(19.03.2021, 10:09)Kaietan schrieb: Da kann man nun herumlamentieren, dass ein paar Hundert durch das Vorabscreening unsymptomatischer Fälle hinzukam (aus Baden-Württemberg wurde berichtet, dass etwa 5% der PCR-Positiven eine solche Vorgeschichte hatten), aber das allein erklärt nicht diesen Anstieg von insg. um etwa 50% ausschliesslich verursacht durch die Infektionen mit Variante B.1.1.7, die das Infektionsgeschehen nun dominiert. Im Prinzip ist das eine neue Epidemie mit einem Virus, das um etwa 60% infektiöser ist und im Infektionsfall auch etwa 60% mehr schwerere Fälle/Todesfälle hervorruft.
Bin da im Grundsatz bei dir, man muss aber auch so ehrlich sein und drauf hinweisen, das die Positivquote der Tests auch berücksichtigt werden muss,
es wurde defakto mehr getestet ( https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Ne...tzahl.html ) und ein Anstieg von 0,5 % im Mittel
zu den vergangenen Wochen ist maximal bisher ein Indiz dafür das sich das ganze weiter aufbaut - keine Frage.
KW5 und die Wochen davor waren aber wesentlich schlimmer, sprechen also für eine deutlich größeres "Hintergrundrauschen" - sprich eine höhere Verbreitung
in der Bevölkerung als zu diesem Zeitpunkt sichtbar war. Ich glaube im Moment bilden wir einfach nur wesentlich genauer ab, wieviel Personen tatsächlich infiziert
sind, das ist kein so großer "realer" Anstieg wie er sich darstellt. So zumindest meine Meinung.
Finde die aktuelle Positivquote immer noch für das Gefühl was uns die aktuellen Zahlen vermitteln relativ harmlos,
in einer Woche werden wir da eigentlich deutlich höhere Zahlen erwarten müssen, vermute ich zumindest, wenn dann die Anzahl
der Tests aber wieder weiter angestiegen ist und die Positivquote weiter bei ca. 7 % verharrt, kann man ein wenig
durchatmen, auch wenn die Anzahl der registrierten Infizierten weiter ansteigt.
Das soll aber keinesfalls in Abrede stellen, das wir da wieder in Trouble reinlaufen, ist nur eine Frage der Zeit,
im Moment ist die Gruppe der 50-80 Jährigen am ehesten von den schweren Verläufen betroffen, die
Älteren sind zu einem großen Teil bereits geiimpft und fallen - trotz aller Ausnahmen wie von dir
beschrieben - auch raus.
Da hier immer mit der Todeszahl argumentiert wird, der Versatz ist in der eben genannten Altersgruppe
enorm, die die sich heute infizieren, tauchen in den kommenden zwei bis drei Wochen noch nicht in den
DIVI Registern auf, weil sie schlicht und ergreifend noch nicht eingeliefert werden, versterben tun die
meisten in dieser Altersgruppe nach ca. 5 Wochen und mehr,....auf die Totenzahlen zu achten
hilft uns also im Moment absolut nicht weiter. Mein Onkel (Anfang 60) hat sich infiziert und ist erst
nach 3 Wochen ins Krankenhaus gekommen, weil es sich plötzlich massiv verschlechtert hat. Die
Ärzte haben gesagt, das das in der Altersgruppe eher die Regel ist als die Ausnahme.
Ich hoffe das Anfang April die Impffrequenz wie versprochen sprunghaft ansteigt und die saisonale
Entwicklung das ganze auch weiter abdämpft und wir so mit einem "blauen" Auge davon kommen.