(10.12.2021, 23:28)cubanpete schrieb: wie soll es Beweise für oder gegen Spätschäden geben bevor es überhaupt später ist? In meinen Augen hat jeder der an Spätschäden glaubt und jeder der nicht an Spätschäden glaubt vielleicht Recht.
Der Professor überschätzt die Einsatzmöglichkeiten der Spieltheorie enorm. Das macht er quasi hauptberuflich. Und das sage ich als jemand, der den Gale-Shapely Algorithmus in einer industriellen Lösung verwendet hat um ein real existierendes technisches Problem zu lösen.
Du solltest das nicht zu ernst nehmen, was der da erzählt. Spieltheorie ist in der Regel entweder:
- trivial und unter Bedingungen die so in der Welt nicht existieren
- oder man kann keine optimale Strategie ableiten (oder wenigstens in endlicher Zeit)
Zu den Spätschäden: natürlich sind die Aussagen mit Unsicherheit behaftet. Das Immunsystem ist ein komplexes System. Alles was eine Immunreaktion erzeugt, kann Folgen haben. Das gilt mit Sicherheit auch für jede Impfung.
Das gilt aber natürlich auch für jede Krankheit!
In beiden Fällen Unsicherheit. Deswegen sind die Fälle aber nicht gleich zu bewerten. Du kannst bei einem Unfall WEGEN deinem Sicherheitsgurt lebendig im Auto verbrennen. "Kann ja auch passieren" ist halt ne Scheiss Strategie.
Wir wissen das der Virus neurotrop ist (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34324964/, https://www.aerzteblatt.de/archiv/214577...iges-Virus). Die Wahrscheinlichkeit das es irgendwelche uns noch nicht bekannten ekligen Nebeneffekte und Langzeitschäden durch eine ungehemmte C-19 Infektion gibt, ist bei aktueller Datenlage wesentlich höher als die von Impfschäden. Das kann man nicht frequentistisch betrachten. Da muss Onkel Bayes und ein informed prior her.
Und deshalb erlaub ich mir Leute als dumm zu bezeichnen, die das nicht begreifen.
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