(14.01.2021, 13:36)cubanpete schrieb: Die habt Ihr doch schon selber gebracht, verstehe die Frage nach den Statistiken nicht. Ihr sagt die sind wegen Corona gestorben, ich sage es könnte auch sein dass die wegen der Massnahmen starben und sterben, nach einem Jahr wäre das durchaus auch möglich. Die ausgewiesenen Corona Toten sagen jedenfalls nicht das gleiche wie die Sterblichkeits Statistiken und die Differenz kann man so oder so deuten.Irgendwer hier hat Statistiken gezeigt, die belegen, dass die Selbstmordrate durch COVID belegbar erhöht ist? Das wäre erstaunlich, denn es gibt Publikationen, die eigentlich für die gesamte westliche Welt das Gegenteil beweisen. Die Mordrate ist erhöht. In den USA sogar deutlich. Aber selbst im Mekka von Mord und Totschlag macht das nur etwa 2 zusätzliche Tote auf 100.000 Einwohner aus. Jeder ist einer zu viel, aber die Übersterblichkeit in den USA betrug irgendwann im Dezember bereits 130 pro 100.000 Einwohner. Klar können Morde dazu beigetragen haben, aber eben nur in einem Bruchteil der Fälle. Gleiches gilt für die Drogentoten. Wiederum in den USA wurde ein Anstieg von knapp 15% festgestellt. Das wären dann etwa 3 Tote auf 100.000 Einwohner.
Schwieriger wird es, festzustellen, wie viele Tote z.B. an Herzkreislaufversagen gestorben sind weil sie nicht mehr zum Arzt gegangen sind. Denn Corona verursacht dieses Problem ja ebenfalls. Vielleicht wird einmal ein Vergleich mit Ländern, die kaum betroffen waren, aber strikte Lock-Down Massnahmen trafen, helfen. In Neuseeland zum Beispiel sollte der Effekt sehr klar nachweisbar sein. Kaum Coronainfizierte, aber knallharter landesweiter Lockdown. Wir werden es wissen, wenn sie ihre Statistiken veröffentlichen. Die Frage, ob die Leute nicht zum Arzt gingen, weil Lockdown war, oder ob sie es eh nicht getan hätten, weil sie Angst vor einer Ansteckung im Krankenhaus hatten, wird man dadurch nicht klären. Letzteres wäre ja auch der Fall gewesen, wenn es keine Massnahmen gibt.
(14.01.2021, 13:36)cubanpete schrieb: Ich widerspreche mir also wenn ich sage wir wissen es nicht, aber diejenigen die glauben es zu wissen tun das nicht?Nein, du widersprichst dir, wenn du sagst, wir wissen es nicht, dann aber selbst Behauptungen zum Thema aufstellst.
(14.01.2021, 13:36)cubanpete schrieb: Warum die Epidemie schneller vorbei gewesen wäre? Mathematik. Kennst Du den Begriff exponentielles Wachstum? Die grossen Städte hätten wohl gereicht um die 60-70 % mit exponentiellem Wachstum innert kürzester Zeit zu erreichen. Bis März betrug die Zeit für die Verzehnfachung einen Monat, da standen wir bei einer Million. Bis zehn Millionen dann knapp drei Monate und jetzt bis 100 Millionen 7 Monate. Wenn wir die Dunkelziffer mit einrechnen sind wir jetzt bei 2 Milliarden. Ohne Massnahmen hätten wir das bereits im Mai erreicht gehabt und dann wäre der Spuk in wenigen Wochen vorbei gewesen.Die Exponentialfunktion kennt viele Formen mit zum Teil deutlich voneinander abweichenden Steigungen. Hängt halt vom Virus, dem Wetter und vielen anderen Bedingungen ab. Der im März bestimmte Anstieg ist generell zu hinterfragen, weil die Testmöglichkeiten damals ja erst in der Etablierungsphase waren. Kann man zumindest rückblickend mal behaupten. Nur die Städte isoliert von der Landbevölkerung zu betrachten funktioniert nicht, denn du musst generell 60 - 70% Immunität erreichen.
Dass man die 60-70% in solch einem Zeitraum nicht erreicht zeigt dir das Infektionsgeschehen in Schweden. Die sind ganz offensichtlich immer noch nicht durch. Und der Mai ist lange vorbei... Gleiches gilt für Städte, die schon mal extrem übel betroffen waren, nun aber die zweite oder Dritte Welle innerhalb von 12 Monaten haben. Z.B. Manaus. Ich kenne nicht die Maßnahmen, die dort getroffen wurden, bin aber optimistisch, dass sie nicht wirklich rigide waren. Die Spanische Grippe war wohl ähnlich ansteckend und ging letztendlich auch in 3 Wellen um die Welt - obwohl es in den Zeiten des ersten Weltkriegs mit dem Massnahmen sicherlich nicht überall so weit her war. Viele Nationen haben die Epidemie ja auch verheimlicht.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum es nicht so schnell geht: Es ist nicht gesichert, dass eine Infektion dir auch immer eine gute Immunantwort gegen das Virus verschafft. Anektdotisch aus dem Bekanntenkreis: Omma hatte die Infektion schon im März und ist auch daran verstorben. Mutter hat sie gepflegt und dann die gesamte vierköpfige Familie angesteckt. Alle waren PCR-positiv, alle hatten leichte Symptome, zwei haben bis in den Sommer nichts geschmeckt. Jetzt sind sie in einem Forschungsprogramm zur Analyse der frühen Fälle und kein Familienmitglied hat nachweisbare Antikörper gegen das Virus. In Studien, die dazu angestellt wurden, hatten z.T. nur ein Drittel der ehemals infizierten Antikörper gebildet. Und wenn man den Faktor berücksichtigt, dann dauert es auch ohne Massnahmen sehr lange, bis sich die Infektion totläuft. Es ist also absolut nicht auszuschliessen, dass man mehrfach infiziert sein kann und das Virus dann auch verbreitet. Wenn das der Fall wäre (Spekulation), dann könnte man sich die Idee der natürlich erworbenen Herdenimmunität in endlicher Zeit eh abschminken.
(14.01.2021, 13:36)cubanpete schrieb: Ich weiss es nicht ...Dafür, dass du dieses Mantra immer wieder vor dir herträgst, stellst du weiter oben aber ganz schön viele Behauptungen auf...
(14.01.2021, 13:36)cubanpete schrieb: Ich weiss es nicht und Ihr wisst es auch nicht. Ich akzeptiere das, könnt Ihr das auch?Klar kann ich es akzeptieren. Aber wenn man verschiedene Sichten auf die gleiche Sache hat, kann es doch nicht schaden, wenn man sich dazu austauscht. Vielleicht geht man am Ende auseinander und jeder hat immer noch die gleiche Meinung wie zuvor. Kann passieren. Vielleicht lernt man aber auch etwas, das man vorher nicht wusste und es ändert die Sicht auf die Dinge.