(11.11.2020, 00:15)Lolo schrieb: Mich beschäftigen aus gegebenen Anlass Fragen zu den mRNA Impfstoffen. Vielleicht ist jemand hier, der fundierte Antworten geben kann. Das würde mich sehr freuen.Ohne auf Details einzugehen, die ich zum Teil auch gar nicht kenne:
1. nach meinem bisherigen Verständnis manipulieren mRNA Impfstoffe menschliche Zellen so, dass sie Merkmale des Virus ausbilden und damit die körpereigene Immunabwehr aktivieren.
Greift die körpereigene Immunabwehr danach die betreffenden Körperzellen nicht an? Welche Körperzellentypen bilden die Merkmale aus?
Sind die Folgen nicht vergleichbar mit einer Autoimmunerkrankung?
2. Vermehren sich die manipulierten Zellen?
3. Vererben die Zellen die durch den mRNA Impstoff hinzugefügten Eigenschaften?
4. Wenn ja, ist es nicht denkbar, dass eventuelle Nebenwirkungen nicht erst in der nächsten Generation sichtbar werden?
5. Wenn die körpereigene Immunabwehr auf nachgebildete Virenbestandteile reagiert, warum reagiert sie dann nicht auch auf das Virus selbst? ist es denkbar, dass eine Impfung nur denjenigen Leuten hilft, die auch bei einer Virusinfektion nur geringe Symptome gezeigt hätten, denjenigen, die eine Virusinfektion schwer krank gemacht hätte, jedoch nicht?
1. Meines Wissens gibt es keine speziell angesteuerten Körperzellen. Protein wird nicht auf der Oberfläche der Zellen präsentiert, sondern von ihnen sekretiert. Automimmunähnlich Effekte als Nebenwirkung wurden bislang nicht beschrieben, sind meines Wissens auch keine Nebenwirkung bei COVID-19, das ja ebenfalls Körperzellen befällt und eine Immunantwort auslöst.
2. Die Zellen sind nicht permanent verändert. Es gibt keine reverse Transkription der mRNA und Integration der dadurch erzeugten DNA ins Genom. Daher können sich die Körperzellen auch teilen, ohne dass die Impfung nachhaltige Spuren im Genom hinterlassen hat.
3. Nein. Siehe 2.
4. Nein.! Siehe 2.
5. Die körpereigene Immunabwehr reagiert auch auf das Virus selbst. Der Grund, warum manche Menschen nur geringe Symptome zeigen oder nur eine schwache Immunreaktion zeigen, ist meiner Meinung nach nicht geklärt. Könnte u.U. zum Beispiel auch mit der Virusmenge zu tun haben, mit der der Infizierte konfrontiert wurde und wie effektiv der sich schon in den oberen Atemwegen vermehren konnte. Da spielen vermutlich eine Reihe von Faktoren eine Rolle.
mRNA Impfstoffe sind generell noch nicht wirklich gut etabliert. Das birgt natürlich auch Risiken. Ganz grundsätzlich wird aber kein anderes Prinzip verfolgt als bei der Infektion mit den Viren selbst. Nach Infektion von Körperzellen werden deren Gene zuerst in mRNA und dann in Protein übersetzt, das dann wiederum zum Zusammenbau neuer Viren führt, die die Körperzellen verlassen, was eine Immunreaktion auslöst. Bei mRNA-Impfstoffen lässt du das Virus aus, das die Körperzellen infiziert, und bringst die RNA direkt in sie hinein. Der Rest bleibt im Prinzip gleich: Körpereigene Zellen produzieren die Proteine, gegen die die Immunreaktion gerichtet sein soll.