(08.04.2020, 00:21)cubanpete schrieb: Die zweite Welle wird bei solchen Krankheiten schlimmer. Wir werden sehen.
In der Regel könntest du dann vermehrt Keime haben, die schon durch mehrere tausend Runden von Mutation und Selektion gegangen sind und sich besser an den neuen Wirt Mensch angepasst haben. Besser angepasst heisst in diesem Fall auch: Schnellere/effektivere Reproduktion, um die Konkurrenten auszustechen. Diese Keime könnten dann durchaus noch infektiöser sein und sich aggressiver im Körper vermehren. Sie müssen aber nicht zwangsläufig ein übleres Krankheitsbild verursachen.
In der Tat gilt: Wir werden sehen.
Mit fehlt noch die Phantasie, wie dieses Feuerwerk in den kommenden Monaten "kontrolliert abgebrannt" werden soll. Wenn man sich an die erste Infektionskette in Bayern zurückerinnert oder die katastrophalen Auswirkungen der Karnevalssitzung im Raum Heinsberg bzw. das Starkbierfest in Oberbayern, dann sollte klar sein, welch immenses Übertragungspotential hier besteht. Wir haben nun trotz Shutdown eine sehr breite Basis in der Bevölkerung gelegt. Im Prinzip ist trotz der hierzulande noch sehr niedrigen Durchseuchung, der Keim schon omnipräsent und schon in jeder Region aufgetreten. Viele Infektionsketten sind durch die Isolationsmassnahmen zwar unterbrochen worden, aber es sind mit Sicherheit noch genug vorhanden, um ein sehr schnelles Wiederansteigen der Fallzahlen zu verursachen, wenn die Maßnahmen gelockert werden. Klar, es sagt sich immer so leicht, dass einfach nur die Risikogruppen komplett isoliert werden müssten, aber in der Praxis ist das eigentlich nicht möglich. Mein Bruder lebt mit einer schweren Erkrankung in einem Pflegeheim. Pfleger, Ärzte, Physiotherapeuten, der ein oder andere Handwerker, alle Angestellten in der Küche, Reinigungspersonal und anderer Publikumsverkehr (wird irgendwann auch wieder zugelassen werden müssen), werden immer in einen irgendwie gearteten Kontakt mit diesen Risikogruppen kommen und die Auswirkungen sind bekanntlich enorm. Gleiches gilt für Altersheime und Krankenhäuser.
Wäre natürlich toll, wenn wärmeres Wetter das Problem von alleine lösen würde, aber in Ländern mit deutlich heisserem Klima als hier in Europa ist die Seuche auch ausgebrochen. In New Orleans, dem zweiten Hotspot in den USA herrschen zum Teil schon über 30C. Wirklich los wird man das Problem mit höheren Temperaturen offenbar nicht.