(24.07.2021, 17:30)Mr. Passiv schrieb: Ich soll mir von Politikern (das sind doch die, die anfangs haben verkünden lassen, das Masken nichts bringen und die sich danach bei der Maskenbeschaffung die Taschen vollgemacht haben ?!) sagen lassen, dass ich mir eher ungetestetes Zeuch zwangsspritzen lassen soll?Von den gewählten Politikern sind die allerwenigsten Experten für Infektiologie. Also werden sie sich beraten gelassen haben, als sie die ersten Kommunikationen zu Masken machten. Diese Empfehlungen waren hierzulande, dass Masken nicht viel bringen, eventuell sogar die Leute zur Unvorsicht verleiten. Wenn man zurückblickt wird man zwar auch Expertenmeinungen aus den Anfängen der Epidemie finden, die Masken befürworteten, die Mehrheit hat jedoch die These vertreten, das bringe nichts. Oft aus dem Blickwinkel eine totalen Schutzes, den man z.B. Laborangestellten bieten muss, die mit tödlichen Viren arbeiten. Letztendlich muss man auch Experten zugestehen, dass sie lernen und auch mal ihre Meinung ändern (was ja nicht völlig überraschend ist, wenn sie sich mit einem vorher unbekannten Virus befassen). Dementsprechend sollte man das auch "den Politikern" zugestehen. Was das mit einer Impfempfehlung zu tun hat verstehe ich nicht.
Sicher gab es Politiker, die sich die Taschen mit fragwürdigen Maskendeals gefüllt haben. Ich hoffe, die werden alle erwischt und aus ihren Ämtern entfernt! Genauso gibt es Feuerwehrleute, die Feuer legen, Polizisten, die korrupt sind, oder Spendensammler, die in die eigene Tasche sammeln. Ich finde es problematisch, wenn man diese Einzelfälle verallgemeinert und so tut, als ob so etwas auf alle aus der Berufsgruppe übertragen werden könnte. Dürfte wohl klar sein, dass das nicht der Fall ist. Warum man sich nicht impfen lassen sollte, weil z.B. ein Herr Nüßlein sich perönlich bereichert hat, verstehe ich nicht. Auch ist nicht zutreffend, dass der Impfstoff "eher ungetestet" ist bzw. war. Die klinischen Studien für die Zulassungen waren riesig. Nicht wirklich kleiner als in vergleichbaren Impfstoffentwicklungen. Die grundsätzlichen Charakterisierungen und Entwicklungen der Vektorimpfstoffe und RNA Impfstoffe liefen zum Teil schon seit Jahrzehnten und lieferten Daten, die für die Entscheidung zur Zulassung wichtig waren. Und inzwischen wurden die Impfstoffe fast 4 Milliarden mal angewendet - inklusive intensiver Beobachtungsstudien und Erfassung der Nebenwirkungen (für Deutschland auf den Seiten des PEI zu finden). Ich bin wirklich nicht sicher, ob es viele Medikamente/Impfstoffe gab, die detaillierter untersucht wurden.
Ich kann verstehen, dass Menschen sich nicht impfen lassen weil sie Angst vor Spritzen haben, dass sie, die möglichen Konsequenzen bei einer Infektion ignorierend, Angst vor Impfnebenwirkungen haben und dass sie sich daher gerne darauf verlassen möchten, dass ihre Mitmenschen sie mitschützen, indem sie sich impfen lassen. Alles menschlich, wenn auch sehr egoistisch. Letztendlich wird die Mehrheit der Impfverweigerer dann auf natürlichem Wege infiziert. Bei den uns noch bevorstehenden Infektionswellen wir unter Umständen sogar die Mehrheit der Geimpften ebenfalls auf natürlichem Wege infiziert werden - zumindest deuten die für die Jahreszeit irre hohen Neuinfektionszahlen im UK und den Niederlanden in diese Richtung. Bei denen manifestiert sich die Infektion aktuell bekannten Varianten halt mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit in schlimmer Form.