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Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Risky Most Crowded Trade

Das Wall Street Journal schreibt eine schöne Gegenrede zur Statistik "most crowded trade" der von mir oben zitierten BofAML Fund Manager Umfrage. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass - wir hören und staunen  Wink - die Fondsmanager häufig daneben lagen mit ihren most crowded trades.

Von Februar bis November 2018 wurde in der Umfrage immer wieder FAANG + BAT (also Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google und Baidu, Alibaba und Tencent) als most crowded trade des Monats ausgewiesen. In dieser Zeit sind die Werte um 9% gefallen.

Im Dezember 2017 hatte die Umfrage Bitcoin als most crowded trade ausgewiesen. Das war der Monat, indem der Bitcoin-Preis gepeakt ist.

Der MSCI Emerging Markets ist 2018 um 16,6% gefallen und hat sich seit dem Tief um 7,3% erholt wegen der Zinspausenhoffnung der Fed. Damit die Emerging Markets sich substanziell erholen muss die US-Wirtschaft stark sein. Aber nicht zu stark, denn sonst drohen wieder Zinserhöhungen der Fed.

Das Wall Street Journal schließt mit dem schönen Satz:

Zitat:Crowded or not, that looks like a risky trade.

https://www.wsj.com/articles/survey-says...1550002872
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Das große Bild beschreibt er ganz gut.

2006 gab es auch genug Leute, die sich schon sehr konkret zur kommenden Krise geäußert haben.
Niemand konnte sagen, wie  es eingeleitet werden würde (Lehman)?
Heute wird man wahrscheinlich keine Institution mehr fallen lassen? Man würde den Laden aufkaufen?
Vielleicht kommt mehr? Ein Staat geht pleite?

https://www.finanzen100.de/finanznachric..._10365895/
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Japanification

Die EZB-Bilanz auf Rekordhoch, die Deutschen Bundesanleihen auf Rekordtief. 10 Jährige Bundesanleihen bei 0,1% auf dem niedrigsten Stand seit 2016. Die EZB hat mit dem ganzen Geld drucken ganz offensichtlich ihr Ziel verfehlt die Inflationsrate zu heben und Renditen von Staatsanleihen zu stützen.

Die Parallelen zu Japan in dem Zeitraum 1987 bis 2004 sind erschreckend deutlich.

[Bild: D0ZMcRqW0AI-Qex.jpg]

https://twitter.com/Schuldensuehner
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Stell dir vor es ist Börsenrally und keiner geht hin...

Die Aktienmärkte (insb. in den USA) legen ihren besten Jahresstart seit 1987 hin. Verschiedene Analysen zeigen, dass sowohl Kleinanleger, als auch große aktive Fonds Ende 2018 Bestände schlagartig reduziert haben und in diesem Jahr der Rally hinterher schauen müssen.


Zitat:Survey data suggests portfolio managers at many mutual funds and hedge funds have also been skittish about chasing the market higher.

A survey of global fund managers by Bank of America Merrill Lynch this month reported that those holding more money in cash than usual outnumbered their stock-friendly counterparts by 44 percentage points — the biggest margin since January 2009.

“The speed of the rally is uncomfortable,” said Michael Hartnett, chief investment strategist at Bank of America Merrill Lynch. “To turn from a seller to a buyer in a week is, again, psychologically very tough for people.”

Wer aber als konstanter Käufer am Markt auftritt und sich von Börsenturbulenzen nicht irritieren lässt sind die Unternehmen selbst. Aktienrückkäufe sind das Stichwort. Aktienrückkäufe treiben die Börsenrally an.

Union Pacific Railroad hat seit 2007 eigene Aktien im Wert von ca. 32 Mrd. USD zurück gekauft und hat in diesem Monat weitere 20 Mrd. USD für diesen Zweck freigegeben. Cisco hat 2008 24 Mrd. USD für eigene Aktienrückkäufe ausgegeben. 2019 sollen es weitere 24 Mrd. USD werden. Und Bank of America hatte für 2019 20 Mrd. USD für Aktienrückkäufe avisiert und diesen Betrag jüngst nochmal um 2,5 Mrd. USD erhöht.

   

https://www.nytimes.com/2019/02/25/busin...backs.html
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Das der Produktionsindex ordentlich verloren hat und dazu 2 Monate in folge fällt ist scheinbar auch noch nicht so vielen aufgefallen.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/...pi111.html

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wir-steck...76054.html
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Bärenmarktrally

In einem interessanten Artikel für Bloomberg schreibt Danielle Dimartino Booth, ein ehemaliger Berater des Präsidenten der Dalles Fed, dass die Börsenrally aus ökonomischer Sicht eine Bärenmarktrally ist.

Die Fed lässt sich (idealtypischerweise) nur von ökonomischen Daten leiten und  setzt in 2019 aller Voraussicht nach ihre Zinserhöhungen und ihre Bilanzstraffung aus. Sie macht das aus Unsicherheit vor der US-Konjunktur. Ein Faktum, das die Märkte auch meiner Meinung nach noch gar nicht richtig beachten. Sie freuen sich erstmal nur über die geldpolitische Lockerung.

Lässt man sich nur von den ökonomischen Daten leiten sieht das Gesamtbild gar nicht mal so gut aus:

- Der Januar Job Employment Report zeigt zwar +304.000 Jobs an, die Arbeitslosenrate ist aber auf 4% gestiegen, der höchste Wert seit Juni.
- Historisch kann man sehen, dass jedes Mal wenn der 3-Monatsdurchschnitt der Arbeitslosenrate den 6-Monatsdurchschnitt überschritten hat, die US-Wirtschaft in einer Rezession befindet.

Zitat:Looking at the post-war period, whenever the unemployment rate has increased by more than 0.3 to 0.4 percentage points, the economy has always ended up in a full-blown recession with the unemployment rate rising by at least 1.9 percentage points.

"Layoffs" also Entlassungen steigen seit sechs Monaten in Folge. Ökonomen bezeichnen das als etablierten Trend. M&A-Transaktionen, getrieben durch die gute Liquiditätslage der Unternehmen, verschärfen den Entlassungstrend. Das Ertragsdruck wird weiter steigen, die Zusammenschlüsse werden tendenziell weiter zunehmen.

Die Rally seit den Weihnachtstief lässt uns Investoren erstmal verschnaufen. Aber es ist noch nicht ausgemacht, dass wir trotz des starken Anstiegs in den Bullenmarkt zurück gekehrt sind. Statistisch gesehen kann eine Bärenmarktrally auch noch weiter gehen.

Zitat:In the five months through August 1989, the S&P 500 rallied 19.2 percent before backsliding.

What makes the current run historically remarkable is the magnitude of the 10.5 percent rally in such a short time span, which belies the bottoming of the unemployment rate in the face of accelerating layoffs. It should be noted the gains presented compare month-end market closing levels.

[Bild: 600x-1.png]

https://www.bloomberg.com/opinion/articl...rket-rally
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Schulden, Schulden, Schulden

Hatten wir uns neulich mal über die globale Verschuldungssituation Sorgen gemacht? Das ist jetzt vorbei.

"Worry About Debt? Not So Fast, Some Economists Say"
https://www.wsj.com/articles/worry-about...1550414860

"Who’s Afraid of Budget Deficits?"
https://www.foreignaffairs.com/articles/...t-deficits

"How America Learned to Stop Worrying and Love Deficits and Debt."
https://www.nytimes.com/2019/02/23/upsho...-debt.html

Es gibt unter Ökonomen nach wie vor kontroverse Diskussionen darüber, ob Verschuldung nun gut oder schlecht ist. Fakt ist aber, dass in der 240-jährigen US-Geschichte die nationale Verschuldung nicht wirklich wichtig war. Bleibt das so?

   

[Bild: D0xGxR1WwAEdww7.jpg]
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Währenddessen in Italien...

Höhste Verschuldung seit Mussolini...

[Bild: D0zEchbX4AIp8Wj.jpg]

Italy in the Danger Zone

https://www.bloomberg.com/news/articles/...after-vote
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Und zu Schulden gehören Zinsen .... der chart mag animieren cash zu sammeln:



https://fred.stlouisfed.org/series/T10Y3M


Angehängte Dateien    

RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare

Es ist letzten Endes immer die Frage, wer die Zinsen zahlt und wer die Zinseinnahmen kriegt. Wink


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