(13.08.2021, 11:16)cubanpete schrieb: Es sieht ja so aus als ob wir diese Krankheit nicht los werden. Wie sieht die Statistik z.B. mit Krebs verglichen aus? Werden wir die Krankheit endlich einfach akzeptieren oder umgekehrt auch Massnahmen ertragen die das Krebsrisiko mindern (Gefängnisstrafe für Rauchen zum Beispiel...).
Interessanter Punkt auch wenn man eine Infektionskrankheit nicht wirklich mit Krebs vergleichen kann, denn mit Krebs kann man andere ja eher nicht anstecken (Ausnahme die anerkanntermassen durch Viren oder Bakterien (Helicobacter) verursachten Krebsarten). Krebs belastet die Allgemeinheit finanziell und die meisten Staaten reagieren darauf mit Einschränkungen bei zumindest manchen erkennbar selbst verursachten Krebsarten (Thema Rauchen) und finanziellen "Strafen" in Form von Steuern (Thema Rauchen). Da könnte man schon sich abzeichnende Parallelen zu Corona sehen.
Ob die Krankheit bleiben wird, wird man sehen. Die derzeitigen Varianten sind bzgl. Diversität meilenweit weg von den Unterschieden, die wir bei Influenza kennen, daher würde ich es mal nicht komplett ausschliessen, dass durch einen breiten Immunschutz - also breiter als durch die Impfung mit einer einzigen Spikevariante und in deutlich mehr als der Hälfte der Bevölkerung - die Verbreitung nicht doch so weit eingeschränkt werden kann, dass das Biest auch weder verschwindet. Das kann man aber natürlich auch anders sehen. Wäre das aber möglich, dann bliebe das Risiko eines erneuten Überspringens vom tierischen Wirt. Allerdings scheint das ja nun kein Event zu sein, der alltäglch ist. In den letzten 100 Jahren gabs offenbar keinen Hinweis dass das schon mal passiert wäre. Und wenn wäre es dann ja auch damals möglich gewesen, dass das Virus weder komplett verschwindet, denn für uns war es ja völlig unbekannt.
Wenn COVID-19 uns erhalten bleibt, dann wird sich aufgrund der hohen Infektiösität eigentlich zwangsläufig die Mehrheit der Bevölkerung infizieren. Bekanntlich führt das bei denen mit Immunschutz mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem milderen Verlauf als bei denen ohne. Dementsprechend sollten mit den uns noch bevorstehenden Wellen die Auswirkungen der Pandemie immer weniger problematisch werden. Florida könnte man als Gegenbeispiel anführen, aber meiner Meinung nach zeigt das Beispiel "nur", dass 50% Immunisierung eben noch nicht reicht. Die Spanische Grippe ist über 3 Jahre in Wellen um die Welt gelaufen und dann mehr oder weniger ausgeklungen, bzw. als Infektion mit unauffälligen Symtomen in den dann mehrheitlich Immunisierten nicht mehr aufgefallen. Das könnte uns hier auch blühen. Die einzige aktuell verfügbare Möglichkeit, das zu beeinflussen, ist die Impfung. Immune Escape Varianten, von denen wir durch Experimente wissen, dass es sie geben kann, die aber noch nicht auserhalb des Labors aufgetreten sind, würden diesen Zyklus verlängern. Dem kann man gottseidank in ziemlich kurzer Zeit durch eine Anpassung des nun ja etablierten mRNA Impfstoffs entgegenwirken.
Als Geimpfter mit der Bereitschaft auch einen angepassten Boost zu akzeptieren kann man dem relativ gelassen entgegen sehen. Für einen Ungeimpften, der einer Impfung generell ablehnend gegenüber steht, hat sich natürlich ganz grundsätzlich erst einmal überhaupt nichts geändert, wenn man die Pandemie in 2020 als Maßstab nimmt. Für ihn ist das Risiko, sich (mit welchen Folgen auch immer) anzustecken, eher gestiegen weil die neuen Varianten ansteckender sind und er bei den aktuellen Impfquoten wohl auch noch keinen nennenswerten Schutz durch die Geimpften um ihn herum geniesst. Da heisst es, entweder die Meinung ändern, oder warten, bis genug andere an der Nadel hingen.