(30.06.2020, 12:50)Kaietan schrieb: Der Satz sollte dir auch zu denken geben. Aber irgendwie anders: Dieser Unterschied ist trotz insgesamt über 1000 Patienten statistisch nicht signifikant und darauf kommt es bei der Prüfung von Medikamenten an. Das Ergebnis bei der Prüfung gegen Placebo (also noch nicht mal einen anderen Wirkstoff) könnte als mit einiger Wahrscheinlichkeit bei der nächsten Studie halt auch gerade anders herum herauskommen. Es gibt noch andere Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass Remdesivir keinen Überlebensvorteil bietet. Als Effekt wirklich nachgewiesen ist eine kürzere Zeit mit Symptomen (11 vs. 15 Tage) in einer bestimmten Patientengruppe. Dafür eine vierstellige Summe aufzurufen ist schon sportlich.
1000 Patienten ist ja gar nichts, keine der Zahlen mit so kleiner Datenmenge sagt wirklich etwas aus. Da aber vermutlich die Nebenwirkungen schon ausgiebiger getestet wurden (das Medikament war ja schon für Cholera zugelassen) hätte man während der Pandemie auf die Placebo Probe verzichten können. Sollte der Effekt bestehen so wären 50% weniger gestorben, immerhin 36 Menschenleben. Wenn nicht auch egal weil der Test mit so wenig Leuten praktisch nichts aussagt.
Der Preis ist vermutlich zu tief um damit Gewinn zu machen. Wenn die Pandemie vorbei ist kann man auch nichts mehr damit verdienen. Gilt auch für eine allfällige Impfung wenn sie dann mal kommen sollte.