(10.02.2022, 11:37)fahri schrieb: Stimmt, würde ich auch so sehen. Ich hab mal vor Jahren gelesen, warum das zumindest hier in DE wohl nicht gewünscht ist, man
sagt eben, wenn Leute dann mit nem akuten Herzinfarkt bspw. in KH eingeliefert werden, aber keine Kohle haben das zu zahlen,
das dann wegen dem hypokratischen Eid die Ärzte ohnehin behandeln müssen und somit dann die Allgemeinheit wieder zahlen würde.
Aber im Ansatz bin ich da bei dir, fände das auch gut. Ich bin freiwillig gesetzlich krankenversichert, kostet in DE mittlerweile monatlich
so um die 900 €. Trotzdem würde ich mich da weiter versichern, das deckt ja schon recht große Risiken ab.
Ist ja nichts Neues mehr, aber ich bin mal gespannt ob und wie das aufgearbeitet wird.
Die Schweden sind da ja eben einen ganz anderen Weg gegangen und auch belächelt worden. Mittlerweile
kann man anhand der Erfahrungswerte wohl sagen, das die Eigenverantwortung wohl doch mächtiger ist,
als viele Politiker bereit sind zuzugeben. Ist aber vielleicht ne Mentalitätsfrage wie man sowas anpackt ?
Das Schweizer System ist wie fast immer ein Kompromiss. Man hat eine gewisse Eigenverantwortung, wie viel kann man zum Teil selbst bestimmen. Rechnerisch machen nur zwei Franchisen (Selbstbehalte) Sinn: CHF 300 oder CHF 2'500. Man zahlt dann bis zu diesem Betrag alles selber, danach 10% der Kosten bis CHF 700. Man muss also bei einer extrem teuren Behandlung pro Jahr CHF 3'200 oder CHF 1'000 immer selbst zahlen, zusätzlich zu den Versicherungsprämien.
Natürlich ist der grössere Selbstbehalt viel billiger, so dass es am Schluss nur eine kleine Differenz gibt. Den Minimalbetrag wählen normalerweise Leute mit chronischen Krankheiten oder Leute die die Prämien vom Staat bezahlt kriegen. Wenn nämlich jemand finanziell nicht in der Lage ist sich zu versichern dann übernimmt der Staat die Prämien. Als Basis für diese Prämienübernahme dient die letzte Steuererklärung.
Ich habe bis jetzt immer die grösste Franchise gewählt. Da ich viel auf Reisen bin macht das für mich Sinn, im Ausland muss ich sowieso alles selber zahlen. Nur extreme Notfälle im Ausland werden übernommen.
Das heisst aber auch dass ich sämtliche Behandlungen in meinem bisherigen Leben selbst bezahlt habe und trotzdem eine Versicherung brauche da diese obligatorisch ist. Ist eine sanfte Umverteilung, aber nicht ganz so schlimm wie in den Ländern in denen die Krankenversicherung nach Einkommen geht.
Die USA hat glaube ich versucht so ein System einzuführen, aber die beiden Zwangselemente (Versicherungszwang und Aufnahmezwang) kamen nicht so gut an.
__________________
Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.