(13.01.2021, 10:32)Kaietan schrieb: In den ersten 50 Kalenderwochen von 2020 starben in Deutschland laut statistischem Bundesamt 4.5% mehr Menschen als im Schnitt der 4 Jahre zuvor, insgesamt war die Todesfallzahl höher als in jedem dieser Jahre und liegt etwa 40.000 über dem langjährigen Durchschnitt. Interessanterweise sank die Sterblichkeit bei den unter 55 jährigen in diesem Zeitraum gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre um 6.8%. Bei den 55-65 jährigen stieg sie um 4.2%, bei den 65-75 jährigen um 3.8% und bei den über 75jährigen um 5.5%.
Der Anstieg in den älteren Altersgruppen wird fast ausschliesslich verursacht durch den April (u.a. +12% bei den über 75jährigen) und ab August. Ab dem Sommer stieg die Übersterblichkeit bei den Älteren kontinuierlich an und erreichte in den bei den letzten ausgewerteten KW (49 und 50) teilweise bis zu +30% im Vergleich zu den Vorjahren. Und diese Zahlen sind bislang noch vorläufig. (Quelle)
Vor Corona lagen wir im ersten Quartal insgesamt in allen Altersgruppen gleichmässig etwa um 3% unter dem langjährigen Durchschnitt der Sterbefälle und in den letzten Wochen ist dieser Wert bei den unter 55 jährigen sogar bei -9%. Die Vorsichtsmassnahmen, die insgesamt in der Bevölkerung getroffen werden, scheinen sich also eher positiv bei der Sterblichkeit dieser von Coronasterblichkeit ja kaum betroffenen Altersgruppe auszuwirken. Wenn man die -6.8% Todesfälle der unter 55 jährigen in den ersten 50 KW als Maß dafür nimmt, wie sich das insgesamt ja total ungewöhnliche Verhalten der Bürger mit mehreren Lock-Downs auf die Sterblichkeit ausgewirkt hätte, dann dürfte Corona und all seine Nebenwirkungen hierzulande trotz aller Vorsichtsmassnahmen die Sterblichkeit bei den über 55 jährigen insgesamt um etwa 12% erhöht haben (von etwa 93% des langjährigen Mittels auf etwa 104%). Und in den letzten beiden Kalenderwochen mit ihren sehr hohen Fallzahlen lag die Sterblichkeit bei der nicht so akut von Corona betroffenen Bevölkerung bei 91%, bei den über 75 jährigen bei 130% im Vergleich zum langjährigen Mittel. Das wäre dann ein durch Corona verursachter Anstieg von über 40% in solchen Phasen mit vielen Infektionsfällen. Das würde zwar das Rentenproblem lösen, ist aber ein ganz schön übel hoher Wert!
Gestern gab es erstmals über 60.000 Impfungen in Deutschland, ich hoffe die Zahl wird ab heute sechsstellig, damit wir an dieser Front nun zügiger voran kommen.
Danke für das wieder mal sehr sachliche und interessante Posting, spannend auch wie direkt im Anschluss,
meist von Leuten die bis heute die Übersterblichkeit negiert haben, das ganze wiederholt ins möglichst Abstrakte ziehen.
Klar sterben wir am Ende des Tages alle, aber dann ist ja auch alles andere wie Kriegsverbrechen,
Hungersnöte, Mord usw. ja alles ok und legitimiert

Leute, was ist das für eine Argumentation ? Es würde manchem einfach hinsichtlich seiner
Glaubwürdigkeit doch viel besser zu Gesicht stehen, einfach mal zu sagen, ok - da an der
Stelle habe ich mich geirrt. Bin aber trotzdem der Meinung, das......usw....ist doch ok !?
Sachlichkeit sieht einfach anders aus und kann auch durch lustige Sprüche, NS-Regime Vergleiche
nicht überschrieben werden. Natürlich ist Söder derjenige, der die Umsetzung der Pandemiepläne
vor zig Jahren schon verkackt hat, deswegen waren wir nun mal grausig schlecht vorbereitet
im letzten März. Trotzdem legitimiert das nicht, diese immer noch nicht lustigen XXX
zu ziehen - das ist einfach einer drüber, Fehlentscheidungen in der Politik sind mit den Greueltaten
des dritten Reichs nicht zu vergleichen.
Nochmal, die Zahlen, die Kaietan dort sachlich fundiert und belegt resultieren TROTZ aller Maßnahmen,
es ist in keinster Weise absehbar wo wir wären oder noch landen, wenn wir all die Maßnahmen, die
hier immer wieder ins Lächerliche gezogen werden nicht getroffen hätten.
Vielleicht kann man das einfach mal akzeptieren und nicht versuchen bei entsprechend
gegenläufiger Faktenlage solche Dinge zu schreiben.