(02.04.2021, 09:25)Fundamentalist schrieb: Vielleicht warten wir mal ab, bis die Statistiker an der Studie waren, die bisher nur auf dem Preserver steht.
Die haben damals Streecks 0,35% IFC auch nochmals auf ne Spanne gerechnet, die bis 0,5% ging.
Die Dunkelziffer spielt in dem Beispiel nur eine indirekte Rolle
Beispiel:
Du untersuchst 10.000 Fälle mit der Wildvariante mit einer Dunkelziffer von 800 %
Dazu untersuchst du 10.000 Fälle mit der B1.1.7 Variante mit einer Dunkelziffer von 1600 % (beispielhaft)
Jetzt stellst du fest, dass du bei der B117 Variante 100% mehr Tote hast, als bei der Wildvariante.
Dein Teiler ist immer 10.000
Obwohl du bei der Wildvariante 90.000 Infizierte dahinter stehen hast, und bei der B1.1.7 Variante 170.000 Infizierte.
Das kann z.B. auch dadurch zustande kommen, dass aufgrund der höheren Harmlosigkeit jetzt nur noch extremst Vorerkrankte so starke Symptome haben, dass sie zum Arzt laufen und sich einem PCR Test unterziehen.
Hier sei nochmal darauf hingewiesen, dass in der Studie von Wahrscheinlichkeit gesprochen wird, und das Alles noch im Vorveröffentlichungsstatus ist.
Da die Case Facility Rate was anderes sagt, fehlt jede Plausibilität.
In der Industrie würde man sagen, das ist eine Stichproben-Ausschussstatistik, die auf die Grundmenge des entdeckten Ausschusses bezieht.
Die Stichprobe muss sich aber auf die Grundmenge der produzierten Teile beziehen.![]()
Deshalb: Mal abwarten bis die Statistiker dran waren.
Und bis dahin kann ich nur feststellen, dass die Case-Facility-Rate was anderes sagt.
Und die Infection Facility Rate keine IFC ist, weil eine Kohorten-Antikörper-Studie in einer Vergleichgruppe nicht durchgeführt wurde.
Steht ja auch eindeutig in der Studie:
https://www.nature.com/articles/s41586-0...erence.pdf
Seite 3
Dieser Hinweis scheint wichtig zu sein, wenn er als Abschlusssatz der Einleitung direkt vor der Vorstellung der Ergebnisse steht?
Für mich ist das ein Hinweis der überstetzt wohl bedeutet:
Achtung! Unsere Prozentzahlen stimmen nur, solange wir daran glauben, dass die Kohorte nicht durch ein geändertes Testauswahlverfahren beeinflusst ist.
Wird aber in der Panikkommunikation einfach weggelassen, weil die Prozentzahlen besser dazu passen, das Volk zu mehr Vorsicht zu erziehen.
Welche Panikkommunikation?
Ein paar Anmerkungen zur Publikation in Nature:
1. Die Kohorten hatten nicht eine Größe von 10.000 sondern etwa 1.1 Mio.
2. Die Publiktion wurde von "Statistikern" mitgeschrieben wie man der Affilation der Autoren sehr klar entnehmen kann.
3. Zum Thema Dunkelziffer wird explizit darauf verwiesen, dass es in Tests, die mit zufällig ausgewählten Personen in der Bevölkerung durchgeführt wurden, keine Unterschiede bzgl. der B.1.1.7 Frequenz zu denen in der Patientenhkohorte gab: "we find no clear difference in SGTF frequency among community tests relative to a random sample of SARS-CoV-2 infections in the population (Extended Data Fig. 7) suggesting that variant-associated changes in test-seeking propensity do not explain our findings.". Diese Unterschiede hätten man aber existieren müssen, wenn B.1.1.7 viel mehr unsymptomatische Fälle verursacht.
4. Eine Antikörperstudie würde in diesem Kontext auch keinen echten Mehrwert bringen. Denn es ist inzwischen ja allgemein bekannt, dass ein Großteil der bereits Infizierten, vor allem die mit sehr mildem Verlauf, nochmal infiziert werden können. Insbesondere durch die neuen Varianten. Welche Aussagekraft hätte da der Befund, dass jemand Antikörper gegen das Virus entwickelt hat?