusammenbekommst und welche Stolpersteine auf dem Weg dahin lauern.

Stell Dir vor, Du erreichst die Zielsumme und hast bis dahin nichts in der Richtung wie EMEUV gemacht. Wer garantiert Dir, dass Du das auch kannst?
Wie gesagt ist einfach nicht gleich leicht, ich würde schon auf dem Weg dahin deshalb beides probieren.
Wenn es klappt ist das super, wenn nicht, ergibt sich wahrscheinlich was völlig Neues, ohne schon mit zwei Mio zu jonglieren.

Aber zu deiner Strategie würde ich die Antwort auf die Frage interessant finden, welchen Ertrag Du aus der Summe generieren kannst oder denkst zu generieren?
Für mich setze ich zwischen 120k und 200k p.a. an, unabhängig von der Marktlage.

Ich habe das bereits mit weniger Geld gemacht, als ich angefangen habe mit Börse (vor 10 Jahren).
Allianz-Aktie kaufen zu einem Zeitpunkt, der günstig erscheint (charttechnisch) und dann solange warten, bis ein lokales Hoch erreicht zu sein scheint (schwieriger zu entscheiden, im Zweifel einfach verkaufen). Dann wieder warten auf einen Einstieg. Da gibt es nichts, was man irgendwie "nicht können" könnte.

Irgendwann bin ich dann auf B&H umgestiegen, weil man mit dem beschriebenen Vorgehen natürlich jede Menge Gewinne liegenlässt. Habe aktuell 350 Stück Allianz und will auf jeden Fall noch auf 500 bis 1000 Stück kommen, bevor ich wieder mit dem Trading anfange.

Zur Frage zu den erwarteten Erträgen, vielleicht so 5k netto im Monat. Wären 1% Bewegung bei 500k Arbeitscash, mMn nicht übertrieben optimistisch. Natürlich im Mittel, denn bei der EMEUV-Methode kann es ja durchaus passieren, dass man seine Positionen mehrere Wochen oder sogar Monate lang nicht schließen kann. Deswegen braucht man zusätzlich noch ein 1,5M-Depot im Hintergrund, das einen mit Dividenden versorgt.
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